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Verfahren zur Prüfung von Ringkemauswertefeldern für Identifiziereinrichtungen
in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen Es sind bereits
Ringkernauswertefelder für Identifiziereinrichtungen in Fertineldeanlagen, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen bekannt, bei denen die Ringkerne der einzelnen,
je einer bestimmten Kennzahlstelle entsprechenden Spalten die je Kennzahlstelle
möglichen Ziffern darstellen. Diese Ringkernauswertefelder sind derart aufgebaut,
daß die Kennzahlen im »m aus n«-Code dargestellt sind. Für ein geradzahliges m ergeben
sich bei dieser Darstellungsweise der Kennzahlen neben der Einsparung von Ringkernen
besonders günstige Arbeitsbedingungen bezüglich der Störbeeinflussung der einzelnen
Ringkerne untereinander. Da sämtliche Ringkerne von gleich vielen Auswerteschleifen
durchlaufen werden und durch jeden Ringkern gleich viele Schleifen in der einen
und in der anderen Wicklungsrichtung geführt sind, sind die an jedem nicht im Nutzsignalkreis
liegenden Ringkern auftretenden einzelnen Störspannungen gleich groß und in gleichem
Maße entgegengesetzt gerichtet. Sie heben sich daher gegenseitig auf. Eine Störbeeinflussung
der einzelnen Ringkerne untereinander ist damit ausgeschlossen. Allerdings muß für
ein ordnungsgemäßes Arbeiten eines solchen Ringkernauswertefeldes bei jedem Ringkern
neben der richtigen Fädelung auch der richtige Wicklungssinn der Auswerteschleife
eingehalten werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das die Prüfung
eines solchen Ringkernauswertefeldes nach seiner Fertigstellung ermöglicht, ohne
großen Aufwand zu erfordern. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine
individuell je
Ringkern zusätzlich vorgesehene und für alle Ringkerne die
gleiche Wicklungsrichtung aufweisende Prüfschleife über ein Auswahlschaltglied an
einen Signalgenerator anschaltbar ist, daß gleichzeitig mit der Anschaltung einer
Auswerteschleife an den Signalgenerator zum Zwecke der Prüfung jeweils die Prüfschleifen
der von der Auswerteschleife in gleicher Richtung zu durchlaufenden Ringkerne an
den Signalgenerator angeschaltet werden und daß der Einfluß der wirksamen Prüfschleifen
auf die durch die zu prüfende Auswerteschleife verursachten Magnetisierungsvorgänge
über eine an die Sekundärwicklungen der Ringkerne angeschaltete Auswerteeinrichtung
überwacht wird.
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Um die Wicklungsrichtung einer zu prüfenden Auswerteschleife zu bestimmen,
werden also bei diesem Verfahren die von dieser Auswerteschleife und den Prüfschleifen
verursachten Magnetisierungsvorgänge und deren Wirkung aufeinander ausgewertet.
Bei Speisung der Prüfschleifen durch den Signalgenerator wird dabei in den von der
zu prüfenden Auswerteschleife durchlaufenen Ringkernen eine in ihrer Richtung bekannte
Magnetisierung erzeugt. Bei gleichzeitiger Speisung der zu prüfenden Auswerteschleife
und damit verbundener Magnetisierung der von ihr durchlaufenen Ringkerne ergeben
sich daher für den einzelnen Ringkern Summenwirkungen, die von der Wicklungsrichtung
der Auswerteschleife und der jeweiligen Prüfschleife abhängig sind. Diese Summenwirkungen
werden über die Sekundärwicklungen der Ringkerne und eine nachgeschaltete Auswerteeinrichtung
überwacht.
