-
Einsteckschloß mit beidseitig am Schloßkasten angeordneten Schloßzylindern
Zusatz zum Patent: 1173 814 Gegenstand des Patents 1173 814 ist ein
Einsteckschloß mit beidseitig am Schloßkasten angeordneten Schloßzylindern, die
mit abgesetzten, in das Schloßkasteninnere hineinragendenEndteilen in entsprechend
profilierten Öffnungen im Schloßkasten verdrehungssicher eingesetzt und über das
Innere des Einsteckschlosses durchsetzende Kupplungszapfen miteinander verbunden
sind sowie schlüsselbetätigte Zylinderkerne mit Schließdaumen besitzen, über die
der mit entsprechend ausgebildeten Schließnuten versehene Schloßriegel und eine
zugeordnete Zuhaltung zu betätigen sind, die aus zwei beidseitig des Riegelschaftes
gelegenen, senkrecht zur Riegelverstellung verschieblich gelagerten und von den
Kupplungszapfen der Schließzylinder durchsetzte Führungsschlitze aufweisenden Zuhaltungsplatten
besteht, die über einen quaderförmigen, federbelasteten und mit einer am oberen
Ende des Riegelschaftes vorgesehenen Verzahnung zusammenwirkenden Tourstift verbunden
sind.
-
Schlösser vorerwähnter Art sind von sehr vorteilhafter Beschaffenheit
und Wirkungsweise. Wegen der in den Schloßkasten verdrehungssicher eingesetzten
Endteile der Schloßzylinder ergibt sich eine vergleichsweise kurze Axialerstreckung
dieser Zylinder wie auch ihrer Kupplungszapfen und damit auch eine geringere Breite
des eigentlichen Schloßkastens. Solche Schlösser zeichnen sich ferner durch eine
äußerst solide, einfache und zugleich größeren Belastungen standhaltende Riegel-
bzw. Zuhaltungsausbildung aus. Letzteres ist vor allem darauf zurückzuführen, daß
die Zuhaltungsplatten an den sorgfältig bearbeiteten, plan geschliffenen Stirnflächen
der in das Schloßinnere in genau paralleler Lage zueinander hineinragenden Endteile
der Schloßzylinder anliegen und dadurch eine gute seitliche Führung erhalten, die
ein Verkanten mit Sicherheit ausschließt. Solche Einsteckschlösser eignen sich vor
allem für Stahltüren.
-
Obwohl die im Hauptpatent 1173 814 beschriebene, aus zwei beidseitig
des Riegelschaftes gelegenen Zuhaltungsplatten bestehende Zuhaltung durch Zusammenwirken
ihres quaderförmigen, federbelasteten Tourstiftes mit der am oberen Ende des Riegel-Schaftes
vorgesehenen Verzahnung ein einwandfreies Tourschließen gewährleistet, ist sie dennoch
mit einem Mangel insofern behaftet, als hier infolge der seitlichen Abschrägung
an den unteren Daumenangritfskurven der Zuhaltungsplatten nicht verhindert werden
kann, daß sich der Schließdaumen eines der beiden Schließzylinder unbeabsichtigt
in die zugehörige Schließnut des Riegels einlegt. Das hat zur Folge, daß der Riegel
über den Schließdaumen des einen Zylinders dann nicht geschlossen werden kann, wenn
der Schließdaumen des anderen Zylinders die Verschiebung des Riegels blockiert.
Aus diesem Grunde können Schlösser der vorbeschriebenen Art nicht als Panikschlösser
verwendet werden.
-
Hier setzt nun die Erfindung ein. Es wurde erkannt, daß der vorerwähnte
Nachteil bei Einsteckschlössern nach dem Patent 1173 814 auf einfache Weise dadurch
beseitigt werden. kann, daß die Zuhaltungsplatten erfindungsgemäß in ihren Sperrstellungen
mit ihren Daumenangriffsunterkanten den Eingriffsbereich der Schließdaumen am Schließnutenteil
des Schloßriegels abdecken. Durch eine derartige Ausbildung der Zuhaltungsplatten
wird sichergestellt, daß die Schließdaumen der Schließzylinder nicht unbeabsichtigt
in den Schließnutenteil des Riegels gelangen und damit dessen Verschiebebewegung
blokkieren können. Da das erfindungsgemäß ausgebildete Schloß außer einer einwandfreien
Riegelbewegung auch einen sicheren Tourschluß ermöglicht, eignet es sich insbesondere
für Paniktüren. In solchen Fällen darf der Riegel nämlich in keinem Fall klemmen
bzw. blockieren, viehnehr muß er sich durch einfaches Niederdrücken der Drückernuß
des Schlosses, also ohne Betätigung mittels eines Schlüssels, schnell und leicht
betätigen lassen, um das Schloß im Gefahrenfall so rasch wie möglich öffnen zu können.
-
Zur Gewährleistung einer einwandfreien Schließbewegung hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Daumenangriffsunterkanten
- der Zuhaltungsplatten konkav ausgebildet sind.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigt
F i g. 1 eine Innenansicht des unteren Teils des neuen
Einsteckschlosses nach Abnahme der Schloßdecke und F i g. 2 einen Schnitt nach der
Linie A-B der Fig. 1.
