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Druckgasschalter Es ist ein Druckgasschalter bekannt, der ein geschlossenes
Gassystem aufweist. Das Schaltergehäuse bildet den Niederdruckbehälter. In diesem
ist ein Hochdruckbehälter untergebracht, aus dem das Gas beim Schalten am Lichtbogen
entlang in den Niederdruckbehälter strömt. Ferner besitzt der bekannte Schalter
einen zweiten Hochdruckbehälter, der mit dem ersten in ventilloser Verbindung steht.
Dieser Hochdruckbehälter ist in einem Steuerschrank angeordnet, der neben dem Schaltergehäuse
aufgestellt ist. Der Hochdruckbehälter im Steuerschrank besitzt eine Wärmeisolierung.
Diese hat den Zweck, eine Verflüssigung des unter hohem Druck stehenden Gases, beispielsweise
von Schwefelhexafluorid, bei niedrigen Außentemperaturen zu verhindern.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Schalter betrifft die Erfindung einen
Druckgasschalter mit einem frei liegenden Hochdruckbehälter, d. h. einem Hochdruckbehälter,
der nicht im Schaltergehäuse, einem Steuerschrank od. dgl. untergebracht ist. Erfindungsgemäß
trägt der Behälter auf seiner Außenseite eine Schicht aus einem gashaltigen (porigen)
festen Isolierstoff, die mit einer dichten Umhüllung versehen ist.
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Die Erfindung ergibt den Vorteil, daß Druckschwankungen im Gassystem
infolge von Änderungen der Außentemperatur gemildert werden, da die Temperatureinflüsse
auf den Behälter verringert werden. Im Gegensatz zu dem bekannten Schalter kommt
es dabei nicht nur auf eine Wärmeisolierung zum Schutz gegen tiefe Temperaturen
an. Wesentlich ist vielmehr auch, daß die neue Isolierung einen Schutz gegen Sonneneinstrahlung
bietet, die sonst bei frei liegendem Hochdruckbehälter eine starke Erhitzung und
damit Drucksteigerungen herbeiführen kann. Dabei wirkt der gashaltige (porige) feste
Isoliersto i als Wärmedämmschicht und die dichte Umhüllung als Wetterschutz.
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Die Isolierschicht ist mit Vorteil mit der Umhülleng verbunden. Schicht
und Umhüllung können z. B. zusammen abnehmbar sein, so daß der darunterliegende
Hochdruckbehälter überwacht werden kann. Die genannte Verbindung kann man bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch erhalten, daß die Isolierschicht
ein zwischen der Umhüllung und der Behälterwand aufgeschäunner Kunststoff, z. B.
ein Polyurethan, ist. In diesem Falle kann die Isolierschicht, die an der Umhüllung
und der Behälterwand haftet, als Träger der Umhüllung dienen, so daß keine weiteren
Befestit ungsmittel mehr benötigt werden. Man kann aber auch die Haftung an der
Behälterwand durch eine Zwischenschicht, z. B. eine Wachsschicht oder eine Folie,
unterbinden. Isolierschicht und Umhüllung sind dann, wie erwähnt, zusammen abnehmbar.
Sie werden dann am Hochdruckbehälter zweckmäßig mit Hilfe der Umhüllung befestigt.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden an Hand der
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Der in F i g. 1 in einer Seitenansicht dargestellte Schalterpol eines
Höchstspannungsschalters für beispielsweise 220 kV besitzt ein Fahrgestell 1, das
auf Rollen 2, z. B. auf Schienen, verfahrbar ist. Das Fahrgestell trägt zwei Stützisolatoren
4, die jeweils aus zwei über Flansche 5 miteinander verschraubten Einzelisolatoren
6 bestehen. Die beiden Stützisolatoren 4 tragen je ein metallisches Getriebegehäuse
B.
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An den Getriebegehäusen 8 sind auf gegenüberliegenden Seiten je eine
Schaltkammer 9 a bis 9 d befestigt. Jede Schaltkammer besteht aus einem Porzellanrohr
mit metallischen Armaturen an den Enden, wobei die freien, den Getriebegehäusen
abgekehrten Stirnseiten durch lösbare Deckelll verschlossen sind. Jede Schaltkammer
enthält eine Unterbrechungsstelle. Alle Unterbrechungsstellen sind in Reihe geschaltet.
Der Schalter hat mithin Vierfachunterbrechung.
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Am oberen Ende jedes der Getriebegehäuse 8 sitzt ein Hochdruckbehälter
20. Er enthält das beim Schalter als Lösch- und Isoliermittel verwendete Schwefelhexafluoridgas
(SF(,) unter einem Druck von beispielsweise 15 at. Beim Ausschalten wird ein am
Hochdruckbehälter angebrachtes, nicht dargestelltes Ventil geöffnet, und das Hochdruckgas
strömt in die Schaltkammern 9 a bis 9 d, so daß die dort brennenden Ausschaltlichtbögen
gelöscht werden. Die Schaltkammern, die Getriebegehäuse und die Stützisolatoren
bilden
zusammen einen Niederdruckbehälter. Aus diesem wird das unter einem Druck von etwa
3 at stehende FSe von einem im Fahrgestell l angeordneten, nicht dargestellten Kompressor
angesaugt und in den Hochdruckbehälter zurückgedrückt, so daß ein geschlossener
Gaskreislauf entsteht.
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Der Hochdruckbehälter 20 trägt auf seiner Oberseite, wie die
F i g. 2 in vergrößertem Maßstab zeigt, eine Schicht 21 aus einem porigen
festen Isolierstoff (Schaumstoff). Diese besteht aus einem Polyurethanharz, daß
zwischen einer als äußere Umhüllung dienenden Haube 22 aus Blech und einer inneren
Trennschicht 26, z. B. einer Folie, aufgeschäumt ist. Am Rand der Haube 22
ist ein Ring 27 mit L-förmigem Querschnitt angeschweißt, der über einen mit der
Wand 24 des Hochdruckbehälters verschweißten Flansch 23 greift.
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Die Isolierschicht 21 ist durch das Aufschäumen mit der Haube 22 verbunden.
Sie kann deshalb dadurch auf dem Hochdruckbehälter 20 befestigt werden, daß
der Ring 27 mit nicht dargestellten Schrauben, die durch Bohrungen 28 des Flansches
23 greifen, gegen den Flansch gezogen wird. Nach dem Lösen dieser Schrauben kann
die Isolierschicht zusammen mit der Umhüllung auch wieder abgenommen werden, so
daß der Hochdruckbehälter frei liegt und überwacht werden kann.
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Die Isolierschicht hat einen großen Wärmeübergangswiderstand. Deshalb
tritt auch bei starker Sonneneinstrahlung, für die der Hochdruckbehälter sonst frei
zugänglich wäre, nur eine geringe Temperaturerhöhung im Hochdruckbehälter auf. Ebenso
ergibt die erfindungsgemäße Isolierschicht eine Verringerung der Wärmeabgabe bei
tiefen Temperaturen. Dadurch ist, wie Versuche gezeigt haben, eine Verringerung
der Heizleistung auf die Hälfte möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Sie kann z. B. auch bei Hochdruckbehältern verwendet werden, die neben dem Fahrgestell
1 frei liegend angeordnet sind.