DE1204220B - Verfahren zur Herstellung von Acylharnstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acylharnstoffen

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DE1204220B
DE1204220B DET21732A DET0021732A DE1204220B DE 1204220 B DE1204220 B DE 1204220B DE T21732 A DET21732 A DE T21732A DE T0021732 A DET0021732 A DE T0021732A DE 1204220 B DE1204220 B DE 1204220B
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DE
Germany
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methyl
urea
tetrahydrobenzoyl
acid
formula
Prior art date
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Pending
Application number
DET21732A
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English (en)
Inventor
Dr Klaus Hasspacher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH and Co KG
Original Assignee
Dr Karl Thomae GmbH
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Publication date
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 07c
Deutsche Kl.: 12 ο-25
Nummer: 1204220
Aktenzeichen: T 21732IV b/12 ο
Anmeldetag: 9. März 1962
Auslegetag: 4. November 196-5
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Acylharnstoffen der Formel
R3 R5
R2\V-x/CO — NH — CO — NH2
in der Ri den Methyl- oder Äthylrest, R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff-, Chloratome oder Methylreste und R4 und R5 Wasserstoffatome oder zusammen eine Doppelbindung bedeuten. Erfindungsgemäß werden die neuen Verbindungen nach zur Herstellung von Acylharnstoffen aus der Literatur bekannten Verfahren hergestellt (vgl. beispielsweise die deutschen Patentschriften 185 962, 225 710, 249 906, 253 159, 262 048, 263 018, 271 682, 282 097, 283 105, 286 760, 287 001, 347 608, 347 609).
Erfindungsgemäß wird ein Halogenid oder ein symmetrisches oder gemischtes Anhydrid einer Carbonsäure der Formel
Rs R5
R2
R4
COOH
Ri
II
in der Ri bis R5 die angegebene Bedeutung besitzen, mit Harnstoff umgesetzt. Pro Mol des Halogenids bzw. Anhydrids der Säure werden 1 bis 2 Mol Harnstoff eingesetzt. Die Umsetzung wird gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels und in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels bei erhöhten Temperaturen, zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 50 und 150° C, durchgeführt. Als säurebindendes Mittel können anorganische oder tertiäre organische Basen, wie Triäthylamin, Pyridin usw., verwendet werden. Im letzteren Fall kann das säurebindende Mittel gleichzeitig als Lösungsmittel dienen, ansonsten sind die üblichen inerten organischen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Äthylenchlorid, Pyridin, Dimethylformamid u. dgl., geeignet.
An Stelle von Harnstoff können als Reaktionskomponente auch Cyanamid, Thioharnstoff, ein Urethan oder ein Cyanat, vorzugsweise Mercurocyanat, verwendet werden. Die entstandene Zwischenverbindung wird auf an sich bekannte Weise durch Oxydation, Hydrolyse oder durch Umsetzung mit Ammoniak in eine Verbindung der Formel I übergeführt. '
Verfahren zur Herstellung von Acylharnstoffen
Anmelder:
Dr. Kari Thomae G. m. b. H., Biberach/Riß Als Erfinder benannt: Dr. Klaus Haßpacher, Biberach/Riß
Die Carbonsäuren der Formel II lassen sich durch Diels-Alder-Reaktion von a-Alkyl-acrylsäuren und deren Estern mit Butadien oder dessen Chlor- oder Methylderivaten, wie Isopren, Dibutylbutadien, Chloropren, herstellen. Auf diese Weise werden Verbindungen erhalten, in denen R4 und R5 zusammen eine Doppelbindung bedeuten; die gesättigter Verbindungen erhält man dann durch kaü. ytisehe Hydrierung dieser Verbindungen mit Palladium- oder Platinkatalysatoren auf bekannte Weise.
