DE1201831B - Verfahren zur Herstellung von nichtwaessrigen Loesungen von waschaktiven Sulfaminsaeure-Polyaethoxyalkohol bzw. -Polyaethoxyalkyl-phenol-Kondensationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nichtwaessrigen Loesungen von waschaktiven Sulfaminsaeure-Polyaethoxyalkohol bzw. -Polyaethoxyalkyl-phenol-KondensationsproduktenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-23/02
Nummer: 1201 831
Aktenzeichen: S 72941IV b/12 ο
Anmeldetag: 10. April 1959
Auslegetag: 30. September 1965
Das Vernebeln heterogener Gemische verflüssigter, aus Chlorfluorkohlenwasserstoffen bestehender Treibmittel
und wäßriger Lösungen verschiedener Waschmittel ist bereits bekannt.
Wie bekannt, ergibt das Vernebeln derartiger Mischungen unter der Einwirkung des Treibgases
einen Schaum, der aus der gasförmigen Emulsion des Lösungsmittels in der oberflächenaktiven wäßrigen
Lösung des Waschmittels besteht.
Nach den bereits bekannten Verfahren bewirkt aber die Einwirkung des Wassers auf Chlorfluorkohlenwasserstoffe
enthaltende Treibmittel eine mehr oder minder schnell verlaufende Hydrolyse der Halogenkohlenwasserstoffe
unter Bildung von Säuren, wie beispielsweise der Chlor- oder Fluorwasserstoffsäure,
welche die Metallteile der Behälter angreifen. Die bisherigen bekannten Verfahren, bei denen das Waschmittel
in wäßrigem Medium vorlag, können also nicht befriedigen.
Bisher konnte der Großteil der bekannten anionaktiven Waschmittel (z. B. alkalischer Seifen, Alkylsulfate
der Alkalimetalle, Alkylarylsulfonate der Alkalimetalle) in den als Treibmittel dienenden verflüssigten
Gasen nicht in Lösung gebracht werden. Zu derartigen Gasen gehören die Chlorfluorkohlenwasserstoffe,
Methyl-, Äthyl-, Vinylchlorid und Butan wegen der ausgesprochenen Unlöslichkeit der Waschmittel
in derartigen Medien.
Es ist ferner bekannt, daß die Ammoniumsalze der gleichen anionaktiven Stoffe in den genannten gasförmigen
Treibmitteln bei Raumtemperatur nur wenig löslich sind. Diese geringe Löslichkeit in Lösungsmitteln,
die üblicherweise zur Herstellung von Aerosolen verwendet werden, ist aber ganz unzureichend.
Verfahren zur Herstellung von nichtwäßrigen
Lösungen von waschaktiven SuIf aminsäure-Polyäthoxyalkohol bzw. -Polyäthoxyalkylphenol-Kondensationsprodukten
Lösungen von waschaktiven SuIf aminsäure-Polyäthoxyalkohol bzw. -Polyäthoxyalkylphenol-Kondensationsprodukten
Anmelder:
Societe Monsavon-L'Oreal, Paris
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dr. phil. Dr. techn.
J. Reitstötter und Dr.-Ing. W. Bunte,
Patentanwälte, München 15, Haydnstr. 5
J. Reitstötter und Dr.-Ing. W. Bunte,
Patentanwälte, München 15, Haydnstr. 5
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 14. April 1958 (763106)
Bekannt sind als waschaktive Substanzen Verbindungen der allgemeinen Formel
r_(O —CH2- CH2)^-O-SO3-NH4 (I)
die man erhält, indem man Sulfaminsäure auf Kondensationsprodukte
des Äthylenoxyds mit Alkoholen bzw. Alkylphenolen einwirken läßt, wobei die Reaktion
bei einer Temperatur von 125 bis 1350C durch einfaches Einrühren der festen Sulfaminsäure in den
Äthoxyalkohol oder in das Äthoxyalkylphenol nach der Formel
R-(O- CH2CH2)„ - OH + OH - SO2NH2 >R- (O - CH2 - CH2)„ - O - SO3NH4 (II)
vor sich geht.
Man könnte das Reaktionsprodukt in Trichlormonofluormethan unter Neutralisation beispielsweise
mit gasförmigem Ammoniak bis zu einem pH-Wert von 7 auflösen. Aber diese Arbeitsweise erweist sich
als praktisch undurchführbar, weil beim Auftreten einer Verdickung der Reaktionsmasse die beim Rühren
und Homogenisieren auftretenden Schwierigkeiten dazu führen, daß die Reaktion nach II nicht zu Ende
geführt werden kann und daß ein großer Teil des Äthoxyalkohols oder Äthoxyphenols an der Reaktion
nicht teilnimmt.
