DE1197467B - Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer Glutaminsaeure - Google Patents
Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer GlutaminsaeureInfo
- Publication number
- DE1197467B DE1197467B DEA37863A DEA0037863A DE1197467B DE 1197467 B DE1197467 B DE 1197467B DE A37863 A DEA37863 A DE A37863A DE A0037863 A DEA0037863 A DE A0037863A DE 1197467 B DE1197467 B DE 1197467B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- glutamic acid
- crystals
- racemic
- seed crystals
- solution
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D9/00—Crystallisation
- B01D9/0036—Crystallisation on to a bed of product crystals; Seeding
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10T—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER US CLASSIFICATION
- Y10T117/00—Single-crystal, oriented-crystal, and epitaxy growth processes; non-coating apparatus therefor
- Y10T117/10—Apparatus
- Y10T117/1024—Apparatus for crystallization from liquid or supercritical state
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
Deutschem.: 12 q-6/01
1 197 467
A37863IVb/12q
12. Juli 1961
29. Juli 1965
A37863IVb/12q
12. Juli 1961
29. Juli 1965
Die Erfindung betrifft die Verwendung der als Impfkristalle günstigsten Form für die optische Zerlegung
racemischer Glutaminsäure.
Es sind verschiedene physikalisch-chemische Verfahren für die Zerlegung racemischer Glutaminsäure
mittels der Impfmethode übersättigter racemischer Glutaminsäurelösungen bisher beschrieben, bei
denen wohl Angaben über die Größe der Impfkristalle gemacht sind, aber keinerlei Angaben über
die Kristallform der Impfkristalle sich finden.
Optisch aktive Glutaminsäure tritt in zwei Kristallformen auf: eine körnige oder prismenartige orthorhombische
α-Form, deren Gitterkonstanten sind: a = 7,06 Ä, b = 10,3 A, c = 8,75 A (beschrieben
von J. D. Bemal, Z. Kryst, 78, 363 [1931]); die
zweite Form ist eine nadeiförmige schuppige orthorhombische ,S-Form, deren Gitterkonstanten sind:
a = 5,17 A, b = 17,34 A, c = 6,95 A (beschrieben von S. Hirokawa, Acta Cryst, 8, 637 [1955]).
Abkürzend werden diese Formen nachstehend als α-Form und ß-Fona bezeichnet.
D- oder L-Glutaminsäure wird gewöhnlich durch
Kühlen einer übersättigten Lösung gewonnen, indem die wäßrige Lösung der Glutaminsäure unter vermindertem
Druck oder unter Neutralisation mit Alkalien gewonnen wird, wobei entweder die wäßrige
Lösung von Na-Glutamat oder von Glutaminsäurehydrochlorid
auf den isoelektrischen Punkt der Glutaminsäure gebracht wird. Die auf diese Weise gewonnenen
D- bzw. L-Glutaminsäurekristalle zeigen
fast immer die ß-Form. Selbst wenn während der Kristallisation teilweise die α-Form ausgeschieden
wird, geht diese über in die /S-Form. Für die Gewinnung der α-Form ist erfindungsgemäß eine besondere
Vorrichtung notwendig.
Die nachstehend wiedergegebene Erkenntnis wurde hinsichtlich der beiden optisch aktiven Formen
der Glutaminsäure gewonnen, wobei auf die Abbildungen Bezug genommen wird:
In der Abb. 1 sind die Röntgenspektren der α- und /?-Form optisch aktiver Glutaminsäure wiedergegeben.
Da diese offenbar verschieden sind, kann man die Debeye-Scherrer-Methode für die quantitative
Analyse von α- und /?-Form mit den Standardlinien hinsichtlich der Kristallmenge mittels der
Brechungsintensität entweder der Ebene (111) für die α-Form oder der Ebene (101) für die /J-Form ermitteln.
