DE1204679B - Verfahren zum Abscheiden von Harnstoff aus den von Melamin befreiten Abgasen der in Gasphase durchgefuehrten Melaminsynthese aus Harnstoff - Google Patents
Verfahren zum Abscheiden von Harnstoff aus den von Melamin befreiten Abgasen der in Gasphase durchgefuehrten Melaminsynthese aus HarnstoffInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C273/00—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C273/02—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds
- C07C273/14—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C273/16—Separation; Purification
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ -10/05
Nummer: 1204 679
Aktenzeichen: B 76110IV d/12 ρ
Anmeldetag: 28. März 1964
Auslegetag: 11. November 1965
Es ist bekannt, Melamin, das durch Erhitzen von mit zugesetztem Ammoniak in Gegenwart von Katalysatoren
bei Temperaturen von 280 bis 45O0C erhalten
wird und in Form eines melaminhaltigen Gasgemisches anfällt, durch Kühlung an kalten Wänden
abzuscheiden, wobei man zweckmäßigerweise die Temperatur der Kühlflächen so einstellt, daß die Begleitgase
Kohlendioxyd und Ammoniak nicht als Ammoniumcarbaminat mit abgeschieden werden, was bei Temperaturen oberhalb 60° C der Fall ist.
Es ist ferner auch bekannt, das Melamin aus den Reaktionsgasen dadurch abzuscheiden, daß man
diese auf Temperaturen von 180 bis 356° C kühlt. Die Kühlung der Gase kann durch Inberührungbringen
mit einem kalten Inertgasstrom, einer kalten inerten Flüssigkeit oder kalten inerten Feststoffen
erfolgen. Die aus der Kühlzone entweichenden Abgase werden anschließend auf Temperaturen von 60
bis 1000C weiter abgekühlt, um das restliche Melamin aus den Gasen zu entfernen.
Die weitere Abkühlung der vom Melamin befreiten Gase kann in Kondensatoren erfolgen. Wegen
des schlechten Wärmeübergangs zwischen den heißen Gasen und den Kühlflächen sind hierfür Kühler mit
sehr großen Wärmeaustauschflächen erforderlich. Ferner bildet der sich auf den Kühlflächen abscheidende
Harnstoff eine festhaftende isolierende Schicht aus, die mit zunehmender Dicke den Wärmeübergang
vom Gas auf die Kühlflächen weiter verschlechtert, wodurch sich der Wirkungsgrad des Kühlers zunehmend
verringert. Da die Wärmeaustauschflächen periodisch vom abgeschiedenen Harnstoff, beispielsweise
durch Abschmelzen, gereinigt werden müssen, sind für einen kontinuierlichen Betrieb mindestens
zwei dieser Kondensatoren erforderlich.
Es wurde nun gefunden, daß man den Harnstoff aus den durch fraktionierte Kondensation bei 150
bis 2000C, vorzugsweise 170 bis 19O0C, vom Melamin
befreiten Abgasen der in Gasphase und in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführten MeI-aminsynthese
aus Harnstoff in einfacher und vorteilhafter Weise abscheiden kann, wenn man die Abgase
mit einer Schmelze von Harnstoff oder einer solchen eines Gemisches aus Harnstoff und Biuret, die gegebenenfalls
noch Cyanursäure enthalten kann und deren Temperatur knapp oberhalb ihres Erstarrungspunktes
gehalten wird, in innige Berührung bringt.
Zweckmäßig führt man das Verfahren so durch, daß man die Abgase in einer Kolonne im Gegenstrom
mit einer im Kreislauf geführten Harnstoffschmelze in Berührung bringt, wobei der Schmelze
die Wärme in einem Kühler entzogen wird.
Verfahren zum Abscheiden von Harnstoff aus
den von Melamin befreiten Abgasen der in
Gasphase durchgeführten Melaminsynthese aus
Harnstoff
den von Melamin befreiten Abgasen der in
Gasphase durchgeführten Melaminsynthese aus
Harnstoff
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
ίο Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
ίο Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Günther Hamprecht, Limburgerhof (Pfalz);
Dr. Dieter Fromm, Ludwigshafen/Rhein;
Dr. Matthias Schwarzmann,
Limburgerhof (Pfalz);
Dipl.-Ing. Ludwig Vogel, Frankenthal (Pfalz) ·
Dr. Dieter Fromm, Ludwigshafen/Rhein;
Dr. Matthias Schwarzmann,
Limburgerhof (Pfalz);
Dipl.-Ing. Ludwig Vogel, Frankenthal (Pfalz) ·
Vorteilhaft verfährt man dabei so, daß man für das Auswaschen der Abgase den für die Umsetzung
zu Melamin erforderlichen Harnstoff verwendet, so daß man den abgeschiedenen Harnstoff für die Umsetzung
zu Melamin nutzbar machen kann. Zusammen mit dem Harnstoff werden auch die in Dampfform
oder als Staub im Abgas noch enthaltenen geringen Mengen Melamin ausgewaschen und wieder
der Reaktionszone zugeführt, so daß Ausbeuteverluste weitgehend vermieden werden.
