DE1195487B - Thermoplastische Formmassen aus Niederdruckpolyaethylen - Google Patents
Thermoplastische Formmassen aus NiederdruckpolyaethylenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08f
Deutsche KL: 39 b -22/06
Nummer: 1195 487
Aktenzeichen: C 23789 IV c/39 b
Anmeldetag: 30. März 1961
Auslegetag: 24. Juni 1965
Thermoplastische Formmassen aus Niederdruckpolyäthylen
Anmelder:
Continental Oil Company, Ponca City, OkIa.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Germershausen, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Gärtnerweg 28
Als Erfinder benannt:
Billy Wade Terry, Ponca City, OkIa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. April 1960 (25 555)
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Formmassen aus 90 bis 99,5 Gewichtsprozent eines
bestimmten Niederdruckpolyäthylens und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Paraffinöl. Die erfindungsgemäß
hergestellten Formmassen zeichnen sich durch er- 5 höhte Widerstandsfähigkeit gegen Rißbildung unter
äußeren Einflüssen aus.
Die Herstellung fester Polymerer des Äthylens
und des Propylens durch Polymerisation der Monomeren unter verschiedenartigen Synthesebedingun- io
gen ist seit einer Reihe von Jahren bekannt. Betrachtet man insbesondere die Klasse der Polyäthylene, so beobachtet man, daß je nach den Polymerisationsbedingungen verschiedenartige Polymerisate
mit sehr unterschiedlichen physikalischen Eigen- 15
schäften erhalten werden. Man kennt zwei grundsätzliche und verschiedene Kategorien von Polyäthylenen. Der ursprüngliche Typ sind die unter
Hochdruckbedingungen in Gegenwart von Radikalkatalysatoren aus dem Monomeren entstehenden 20
Polymeren. Dieser Typ ist insbesondere durch seine
vergleichsweise geringe Dichte und geringe Kristallinität gekennzeichnet und ist allgemein als
»Hochdruckpolyäthylen« bekannt. "
und des Propylens durch Polymerisation der Monomeren unter verschiedenartigen Synthesebedingun- io
gen ist seit einer Reihe von Jahren bekannt. Betrachtet man insbesondere die Klasse der Polyäthylene, so beobachtet man, daß je nach den Polymerisationsbedingungen verschiedenartige Polymerisate
mit sehr unterschiedlichen physikalischen Eigen- 15
schäften erhalten werden. Man kennt zwei grundsätzliche und verschiedene Kategorien von Polyäthylenen. Der ursprüngliche Typ sind die unter
Hochdruckbedingungen in Gegenwart von Radikalkatalysatoren aus dem Monomeren entstehenden 20
Polymeren. Dieser Typ ist insbesondere durch seine
vergleichsweise geringe Dichte und geringe Kristallinität gekennzeichnet und ist allgemein als
»Hochdruckpolyäthylen« bekannt. "
Weiterhin sind verschiedene Verfahren zur Poly- 25 £>ie beiden Polyäthylentypen unterscheiden sich,
merisation von Äthylen bekannt, bei denen die er- wie schon angeführt, in ihren Eigenschaften behaltenen
Produkte eine gegenüber dem Hochdruck- trächtlich, darüber hinaus beobachtet man auch inpolyäthylen
erheblich gesteigerte Dichte aufweisen. nerhalb der beiden Klassen je nach den Polymerisa-Dieser
Typ ist als »Niederdruckpolyäthylen« tionsbedingungen wieder erhebliche Unterschiede,
bekannt. Die Niederdruckpolyäthylene werden 30 Doch gibt es gewisse allgemeine Eigenschaften von
unter Verwendung spezieller Katalysatorsysteme technischer Bedeutung, die sich als Unterscheihergestellt,
die in gegenüber den Radikalkataly- dungsmerkmale eignen. So ist das Niederdruckpolysatoren
fundamental verschiedener Weise die Poly- äthylen vergleichsweise schlechter zu verformen, sei
merisation einleiten. Gewöhnlich wird hierzu es auf Strangpressen oder bei der Spritzverformung,
ein Katalysator verwendet, der aus einer Kombi- 35 dagegen ist es hinsichtlich der Gasdurchlässigkeit,
nation einer Organometallverbindung eines Metalls der Hitzebeständigkeit, der Zug- und Dehnungsder
I., II. oder III. Hauptgruppe des Periodischen festigkeit und der Lösungsmittelbeständigkeit dem
Systems mit einer Ubergangsmetallverbindung be- Polyäthylen geringer Dichte überlegen. Beiden Tysteht.