In den A b b. 2 sind die Infrarotabsorptionsspektren von α- und /J-Form wiedergegeben. Während die
/Ö-Form deutliche Absorptionsbande bei 1663 und 1640 cm-1 als Folge der Streckschwingung von
Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer
Glutaminsäure
Glutaminsäure
Anmelder:
Ajinomoto Co., Inc., Tokio
Vertreter:
Dr. phil. O. Faust, Patentanwalt,
Göttingen, Am Goldgraben 26
Als Erfinder benannt:
Minoru Hara, Kawasaki;
Naomasa Mizoguchi, Musashino;
Tadao Takenishi,
Ko Ohno, Tokio (Japan)
Minoru Hara, Kawasaki;
Naomasa Mizoguchi, Musashino;
Tadao Takenishi,
Ko Ohno, Tokio (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 13. Juli 1960 (30 952)
COO- bzw. Beugungsschwingung von NH3 + zeigt, ist
die durch die COO-Vibration erzeugte Absorptionsbande der α-Form nach 1683 cm-1 verschoben. Die
α-Form besitzt eine intensive Absorptionsbande bei 1585 cm-1, aber die ^-Form zeigt nur eine sehr
schwache Absorption in diesem Gebiet. Die durch die NH3 +-Schwingung erzeugte Absorptionsbande
bei 1513 cm"1 ist für die /J-Form intensiv, wird aber
bei der α-Form nicht beobachtet. Auch die durch die CH2-Schwingung erzeugte Absorptionsbande bei
1353 cmr1 findet sich nur bei der α-Form. Ferner
sind die bei 1100 bis 1200 cm"1 liegenden Bande infolge
des die Schwingungen blockierenden NH3 +
sehr verschieden voneinander, und im Hinblick auf die durch die aus der Ebene herausschwingende
OH-Def ormation verursachte Absorption wird sie bei der /?-Form bei 807 cm"1 beobachtet, bei der α-Form
jedoch bei 820 cm-1.
Wie vorstehend erläutert, finden sich erhebliche Unterschiede zwischen den Infrarotspektren der
α- und der /?-Form und ebenso bei den Röntgenbeugungsspektren.
Diese Umstände erhärten die Feststellung, daß die Strukturen der α- und der yS-Formkristalle
ganz verschieden sind. Es wurde weiter gefunden, daß die α-Form eine größere Kristallwachstumsgeschwindigkeit
besitzt als die /J-Form und daß die α-Form als Impfkristalle für die optische Zerlegung
racemischer Glutaminsäure hinsichtlich der
509 628/387
Ausbeute an l- und D-Glutaminsäure und deren Reinheitsgrad günstiger liegt. Wie unten bemerkt,
erwies sich auch die Verwendung der α-Form als Impfkristalle wirkungsvoller für die Stabilität des
Zerlegungsverfahrens und für die Reinheit der Produkte wegen der leichteren Abtrennbarkeit von der
Mutterlauge dank ihrer günstigeren Form.
Hierauf wurde die vorliegende Erfindung abgestellt. Die Eigenschaften und Wirkungen der Erfindung
sollen in den nachstehenden Beispielen erläutert werden.
Tabelle I gibt die Untersuchungsergebnisse wieder, unter welchen Bedingungen die Zerlegung von Glutaminsäurerazemat
die gleiche ist wie in Beispiel 1 mit Ausnahme der Kristallgröße und der Impfkristallgröße.
