DE1418567C - Verfahren zur kontinuierlichen, optischen Trennung racemischer Gemische der Glutaminsäure, Glutaminsäurehydrohalogenide und Glutamate - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen, optischen Trennung racemischer Gemische der Glutaminsäure, Glutaminsäurehydrohalogenide und GlutamateInfo
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Description
1 2
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahrenzur Übersättigungsgrad gebrachten Racemats zugefügt,
optischen Trennung racemischer Gemische der Glut- die gleich der aus dem Gefäß entfernten Menge des
iimiiisäure und deren Salzen, welche auf einfache abgetrennten Enantiomorphen ist. Die so hergestellte
Weise in hohem Reinheitsgrad erhalten werden. übersättigte Lösung wird in ein anderes Trenngefäß
Verschiedene physikalisch-chemische Verfahren zur 5 geleitet und mit einer aus der anderen Racemat-
optischen Trennung racemischer Glutaminsäure und komponente bestehenden Impfkristallsuspension ver-
deren Derivaten sind bekannt, aber diese Verfahren setzt. Die oben aus dem zweiten Trenngefäß abfließende
sind alle ansatzweise, nicht kontinuierliche Verfahren, Lösung wird wieder mit der entsprechenden Menge
wie z. B. in der britischen Patentschrift 773 661, in des im Gefäß verbrauchten Racemats versetzt und
der USA.-Patentschrift 2 898 358 und in der japa- io wiederum in das erste Trenngefäß eingeführt oder auch
nischen Patentschrift 261 365 beschrieben. Bei diesen in ein drittes Gefäß, in welchem Impfkristalle der
Verfahren wurden oft infolge spontaner Kristallisation gleichen enantiomorphen Racematkomponente wie
ungeimpfter Substanzen im Lauf der Trennung im ersten Gefäß suspendiert sind. Auf diese Weise
Verunreinigungen des erstrebten optischen Isomeren kann die Lösung im Kreisprozeß kontinuierlich durch
durch nicht erwünschte Antipodenkristalle beobachtet. 15 zwei oder mehrere Gefäße geführt werden. Nach
Es ist deshalb äußerst wichtig, Mittel zu finden, um einer geeigneten Zeitspanne wird der Kreislauf der
die Antipode und die racemische Substanz selbst stabil Lösung unterbrochen und die in den Trenngefäßen
in Lösung zu halten und die gewünschte enantio- gewachsenen Kristalle von der Mutterlauge abge-
morphe Form leicht von der Mutterflüssigkeit ab- trennt. Da die bei dein Verfahren gewonnenen
trennen zu können. 20 Kristalle gleichförmige Größe haben und fast keine
Um die Ausbeute der gewünschten Komponente bei feinen Kristalle enthalten, ist ihre Abtrennung von
der physikalisch-chemischenTrennungder racemischen der Lösung leicht durchführbar.
Glutaminsäure zu erhöhen, ist es nicht nur notwendig, Die Verbindung der Trenngefäße muß so eingerichtet den Übersättigungsgrad hinsichtlich des Glutamin- sein, daß die Löslichkeit der jeweils unerwünschten säureracemats in der Lösung zu erhöhen, sondern auch 35 Antipode in jedem Gefäß nicht überschritten wird, die Antipode stabil in Lösung zu halten. So wurde um eine Auskristallisation dieser Antipode zu verbereits vorgeschlagen (USA.-Patentschrift 2 940 098), meiden. Zu diesem Zweck ist in den F i g. 2 und 3 daß man in einer konzentrierten Lösung von Glutamin- die Art der Verbindungsleitung zwischen den Gefäßen säureacematsalzen die Antipode, deren Konzentration illustriert. In F i g. 2 ist schematisch die Aneinanderin der übersättigten Lösung durch das Wachstum der 30 reihung des Kristallisationsgefäßes für die eine Impfkristalle des anderen Enantiomeren zunimmt, Racematkomponente mit dem Kristallisationsgefäß stabil in Lösung halten muß. Jedoch ist der Grad der für die andere Racematkomponente in der Serie Übersättigung hinsichtlich des Glutaminsäureacemats wiedergegeben. F i g. 3 zeigt schematisch die reihenin der vorstehend erwähnten glutaminsauren Salz- weise Verbindung der parallelen Paare von Kristallilösung natürlich auf einen bestimmtenGrad beschränkt, 35 sationsgefäßen, von denen je eines für die eine Racematso daß es unmöglich