pen gemeinsam ist die relativ große Neigung zur
Theoretisch besitzt hochkristallines Polyäthylen 40 Rißbildung unter bestimmten Umgebungseinflüssen,
eine Dichte von 1 g/ccm. Die Kristallinität sinkt mit Bei dieser Neigung zur Rißbildung handelt es sich
abnehmender Dichte, bis bei einer Dichte von etwa - um eine physikalische Verfallserscheinung, die bei
0,9 ein fast völlig amorphes Material vorliegt. Ent- mechanischer Beanspruchung im Kontakt mit polasprechend
bezeichnet man das nach dem Hoch- ren Flüssigkeiten auftritt. Diese Eigenschaft ist bedruckverfahren
erhaltene Polyäthylen vielfach als 45 sonders hinderlich bei dem an sich sehr wichtigen
Polyäthylen geringer Dichte, und man versteht in Anwendungsgebiet als Ummantelung für elektrische
diesem Zusammenhang unter geringer Dichte ein Kabel. Bei einer derartigen Verwendung treten Bespezifisches
Gewicht von 0,93 oder weniger. Dem dingungen auf, unter welchen diese Neigung zur
entspricht ein Gehalt an amorphen Bestandteilen Rißbildung besonders stark zum Ausdruck kommt,
von 4O°/o und mehr. Analog versteht man unter 50 Es ist somit äußerst wünschenswert, diese Eigeneinem
Polyäthylen hoher Dichte ein Niederdruck- schaft des Polyäthylens hoher Dichte zu verbessern,
polyäthylen. ferner ist man schon lange bemüht, die allgemeinen
Verfonnungseigenschaften dieses Materials zu verbessern.
In dieser letzteren Hinsicht wurden schon Erfolge erzielt, insbesondere sind mehrere Verfahren
bekanntgeworden, bei denen Niederdruckpolyäthylen mit Mineralöl verschnitten wird. So werden z. B.
in der USA.-Patentschrift 2773 053 Formmassen aus Niederdruckpolyäthylen und Kohlenwasserstoffölen
mit besseren Verformungseigenschaften beschrieben, und nach der deutschen Auslegeschrift
1105 608 werden thermoplastische Formmassen zum Gießen und Strangpressen aus einem Polyäthylen
hoher Dichte mit bis zu 20 Gewichtsprozent an Mineralöl vorgeschlagen. Aus »Ind. Eng. Chem.«
48 (1956), S, 1160, sind Formmassen aus Niederdruckpolyäthylen mit einem Mineralölgehalt bis zu
30 Gewichtsprozent bekannt.
Dagegen befaßt sich noch keines der bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Verbesserung der
Eigenschaften von Polyäthylen und insbesondere von Niederdruckpolyäthylen mit dem Problem der
Widerstandsfähigkeit gegenüber der milieubedingten Neigung zur Rißbildung.
Erfindungsgemäß erhält man ein Produkt, dessen Neigung zur milieubedingten Rißbildung wesentlich
herabgesetzt ist und das den Anforderungen, die an ein Material zur Ummantelung von elektrischen
Kabeln gestellt werden, genügt, aus thermoplastischen Formmassen, die 90 bis 99,5 Gewichtsprozent
eines Niederdruckpolyäthylens, das durch Polymerisation von Äthylen in Gegenwart einer Katalysatorkombination
aus einer Organonatriumverbindung und einer Verbindung eines Übergangsmetalls der
Gruppen ΠΙ bis VI des Periodischen Systems erhalten worden ist, und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent eines
Paraffinöls enthalten.
Es hat sich herausgestellt, daß zur Ereichung dieses Ziels die Art des Katalysators, der zur Herstellung
des Niederdruckpolyäthylens verwendet wurde, von großer Wichtigkeit ist. Die Erfindung läßt sich
nicht unterschiedlos auf beliebige Niederdruckpolyäthylene übertragen, sondern sie beschränkt sich
auf die Anwendung des bestimmten, mit dem oben beschriebenen Katalysatorsystem hergestellten Polyäthylens.
Der Grund für diese Tatsache wurde nicht ermittelt, doch liegt er möglicherweise darin, daß die im
Reaktionsmedium unlösliche Natriumverbindung mit der löslichen Übergangsmetallverbindung zu einem
Katalysator mit einheitlichen Oberflächeneigenschaften reagieren kann, der die Bildung eines sehr spezifischen
linearen Polymerentyps einzuleiten imstande ist.