Falls Verbindungen der Formel I erhalten werden, in der R4 und R5 zusammen eine Doppelbindung bedeuten, so können diese gegebenenfalls auch nachträglich durch katalytische Hydrierung mit Palladium- oder Platinkatalysator auf an sich bekannte Weise in die entsprechenden gesättigten Verbindungen übergeführt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Acylharnstoffe besitzen wertvolle therapeutische Eigenschaften, insbesondere zeichnen sie sich durch eine gute sedative, hypnotische, antikonvulsive und muskelrelaxierende Wirksamkeit aus; ihre Verträglichkeit ist ausgezeichnet.
Für die Herstellung der Ausgangsstoffe w'rd kein Schutz begehrt.
Beispiel 1
N-(l-Methyl-/l3-tetrahydrobenzoyi)-harnstoff
15,8 g l-Methyl-zI3-tetrahydrobenzoylchlorid und 9,0 g Harnstoff wurden in 50 ml Pyridin 2 Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wurden 200 ml Wasser hinzugefügt, die zunächst ölig absetzende Substanz kristallisiert beim Anreiben und wurde mit Äthanol umgelöst. Ausbeute: 11,3 g; F.132° C.
509 720M29
Beispiel 2
N-(l-Methyl-4-chlor-zl3-tetrahydrobenzoyl)-hamstofT
18 g l-Methyl-4-chlor-zl3-tetrahydrobenzoylchlorid und 12 g Harnstoff wurden in 30 ml Pyridin 3 Stunden lang auf dem siedenden Wasserbad erhitzt. Dann wurde in 500 ml Wasser eingegossen und, nachdem das abgeschiedene öl entfernt war, mit Methanol umkristallisiert. Ausbeute: 4,3 g; F. 149°C.
IO
Beispiel 3
N-(l-Methyl-zl3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff
4,2 g Cyanamid und 20,2 g Triäthylamin wurden in 250 ml Benzol gelöst und unter Kühlung langsam mit 15,9 g l-Methyl-zI3-tetrahydrobenzoylchlorid umgesetzt. Die Mischung wurde noch 30 Minuten lang bei 500C gehalten, dann abgekühlt und filtriert. Das Filtrat wurde dreimal mit je 50 ml 0,5 n-Salzsäure extrahiert und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wurde mit 100 ml 2n-Salzsäure 30 Minuten lang auf dem siedenden Wasserbad erhitzt. Die Lösung wurde im Vakuum eingedampft und der Rückstand aus 80 ml Äthanol kristallisiert. Ausbeute: 8,3 g,· F. 133 bis 135°C.
30
35
40
Beispiel 4
N-(I -Methyl-zl 3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff
39,7 g l-Methyl-zl3-tetrahydrobenzoylchlorid wurden langsam unter Kühlung und Rühren mit 37,4 g Silbercyanat versetzt. Nach beendeter Reaktion wurde im Vakuum destilliert; man erhielt 35 g 1-Methyl-■d3-tetrahydrobenzoylisocyanat vom Kp.0,55 mm 46° C.
15 g dieser Substanz wurden in 100 ml Äther gelöst. Unter Kühlung wurde Ammoniak eingeleitet, wobei sofort ein dicker weißer Niederschlag ausfiel, der abfiltriert und mit Äther gewaschen wurde. Ausbeute: 7,3 g; F. 134°C.
Beispiels
N-(l-Methyl-zl3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff
5,0 g N-(l-Methyl-J3-tetrahydröbenzoyl)-äthylurethan, erhältlich aus l-Methykd3-tetrahydrobenzoylchlorid und Äthylurethan oder aus 1-Methyl- A3 - tetrahydrobenzoyl - isocyanat und Äthanol (F. 83 0C), wurden in 50 ml Methanol gelöst. Die Lösung wurde unter Eiskühlung mit Ammoniak gesättigt und 5 Tage bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Danach war im Dünnschichtchromatogramm (Benzol—Aceton 1 : 1) kein Urethan mehr nachweisbar, dagegen fand man etwa gleiche Mengen Amid und Ureid. Durch fraktionierte Kristallisation aus Methanol—Wasser konnten 1,3 g N-(I-Methylzl3 - tetrahydrobenzoyl) - harnstoff isoliert werden. F. 134°C.