ist, eine genügende Ausbeute komponente und das andere für die andere Racematdurch einen Kreisprozeß bei ansatzweisem Zusatz zu komponente dient. Durch eine derartige Anordnung erreichen. Darüber hinaus besteht auch eine bestimmte wird es ermöglicht, das racemische Gemisch in seine Tendenz zur Verringerung der optischen Reinheit beiden Komponenten wirkungsvoll laufend in hoher des Produktes durch Verunreinigung mit der Antipode, 40 Reinheit zu trennen, weil eine jede der beiden Komwelche durch Zufall spontan auskristallisiert. Darum ponenten alternativ in dem einen Trennungsgefäß ist dieses Verfahren vom Standpunkt der Stabilität aus ausgeschieden wird und sich in der Mutterlauge in nicht immer befriedigend. dem nachfolgenden Trennungsgefäß wieder die andere
Glutaminsäure zu erhöhen, ist es nicht nur notwendig, Die Verbindung der Trenngefäße muß so eingerichtet den Übersättigungsgrad hinsichtlich des Glutamin- sein, daß die Löslichkeit der jeweils unerwünschten säureracemats in der Lösung zu erhöhen, sondern auch 35 Antipode in jedem Gefäß nicht überschritten wird, die Antipode stabil in Lösung zu halten. So wurde um eine Auskristallisation dieser Antipode zu verbereits vorgeschlagen (USA.-Patentschrift 2 940 098), meiden. Zu diesem Zweck ist in den F i g. 2 und 3 daß man in einer konzentrierten Lösung von Glutamin- die Art der Verbindungsleitung zwischen den Gefäßen säureacematsalzen die Antipode, deren Konzentration illustriert. In F i g. 2 ist schematisch die Aneinanderin der übersättigten Lösung durch das Wachstum der 30 reihung des Kristallisationsgefäßes für die eine Impfkristalle des anderen Enantiomeren zunimmt, Racematkomponente mit dem Kristallisationsgefäß stabil in Lösung halten muß. Jedoch ist der Grad der für die andere Racematkomponente in der Serie Übersättigung hinsichtlich des Glutaminsäureacemats wiedergegeben. F i g. 3 zeigt schematisch die reihenin der vorstehend erwähnten glutaminsauren Salz- weise Verbindung der parallelen Paare von Kristallilösung natürlich auf einen bestimmtenGrad beschränkt, 35 sationsgefäßen, von denen je eines für die eine Racematso daß es unmöglich ist, eine genügende Ausbeute komponente und das andere für die andere Racematdurch einen Kreisprozeß bei ansatzweisem Zusatz zu komponente dient. Durch eine derartige Anordnung erreichen. Darüber hinaus besteht auch eine bestimmte wird es ermöglicht, das racemische Gemisch in seine Tendenz zur Verringerung der optischen Reinheit beiden Komponenten wirkungsvoll laufend in hoher des Produktes durch Verunreinigung mit der Antipode, 40 Reinheit zu trennen, weil eine jede der beiden Komwelche durch Zufall spontan auskristallisiert. Darum ponenten alternativ in dem einen Trennungsgefäß ist dieses Verfahren vom Standpunkt der Stabilität aus ausgeschieden wird und sich in der Mutterlauge in nicht immer befriedigend. dem nachfolgenden Trennungsgefäß wieder die andere
Im folgenden wird daher ein Verfahren vorge- Racematkomponente in Lösung befindet. Es ist weiter
schlagen, mit welchem eine hohe Ausbeute und ein 45 empfehlenswert, unter denselben Bedingungen mit
hoher Reinheitsgrad der optisch aktiven Komponenten der gleichen Menge von Impfkristallen gleicher Größe
kontinuierlich ohne mechanische und operative Schwie- . zu arbeiten, damit aus der Lösung jeweils immer
rigkeiten erzielt wird. etwa die gleiche Menge jeder der beiden Komponenten
Dieses Verfahren wird durch die Figuren erläutert. ausgefällt wird. Auf diese Weise können die gleichen
Gemäß F i g. 1 werden Impfkristalle 4 in geeigneter 50 Kristallausbeuten von beiden Komponenten erzielt
Größe im Trenngefäß 1 suspendiert, das mit einer werden.
Suspendiervorrichtung 5 ausgestattet ist, während Es ist besonders zweckmäßig, beide Racematkontinuierlich
eine übersättigte Lösung des race- komponenten getrennt gleichzeitig in einem Trenmischen
Gemisches eingeführt und die abfließende nungsgefäß durch Einsetzen einer porösen Platte bzw.