Der Katalysator ist das Reaktionsprodukt einer Organonatriumverbindung mit einer Übergangsmetallverbindung,
wobei sich als Organonatriumverbindungen beliebige organische Verbindungen des Natriums, bei denen der organische Rest ein Kohlenwasserstoffrest
ist, eignen, so z.B. eine Alkyl-, Alkenyl-, Aralkyl-, Aryl- oder eine alicyclische
Gruppe mit vorzugsweise nicht mehr als etwa 12 Kohlenstoffatomen. Als Kohlenwasserstoffrest
wird ein Alkylrest bevorzugt. Spezielle Beispiele für geeignete Organonatriumverbindungen sind Propylnatrium,
Butylnatrium, Amylnatrium und Phenylnatrium. Eine besonders bevorzugte Verbindung ist
Amylnatrium.
Die in Kombination mit der obengenannten Klasse der Organonatriumverbindungen verwendeten Übergangsmetallverbindungen
umfassen allgemein die Halogenide, Oxyhalogenide, Halogenkomplexverbindungen, Alkoholate, Acetate oder Benzoate von
Übergangsmetallen der Gruppen III bis VI des Peri-5 odischen Systems, wie etwa Titan, Zirkon, Vanadin,
Chrom, Hafnium, Thorium, Uran, Niob, Tantal, Molybdän und Wolfram. Beispiele geeigneter Übergangsmetallverbindungen
sind folgende: Vanadintetrabromid, Molybdänpentajodid, Wolframhexachlorid, Titaributoxyd, Tetramethylzirkonat, Titantrichlorid,
Hafniummethoxyd, Dichlordiäthyltitanat, Wolframoxychlorid und Zirkonacetylacetonat. Die
Halogenide sind die bevorzugten Übergangsmetallverbindungen. Unter diesen wird Titantetrachlorid
am meisten bevorzugt.
Die in Betracht kommenden Molverhältnisse von Organonatriumverbindung, speziell Amylnatrium,
zur Übergangsmetallverbindung, speziell Titantetrachlorid, schwanken innerhalb eines weiten Be-
ao reichs. So kann das Verhältnis von Amylnatrium zu Titantetrachlorid von 1:1 bis hinauf zu 50:1 betragen,
wobei sich diese Verhältnisse auf den Metallgehalt beziehen. Ein bevorzugtes Verhältnis liegt im
Bereich zwischen etwa 4 :1 und 20 :1. Die Menge
as des kombinierten Katalysators kann gleichfalls innerhalb
eines weiten Bereichs variiert werden. Die Katalysatormenge beeinflußt lediglich die Umsetzungsgeschwindigkeit
merklich; dementsprechend ist die Wahl einer, speziellen Menge dem Fachmann
ohne weiteres möglich.
Die Polymerisation des Polyäthylens wird vorzugsweise unter Verwendung eines inerten Lösungsmittels
ausgeführt, in welchem das Monomere leicht löslich ist. Als Lösungsmittel eignen sich zahlreiche
parafinische, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe. Spezielle Beispiele hierfür sind etwa
Benzol, Toluol, Xylol, Isooktan, η-Hexan, n-Dekan, Methylcyclohexan und Petrolätherfraktionen.
Die Polymerisation des Äthylens kann bei atmosphärischem oder höherem Druck ausgeführt werden.
Wird unter Druck gearbeitet, so ist es im allgemeinen angebracht, einen Druck der Größenordnung
von 35 at nicht zu überschreiten. Über diesen Wert hinausgehende Drücke werden hinsichtlich der
Polymerisationsgeschwindigkeiten als nutzlos angesehen; dementsprechend ist der mit der Herstellung
von Reaktionsgefäßen für diese höheren Drücke verbundene Aufwand wirtschaftlich unberechtigt. Beim
Arbeiten unter erhöhtem Druck liegt ein besonders günstiger Bereich des Betriebsdruckes zwischen 7,0
und 10,5 at.
Die Polymerisation des Äthylens kann bei beträchtlich unterschiedlichen Temperaturen ausgeführt
werden, so bei Temperaturen bis zu 200° C, wenn in Verbindung damit geeignete Druckbedingungen
zur Anwendung kommen, um das Reaktionssystem in praktisch einer flüssigen Phase zu erhalten.
Besonders bevorzugt wird der Temperaturbereich zwischen etwa 25 und 4O0C.
