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Kragensteckvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Kragensteckvorrichtung,
insbesondere nach DIN 49450/51, deren Kragenstecker mit einer Unverwechselbarkeitsnase
in eine Nut des Kragens der Steckdose eingreift, die einen Einsatz zur Unterbringung
der Kontakbuchsen aufweist.
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Kragensteckvorrichtungen als schwere Industriekraftsteckvorrichtungen
werden seit Jahrzehnten aus Gußeisen oder Leichtmetallguß hergestellt. In gewerblichen,
industriellen und landwirtschaftlichen Betrieben sowie bei Verwendung im Freien
sind sie erhöhten Beanspruchungen durch Staub, Feuchtigkeit und einer rauhen Behandlung
ausgesetzt. Diese Kragensteckvorrichtungen sind meist vierpolig ausgeführt, wobei
die vier Kontaktstifte bzw. Kontaktbuchsen in einer Ebene nebeneinanderliegen. Einer
der außenliegenden Kontaktstifte oder Buchsen bildet den Schutzleiteranschluß. Damit
der Schutzleiterkontaktstift auch immer mit der Schutzleiterkontaktbuchse zusammentrifft,
ist es von größter Wichtigkeit, daß der Stecker nicht um 180° verdreht in die Steckdose
eingeführt werden kann. Könnte dies geschehen, dann würde der Schutzleiterkontaktstift
am Stecker mit einer spannungsführenden Kontaktbuchse an der Steckdose zusammengesteckt.
Hierbei könnte es passieren, daß das metallische Gehäuse der durch den Stecker mit
Strom zu versorgenden Maschine an volle Spannung gelegt wird, wodurch Personen zu
Schaden kommen können. Um dieses falsche Einführen des Steckers in die Steckdose
zu verhüten, hat man schon immer den Stecker mit einer an einer Seitenwand des Steckerkragens
angeordneten, nach außen vorstehenden Nase versehen, während der Kragen der Steckdose,
der den Steckerkragen übergreift, an Stelle einer solchen Steckernase einer der
Nase in ihren Abmessungen angepaßte Nut besitzt, in die sie hineingleiten kann.
Hierdurch ist ein vertauschtes Einführen des Steckers in die Steckdose unmöglich.
Diese Maßnahmen haben sich bewährt, solange es sich um Kragensteckvorrichtungen
handelt, die formbeständig sind, also die wie angegeben, aus Gußeisen oder Leichtmetallguß
hergestellt werden.
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Die Verhältnisse ändern sich jedoch grundlegend, wenn man Kragensteckvorrichtungen
aus einem elastischen Kunststoff herstellen wird. An sich hat die Verwendung eines
solchen Werkstoffes, insbesondere wenn er zähelastisch ist, den Vorteil, daß er
auch starken Druckbeanspruchungen in rauhen Betrieben standhält. Es ist schon erwähnt,
daß die wesentlichen Abmessungen von Stecker und Steckdose im Hinblick auf die Austauschbarkeit
der verschiedenen Fabrikate genormt sind. Die vorliegenden Normen berücksichtigen
jedoch die für die Herstellung der Gehäuse aus Gußeisen oder allgemein aus Metallguß
erforderlichen großen Toleranzen. Demgegenüber können Kragensteckvorrichtungen aus
einem Kunststoff mit wesentlich kleinerer Toleranz hergestellt werden als solche
aus Metallguß. Wenn man daher Kragensteckvorrichtungen mit einem elastischen Kunststoff
als Gehäusewerkstoff herstellt, dann ist trotz Verwendung der bisher gebräuchlichen
Unverwechselbarkeitsmerkmale ein vertauschtes Einstecken von Steckern in die Steckdose
möglich. Denn bei einem solchen Einführen kann die Wandung des Kragensteckers nach
innen und die Wandung des Kragens der Steckdose nach außen gedrückt werden. Die
erwähnte, am Steckerkragen vorgesehene Unverwechselbarkeitsnase kann sich infolgedessen
bei entsprechendem Kraftaufwand zwischen die Kragenwand der Steckdose und den Steckdoseneinsatz
eindrücken lassen, wodurch das zu vermeidende vertauschte Einführen möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kragensteckvorrichtungen
der eingangs näher gekennzeichneten Art weiter zu verbessern, wobei insbesondere
die Nachteile bekannter Ausführungsformen beseitigt werden sollen. Zur Lösung dieser
Aufgabe wird im wesentlichen vorgeschlagen, daß die aus einem Kunststoff gefertigte
Kragensteckvorrichtung wenigstens zwei weitere Vorsprünge, Rippen od. dgl. aufweist,
von denen der eine am Kragen des Steckers die Nase in Richtung des Einsatzes verlängernd
angeordnet ist, während der andere am Steckdoseneinsatz auf der der Nase gegenüberliegenden
Seite vorgesehen ist.