Da eine möglichst vollständige Entfernung des Harnstoffs aus dem Abgas wünschenswert ist, führt
man die Harnstoffwäsche zweckmäßigerweise bei möglichst tiefer Temperatur durch. Um den Schmelzpunkt
des Harnstoffs zu erniedrigen, kann man einen Teil des für die Umsetzung zu Melamin erforderlichen
Harnstoffs vorher in Biuret überführen, indem man durch die Harnstoffschmelze Kohlendioxyd oder
ein anderes Inertgas leitet bzw. das bei der Biuretbildung entstehende Ammoniak dauernd absaugt. Bei
der Umsetzung des Harnstoffs zu Melamin stört der Biuretgehalt nicht, da auch Biuret in der Reaktions-
zone zu Ammoniak und Isocyansäure, aus der das Melamin gebildet wird, vergast wird.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, mit einem Biuretgehalt von etwa 20% zu arbeiten, da
unter dem Einfluß des zu etwa 662A Volumprozent
aus Ammoniak bestehenden Abgases bei normalem Druck diese Konzentration der Gleichgewichtskonzentration
zwischen Harnstoff und Biuret entspricht.
509 737/376
Eine etwa 20% Biuret enthaltende Harnstoffschmelze ist bei 120° C noch flüssig. Tiefere Temperaturen
erreicht man, wenn man ein eutektisches Harnstoff-Biuret-Gemisch mit einem Biuretgehalt
von etwa 40% verwendet. Dabei wandelt sich allerdings Biuret unter dem Einfluß des Reaktionsgases
bei Normaldruck langsam wieder in Harnstoff um.
Geringe Mengen Cyanursäure, die sich zusammen mit Biuret bilden, wirken sich bei der Gaswäsche
ebenfalls nicht nachteilig aus. Das bei der Abscheidung des Melamins in geringen Mengen im Gas verbliebene
Melamin wird ebenfalls ausgewaschen und setzt sich mit der Cyanursäure zu Melamincyanurat
um. Dieses bleibt in der Schmelze in feiner Form suspendiert und gelangt zusammen mit dem Harnstoff
in die Reaktionszone, wo es in Isocyansäure und Melamin aufgespalten wird. Da kontinuierlich
ein Teil der Harnstoff-Biuret-Schmelze der Melaminsynthese zugeführt und durch frische Schmelze ersetzt
wird, können sich Cyanursäure und Melamincyanurat im Waschkreislauf nie so weit anreichern,
daß dadurch Störungen auftreten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren, das sich sowohl bei Normaldruck als auch bei Überdruck
durchführen läßt, gelingt es, den Harnstoff aus den Abgasen praktisch quantitativ abzutrennen. Das Verfahren
hat den großen Vorteil, daß an Stelle der Gaskühler mit großen Wärmeaustauschflächen nur
ein relativ kleiner Kühler für die Kühlung der Harnstoffschmelze erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an den folgenden Beispielen näher erläutert.
In einem Wirbelreaktor werden stündlich 40 kg einer etwa 20% Biuret enthaltenden Harnstoffschmelze
zusammen mit 165 kg eines Gasgemisches aus 2 Volumteilen Ammoniak und einem Volumenteil
Kohlendioxyd an einem Aluminiumoxydkatalysator zu etwa 95% zu Melamin umgesetzt. Die den
Reaktor mit einer Temperatur von etwa 340° C verlassenden Reaktionsgase werden anschließend in
einem zylindrischen Rohr durch Mischen mit 920m3/h des von Melamin und Harnstoff befreiten
1300C warmen Abgases auf etwa 18O0C abgekühlt,
wobei das Melamin mit einem Reinheitsgrad von 99,6% auskondensiert und abgeschieden wird. Das
noch harnstoffhaltige Abgas wird dann in den unteren Teil einer mit Raschigringen aus Aluminium
gefüllten Kolonne, die eine Höhe von etwa 300 cm und einen Durchmesser von 72 cm besitzt, eingeleitet
und dort im Gegenstrom mit einer 1200C heißen, etwa 20% Biuret enthaltenden Harnstoff schmelze
gewaschen. Dabei wird das Abgas auf etwa 13O0C abgekühlt, von Harnstoff und Melaminspuren befreit.