Lösung im Überlauf 3 abgeführt wird. Bei diesem 55 Trennsiebes in das Gefäß zu gewinnen, wobei diese
Verfahren kristallisiert das den jeweils zugefügten Platte die Lösung, aber nicht die Impfkristalle frei
Kristallen, entsprechende Enantiomorphe an der passieren läßt und so in einem einzigen Trennungs-Oberfläche
der Impfkristalle aus, und die nicht gefäß den Inhalt in zwei gleiche Fraktionen zu teilen
gewünschte enantiomorphe Antipode bleibt in Lösung. und in diesem Gefäß in der einen Hälfte mit Hilfe der
Mit anderen Worten, die Trennung des racemischen 60 Impfkristalle den Anteil der einen Komponente abGemisches
findet im Gefäß 1 statt. Selbst wenn irgend- zutrennen und in der anderen abgeteilten Gefäßhälfte
welche feinen Kristalle des Racemats oder der nicht die andere Racematkomponente zu gewinnen. Auf
gewünschten enantiomorphen Form auskristallisieren diese Weise erreicht man die Abtrennung der einen
wurden, könnten sie leicht am Gefäßüberlauf mit der Komponente aus einer Lösung des racemischen
ablaufenden Flüssigkeit entfernt werden. Der oben 65 Gemisches, ohne Gefahr zu laufen, daß auch die
abfließenden, Racemat und Antipode enthaltenden andere Komponente sich ausscheidet.
Lösung wird eine Menge durch Erwärmen gelösten Nachstehend sollen Einzelheiten des Erfindungs- und dann durch Abkühlen auf den gewünschten gegenstandes apparativer Art und bezüglich der
Lösung wird eine Menge durch Erwärmen gelösten Nachstehend sollen Einzelheiten des Erfindungs- und dann durch Abkühlen auf den gewünschten gegenstandes apparativer Art und bezüglich der
3 4
Kristallkonzentration und der Größe der verwendeten lassen, benutzt werden. Nachstehend werden unter
Impfkristalle behandelt werden. »Impfkristallen« neben der vorstehend erwähnten Art
Ausbildung des Trennungsgefäßes: Wie allgemein auch diese überzogenen Kristalle verstanden,
bei Flüssig-Fest-Reaktionen ist es zur Erzielung eines Konzentration einer optisch aktiven Racemathinreichend
innigen Kontaktes zwischen den Impf- 5 komponente oder ihrer Gegenkomponente in der
kristallen und der Lösung erforderlich, daß die Impf- Lösung: Bei der Trennung der beiden optisch aktiven
kristalle durch eine geeignete Rührung in der Lösung Racematkomponenten mittels Impfkristallen wird
vollständig ohne Bodenkörperbildung suspendiert durch Abscheidung der einen Komponente auf den
werden. Andererseits muß die Lösung kontinuierlich Impf kristallen die relative Menge der anderen Racemataus
dem Gefäß oben abfließen, ohne daß im Abfluß io komponente in der Lösung erhöht. Wenn dabei die
durch den Rühren suspendierte Impfkristalle enthalten Löslichkeit der unerwünschten Antipode überschritten
sind. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, eine wird, so wird durch die gleichzeitig auskristalli-Absetzzone
einzuhalten oder eine als Abfangnetz sierende Menge der anderen Racematkomponente die
wirkende Zwischenschicht vor dem oberen Gefäß- optische Reinheit der erstrebten Komponente infolge
abfluß einzuschalten. Demgemäß soll das Trenngefäß 15 der Verunreinigung durch die andere Racemataus
zwei Unterteilungen bestehen: Ein Teil zur komponente verringert. Daher ist es notwendig, die
Erreichung einer hinreichenden Trennung durch Konzentration der anderen Racematkomponente in
innigste Berührung von Impfkristallen und Lösung der Lösung innerhalb gewisser Grenzen zu halten, um
und eine zweite Unterteilung zur Verhinderung des eine optisch reine Komponente zu gewinnen. Bei dem
Abflusses von Kristallen mit der am Gefäßkopf 20 vorliegenden Verfahren hängt die Konzentration der
abfließenden Lösung. in Lösung befindlichen Komponente von der Menge Konzentration der Kristalle im Trennungsgefäß: der erstrebten auskristallisierten Komponente ab. Die
Die Trennkapazität, d. h. das Gewicht der abgetrenn- in das Trenngefäß eingebrachte Lösung und die Menge
ten Racematkomponente pro Zeiteinheit und Gefäß- des in derselben gelösten Racematgemisches lassen
volumen hängt ab von der im Trenngefäß befindlichen 25 sich leicht kontrollieren, um die Konzentration der
Kristallmenge. Da die Trennung an der Kristall- optischen Antipoden in geeigneten Grenzen zu halten,
oberfläche vor sich geht, ist das Gewicht der abge- Auf diese Weise ist es erfindungsgemäß möglich,
trennten Racematmenge um so größer, je größer die sowohl die gewünschte Komponente als auch gleich-Oberfläche
der vorhandenen Impfkristalle ist. Wenn zeitig in gleicher Menge die Antipodenkomponente in .