Wegen dieses unvollständigen Reaktionsverlaufs stellt man dann beim Auflösen das Vorhandensein
einer großen Menge unlöslicher, sehr feinverteilter Anteile fest, die man durch Filtration nur schwer abtrennen
kann.
Das Verfahren nach der Erfindung ist auf die Herstellung von nichtwäßrigen Lösungen von waschaktiven Sulfaminsäure-Polyäthoxyalkohol bzw. -PoIyäthoxyalkylphenol-Kondensationsprodukte gerichtet. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man die an sich bekannte Umsetzung von Sulfaminsäure mit einem Polyäthoxyalkohol oder einem Polyäthoxyalkylphenol bei 110 bis 130°C im geschlossenen Gefäß ausführt, wobei als Lösungsmittel Trichlormonofluormethan
Das Verfahren nach der Erfindung ist auf die Herstellung von nichtwäßrigen Lösungen von waschaktiven Sulfaminsäure-Polyäthoxyalkohol bzw. -PoIyäthoxyalkylphenol-Kondensationsprodukte gerichtet. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man die an sich bekannte Umsetzung von Sulfaminsäure mit einem Polyäthoxyalkohol oder einem Polyäthoxyalkylphenol bei 110 bis 130°C im geschlossenen Gefäß ausführt, wobei als Lösungsmittel Trichlormonofluormethan
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oder Trichlortrifluoräthan verwendet werden und das
Umsetzungsgemisch mit gasförmigem Ammoniak oder einem wasserfreien Amin bis zum pH-Wert 7 bis 8
neutralisiert wird. Zusätzlich kann als Lösungsmittel ein niedrigmolekularer aliphatischer gesättigter Kohlenwasserstoff
verwendet werden.
Man wählt vorzugsweise solche Lösungsmittel, die bei höherer Temperatur sieden, damit die bei etwa
1200C liegende Reaktionstemperatur ohne das Auftreten erhöhten Drucks erreicht werden kann.
Das Lösungsmittel muß das erhaltene Waschmittel gut lösen. Man arbeitet in einem korrosionsbeständigen
Autoklav unter Durchmischung der Reaktionskomponenten bei einer zwischen 110 und 13O0C
liegenden Temperatur und bei einem Druck, der dem Dampfdruck des Lösungsmittels oder des Lösungsmittelgemisches
bei dieser Temperatur entspricht.
Erfindungsgemäß wird eine gewisse Menge Harnstoff zum Reaktionsgemisch zugegeben, um das Auftrten
einer durch Spuren von Schwefelsäure in der verwendeten Sulfaminsäure bedingten Verfärbung zu
vermeiden und um die Filtration der Lösung nach beendeter Reaktion zu erleichtern. Die Menge des
verwendeten Harnstoffs kann beispielsweise 1 bis 10 % des Gesamtgewichts an verwendetem Alkohol plus
Sulfaminsäure betragen.
Ferner wird man vorzugsweise als Lösungsmittel ein Gemisch mit möglichst hohem Siedepunkt wählen,
um die Umsetzung bei möglichst niedrigem Druck durchführen zu können. Beispielsweise arbeitet man
bei einem Druck von 6 bis 9 kg/cm2 bei Verwendung von Trichlortrifluoräthan und bei einem Druck von 12
bis 16 kg/cm2 bei Verwendung von Trichlormonofluormethan.
Der Anteil des Lösungsmittels, bezogen auf die Menge des Reaktionsgemisches, ist von der wünschenswerten
Konzentration des Waschmittels abhängig. Man wird vorteilhafterweise, um das Fassungsvermögen
des Autoklavs besser auszunutzen, die geringste Menge Lösungsmittel anwenden, die bei Beendigung
der Reaktion ein in der Kälte noch flüssiges Produkt erzielt. Man verwendet beispielsweise Lösungsmittelmengen
von 150 bis 350 g Lösungsmittel auf 100 g Äthoxyalkohol oder Äthoxyglykol je nach dem Grade
der Äthoxylierung. Das Gewicht des verwendeten Lösungsmittels ist um so geringer, je höher der
Äthoxylierungsgrad ist, da der Äthoxylierungsgrad die Löslichkeit des Waschmittel im Lösungsmittel beeinflußt.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch unter den Siedepunkt des Lösungsmittels bei
Atmosphärendruck abgekühlt, so daß kein Überdruck im Autoklav vorhanden ist.