Nr. der Unter suchung |
Kristallform der Impfkristalle |
Maschengröße der Impfkristalle |
Angewandte Impfkristall menge g |
Versuchs dauer Minuten |
Zuwachs an optischer aktiver Glutaminsäure g |
Optische Reinheit des Zuwachses Vo |
Wachstums geschwindigkeit der optischen aktiven Glutaminsäure |
1 2 3 4 5 6 |
Λ ß α ß (X β |
80 bis 100 80 bis 100 100 bis 150 100 bis 150 150 bis 200 150 bis 200 |
2,99 2,94 3,00 2,99 3,00 3,05 |
15 15 10 10 10 10 |
2,56 1,97 1,50 1,07 1,20 0,97 |
99,1 85,6 95,1 85,8 96,3 88,3 |
5,70 5,46 5,00 3,59 4,00 3,18 |
In Tabelle I ist der Ausdruck »Wachstumsgeschwindigkeit der optisch aktiven Glutaminsäurekristalle« definiert
als der Wert
Zuwachs an optisch aktiver Glutaminsäure
Menge der verwendeten Impfkristalle mal Versuchsdauer '
der das Verhältnis der Wachstumsgeschwindigkeit unter den jeweiligen Bedingungen angibt. Der Vergleich
dieser Werte zeigt, daß die α-Form offenbar eine höhere Wachstumsgeschwindigkeit hat als die
/3-Form unter denselben Bedingungen. Es ist eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung, daß in
einer so kurzen Versuchsdauer, wie aus den Tabellen ersichtlich, ein so erheblicher Unterschied hinsichtlich
der Ausbeute und der optischen Reinheit der erhaltenen Erzeugnisse festgestellt werden konnte.
Es wurde früher von den Erfindern ein Verfahren für die kontinuierliche Trennung racemischer Aminosäuregemische
vorgeschlagen (deutsche Auslegeschrift 1117595), für das die folgenden Vorschläge
gemacht wurden: Die Impfkristalle für die zu gewinnende enantiomorphe Kristallart wurden am
Boden einer Kolonne in einer übersättigten Lösung suspendiert eingeführt Die Impfkristalle wuchsen zu
groben Kristallen an, die im unteren Teil der Kolonne suspendiert waren und am Boden derselben
entfernt worden, während neue Impfkristalle am Kolonnenkopfende nachgeliefert wurden. Irgendwelche
etwa auskristallisierende Kristalle der Antipodenoder racemischen Form verblieben in der
oben abfließenden Lösung, so daß die optische Reinheit der zu gewinnenden gewachsenen Kristalle ohne
Verunreinigung durch feine Kristalle aufrechterhalten werden kann. Zu der oben abfließenden Lösung wird
so viel racemische Substanz wieder zugefügt, wie der Menge der an den Impfkristallen gewachsenen und
entfernten Substanzmenge entspricht, und dann diese Lösung wieder im Kreislauf zur racemischen Trennung
nach erfolgter Lösung eingeführt.
Bei diesem Verfahren spielt die Fluidität der Impfkristalle und der suspendierten gewachsenen
Kristalle in der Kolonne eine wichtige Rolle für die Stabilität des Vorganges. Wenn in diesem Verfahren
Kristalle reich an α-Form als Impfkristalle verwendet werden, wachsen die Kristalle zu beinahe sphärischen
polyedrischen großen Kristallen. Die Kristallgröße geht kontinuierlich von größeren Kristallen im Kolonnenunterteil
zu kleineren Kristallen im Kolonnenoberteil über, während feine Kristalle der optischen
Antipode oder von racemischer Glutaminsäure, die aus der Lösung auskristallisieren, von am Kolonnenkopf
abfließender Lösung mitgerissen werden. Demgemäß arbeitet dieses Verfahren kontinuierlich und
mit hohem Reinheitsgrad der erzielten Produkte.
Andererseits entstehen bei Benutzung von an der /?-Form reichen Impfkristallen entweder nadeiförmige Kristalle an der Oberfläche der Impfkristalle, oder die Oberflächen derselben werden während ihres Wachstums uneben. Bisweilen wachsen solche Impfkristalle auch unter Bildung von Platten.
Andererseits entstehen bei Benutzung von an der /?-Form reichen Impfkristallen entweder nadeiförmige Kristalle an der Oberfläche der Impfkristalle, oder die Oberflächen derselben werden während ihres Wachstums uneben. Bisweilen wachsen solche Impfkristalle auch unter Bildung von Platten.