Die Reaktionsbedingungen, insbesondere die Temperatur, bestimmen, abgesehen von der Polymerisationsgeschwindigkeit,
in erster Linie das Molekulargewicht des Endprodukts. Die in den erfindungsgemäßen
Formmassen enthaltenen Polyäthylene kön-
nen sich hinsichtlich ihrer Molekulargewichte beträchtlich unterscheiden. Zur Steuerung des Molekulargewichts
des Endprodukts läßt sich, wie gesagt, die Temperatur heranziehen; es werden jedoch an-
dere Methoden bevorzugt, welche im folgenden genauer
erörtert werden.
Die hier in Betracht kommenden Katalysatorsysteme stellen darüber hinaus insofern einen einheitlichen
Typ dar, als Änderungen der jeweiligen Komponenten oder der Mengen des Katalysatorsystems
keinen merklichen Einfluß auf das Molekulargewicht des Endprodukts ausüben. Dies steht
in entschiedenem Gegensatz zu den Erfahrungen bei der Verwendung von Organometallverbindungen,
welche wie die Alkylaluminiumverbindungen nicht zu den Übergangsmetallverbindungen gehören.
Es wurde beobachtet, daß sich bei Verwendung der genannten Katalysatorsysteme das Molekulargewicht
zufriedenstellend steuern läßt, wenn während der Polymerisation ein Moderator in Verbindung
mit dem Äthylen zur Anwendung gebracht wird. Ein geeigneter derartiger Moderator ist Wassterstoff.
Soll also das Molekulargewicht des Endprodukts gegenüber dem normalerweise unter sonst
gleichen Bedingungen erhaltenen Produkt vermindert werden, so kann dies durch Verwendung von
Wasserstoff im Reaktionssystem geschehen. Eine bequeme Grundlage zur Bestimmung der benötigten
Wasserstoffmenge ist zu diesem Zweck dessen molares Verhältnis zum eingesetzten Äthylen. Auf dieser
Grundlage können bis zu etwa 20 Molprozent Wasserstoff Verwendung finden, um Produkte mit merklich
niedrigerem Molekulargewicht, als sie ohne ein solches Moderatorgas, wie Wasserstoff, anfallen, zu
erhalten. Werden Temperaturen innerhalb des bevorzugten Bereichs angewendet, so beträgt bei Abwesenheit
eines Moderators das Molekulargewicht des entstehenden Produkts schätzungsweise zwischen
etwa 500 000 und 1000 000. Höhere Wasserstoffmengen sind hauptsächlich wegen ihres nachteiligen
Einflusses auf die Polymerenausbeute unzweckmäßig. Für die Herstellung der Polyäthylene wird
an dieser Stelle kein Schutz begehrt.
Da das Molekulargewicht von Polyäthylen keine streng definierte Eigenschaft ist, da die Merkmale
derartiger Polymeren weitgehend durch die Molekulargewichtsverteilung
und das Ausmaß der Verzweigung beeinflußt wird, bestimmt man das Molekulargewicht
zweckmäßig mit Hilfe der Schmelzeigenschaften der Polymeren, wobei man sich der Testmethode
nach ASTM-D-1238-52-T bedient. Im Hinblick auf die hohen Schmelzeigenschaften der
hier behandelten Polymeren erwies sich jedoch eine Modifizierung des genannten Tests zur Erzielung
brauchbarer Ergebnisse als notwendig. Dies wurde so bewerkstelligt, daß der Querschnitt des Kolbens
der im übrigen standardisierten Apparatur an Stelle einer Gewichtsbelastung einer Druckluftbelastung
ausgesetzt wurde. Hierfür kommt im allgemeinen ein Luftdruck von 84,37 at zur Anwendung. Nichtsdestoweniger
kann es nützlich sein, diesen Wert zu verringern oder zu vergrößern, wie es die Eigenschaften
einer speziellen polymeren Probe erfordern. Soweit hier jedoch nicht anderweitig angegeben,
kommt ein Druck von 84,37 at in Betracht. Im folgenden werden nur Schmelzindizes (in der bezeichneten
modifizierten Form) angegeben, wenn eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Polymeren
hinsichtlich der Molekulargewichtseigenschaften zum Ausdruck gebracht werden soll.
Die in den Formmassen enthaltenen Polyäthylene sind Produkte mit Schmelzindizes von etwa 2 oder
darunter (entsprechend dem maximalen, mittels der hier beschriebenen Systeme erzielbaren
Molekulargewicht) bis hinauf zu etwa 20 oder darüber.