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Dabei sind die Abmessungen, insbesondere die Höhenabmessungen der
Vorsprünge oder Rippen
sowohl auf der Innenseite des Kragensteckers
als auch auf der Außenseite des Steckdoseneinsatzes vorteilhaft so gewählt, daß
sie noch innerhalb der genormten Abmessungen der bekannten Kragensteckvorrichtungen
aus Metallguß liegen. Damit ist gewährleistet, daß ein aus Kunststoff gefertigter
Kragenstecker in eine metallische Steckdose paßt, bzw. auch umgekehrt ein metallischer
Stecker in eine aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigte Steckdose paßt.
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Die bisher genannten beiden Vorsprünge sind das Minimum des Aufwandes,
der betrieben werden muß, um ein vertauschtes Einführen des Steckers in die Steckdose
zu verhindern. Man kann jedoch ein erhöhtes Maß an Sicherheit erreichen, wenn man
weitere Nasen, Rippen, Vorsprünge od. dgl. am Kragen des Steckers bzw. am Einsatz
vorsieht. So können je eine weitere Rippe vorgesehen sein im Bereich der Schmalseite
des Steckerkragens, ebenfalls an der Innenseite liegend. Diese weiteren Rippen treten
mit zusätzlichen Vorsprüngen des Einsatzes in Wirkverbindung, wenn der Stecker irrtümlich
um 180° gedreht in die Steckdose eingeführt werden sollte. Durch die erwähnten Maßnahmen
wird mit Sicherheit vermieden, daß die Steckerstifte mit den Buchsen der Steckdosen
in Wirkverbindung treten können, wenn ein verkehrtes Einsetzen des Steckers vorgenommen
werden sollte.
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Die Form der Rippen oder Vorsprünge kann mannigfach abgeändert werden,
ohne vom Erfindungsgedanken abzugehen. Sofern mehrere Vorsprünge oder Rippen vorhanden
sind, kann man diese auch zu einer gemeinsamen, jedoch breitenmäßig größeren Rippe
vereinigen. Sowohl die Rippen und Vorsprünge des Kragens des Steckers als auch die
des Einsatzes fluchten mit der jeweiligen Stirnfläche. Sie brauchen sich nicht über
die ganze Höhe des Kragens des Steckers bzw. des Einsatzes zu erstrecken, sondern
es genügt, wenn sie etwa 6 bis 10 mm lang sind. Auch können sie nach dem rückwärtigen
Ende hin in die Grundebene des Kragens oder des Einsatzes einlaufen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt die einzige Figur einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Kragenstecker, der in eine erfindungsgemäße Kragensteckdose eingeführt ist.
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Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich im Prinzip um eine Kragensteckvorrichtung
(Kraftsteckvorrichtung) nach DIN 49 450/51. Sowohl die erfindungsgemäße Kragensteckdose
als auch der Kragenstecker passen in bekannte Ausführungsformen nach DIN 49 450/51
bzw. umgekehrt. Es kann bei Bedarf jederzeit ein Austausch vorgenommen werden.
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Die generell mit 10 bezeichnete Kragensteckvorrichtung besteht aus
einer Steckdose mit einem Stecker. Die Steckdose besitzt einen Kragen 11, der in
seiner Form und in seinen Abmessungen einem nach DIN 49 450/51 gefertigten Kragen
vollauf entspricht. Ein solcher Kragen 11 besitzt eine im wesentlichen ovale Grundform,
wobei eine der beiden Längsseiten, wie bekannt, eine Nut 12 besitzt, die durch nach
außen gezogene Wandungsteile begrenzt ist. Auch der Kragen 17 des Steckers besitzt
zunächst die an sich bekannte Unverwechselbarkeitsnase 18, welche so bemessen ist,
daß sie in die erwähnte Nut 12 des Kragens 11 der Steckdose hineinpaßt. Mit 13 ist
der an sich bekannte Einsatz der Steckdose bezeichnet. In diesem sind, wie ebenfalls
an sich bekannt, die Kontaktbuchsen 14, vier an der Zahl, in linearer Anordnung
vorhanden. Mit den Buchsen 14 wirken, wie ebenfalls bekannt, die als runde Vollstifte
ausgebildeten Steckerstifte 22 des Steckers zusammen.