In jedem Fall wächst der Widerstand der Kristalle gegenüber der nach oben steigenden, vom Kolonnenboden
aus eingeführten Glutaminsäurelösung, so daß bei einer eintretenden Störung in der Verteilung der
Kristallgröße in der Kolonne die erstrebten gewachsenen Kristalle am Kolonnenkopf mit abfließender
Lösung feiner racemischer oder optischer Antipoden von Glutaminsäurekristallen verunreinigt werden und
schließlich das kontinuierliche Arbeitsverfahren nicht aufrechterhalten werden kann.
Selbst wenn das kontinuierliche Verfahren durchgeführt werden könnte, würde der optische Reinheitsgrad
der erhaltenen Produkte verringert werden, weil die Wachsgeschwindigkeit der yS-Form gering ist und
größere Mengen von Mutterlauge das Produkt im Augenblick der Abtrennung von der Lösung infolge
der ungleichmäßigen Kristalloberfläche verunreinigen würden.
In Tabelle II sind die Versuchsergebnisse bei der Trennung racemischer Glutaminsäure unter gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 2 wiedergegeben, jedoch mit Ausnahme des a-Formgehaltes der Impfkristalle.
Was den Gehalt an α-Form betrifft, soll das nicht heißen, daß ein gewisser Prozentsatz von reinen
α-Formkristallen mit den verbleibenden ^-Formkristallen
gemischt ist, aber es ist so zu verstehen, daß in einzelnen Kristallen ein gewisser Prozentsatz
an α-Form mit einem restlichen Prozentsatz /5-Form enthalten ist.
Tabelle II | Optische Reinheit der gewachsenen Kristalle Vo |
Stabilität des Arbeits vorganges |
|
α-Form der Impf kristalle Vo |
Gewicht der gewachsenen Kristalle Gewicht der Impfkristalle |
97,4 93,6 |
geeignet für konti nuierliches Verfahren ungeeignet für eine längere Arbeitsdauer als 1 Tag |
75 30 |
10 10 |
Tabelle III gibt die Versuchsergebnisse für die optische Trennung racemischer Glutaminsäure mittels
verschiedene Mengen α-Form enthaltenden Impfkristallen, wie im Beispiel 3, wieder.
α-Form | Gewicht der gewachsenen |
Optische Reinheit |
der Impfkristalle | Kristalle | der gewachsenen Kristalle |
Gewicht | ||
Vo | der Impfkristalle | Vo |
85 | 4 | 97,3 |
45 | 4 | 96,9 |
35 | 4 | 96,9 |
12 | 4 | 82,0 |
10 | 4 | 74,5 |
Der Ausdruck »Kristall« oder »Kristalle« in Tabellen II und III bezieht sich auf L-Glutaminsäure,
aber die Ergebnisse für D-Glutaminsäure sind nahezu die gleichen wie in diesen Tabellen angegeben.
Unter Berücksichtigung der angeführten Beispiele ist es offenbar vorteilhaft, als Impfkristalle die an
α-Form reiche optisch aktive Glutaminsäure zur Trennung racemischer Glutaminsäurelösungen bei
der Impfmethode für übersättigte racemische Lösungen zu verwenden.
Insbesondere für die industrielle Herstellung optisch aktiver Glutaminsäure mit einem optischen
Reinheitsgrad von etwa über 90% ist die Verwendung optisch aktiver Impfkristalle mit einem Gehalt
von etwa 30 oder über 30 %> α-Form außerordentlich wirkungsvoll.