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Da durch den besonderen Aufbau des codiertearbeitenden Ringkernauswertefeldes
durch jeden Ringkern gleich viele.Auswerteschleifen in der einen und in der anderen
Wicklungsrichtung verlaufen, kann die Anschaltung der Prüfschleifen auf diejenigen
Kerne beschränkt werden, die von der Auswerteschleife in gleicher Richtung durchlaufen
werden. Mit der Prüfung dieses Teiles der Auswerteschleife ist gleichzeitig auch
eine Kontrolle des anderen Teiles der Auswerteschleife verbunden, da bei der Fertigung
eines solchen Ringkernauswertefeldes die Auswerteschleifen derart eingefädelf werden,
daß ihre Wicklungsrichtung nur einmal wechselt, und zwar dann, wenn nach der Durchfädelung
des Ringkernauswertefeldes in »Vorwärtsrichtung« die Fädelung der Auswerteschleife
in »Rückwärtsrichtung« beginnt. Ein Wechsel der Wicklungsrichtung an anderen Punkten
des Ringkernauswertefeldes ist ausgeschlossen, da er durch eine Schlaufenbildung
an einem einzelnen Ringkern sofort auffallen würde.
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Das Prüfverfahren ist infolge sehr geringen Aufwandes leicht durchführbar.
An dem zu prüfenden
Ringkernauswertefeld sind keinerlei Eingriffe
außer dem Einfädeln einer Prüfschleife mit definierter Wicklungsrichtung in jedem
Ringkern erforderlich. Außer einem Auswahlschaltglied werden keine weiteren Schaltmittel,
z. B. Transistoren, Röhren oder Relais, benötigt.
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Die überwachung des Einflusses der wirksamen Prüfschleifen auf die
durch die zu prüfende Auswerteschleife verursachten Magnetisierungsvorgänge erfolgt
zweckmäßig durch Vergleich der durch die Auswerteeinrichtung während des Prüfvorganges
ermittelten Ringkernkombination mit der durch die Kennzahl der zu prüfenden Auswerteschleife
vorgegebenen Ringkernkombination. Bei richtiger Fädelung und richtigem Wicklungssinn
der geprüften Auswerteschleife wird von der Auswerteeinrichtung die dieser Auswerteschleife
zugeordnete Kennzahl angezeigt, da der Einfluß der wirksamen Prüfschleifen auf die
von der geprüften Auswerteschleife verursachten Magnetisierungsvorgänge infolge
gleicher Wicklungsrichtung von Auswerte- und Prüfschleife sich nicht kompensierend
auswirken kann. Der Prüfvorgang ist in diesem Falle mit der Anzeige der richtigen
Kennzahl beendet. Dieser wird lediglich dann fortgesetzt, wenn die Auswerteschleife
einen falschen Wicklungssinn aufweist und daher kein Prüfergebnis angezeigt wird.
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Zur Ausscheidung dieser Möglichkeit wird zweckmäßig die Stromrichtung
des Prüfsignals in den Prüfschleifen umgekehrt. Stimmt das dann angezeigte Prüfungsergebnis
mit der der geprüften Auswerteschleife zugeordneten Kennzahl überein, so ist dies
als Kriterium dafür zu werten, daß die Auswerteschleife die durch die Kennzahlen
vorgegebene Ringkernkombination in falscher Richtung durchläuft. Die bei falscher
Wicklungsrichtung der Auswerteschleife auftretende Kompensation der durch die Prüfschleifen
und die Auswerteschleife verursachten Magnetisierungsvorgänge wird durch die Umkehrung
der Stromrichtung in den Prüfschleifen rückgängig gemacht, cr so daß sich nun die
Magnetisierungsvorgänge addieren.