die Größe der letzteren konstant ist, hängt die Trenn- 30 hoher optischer Reinheit zu gewinnen,
kapazität vom Gewicht der Impfkristalle ab. Wenn Bei bisher bekannten Verfahren zur Zerlegung von
dieses Gewicht konstant gehalten wird, ist die Trenn- Racematen durch Impfen mit einer optischen Komkapazität
um so größer, je kleiner die Impfkristalle ponente und ansatzweisem Auflösen sind die gewachsind.
Somit ist es ratsam, die Konzentration der senen Kristalle der einen optischen Antipode immer
Kristalle im Trenngefäß hoch zu halten. Andererseits 35 durch Kristalle der entgegengesetzten optischen Antiwird
die Erhaltung einer Homogenität des Gemisches pode verunreinigt, was daher rührt, daß die Kristalle
im Gefäß mit wachsender Konzentration schwieriger. der ausgeschiedenen bzw. auszuscheidenden optischen
Bei Benutzung der nachstehend als geeignet beschrie- Komponente größer und größer wachsen und infolgebenen
Kristallgröße ergibt ein Maximum von 40 Vo- dessen auch die nicht gewünschte andere Antipodenlumprozent
eine geeignete Konzentration zur Erzielung 4° form auszukristallisieren beginnt,
einer glatten Durchführung des Verfahrens mit guten Bei dem vorliegend behandelten kontinuierlichen
Ergebnissen. Verfahren jedoch fließt die behandelte Lösung konti-
Kristallgröße: Bei Anwendung gleicher Mengen nuierlich in eine Zone, in welcher die andere optische
Impfkristalle ist es einleuchtend, die möglichst kleinste Antipode wieder stark gelöst- wird. In dieser letzt-Kristallgröße
zur Erzielung quantitativ und qualitativ 45 genannten Zone wird die Tendenz zum Ausscheiden
günstiger Ergebnisse zu verwenden, da dann die der nicht gewünschten optischen Komponente vergrößere
Oberfläche in Wirkung tritt. Jedoch ist die ringert, während andererseits die Ausscheidung der
Kristallgröße in gewissen Grenzen beschränkt, da gewünschten optischen Komponente vor sich geht,
mit abnehmender Größe die Tendenz derselben, am wobei eine Verunreinigung sowohl der ausgeschiedenen
Überfluß des Gefäßes mitgerissen zu werden, wächst 5° als auch der noch gelösten optischen Koriiponente
und andererseits mit wachsender Größe die Wirkung mit der entgegengesetzt optischen Komponente nicht
als Impfkristall verringert wird und größere Kristalle stattfindet,
auch schwieriger in der Lösung suspendiert zu halten BeisDiell sind. Besonders geeignet ist diejenige Kristallgröße,
mit der eine Endbewegungsgeschwindigkeit von min- 55 . Eine wäßrige, mit einem racemischen Glutamindestens
1 cm/s und höchstens eine solche von 20 cm/s säuregemisch bei 6O0C und einem pH von 4,3 geerreicht
wird, sättigte Lösung, hergestellt durch Zusatz eines race-
Nach Abtrennung von der Lösung können die mischen Glutaminsäuregemisches und Natriumgewachsenen Kristalle nach Zerkleinerung auf die hydroxyd zu Wasser, zirkuliert mit einer Geschwindigursprüngliche
Größe oder nach Ablösen der darauf 60 keit von 2 l/min in einer Zirkulationsapparatur,
gewachsenen Enantromorphmenge mit Säure oder bestehend aus einem Heizrohr, einem Kühlrphr,
Alkali bis zu der vorstehend angegebenen Größe einer Pumpe und einem Paar Trennungsgefäßen in
wieder als Impfkristalle verwendet werden. Parallelschaltung, jedes mit mechanischer Rührvor-
An Stelle solcher Kristalle können geeignete Träger- richtung ausgestattet und auf einer Temperatur von
teilchen entsprechender Größe, z. B. aus Gummi, Ton, 65 55° C gehalten. Je 500 g Impfkristalle d- und 1-Glut-
Kunstharz, Glas, Porzellan od. dgl. mit einem Film- aminsäure (Maschengröße = 139,4 bis 189,6 Mar
überzug aus einer der beiden Racematkomponenten, schen/cm*) wurden mit einer Geschwindigkeit von
die sich durch Rühren in der Lösung suspendieren 6,0 bis 7,8 cm/s in je einem der Gefäße suspendiert.