Eine heiße wäßrige Lösung mit 7% racemischer Glutaminsäure, 15% racemischem Mononatriumglutamat
und 1 % L-Glutaminsäure wurde hergestellt. Ein Gefäß mit 100 ecm dieser Lösung wurde in ein
Thermostatenbad von 55° C eingebracht. Es wurden 2,99 g der a-Formkristalle von L-Glutaminsäure mit
einer Maschengröße von 1000 bis 1500 Maschen je Quadratzentimeter als Impfkristalle in die 55° C
warme Lösung gegeben und das Gemisch 15 Minuten bei dieser Temperatur gerührt. Die gewachsenen
Kristalle wurden abflltriert, gewaschen und getrocknet und ergaben 5,58 g gewachsene L-Kristalle mit
einer optischen Reinheit von 99,6 %.
In gleicher Weise wurde ein weiterer Versuch durchgeführt, jedoch wurden als Impfkristalle 2,94 g
der ß-Foua der L-Glutaminsäure benutzt, wobei
ίο 5,25 g gewachsene Kristalle mit einer optischen Reinheit
von 93,7% erzielt wurden.
Daher ergaben sich nach Abzug der Impfkristallmenge 2,58 g mit einem optischen Reinheitsgrad von
99,1% bei Verwendung der «-Form-Impfkristalle und 2,30 g vom Reinheitsgrad von 85,6% bei Verwendung
von jÖ-Form-Impfkristallen. Demgemäß war
die erhöhte Menge, 0,9% im Fall der α-Form und 14,4 % im Fall der /?-Form, offenbar eine Folge der
Kernbildung von racemischer Glutaminsäure, wäh-
ao rend die Nettomenge gewachsener L-Glutaminsäure 2,56 g im Fall der α-Form und 1,97 g im Fall der
Impfung mit der /J-Form ergab. Also betrug die erhöhte
Ertragsmenge an L-Glutaminsäure pro Zeiteinheit (in Minuten) und pro Gewichtseinheit (in
Gramm) der Impfkristalle 0,05 g für die α-Form und 0,04 g für die /9-Form.
Derartige bemerkenswerte Unterschiede in der Geschwindigkeit des Kristallwachstums bestehen also
zwischen der Verwendung der α-Form und der ß-Fona und daher hinsichtlich der optischen Reinheit
der erzielten Kristallausbeuten, so daß es höchst wirksam ist, als Impfkristalle für die optische Trennung
racemischer Glutaminsäure a-Formkristalle zu benutzen.
In einem weiteren Versuch wurde eine bei"65° C
und einem pH von 4,5 gesättigte wäßrige Lösung von racemischer Glutaminsäure unter Zusatz von
Natriumhydroxyd hergestellt und in einem Gefäß bei· 70° C gehalten. Nach Abkühlung auf 55° C durch
einen Kühler zwecks Herstellung einer übersättigten Lösung von Glutaminsäure wurde diese am Boden
eines Kolonnenpaares von je 50 mm Durchmesser und 600 mm Höhe zwecks optischer Trennung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 3 l/min eingeleitet.
200 g Impfkristalle von d- bzw. (in einer anderen Kolonne) von L-Glutaminsäure von einer Maschengröße
von 40 bis 90 Maschen je Quadratzentimeter und einem Gehalt an α-Form von 83 bzw. 88%
wurden in getrennten Kolonnen in der darin aufwärts strömenden übersättigten Lösung suspendiert.
Die gewachsenen Kristalle von d- bzw. von L-Glutaminsäure
wurden an den Kolonnenboden in einer Menge von 70 g/Stunde entfernt, während am Kolonnenkopf
frische Impfkristalle von je 6 g d- bzw. in der anderen Kolonne von L-Glutaminsäure je Stunde
hereingegeben wurden.
Zu der an den Kolonnenköpfen abfließenden, feine Kristalle racemischer Glutaminsäure enthaltenden
Lösung wurde zur Erhaltung des Sättigungsgrades der racemischen Glutaminsäurelösung bei 65° C und
einem pH von 4,5 entsprechend den Mengen der durch das Impfkristallwachstum entzogenen Mengen
racemische Glutaminsäure nachgefügt und die Lösung wiederholt im Kreisverfahren verarbeitet. Nach
60stündigem Lauf wurden 4382 g L-Glutaminsäure
bzw. 4399 g D-Glutaminsäure gewonnen. Der mittlere optische Reinheitsgrad betrug für beide 96,8%.