Man neutralisiert die restliche Säure, indem man in den Autoklav eine abgemessene Menge gasförmiges
Ammoniak einleitet oder indem man eine abgewogene Menge eines wasserfreien Amins, beispielsweise Mono-,
Di- oder Triäthanolamin, hinzufügt, so daß sich der pH-Wert minimal auf 7 und maximal auf 8 einsteEt.
Die Flüssigkeit wird dann unter Druck abgelassen, und zwar über ein Filter, das feste Verunreinigungen,
die die Zerstäuberdüse der Verpackungsbehälter verschmutzen könnten, zurückhält. Die auf diese Weise
erhaltene Flüssigkeit kann unmittelbar in die Verpackungsbehälter eingefüllt werden.
Zum besseren Verständnis des Erfindungsgegenstandes werden einige erläuternde Ausführungsbeispiele angeführt.
Bei spiel 1
In einem Rührautoklav aus rostfreiem Stahl oder mit Emailüberzug, der auf einen Druck von 30 kg/cm2
geprüft ist, werden eingefüllt:
Ein Produkt, das durch Kondensation eines Gemisches der Fettalkohole C12 und
C14, und zwar 80 % des Fettalkohols C12
und 20% des Fettalkohols C14 mit 2,2 Mol Äthylenoxyd, erhalten wird und ein Molekulargewicht
von etwa 300 aufweist 200 g
Ein Produkt, das durch Kondensation eines Gemisches der Fettalkohole C12 und C14,
und zwar 80 % des Fettalkohols C12 und 20% des Fettalkohols C14 mit 6 Mol
Äthylenoxyd, erhalten wird und das Molekulargewicht 478 aufweist 50 g
Sulfaminsäure 78 g
Harnstoff 10 g
Trichlormonofiuormethan 550 g
Man erhitzt den Autoklav schnell unter Rühren auf 1200C, dann hält man 30 Minuten auf dieser Temperatur.
Der Innendruck beträgt etwa 13 kg/cm2. Man kühlt dann den Autoklav auf 2O0C ab, ohne das
Rühren einzustellen, und stellt mit gasförmigem Ammoniak auf den pH-Wert 7 bis 8 ein.
Das Reaktionsprodukt wird dann zwecks Abtrennung von Harnstoff und der Verunreinigungen
filtriert.
Das Filtrat ist eine klare Lösung der waschaktiven Substanz in Trichlormonofluormethan.
Man füllt in den im Beispiel 1 beschriebenen Autoklav
folgende Substanzen:
Ein Kondensationsprodukt aus Oxo-Alkoholen
mit Kohlenstoffketten C11 bis C14,
das mit 2 Mol Äthylenoxyd kondensiert ist,
vom Molekulargewicht 284 142 g
Sulfaminsäure 49,5 g
Trichlormonofluormethan 300 g
Man erhitzt den Autoklav unter Rühren bis auf 0C, hält etwa 30 Minuten diese Temperatur, wobei
der Druck etwa 13 kg/cm2 beträgt.
Dann kühlt man den Autoklav auf 200C ab und
neutralisiert das Reaktionsprodukt mit einem Ammoniakgasstrom, bis ein pH-Wert von 7,5 erreicht wird.
Das Reaktionsgemisch wird dann unter Druck filtriert.
In den nach dem Verfahren des Beispiels verwendeten Autoklav gibt man
Ein Kondensationsprodukt aus 2,5 Mol Äthylenoxyd und Octylphenol vom Molekulargewicht
311 311 g
Sulfaminsäure 100 g
Trichlormonofluormethan 816 g
Man erhitzt auf 1250C unter Rühren und hält
Minuten diese Temperatur, wobei der Druck kg/cm2 beträgt.
Man kühlt dann das Reaktionsprodukt auf 20° C ab und neutralisiert mit Monoäthynolamin auf einen
pH-Wert 7. Man filtriert unter Druck und erhält eine klare Lösung der waschaktiven Substanz.
Man füllt in den nach Beispiel 1 benutzten Autoklav folgende Substanzen ein:
Mit 4,5 Mol Äthylenoxyd kondensiertes Nonylphenol mit einem mittleren Molekulargewicht
von 421 105 g
Mit 2 Mol Äthylenoxyd kondensierte Oxo-Alkohole (Kohlenstoffkettten von C11 bis
C16) mit einem mittleren Molekulargewicht
von 184 142 g
Sulfaminsäure 80 g
Harnstoff 3 g
Trichlortrifluoräthan 250 g
Man erhitzt den Autoklav unter Rühren auf 125 0C,
hält dann 30 Minuten diese Temperatur, wobei der Druck etwa 6 kg/cm2 beträgt.