Durch Einbringen eines lacemischen Glutaminsäuregemisches
in die zirkulierende Lösung am Einlaß der Heizvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 600g/h,
floß eine übersättigte Lösung des racemischen Gemisches in die Trenngefäße, nachdem die Kristalle in
der Heizanlage gelöst und in der Kühlvorrichtung auf 550C heruntergekühlt waren. Nach 7stündiger Zirkulationsdauer
wurden die gewachsenen d- bzw. I-Glutaminsäurekrislalle
abzentrifugiert und getrocknet, wobei sich je 2,6 kg Kristalle ergaben. Die spezielle
Drehung der d-Glutaminsäurekristalle wurde für [a]?? zu -30,3° = 94,5% optische Reinheit festgestellt
(berechnet auf [a]i? = -32,0° für die 100%igc Substanz),
während sich für die erhaltene 1-Glutaminsäure ein [a]c? von 4-30,6° ergab, d. h. eine optische Reinheit
von 95,3%.
Ähnliche Ergebnisse wurden gefunden, wenn die Impfkristalle mit einer Endgeschwindigkeit von 15.0
bis 19,8 cm/s eingesetzt wurden.
425 g feine Gummikörner (Maschengröße = 61,9 Maschen/cm*) wurden mit einer Einlaufgeschwindigkeit
von 11,5 cm/s in eine wäßrige Lösung von υ- und L-Glutaminsäure gebracht und nach Abtrennung
aus der Lösung getrocknet. Das Verfahren wurde bis zum Gewinn eines 75 g betragenden Gesamtgewichtes
jeder der beiden mit d- bzw. L-Glutaminsäure überzogenen Oberflächen wiederholt. Unter
Verwendung von je 500 g dieser mit d- bzw. L-Glutaminsäure überzogenen Körner wurde 5 Stunden lang
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 das Trennverfahren durchgeführt mit der Ausnahme, daß
die Zusatzmenge von Glutaminsäureracemat 300 g pro Stunde betrug. Es wurden 823 bzw. 820 g d- bzw.
L-Glutaminsäure gewonnen. Die spezifische Rotation [&YS betrug —29,6 ( ■= optischer Reinheitsgrad 92,5%)
und +29,1° (optischer Reinheitsgrad 91,0%).
Bei sp i e 1 3
Eine wäßrige, bei 500C mit salzsaurem Glutäminsäureacemat
gesättigte Lösung ließ man in einem gleichen Gefäß, in welches das Racemat mit einer
Stundengeschwindigkeit von 400 g eingebracht war, umlaufen, während je 500 g Impfkristalle von d- bzw.
L-Glutaminsäure, die eine Endgeschwindigkeit von 6,0 bis 10,1 cm/s hatten, in besonderen Trenngefäßen
3 Stunden lang bei 45°C suspendiert gehalten wurden. Die nach dieser Operation erhaltenen Mengen d- bzw.
L-Glutaminsäure hatten spezifische Drehungen von [ä]?,0 = —24,0° (93,6% optischer Reinheitsgrad) für
das D-Isomere bzw. [a]'0° = +24,2° (94,5% optischer
Reinheitsgrad) für das L-Isomere.
Bei sp iel 4
Eine wäßrige, wie gemäß Beispiel 1 hergestellte gesättigte racemische Glutaminsäurelösung mit einem
Zusatz von 1,5% L-Glutaminsäure zirkulierte in einem Gefäß, wie im Beispiel 1 beschrieben. Je 500 g d- bzw.