Während der ganzen Zeit arbeitete das Verfahren stabil und ohne irgendwelche Störungen.
Unter den gleichen experimentellen Bedingungen wurde ein weiterer Versuch unter Verwendung von
27% α-Form enthaltenden Impfkristallen durchgeführt.
Einige der in der Kolonne suspendierten Kristalle wuchsen im Verlauf hierbei in den erwähnten nadeiförmigen Kristallen an ihrer Oberfläche, und diese
ungewöhnlichen Kristalle blieben im Kolonnenkopf zurück und sanken nicht während ihres Wachstums
zum Kolonnenboden herunter. Nach 22 Stunden Dauer konnte der Versuch nicht weiter fortgesetzt
werden, weil diese ungewöhnlichen Kristalle sich unter Verschlingen miteinander verbanden und
schließlich in der Zerlegungskolonne erstarrten. Es wurden 1697 g L-Glutaminsäure bzw. 1654 g D-Glutaminsäure
gewonnen.
Die optische Reinheit der gewachsenen Kristalle verringerte sich fortschreitend im Lauf der Zerlegungsreaktion,
die mittlere optische Reinheit der gesamten gewachsenen Kristalle betrug 88,6% für
L-Glutaminsäure bzw. 9O,2*/o für D-Glutaminsäure.
Eine wäßrige, bei 60° C gesättigte Lösung racemischer
Glutaminsäure mit einem pH — 4,3 wurde durch Einbringen racemischer Glutaminsäure und
Natriumhydroxyd in Wasser hergestellt und bei 70° C in einem Gefäß untergebracht. Nach Kühlung der
Lösung in einem Kühlrohr zwecks Erhalt einer übersättigten Lösung wurde diese bei 55° C mit einer
Fließgeschwindigkeit von 2 l/Min, in ein Paar parallel
nebeneinander aber getrennt geschalteter Zerlegungsgefäße eingeleitet, die ein Fassungsvermögen
von je 61 hatten und beide mit einer mechanischen Rührung ausgestattet waren. In jedem der Gefäße
wurden je 500 g Impfkristalle mit einer Maschengröße von 140 bis 200 Maschen je Quadratzentimeter
D- und L-Glutaminsäure mit einem a-Formgehalt von 45% suspendiert. Die aus jedem der beiden Gefäße
ίο am Kofpende ausfließenden Lösungen wurden miteinander
vereinigt und diese Mischung wiederholt unter erneutem Zusatz von racemischer Glutaminsäure,
wie im Beispiel 2 beschrieben, verarbeitet. Nach 7stündiger Versuchsdauer wurden die gewachsenen
d- bzw. L-Glutaminsäurekristalle durch Zentrifugieren
abgetrennt und ergaben 1,85 kg D-Glutaminsäure bzw. 1,82 kg L-Glutaminsäure, erstere mit
einem optischen Reinheitsgrad von 97,1 bzw. letztere von 96,9%.
ao Im Gegensatz hierzu war der optische Reinheitsgrad
für L-Glutaminsäure (1,83 kg) bzw. für D-Glutaminsäure (1,99 kg) nur 74,5 bzw. 82,0% bei unter
gleichen Bedingungen ausgeführtem Versuch, bei welchen als Impfkristalle für die d- bzw. die L-Glut-
a5 aminsäure solche benutzt wurden, die nur 10 bzw.