Rückstand ließen sich durch Kristallisation mit Methanol—Wasser 0,4 g N-(l-Methyl-zl3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff isolieren. F. 133 bis 134°C.
Versuchsbericht
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen besitzen wertvolle therapeutische Eigenschaften und sind hierin ähnlich gebauten bekannten Verbindungen überlegen. So hat sich gezeigt, daß beispielsweise die erfindungsgemäß erhältliche Verbindung N-(I-Methyl-<d3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff der bekannten Verbindung a-Bromisovaleroylharnstoff hinsichtlich der sedativen Wirkung deutlich überlegen ist. Folgende Vergleichsversuche wurden durchgeführt.
1. Sedative Wirkung:
Die ED50 wurde in Anlehnung an die Methode von St. Ljungberg, Acta Pharm. Toxic, 14, S. 96 [1957], bestimmt. Verwendet wurden bei beiden Substanzen zwölf Tiere, die an das Laufen im Laufrad trainiert worden waren, bestimmt wurde diejenige Dosis, bei der die Umdrehungszahl des Laufrades gegenüber den Normalwerten um 50% vermindert wurde.
2. Toxizität:
Die LD50, das ist die Menge in mg/kg, die 50% der eingesetzten Tiere tötete, wurde nach der Methode von Litchfield und W i 1 c ο χ ο η (J. Pharmacol, exp. Therap., 96 [1949], S. 99 bis 133) bestimmt. Verwendet wurden bei jeder der beiden Substanzen vierzig Mäuse.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Beispiel 6
N-(l-Methyl-/d3-tetrahydrobenzoyl)-harnstoff
5,0g N-(l-Methyl-zI3-tetrahydrobenzoyl)-thioharnstoff, erhältlich aus l-Methykd3-tetrahydrobenzoylchlorid und Thioharnstoff oder aus 1-Methyl-/l3-tetrahydrobenzoylsenföl und Ammoniak (F. 108 bis 1100C), wurden in 150 ml Äthanol mit 25 g Bleioxyd 30 Minuten am Rückfluß erhitzt. Danach wurde filtriert und das Filtrat eingedampft. Aus dem
60
EDa, DL50
am Maus i. p.
Laufrad
Maus p.o. mg/kg
mg/kg
N-(l-Methyl-zl3-tetrahydro-
benzoyl)-harnstoff 1670
gemäß Beispiel 1 30
a-Bromisovaleroylharnstoff 225
(bekannt) 207
Aus den obigen Ergebnissen geht die überlegene Wirkung der erfindungsgemäß erhältlichen Verbindung hervor.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Acylharnstoffen der Formel
    R3 R5
    NH — CO — NH2
    in der Ri den Methyl- oder Äthylrest, R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff- oder Chloratome oder Methylreste und R4 und Rg Wasserstoffatome oder zusammen eine Doppelbindung bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein Halogenid oder ein symme-
    5 6
    trisches oder gemischtes Anhydrid einer Carbon- gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebinden-
    säure der Formel den Mittels und eines inerten organischen Lösungsmittels, bei erhöhten Temperaturen umsetzt
    R3 Rs und daß man, falls als Reaktionskomponente
    R \/ /COOH 5 Cyanamid, Thioharnstoff, ein Urethan oder ein
    \ζ \ζ Cyanat verwendet wurde, die entstandene Zwi-
    π /\__/\r schenverbindung oxydiert, hydrolysiert oder mit
    Ammoniak behandelt oder daß man, falls eine
    in der Ri bis Rs die angegebene Bedeutung be- Verbindung entsteht, in der R4 und R5 zusammen
    sitzen, mit Harnstoff oder mit Cyanamid, Thio- 10 eine Doppelbindung bedeuten, diese gegebenen-
    harnstoff, einem Urethan oder einem Cyanat, falls katalytisch hydriert.
    509 720/429 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3504027A (en) * 1967-01-31 1970-03-31 American Home Prod Novel dibenzocycloheptene-5-carbonylurea and intermediates thereof

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