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Mit der Anzeige des Prüfungsergebnisses nach Umkehrung der Stromrichtung
in den Prüfschleifen ist das Verfahren gemäß der Erfindung zur Prüfung der Auswerteschleife
abgeschlossen. Die Auswirkung einer sich ergebenden falschen Wicklungsrichtung der
geprüften Auswerteschleife ist dadurch leicht zu korrigieren, daß die Auswerteschleife
nach erfolgter Prüfung an ihren Enden umgepolt wird. Diese Korrektur ist die einzige
mögliche Maßnahme, um Fehler in der Verdrahtung des Ringkernauswertefeldes ohne
weitere Eingriffe zu beheben, da die Verdrahtung in gebundenen Kabelbäumen ausgeführt
und daher die Korrektur einer falschen Fädelung nur unter großen Schwierigkeiten
möglich ist. Eine weitere Ausdehnung des Prüfverfahrens erübrigt sich, da ohnehin
- zur Vermeidung größerer Schwierigkeiten eine falsch gefädelte Auswerteschleife
abgeklemmt und dafür eine neue Auswerteschleife in den Kabelbaum eingezogen wird.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Prüfung von Ringkernauswertefeldern
wird nun an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Das gezeigte Ringkernauswertefeld AF entspricht in seinem Aufbau dem
bereits bekannten Ringkernauswertefeld. Es besteht aus insgesamt vierzehn Ringkernen
EI. . . EV, ZI ... ZV, HI ... HIV, die entsprechend
den Einer-, Zehner- und Hunderterwerten in drei Spalten E, Z, H
angeordnet sind. Die Einer- und Zehnerziffern werden im »2 aus 5«-Code dargestellt,
während die Hunderterziffem im normalen »l aus 10«-Code dargestellt sind.
Die an das Ringkernauswertefeld AF angeschlossenen Signalempfänger SE sowie
die Steuerkette SK und #die Decodiereinrichtung DEC
entsprechen den bekannten
Einrichtungen, die auch in den Identifiziereinrichtungen benötigt werden. Das Auswahlschaltglied
AS, der Signalgenerator SG und der doppelpolige Umschalter
S sowie das Anzeigefeld AZ bilden die ei ' gentliche Prüfeinrichtung.
Für die folgende Beschreibung des Prüfvorganges ist in dem Ringkernfeld die Auswerteschleife
ASW242 für
die Dezimalzahl 242 dargestellt. Sie verläuft vom Anschlußpunkt
A in »Vorwärtsrichtung« durch je
einen Kern der Einer-, Zehner- und
Hunderterspalte, und verläuft dann in »Rückwärtsrichtung« durch je
einen Kein
der Zehner- und Einerspalte zum Anschlußpunkt B. Für die Kerne, die von der gezeigten
Auswerteschleife ASW242 in »Vorwärtsrichtung« durchlaufen werden, sind außerdem
die Prüfschleifen IEP, IIZP und IIHP gezeigt. Ihre Wicklungsrichtung stimmt mit
der Wicklungsrichtung des mit ihnen verkoppelten Teiles der Auswerteschleife ASW242
überein. Weiterhin sind für einige Kerne die Sekundärwicklungen SW dargestellt.
Sie sind je nach Ordnungszahl der einzelnen Kerne über die Kontakte e, z
oder h an die Signalempfänger SE anschaltbar. Diese Anschaltung wird gesteuert
durch die Steuerkette SK. Als Auswahlschaltglied AS wird ein normaler Drucktastensatz
mit vierzehn Drucktasten benutzt, denen jeweils ein Kontakt zugeordnet ist. Durch
die codierte Darstellung für die Einer- und Zehnerwerte entfallen für die entsprechenden
Werte am Auswahlschaltglied AS je zwei Ziffern auf einen Kontakt. Die mit
den Kontakten des Auswahlschaltgliedes AS verbundenen, mit römischen Ziffern
bezeichneten Anschlußpunkte EP, ZP und HP sind je-
weils mit dem einen Wicklungsende
der entsprechend bezeichneten Prüfschleife im Ringkernauswertefeld AF verbunden.