12% a-Formkristalle enthielten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer Glutaminsäure mittels Impfung einer übersättigten racemischen Glutaminsäurelösung, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Impfung optisch aktive Glutaminsäurekristalle, die etwa 30% oder mehr an der orthorhombischen α-Form enthalten, verwendet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen509 628/387 7.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2527160 | 1960-05-25 | ||
DEA0037465 | 1961-05-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1197467B true DE1197467B (de) | 1965-07-29 |
Family
ID=31496612
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611418567 Pending DE1418567A1 (de) | 1960-05-25 | 1961-05-17 | Verfahren zur kontinuierlichen,optischen Trennung racemischer Gemische der Gultaminsaeure,Glutaminsaeurehydrohalogenide und Glutamate |
DEA37863A Pending DE1197467B (de) | 1960-05-25 | 1961-07-12 | Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer Glutaminsaeure |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611418567 Pending DE1418567A1 (de) | 1960-05-25 | 1961-05-17 | Verfahren zur kontinuierlichen,optischen Trennung racemischer Gemische der Gultaminsaeure,Glutaminsaeurehydrohalogenide und Glutamate |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3266871A (de) |
CH (1) | CH373054A (de) |
DE (2) | DE1418567A1 (de) |
GB (1) | GB944306A (de) |
Families Citing this family (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3450751A (en) * | 1963-06-15 | 1969-06-17 | Noguchi Inst The | Continuous optical resolution of racemic glutamic acid or its salts |
CH418207A (fr) * | 1964-03-04 | 1966-07-31 | Cellier Etablissement | Procédé et appareil pour mettre du kaolin en suspension homogène |
US3371036A (en) * | 1965-10-20 | 1968-02-27 | Commerce Usa | Method and apparatus for growing single crystals of slightly soluble substances |
GB1124619A (en) * | 1966-02-26 | 1968-08-21 | Daiichi Seiyaku Company Ltd | Process for optical resolution of calcium pantothenate |
US3510266A (en) * | 1967-03-29 | 1970-05-05 | Merck & Co Inc | Production of crystals in a fluidized bed with ultrasonic vibrations |
US3892539A (en) * | 1969-09-26 | 1975-07-01 | Merck & Co Inc | Process for production of crystals in fluidized bed crystallizers |
FR2177535A1 (de) * | 1972-03-29 | 1973-11-09 | Fives Lille Cail | |
DE59701724D1 (de) * | 1996-07-05 | 2000-06-21 | Haarmann & Reimer Gmbh | Kristallisationsvorrichtung und -verfahren |
US7628529B2 (en) * | 2005-07-29 | 2009-12-08 | Toyota Motor Engineering & Manufacturing North America, Inc. | Systems and methods for mixing paint |
US8092073B2 (en) * | 2007-01-02 | 2012-01-10 | Ge Healthcare Bio-Sciences Ab | Separation media slurry tank |
FR2919200B1 (fr) * | 2007-07-27 | 2009-10-30 | Novasep | Procede de cristallisation en continu |
EP2292306B1 (de) | 2009-09-02 | 2013-05-01 | Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren zum Trennen von racemischen verbindungsbildenden chiralen Substanzen durch ein zyklisches Kristallisationsverfahren und eine Kristallisationsvorrichtung |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2734804A (en) * | 1956-02-14 | Salt dissolving apparatus | ||
US815272A (en) * | 1905-03-15 | 1906-03-13 | Walter B Devereux | Agitating device. |
US2204180A (en) * | 1936-07-14 | 1940-06-11 | Telefunken Gmbh | Apparatus for cultivating crystals |
US2128447A (en) * | 1936-11-23 | 1938-08-30 | Ind Patents Corp | Reagent mixer |
US2546310A (en) * | 1945-03-21 | 1951-03-27 | Brush Dev Co | Method of growing crystals |
