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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Wickelpappen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Wickelpappen, gemäß dem die Faserstoffbahn
über eine Walze (Gegenwalze) der Formatwalze einer Pappenmaschine zugeführt und
nach Erreichen einer vorbestimmten Schichtdicke der Faserstoffwickel aufgeschnitten
und abgeführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
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Die bekannten Verfahren zur Gautschung und Entwässerung der auf der
Formatwalze übereinandergewickelten Faserstoffvliese einer Wickelpappenmaschine
beschränken sich darauf, für dünnere Schichten höhere, für dickere Schichten niedere
Drücke zwischen Formatwalze und Antriebswalze einzuhalten.
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Es ist auch bekannt, dicke Schichten anfänglich mit dem höheren Druck
für dünne Schichten zu entwässern, mit zunehmender Dicke der Schicht den Druck entsprechend
zu verringern, um ein Loslösen von der Formatwalze durch die Walkwirkung zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt eine weiterreichende Entwässerung
der Faserstoffschicht auf der Formatwalze als sie bisher erreicht wurde, um dadurch
die nachfolgenden Entwässerungseinrichtungen für die Faserstoffbahn, z. B. Durchlauf-Walzenpressen,
zu entlasten, oder überhaupt überflüssig zu machen.
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Das neue Verfahren zur Herstellung von Wickelpappen gemäß dem die
Faserstoffbahn über eine Walze (Gegenwalze) der Formwalze einer Pappenmaschine zugeführt
und nach Erreichen einer vorbestimmten Schichtdicke der Faserstoffwickel aufgeschnitten
und abgeführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen der ersten
Faserstoffschichten der Druck zwischen der Gegenwalze und der Formatwalze gesteigert
und nach dem Auftrennen des Wickels wieder auf den Anfangswert gesenkt wird.
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Dabei erfolgt die Erhöhung beziehungsweise Senkung des Druckes selbsttätig
über eine Schaltuhr in Abhängigkeit von der Schichtstärke des Faserstoffwickels
oder der Anzahl der Formatwalzenumdrehungen.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß für die Zuführung eines pneumatischen oderhydraulischen, unterhohem Druck stehenden
Druckmittels ein von einer Schaltuhr zu betätigendes Ventil dient, welches die beweglich
gelagerte Formatwalze nach dem Aufbringen der ersten Faserstoffschichten mit einer
unter Druck stehenden Leitung verbindet.
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Dabei kann für die Absenkung des pneumatischen oder hydraulischen
Druckes ein über das Ventil anschließbarer Ausgleichsbehälter dienen, welcher mit
einem überdnickventil.versehen ist.
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Ferner kann die Schaltuhr sowohl mit dem Ausgleichsbehälter zur Senkung
des Druckes als auch gleichzeitig mit der Abnahmeeinrichtung für den Faserstoffbelag
verbunden sein.
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Der höchst zulässige Druck zwischen Formatwalze und Antriebswalze
war bisher jener, der einen einwandfreien Auflauf des ersten Faservlieses nach der
Abnahme des fertiggewickelten Faserstoffbelages auf der . Formatwalze gestattete.
Dieser Druck wurde für den weiteren Wickelvorgang beibehalten bzw, für dickere Faserstoffbeläge
entsprechend verringert. (Er liegt im Durchschnitt bei 10 bis 14 kg/cm Liniendruck.)
Erfindungsgemäß wird der Druck zwischen Format- und Antriebswalze bis über 1001/9
des bisherigen gesteigert, was dadurch möglich wird, daß diese Drucksteigerung erst
einsetzt, nachdem zumindest ein Faservlies auf der Formatwalze mit dem bisher üblichen
Druck aufgewickelt ist.
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Hierdurch wird die bisherige Schwierigkeit, das zuerst auflaufende
Faservlies unbeschädigt auf die noch freie Formatwalzenoberfläche zu bekommen und
insgesamt doch hohen Druck anzuwenden, beseitigt, da durch das bei normalem Druck
aufgebrachte erste Faservlies eine gute Verankerung der weiteren Schichten
auch
bei wesentlich höheren Drücken möglich wird.
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Diese erfindungsgemäße Drucksteigerung führt nicht nur zu einer besseren
Entwässerung des aufgewickelten Faserstoffes und ermöglicht somit auch bei dickeren
Belägen höhere Drücke,.- sondern sie führt auch zu einer innigeren Vergautschung
der einzelnen Faservliese bzw. sie ermöglicht dadurch eine wesentlich größere Arbeitsgeschwindigkeit
ohne Schwächung der Gautschwirkung der einzelnen Faservliese, was einer entsprechenden
Leistungssteigerung der Maschine bei gleichbleibender Güte und zusätzlich besserer
Entwässerung der erzeugten Faserstoffbeläge entspricht.
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Das neue Verfahren ist für alle Puppensorten, z.B. auch Asbestpappen,
vorteilhaft verwendbar, außer für solche, welche voluminös; d. h. mit geringer Verdichtung
auf der Formatwalze erzeugt werden.
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Da die Längung des Pappbelages auf der Formatwalze mit zunehmender
Dicke nicht linear, sondern progressiv fortschreitet -ist es bei- der- Erzeugung
be= sonders dicker Pappen zweckmäßig, im Laufe der Dickenzunahme des Belages den
Druck in bekannter Weise zu senken, da hierdurch der bereits auf der Formatwalze
befindliche Puppenwickel vom Augenblick der Entlastung keine wesentliche Längung
mehr erfährt.