Die zweiten Wicklungsenden aller Prüfschleifen sind zusammengeführt an den Anschlußpunkt
C. Zur Prüfung der in der Zeichnung dargestellten AuswerteschleifeAWS242
wird nun die Zahl 242 am Auswahlschaltglied AS eingestellt. Wird der Schalter
S in seine Stellung V gebracht, so speist der Signalgenerator SG über
den Schalter S und das Auswahlschaltglied AS sowie über die Anschlußpunkte
IEP, IIZP, IIHP die entsprechend angeschalteten Prüfschleifen. Die Rückführung des
Signalstromes erfolgt über den Anschlußpunkt C und den Trennkondensator
Cl. Parallel zum Stromkreis der Präfschleifen ist über die Anschlußpunkte
A
und B gleichfalls über einen Trennkondensator C2
die zu prüfende Auswerteschleife
AWS242 angeschaltet. Für den gezeigten Fall haben die Auswerteschleife
A WS 242 und die entsprechenden Prüfschleifen gleiche Wicklungsrichtung.
Die von ihnen verursachten Magnetisierun gsvorgänge in den Ringkernen addieren sich
daher, so daß beim Abfragevorgang durch die SignalempfängerSE alle mit der Auswerteschleife
AWS242 verkoppelten Sekundärwicklungen SW ein Signal liefern. Der Abfragevorgang
wird eingeleitet durch einen Steuerimpuls von der Anzeigeeinrichtung AZ auf die
SteuerketteSK. Der Reihe nach werden nun über
die Steuerleitungen
E, Z, H die Kontakte e, z und h geschlossen, so daß durch sie
die entsprechenden Sekundärwicklungen SW der Ringkerne jeweils an einen der Signalempfänger
SE angeschaltet werden. Die durch die Magnetisierung der AuswerteschIeife
A WS 242 und der Prüfschleifen 1 EP, 11
ZP, 11 HP
verursachten Signale in den SekundärwicklungenSW werden
somit über die Empfänger SE auf die Decodiereinrichtung DEC weitergeleitet.
Nach Decodierung der Signale erfolgt die Anzeige der jeweils zugeordneten Ziffern
durch die Anzeigeeinrichtung AZ. Diese besteht für die Einer- und Zehnerziffern
aus jeweils zehn Anzeigelampen LE und LZ sowie für die Hunderterziffern aus vier
Anzeigelampen LH. Für die in der Zeichnung gezeigte richtige Fädelung und richtige
Fädelrichtung der Auswerteschleife erfolgt nun die Anzeige der Dezimalzahl 242.
Der Prüfvorgang ist mit dieser Anzeige beendet.
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Im folgenden wird nun der Fall betrachtet, daß die Ringkerne von der
Auswerteschleife in falschem Wicklungssinn durchlaufen werden. Bei Spelsung einer
derart gefädelten Auswerteschleife sowie der über die ihr zugeordnete Kennzahl eingeschalteten
Prüfschleifen durch den Signalgenerator SG kompensieren sich die Magnetisierungsvorgänge
in den von der Auswerteschleife und den Prüfschleifen gemeinsam durchlaufenen Ringkernen.
In den Sekundärwicklungen SW dieser Ringkerne wird daher auch kein Signal induziert,
so daß bei Abfragen durch die Signalempfänger SE und anschließender Decodierung
in der Anzeigeeinrichtung AZ kein Ergebnis angezeigt werden kann. Durch Umlegen
des doppelpoligen Umschalters S in die Stellung Z kann nun die Stromrichtung
in den Prüfschleifen umgekehrt werden, so daß sich die Magnetisierungsvorgänge in
den betroffenen Ringkernen nun nicht mehr kompensieren, sondern addieren. Wie bei
einer richtig gefädelten Auswerteschleife erfolgt nun die Anzeige der ihr zugeordneten
Kennzahl. Damit ist ein eindeutiges Kriterium dafür gegeben, daß die Auswerteschleife
die ihr zugeordneten Ringkerne in falschem Wicklungssinn durchläuft. Dieser Fehler
kann dadurch leicht behoben werden, daß die betreffende Auswerteschleife an den
Punkten A und B umgepolt wird. Weitere Korrekturen an falsch gefädelten Auswerteschleifen
sind aus den vorstehend erwähnten Gründen ohne großen Aufwand nicht möglich, weshalb
eine weitere Ausdehnung des Prüfverfahrens nicht erforderlich ist.