US2940998A (en) * | 1953-10-15 | 1960-06-14 | Ajinomoto Kk | Process for resolution of racemic glutamic acid and salts thereof |
US2902520A (en) * | 1955-04-04 | 1959-09-01 | Ici Ltd | Process for the refining or beneficiation of the isomers of benzene hexachloride |
US2990256A (en) * | 1957-05-01 | 1961-06-27 | Curtiss Wright Corp | Crystal growing apparatus |
US2987543A (en) * | 1958-05-27 | 1961-06-06 | Int Minerals & Chem Corp | Resolution of dl-glutamic acid |
US2984684A (en) * | 1958-06-12 | 1961-05-16 | Int Minerals & Chem Corp | Resolution of dl-glutamic acid |
US2990258A (en) * | 1958-11-12 | 1961-06-27 | Augustine Frank | Crystal growing apparatus |
-
1961
- 1961-05-17 DE DE19611418567 patent/DE1418567A1/de active Pending
- 1961-05-24 GB GB18762/61A patent/GB944306A/en not_active Expired
- 1961-05-24 CH CH603861A patent/CH373054A/de unknown
- 1961-07-12 DE DEA37863A patent/DE1197467B/de active Pending
-
1963
- 1963-10-08 US US314813A patent/US3266871A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB944306A (en) | 1963-12-11 |
CH373054A (de) | 1963-11-15 |
US3266871A (en) | 1966-08-16 |
DE1418567A1 (de) | 1968-10-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2927672C2 (de) | ||
DE1197467B (de) | Verfahren zur optischen Zerlegung racemischer Glutaminsaeure | |
DE1543238B1 (de) | Verfahren zur Trennung von racemischen Gemischen optisch aktiver Enantiomorpher | |
DE3888236T2 (de) | Methode zur Kristallisation der Fruktose. | |
DE2800760A1 (de) | Verfahren zur herstellung von natriumpercarbonat aus einer sodaloesung bzw. -suspension | |
DE1692451B2 (de) | Verfahren zur beseitigung des kaliums aus schlempe aus der hefefabrikation | |
DD244540A1 (de) | Verfahren zur verarbeitung von glaubersalz zu alkalisulfaten | |
DE3831305C2 (de) | ||
DE1418567C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen, optischen Trennung racemischer Gemische der Glutaminsäure, Glutaminsäurehydrohalogenide und Glutamate | |
DE2157847C3 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Citronensäure | |
DE2319493B2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem a -Phenylglycin-benzolsulfonat durch optische Aufspaltung von DL- a -Phenylglycinbenzolsulfonat | |
DE726507C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von grobkoernigem Ammoniumbicarbonat | |
DE1058442B (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Kainit zum Zwecke der Herstellung von Kaliumsulfat | |
DE1418567B (de) | Verfahren zur kontinuierlichen, optischen Trennung racemischer Gemische der Glutaminsäure, Glutaminsaurehydrohalogenide und Glutamate | |
DE805271C (de) | Trennung des Steinsalzes und anderer Begleitsalze von Chlorkalium durch Schwimmaufbereitung | |
DE1593817C3 (de) | Verfahren zur optischen Aufspaltung von Calciumpantothenat | |
DE1567334C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Dextrose-Hydrat durch Kristallisation | |
DE1951231A1 (de) | Verfahren zur Erhoehung der optischen Reinheit von optisch unreinem Lysinmonohydrochlorid | |
DE1543238C (de) | Verfahren zur Trennung von racemischen Gemischen optisch aktiver Enantiomorpher | |
DE1288590B (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoff mit niedrigem Biuretgehalt | |
CH377368A (de) | Verfahren zur Reinigung von 1(+)-Lysin | |
DE1518720C3 (de) | Verfahren zum Kristallisieren von Monochloressigsäure | |
DE2056761C3 (de) | Verfahren zur Herstellung freifließender Kristalle aus Kaliumperoxydiphosphat | |
CH366841A (de) | Verfahren zur Trennung von Gemischen von D- und L-Monoammoniumglutamat bzw. von DL-Monoammoniumglutamat in die optisch aktiven Komponenten | |
DE2740403A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,5-dinitroanthrachinon |