Zu den erfindungsgemäß in Betracht kommenden weißen Mineralölen gehören die farblosen Öle, die
im wesentlichen aus gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen bestehen und praktisch frei von
Aromaten und ungesättigten Verbindungen sind.
ίο Derartige Produkte sind allgemein bekannt und werden
durch Raffinieren von Schmierölfraktionen gewonnen, so beispielsweise durch Lösungsmittelextraktion
und anschließende Behandlung der extrahierten Anteile mit Oleum. Es gibt allgemein zwei
Qualitäten derartiger Paraffinöle, welche erfindungsgemäß in gleicher Weise geeignet sind. Die eine
Qualität entspricht pharmazeutischen Anforderungen, d. h., dieser Typ ist chemisch hinreichend inert,
um für medizinische Zwecke brauchbar zu sein.
ao Außer dieser medizinischen Paraffinölqualität gibt es eine Reihe handelsüblicher Produkte von technischer
Reinheit, das ist hochgereinigt, doch ohne die für medizinische Zwecke geforderten Inerteigenschaften.
Aus wirtschaftlichen Gründen wird die letztere Paraffinölqualität bevorzugt. Die physikalischen
Eigenschaften der geeigneten Paraffinöle lassen sich weiterhin durch eine Saybolt-Viskosität von
etwa 70 bis 515 SSU bei 37,80C und einen ASTM-Fließpunkt
von höchstens 4,5° C und vorzugsweise von weniger als —12,2° C kennzeichnen.
Das Verschneiden des Mineralöls mit dem Polyäthylen läßt sich durch Mischen der Komponenten
bei Temperaturen zwischen etwa 125 und 2000C leicht ausführen. Die wirkungsvolle Durchmischung
von Öl und Polymerisat läßt sich entweder mittels einer Zweirollen-Differentialmühle oder in einer
Mischanlage nach Art eines Banbury-Mischers vornehmen. Auch ein Schraubenmischer eignet sich
hierfür.
Es ist bekannt, daß lineares Polyäthylen mit zunehmenden Molekulargewicht eine geringere milieubedingte
Neigung zur Rißbildung zeigt. In vielen Fällen ergibt sich jedoch eine ausreichende derartige
Widerstandsfähigkeit erst bei Polymeren von so hohem Molekulargewicht, daß diese äußerst schwierig
zu verarbeiten sind. Es zeigte sich, daß der Zusatz eines Paraffinöls in den oben angegebenen Mengen
die Widerstandsfähigkeit des Polyäthylens mit einem Schmelzindex von weniger als etwa 10 gegen
Rißbildung durch äußere Einflüsse verbessert, doch liegt der überragende Vorteil in einer wesentlichen
Verbesserung der Verformungseigenschaften.
Wird die Erfindung andererseits auf Polyäthylene der beschriebenen Art mit einem Schmelzindex von
über 10 angewendet, so ist eine beachtliche Verbesserung der Bruchfestigkeit festzustellen, wobei der
damit einhergehende Vorteil verbesserter Verarbeitbarkeit von sekundärer Bedeutung ist. Die Modifizierung
von Polyäthylen mit Paraffinöl ist also in zweifacher Hinsicht von Nutzen, d. h., bei Verwendung
von Polymeren mit höherem Schmelzindex werden optimale Verbesserungen der Bruchfestigkeit,
verbunden mit einer bemerkenswerten Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften erzielt, während
im Falle der Polymeren mit höherem Schmelzindex der hauptsächliche Vorteil in den verbesserten
Verarbeitungseigenschaften liegt, und gleichzeitig eine Verbesserung der Bruchfestigkeit erzielt wird.
Vo Polyäthylen | »/ο Paraffmöl | Stunden (Fso) |
100 | 34 | |
99 | 1 | 156 |
98 | 2 | 264 |
96 | 4 | 336 |
92 | 8 | 792 |
Ein unter Verwendung von einer Kombination von Amylnatrium mit Titantetrachlorid hergestelltes
Polyäthylen mit den folgenden Eigenschaften:
Schmelzindex (1900C, 84,37 at) .... 13,8
Streckgrenze, kg/cm2 317,4
Zugfestigkeit, kg/cm2 265,4
Widerstandsfähigkeit gegen Rißbildung
durch äußere Einflüsse*) in Stunden 34
Dichte, g/ccm 0,960
*) Vorgeschlagene ASTM-Testmethode für milieubedingte »Bruchfestigkeit« von Kunststoffen — Anhang I, S. 1049
wurde mit verschiedenen Mengenanteilen eines Paraffinöls mit einer Saybolt-Viskosität von 98 bis
104 SSU (37,80C) und einem Fließpunkt von
—12,2° C verschnitten; die Widerstandsfähigkeit gegen
milieubedingte Rißbildung wurde für Gegenstände angegeben, die aus den entsprechenden Gemischen
gemäß den oben angegebenen ASTM-Verfahren hergestellt waren. Die erhaltenen Ergebnisse
finden sich in der Tabelle.