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Abweichend von der Normausführung besitzt der Steckdoseneinsatz 13
jedoch mehrere Nasen oder Vorsprünge. Zunächst ist eine Nase oder ein Vorsprung
15 vorgesehen, der in der Mitte der einen Längsseite liegt, und zwar der Nut 12
der Steckdose gegenüber. Dieser Vorsprung ist in seinen Längenabmessungen etwa gleich
denjenigen der Unverwechselbarkeitsnase 18 gehalten. Je ein weiterer Vorsprung 16
des Steckdoseneinsatzes 13 erstreckt sich jeweils etwa von der Längsmittellinie
aus bis in Höhe der Nase 18. Während die Breite des Vorsprunges 15 im wesentlichen
gleich gehalten ist, nimmt diejenige der beiden Vorsprüng 16 ab, und zwar gemäß
der Ausführung nach der einzigen Figur so, daß die größte Breite im Bereich der
Längsmittellinie vorgesehen ist, während sie von dort aus vorzugsweise stetig abnimmt.
An dieser Stelle sei erwähnt, daß die Höhe der Vorsprünge nur etwa 6 bis 10 mm beträgt.
Außerdem kann die Breite aller Vorsprünge mit wachsender Entfernung von der Stirnfläche
abnehmen.
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Aber auch der Kragen 17 des Steckers ist mit einer Anzahl von Vorsprüngen
ausgerüstet. Zunächst sind die beiden Vorsprünge 19 zu erwähnen, die wirkungsmäßig
die Unverwechselbarkeitsnase 18 in Richtung auf den Einsatz 13 hin verlängern. Sodann
sind zwei weitere Vorsprünge 21 vorgesehen, die bei zusammengefügter Kragensteckvorrichtung
zu beiden Seiten des Vorsprunges 15 am Einsatz 13 der Steckdose liegen. Und endlich
sind noch zwei weitere Vorsprünge 20 vorhanden, die im Bereich der Schmalseite am
Kragen 17 angebracht sind, jedoch sind diese etwas seitlich neben der Längsmittellinie
angeordnet.
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Wenn man mit der erfindungsgemäßen Kragensteckvorrichtung versuchen
wollte, den Stecker um 180° verdreht in die Steckdose einzuführen, so treffen die
beiden Vorsprünge 19 auf der Innenseite des Steckerkragens auf den Vorsprung 15
am Steckdoseneinsatz. Auch bei einem noch so starken Ausweiten des Steckdosenkragens
ist nicht mehr möglich, die Unverwechselbarkeitsnase 18, die ja durch die Vorsprünge
19 nach innen verlängert ist, zwischen den ausgeweiteten Steckdosenkragen 11 und
den am Steckdoseneinsatz angebrachten Vorsprung 15 zwischenzufügen. Gleichzeitig
setzen sich die Rippen 20 auf der Innenseite des Steckerkragens auf die ebenfalls
am Steckdoseneinsatz 13 angebrachten Vorsprünge 16, so daß auch dort das Einfügen
eines vertauschten Steckers unmöglich gemacht wird.
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Ein nicht elastischer, metallischer Stecker, der den Normmaßen entspricht,
paßt aber ohne weiteres über die Vorsprünge am Steckdoseneinsatz einer aus elastischem
Kunststoff gefertigten Kragensteckdose. Das gleiche gilt auch in umgekehrter Form.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kragensteckvorrichtung wird erreicht,
daß ein Vertauschen bzw. ein um 180° verdrehtes Einstecken von Kragensteckern und
Kragensteckdosen bzw. Kragenkupplungen aus elastischem Gehäusewerkstoff mit Sicherheit
vermieden ist. Zugleich ist aber die Verwendung der aus elastischem Werkstoff hergestellten
Stecker,
Steckdosen und Kupplungen zusammen mit nicht elastischen,
aus Metallguß hergestellten Kragensteckvorrichtungen gewährleistet.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung nur eine beispielsweise
Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind noch
mancherlei andere Ausführungen und Anordnungen möglich. So kann insbesondere die
Ausbildung, Anordnung und Gestalt der Vorsprünge abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel
gewählt werden. Ferner ist es möglich, die Anzahl der Vorsprünge durch Zusammenfügen
mehrerer Vorsprünge zu einem einzigen zu verringern. Beispielsweise kann man je
einen Vorsprung 20 mit einem weiteren Vorsprung 21 vereinigen. Dies ist in der Zeichnung
durch eine strichpunktierte Linie angedeutet. Auch lassen sich die beiden Vorsprünge
19 an der Innenwand des Kragens 17 zu einem einzigen vereinigen. Auch diese Möglichkeit
ist in der Zeichnung in strichpunktierten Linien dargestellt.