L-Impikristäile wurden benutzt und pro Stunde
600 g Glutäminsäureacemat eingeführt und das Trennungsverfahren 3 Stunden lang in Gang gehalten. Es
ergaben sich hierbei 1,52 kg b-Glutaminsäure und 1,28 kg L-Glutaminsäure. Die Mutterlauge im Trenngefäß
enthielt hei Versuchsschluß 1,0% L-Glutaminsäure. Nach den ermittelten spezifischen Drehungswerten ergäben sich für die optische Reinheit der
erzielten Produkte die folgenden Werte: 75,6% [a]?? = 24,2° für «-Glutaminsäure bzw.
Ja]S" = 4-30,9° für i.-Glulaminsäure.
Ja]S" = 4-30,9° für i.-Glulaminsäure.
96,5%
Eine mit Glutaminsäureracemat bei 550C und einem
pH von 4,8 gesättigte Lösung zirkulierte mit .einer Strömungsgeschwindigkeit von 2 l/Min, in einem
System, bestehend aus einem Heizrohr, einem Kühlrohr, einer Pumpe und einem 301 fassenden Trenn-
jo gefäß, das in zwei 15-1-Abteilungcn mittels eines vertikal
verlaufenden Trennnelzes mit 200,5 Maschen/cm2 geteilt war. Je 500 g Impfkristalle mit einer Endströmungsgeschwindigkeit
von 1,0 bis 3,0 cm/s von D- bzw. L-Glutaminsäure wurden jeweils in jedem der
beiden Abteile des Gefäßes suspendiert. Nach Einführen des Glutaminsäureracemats in die zirkulierende
Lösung mit einer Geschwindigkeit von 500 g/Stunde in das vorgeschaltete Heizrohr floß die übersättigte
Lösung nach Auflösung der Kristalle in den Trenntank
ao und wurde im Kühlrohr auf 500C herabgekühlt. Die
gewachsenen Kristalle —jede Komponente für sich — wurden mit Siphons direkt aus den beiden Abteilungen
mit einer Geschwindigkeit von 300 g/Stunde abgezogen und frische Impfkristalle beider Komponenten in das
as für sie bestimmte Teilgefäß eingeführt mit einer
Stundenmenge von 50 g. Die entnommenen gewachsenen Kristalle beider Komponenten wurden von
anhaftender Lösung befreit und mit Wasser gewaschen. Nach lOstündigem Verlauf wurden die Kristalle aus
ihrem Gefäßteil entfernt, von der Lösung getrennt und gewaschen. Die enthaltene Gesamtmenge von d- bzw.
L-Glutaminsäure in Höhe von 3,9 kg zeigte einen optischen Reinheitsgrad von 92,3 % für L- und von
92,5% für D-Glutaminsäure.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen optischen Trennung racemischer Gemische der Glutaminsäure,
Glutaminsäurehydrohalogenide und Glutamate, dadurch gekennzeichnet, daß
man Impfkristalle einer der beiden optischen Antipoden in ein Trenngefäß einbringt, das mit
einer Suspendiervorrichtung ausgestattet ist und wobei die Impfkristalle in Suspension gehalten
werden, während man kontinuierlich eine übersättigte Lösung des racemischen Gemisches einführt,
wobei sich die den Impfkristallen entsprechende Antipode ausscheidet, die Mutterlauge
kontinuierlich durch einen Oberlauf abführt, dann die übergelaufene Mutterlauge in einem weiteren
Trenngefäß mit der anderen Antipode kontinuierlich animpft und den hier aogezogenen Überlauf
entweder in «inem weiteren Trenngefäß wieder mit der ersten Antipode animpft oder in das erste
Trenngefäß zurückleitet und anschließend nach Beendigung des Verfahrens die ausgeschiedenen
Antipoden von der jeweiligen Mutterlauge abtrennt. . ·
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbringen der Impfkristalle in
das Trenngefäß kontinuierlich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl Trenngefäße
in Serie hintereinanderschaltet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß aman eine Anzahl Trenngefäße
in Serie paarweise parallel schaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet.'daß man als Impfkristalle solche
verwendet, die auf Trägerteilchen aufgebracht wurden.
6. Ausfülirimgsform des Verfahrens 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man beide optischen Antipoden in einem einzigen Trenngefäß gewinnt,
indem man ein Trenngefäß durch Einsetzen einer porösen Platte bzw. eines Trennsiebes in zwei
Hälften teilt, wobei diese Platte die eingebrachte Racematlösung, nicht aber die in die beiden
Hälften getrennt eingebrachten Impfkristalle der beiden optischen Antipoden frei passieren läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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