35
Vergleichsbeispiel A
Eine Probe von Äthylen hoher Dichte, welches unter Verwendung eines aus dem Reaktionsprodukt
einer Alkylaluminiumverbindung und Titantetrachlorid bestehenden Katalysators hergestellt war und
etwa den gleichen Schmelzindex wie das obige Polyäthylen besaß, wurde mit dem gleichen Paraffinöl
wie oben und in den entsprechenden Mengen modifiziert. Es wurde festgestellt, daß die Zugabe von
Paraffinöl keine Änderung der Widersfandfähigkeit gegen milieubedingte Rißbildung gegenüber dem
unmodifizierten Polymerisat ergab. Es wurde in jedem Fall eine Dauer von 18 Stunden festgestellt.
Eine weitere Probe Polyäthylen hoher Dichte mit hohem Schmelzindex (über 20), hergestellt unter Verwendung eines Chromoxydkatalysators auf Siliziumoxyd-Aluminium-Träger, wurde ähnlich modifiziert. Die Widerstandsfähigkeit der unmodifizierten Probe betrug 20 Stunden, wogegen die modifizierten Zusammensetzungen eine Widerstandsfähigkeit von weniger als 17 Stunden aufwiesen.
Eine weitere Probe Polyäthylen hoher Dichte mit hohem Schmelzindex (über 20), hergestellt unter Verwendung eines Chromoxydkatalysators auf Siliziumoxyd-Aluminium-Träger, wurde ähnlich modifiziert. Die Widerstandsfähigkeit der unmodifizierten Probe betrug 20 Stunden, wogegen die modifizierten Zusammensetzungen eine Widerstandsfähigkeit von weniger als 17 Stunden aufwiesen.
Dieses Beispiel zeigt die Verbesserung der Verformbarkeit durch Strangpressen eines Polyäthylens
der hier beschriebenen Art durch Zusatz eines Paraffinöls.
Es wurde ein in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestelltes Polyäthylen, jedoch mit
einem Schmelzfuß von 0,5 bei 50,6 at verwendet. Die Modifizierung des Polymerisats mit 10% eines
Paraffinöls mit einer Saybolt-Viskosität von 500 SSU bei 37,80C führte zu einem Schmelzfluß von 0,83
25 bei 50,6 at.
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoplastische Formmassen aus 90 bis 99,5 Gewichtsprozent Niederdruckpolyäthylen und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Paraffinöl, dadurch gekennzeichnet, daß das Niederdruckpolyäthylen ein solches ist, das durch Polymerisation von Äthylen in Gegenwart eines aus einer Organonatriumverbindung und einer Verbindung eines Übergangsmetalls der Gruppe III bis VI des Periodischen Systems bestehenden Katalysators erhalten worden ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschrift Nr. 563 347;
USA.-Patentschriften Nr. 2 692258, 2773 053;
»Ind. Eng. Chem.«, 48 (1956), S. 1160.509 597/437 6.55 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US2555560A | 1960-04-29 | 1960-04-29 |
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DE1195487B true DE1195487B (de) | 1965-06-24 |
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ID=21826757
Family Applications (1)
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
BE563347A (de) * | 1956-12-21 | |||
US2692258A (en) * | 1951-04-28 | 1954-10-19 | Standard Oil Co | Olefin polymerization with molybdena-group 4a catalysts |
US2773053A (en) * | 1953-07-22 | 1956-12-04 | Standard Oil Co | Ethylene polymerization with catalyst of group va metal oxide and alkaline earth hydride |
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- BE BE613957D patent/BE613957A/xx unknown
-
1961
- 1961-03-28 GB GB1138661A patent/GB945435A/en not_active Expired
- 1961-03-30 DE DEC23789A patent/DE1195487B/de active Pending
- 1961-04-27 CH CH494761A patent/CH406636A/fr unknown
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BE563347A (de) * | 1956-12-21 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB945435A (en) | 1963-12-23 |
CH406636A (fr) | 1966-01-31 |
BE613957A (de) | |
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