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Hat man daher von vornherein durch das vorliegende Verfahren einen
hohen Druck und somit eine hohe Verfestigung des jeweiligen Puppenwickels erreicht,
kann man öfter und mit größerer Wirksam= keit die Längung des bis dahin aufgelaufenen
Puppenwickels unterbrechen (durch Druckminderung) und somit dickere Pappen als mit
den bisher bekannten Verfahren erzeugen.
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Es ist zwar eine Vorrichtung zum selbsttätigen Nachprüfen und stetigen
Ändern des Formungsdrukkes bei der Herstellung von Rohren, Platten u. dgl. bekannt.
Der Zweck dieser Vorrichtung besteht darin; den Rohrformungsdruck entsprechend der
Zunahme der Wandstärke des Rohres stetig zu senken und gleichzeitig anzuzeigen.
Hierzu. wird von Anfang an von einem zu hohen Formungsdruck ausgegangen. Dieser
Druck kann über die Vorrichtung in Abhängigkeit des Anfangsdruckes, der-Rohrwanddicke
und des zulässigen Enddruckes mit Hilfe der Parametercinrichtung gesenkt werden,.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur gesteigerten Entwässerung von Platten, -die durch aufeinanderfolgende Schichten
erzeugt- werden, wobei nach- einer oder zwei Schichten der Formungsdruck plötzlich
auf ein Vielfaches des Ausgangsdruckes erhöht wird und als solcher während des weiteren
Erzeugungsvorganges wirksam bleibt. Erst nach Abschluß desselben wird wiederum plötzlich
auf den Ausgangsdruck gesenkt. Demnach wird, von der Druckseite her gesehen, gerade
der gegenteilige Ablauf eingehalten.-In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausübung
des Verfahrens in Form eines Ausführungsbeispiels dargestellt.
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Die Figur zeigt eine schematische Seitenansicht einer Format- und
Antriebswalze einer Wickelpappenmaschine mit der Einrichtung für selbsttätige Druckgebung.
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Darin liegt die Formatwalze 1 auf der Antriebswalze 2 auf. Der Filter
3 bringt das Faservlies 4 auf die Formatwalzenoberfiäche. Hier wird - durch die
Aufeinanderfolge der einzelnen Lagen der Faserstoffbelag 16 gebildet. Die Abschneidevorrichtung
6 wird durch die am Formatwalzenlager befestigte Schaltuhr 5 entsprechend deren
Einstellung betätigt. Das Förderband 7 dient zum Abtransport des abgenommenen Faserstoffbelages
16. Die nicht näher beschriebene Schaltuhr 5 kann über die Verbindungen 17 und 18
das Zweiwegeventil 19 betätigen, durch welches der Zylinder 10r einmal mit der Zuleitung
20 des Druckmittels oder mit dem Ausgleichsbehälter 21 mit dem überdruckventil 22
verbunden werden kann. Der Druck im Zylinder 10 wird über Kolben 11 und Kolbenstange
12 auf die Formatwalzenwelle und damit auf den Spalt zwischen Format- und Antriebswalze
übertragen.
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Im gezeichneten Zustand des Ablaufes des fertigen Faserstoffbelages
16 von der Formatwalze 1 über das Förderband 7 und der Neuauftragung des Faserlieses
4 auf die Formwalze steht diese unter dem Druck des- Ausgleichsbehälters 21. Nachdem.
die Formatwalze mit einem oder zwei Faserstofflagen 4
überzogen ist, also
nach einer oder zwei Umdrehungen der Formatwalze nach dem Ablauf des fertigen Faserstoffbelages
16, schältet die entsprechend eingestellte Uhr 5 über die Verbindung 18 und das
Ventil 19 den einstellbaren Zulaufdruck der Leitung 20 auf den Zylinder
10, der über Kolben 11 und Kolbenstange 12 den Spalt zwischen Format- und
Antriebswalze unter den hohen Druck der Leitung 20 setzt. Nach einer eingestellten
weiteren Anzahl von Umdrehungen der Formatwalze 1, bis sich die gewünschte Anzahl
von Faserstofflägen gebildet hat, oder in Abhängigkeit eines nicht gezeichneten
Dickenmessers für den Belag, schaltet die Uhr 5 über die Verbindung 17 die Trenn-
und Abnahmevorrichtung 6 ein und gleichzeitig das Ventil'19 auf das Ausgleichsgefäß
21, 5o daß der Druck im Zylinder 10 auf den durch das einstellbare Überdruckventil
22 bestimmten Wert abnimmt, der dem bisher üblichen Druck zwischen Format- und Antriebswalze
entspricht. Nach dem Auflauf der ersten oder zweiten Faservliesschicht auf die Formatwalze
wiederholt sich der beschriebene Vorgang.
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Es ist natürlich auch möglich, durch entsprechende Einstellungen auf
der Schaltuhr 5 und mittels zugeordneter Schaltorgane, die hier nicht gezeichnet
sind, mehrere Druckstufen auf den Spalt zwischen Format-und Antriebswalze im Laufe
eines Arbeitszyklus hintereinander wirken zu lassen.