Man kühlt dann den Autoklav auf 30°C ab und neutralisiert den Inhalt mit gasförmigem Ammoniak,
bis der pH-Wert 7,5 erreicht ist. Man filtriert das ao
Reaktionsprodukt unter Druck ab und erhält eine klare Lösung der waschaktiven Substanz.
Man gibt in einen Autoklav, wie im Beispiel 1 beschrieben, folgende Substanzen:
Ein Kondensationsprodukt aus Oxo-Alkoholen
(Cn bis C16) und 2 Mol Äthylenoxyd
(mittleres Molekulargewicht 284) 142 g
Sulfaminsäure 49,5 g
Trichlormonofluormethan 150 g
Pentan 150 g
Man erhitzt den Autoklav unter Rühren auf 1250C,
hält 30 Minuten diese Temperatur, wobei der Druck unter 13 kg/cm2 bleibt. Man kühlt den Autoklav auf
20° C ab, neutralisiert das Reaktionsprodukt mit einem Strom gasförmigen Ammoniaks, etwa bis ein pH-Wert
von 7,5 erreicht ist. Dann wird die Masse unter Druck filtriert.
Man füllt in einen Autoklav, wie er in den Beispielen 1 und 2 beschrieben wird, folgende Substanzen
ein:
Ein Kondensationsprodukt aus Nonyl-
phenol und 4,5 Mol Äthylenoxyd (mittleres
Molekulargewicht 421) 105 g
Ein Kondensationsprodukt von Oxo-Alkoholen
(C11 bis C16) und 2 Mol Äthylenoxyd
(mittleres Molekulargewicht 184) 142 g
Sulfaminsäure 80 g
Harnstoff 3 g
Trichlortrifluoräthan 125 g
Pentan 125 g
30
40 Man erhitzt unter Rühren den Autoklav auf 125° C, hält diese Temperatur 30 Minuten aufrecht, wobei der
Druck niedriger als 10 kg/cm2 bleibt.
Man kühlt dann den Autoklav auf 300C ab, neutralisiert
mit einem Strom gasförmigen Ammoniaks bis auf einen pH-Wert von 7,5. Anschließend filtriert man
die Masse unter Druck.
Man gibt in einen Autoklav, wie er im Beispiel 1 beschrieben wird, folgende Substanzen:
Ein Kondensationsprodukt aus Oxo-Alkoholen
(C11 bis C16) und 2 Mol Äthylenoxyd
(mittleres Molekulargewicht 284) 142 g
Sulfaminsäure 49,5 g
Trichlormonofluormethan 100 g
Trichlortrifluoräthan 100 g
Pentan 100 g
Man erhitzt unter Rühren den Autoklav auf 125° C und hält diese Temperatur etwa 30 Minuten aufrecht,
wobei dieser Druck unter 13 kg/cm2 bleibt.
Dann kühlt man den Autoklav auf 200C ab und
neutralisiert die Masse mit einem Strom gasförmigen Ammoniaks bis zu einem pH-Wert von 7,5. Nach
Filtrieren erhält man eine klare Lösung der waschaktiven Substanz.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von nichtwäßrigen Lösungen von waschaktiven Sulfaminsäure-PoIyäthoxyalkohol
bzw. -Polyäthoxyalkylphenol-Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet,
daß man die an sich bekannte Umsetzung von Sulfaminsäure mit einem Polyäthoxyalkohol
oder einem Polyäthoxyalkylphenol bei 110 bis 1300C im geschlossenen Gefäß ausführt,
wobei als Lösungsmittel Trichlormonofluormethan oder Trichlortrifluoräthan verwendet werden und
das Umsetzungsgemisch mit gasförmigem Ammoniak oder einem wasserfreien Amin bis zum
pH-Wert 7 bis 8 neutralisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zu dem aus Sulfaminsäure und
einem der genannten Alkohole bestehenden Reaktionsgemisch 1 bis lO°/o Harnstoff, berechnet
auf das Gesamtgewicht der Mischung hinzufügt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel zusätzlich ein
niedrigmolekularer aliphatischer gesättigter Kohlenwasserstoff verwendet wird.
509 689/424 9.65 © Bundesdruckerei Berlin
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