Das abgekühlte Abgas wird wieder zum Kühlen der heißen Reaktionsgase zwecks Abscheidung des
Melamins verwendet. Die die Kolonne verlassende, etwa 1300C heiße Harnstoff-Biuret-Schmelze wird
in einem mit Siedekühlung betriebenen Kühler wieder auf 1200C abgekühlt und durch eine Kreiselpumpe
erneut der Waschkolonne zugeführt.
Dem Waschkreislauf wird stündlich die für die Melaminumsetzung erforderliche Menge Schmelze
(40 kg bzw. 301) entnommen und durch frische Schmelze aus einem Vorratsbehälter ergänzt. Bei
einem stündlichen Austausch von 301 Schmelze beträgt
die Verweilzeit der Schmelze im Waschkreislauf etwa 10 Stunden. Der Cyanursäuregehalt der
Schmelze beträgt weniger als 3%. Das Biuret wird gleichzeitig im Vorratsgefäß, in dem der Harnstoff
geschmolzen wird, durch Einleiten von stündlich etwa 5001 Kohlendioxyd bei 1400C gebildet. Für
die Bildung von 20% Biuret in der Harnstoffschmelze sind unter diesen Bedingungen etwa
5 Stunden erforderlich.
ίο An Stelle der im Beispiel beschriebenen, mit
Raschigringen gefüllten Kolonne können auch Waschkolonnen anderer Bauart verwendet werden.
Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden in einem Wirbelreaktor stündlich etwa 40 kg einer 25% Biuret
enthaltenden Harnstoffschmelze zusammen mit 165 kg eines Gasgemisches aus 2 Volumteilen NH3
und einem Volumenteil CO2 an einem Aluminium-
ao oxydkontakt zu Melamin umgesetzt. Zur Abscheidung des Melamins werden die Reaktionsgase mit
920 m3 des von Harnstoff befreiten, etwa 13O0C
warmen Abgases vermischt.
Das noch harnstoffhaltige Abgas wird zur weiteren Abkühlung und Abscheidung des Harnstoffs in den
oberen Teil eines Einspritzkühlers eingeführt. Um die zentrale Gaseinführungsstelle sind 4 Sprühdüsen
angeordnet, durch die eine 25% Biuret enthaltende, 120° warme Harnstoffschmelze versprüht wird. Der
Einspritzkühler selbst hat eine Länge von 5 000 mm und einen Durchmesser von 350mm. Nach dem
Verlassen des Kühlers werden Gas und Schmelze getrennt. Das auf 1300C abgekühlte Abgas wird
zum Kühlen der heißen Reaktionsgase verwendet und die Harnstoffschmelze, wie im Beispiel 1 beschrieben,
in einem Kühler auf 12O0C abgekühlt. Dem Waschkreislauf wird wieder die für die Umsetzung
zum Melamin erforderliche Menge Schmelze entnommen und durch frische Schmelze ersetzt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Abscheiden von Harnstoff aus den durch fraktionierte Kondensation bei
150 bis 2000C, vorzugsweise 170 bis 1900C,
von Melamin befreiten Abgasen der in Gasphase und in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführten
Melaminsynthese aus Harnstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase
mit einer Schmelze von Harnstoff oder einer solchen eines Gemisches aus Harnstoff und
Biuret, die gegebenenfalls noch Cyanursäure enthalten kann und deren Temperatur knapp oberhalb
ihres Erstarrungspunktes gehalten wird, in innige Berührung bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase im Gegenstrom
mit einer im Kreislauf geführten Harnstoffschmelze oder einer Schmelze eines Gemisches
aus Harnstoff und Biuret in Berührung bringt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Harnstoffschmelze
den für die Umsetzung zu Melamin erforderlichen Harnstoff verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 908 909.
Britische Patentschrift Nr. 908 909.
509 737/376 11.65 © Bundesdruckerei Berlin
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19723580A1 (de) * | 1997-06-05 | 1998-12-10 | Knecht Filterwerke Gmbh | Filter für Gase und Flüssigkeiten |
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- 1965-03-26 GB GB12864/65A patent/GB1092761A/en not_active Expired
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- 1965-03-26 BE BE661696D patent/BE661696A/xx unknown
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