-
Das dargestellte Einsteckschloß besitzt in üblicher Weise zwei Gehäusedecken
1 und 2 und einen an der einen Decke angenieteten Stulp 3. Die Schloßdecken
1, 2 sind über Zapfen'4, 4' und durch in die Gewindebolzen 5, 5' einzuziehende
Schrauben miteinander verbunden. Wie insbesondere aus F i g. 2 hervorgeht, sind
am unteren Ende des Schloßkastens beidseitig Schloßzylinder 6, 7 angeordnet, die
seitliche Ausschnitte 8, 9 zur Bildung vorstehender, abgesetzter Endteile
10, 11 besitzen. Diese Endteile 10, 11 sind über entsprechend profilierte,
in den Schloßdecken 1, 2 vorgesehene Öffnungen eingesetzt und ragen in das Schloßinnere
hinein. Hierdurch sind die Schloßzylinder gegen Drehung gesichert. In dem Schloßzylinder
7 bzw. in dessen Endteil 11 sind zwei axial vorstehende, das Innere des Schlosses
durchsetzende Zapfen 12 vorgesehen, die in entsprechende Bohrungen in dem
gegenüberliegenden Schloßzylinder 6 eingreifen. Letzterer enthält eine zur Verankerung
der Zapfen 12 dienende Einrichtung, die beispielsweise beim Zusammenstecken der
beiden Schloßzylinder selbsttätig in die die Kupplungszapfen 12 und damit auch die
Schloßzylinder verriegelnde Stellung gelangt.
-
Durch die in den Schloßkasten 1, 2 eingreifenden Enden 10, 11 der
Schloßzylinder 6, 7 ist es möglich, jeweils ein. Paar der zweiteiligen Zuhaltungsstifte
13, 14 innerhalb des Schloßkastens anzuordnen, wodurch sich eine sehr gedrängte
Schloßbauweise, die sogenannte Kurzzylinderbauart ergibt. Der zwischen den inneren
Stirnflächen 6', 7' der Kurzzylinder 6, 7 verbleibende Teil der Kupplungszapfen
12 ist gleichfalls sehr kurz. Dadurch ergibt sich eine sehr starre und sichere Verankerung
der Schloßzylinder 6, 7 im Schloßkasten und ein besonders vorteilhaftes Zusammenwirken
der in den Schloßzylindern 6, 7 drehbar gelagerten Schließzylinder 15, 16 bzw. der
Schließbärte 17 mit der im Schloßkasten vorgesehenen Zuhaltungs- und Riegelanordnung.
-
Die Zuhaltung 18 für den Schloßriege119 besteht aus zwei beidseitig
des Riegelschaftes 20 gelegenen Zuhaltungsplatten 21, 22, die im Schloßgehäuse senkrecht
zur Riegelverstellung verschieblich gelagert sind.. Hierzu sind in den beiden Zuhaltungsplatten
21, 22 jeweils zwei parallel nebeneinanderliegende Längsschlitze 23 für die
Kupplungszapfen 12 der Schloßzylinder 6, 7 sowie ein weiterer Längsschlitz 24 für
den Gehäusezapfen 4' vorgesehen. Beide Zuhaltungsplatten 21, 22 sind über
den quaderfönnigen Tourstift 25 miteinander verbunden. An letzterem liegt ein Schenkel
der auf dem Zapfen 5' der Gehäusedecke 1 gelagerten, zwischen die beiden Zuhaltungsplatten
21, 22 hindurchgreifenden Zuhaltungsfeder 26 an, während deren anderer Schenkel
sich an einem der Gehäusestifte 4 abstützt. An den oberen Enden der beiden Zuhaltungsplatten
21, 22 ist je ein gabelförmiger Ansatz 21', 22' vorgesehen. Beide Ansätze umgreifen
zur zusätzlichen Führung der Zuhaltungsplatten den die Zuhaltungsfeder 26 tragenden
Gehäusezapfen 5'.
-
Der unter Wirkung der Zuhaltungsfeder 26 stehende Tourstift 25 liegt
an der zahnstangenartig ausgebildeten Oberkante 20' des Riegelschaftes
20
an, die entsprechend der geforderten, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zweitourigen Riegelverstellung ausgebildet ist. Zur Verstellung des Riegels 19 sind
am unteren Rand des Riegelschaftes 20 Schließnuten 27 vorgesehen, in die die Schließbärte
17 der Schließzylinder 15, 16 bei deren Betätigung durch einen passenden Schlüssel
eingreifen. Um zu verhindern, daß sich der Schließbart bzw. -daumen 17 eines der
beiden Schließzylinder 6 oder 7 unbeabsichtigt, beispielsweise durch ungewolltes
bzw. unvollständiges Verdrehen des betreffenden Zylinderkernes 15 bzw. 16 mittels
des einen Schlüssels in die zugehörige Schließnut 27 des Riegels 19 einlegen kann,
was für das Schließen mit dem anderen Schlüssel eine Blockierung der Riegelbewegung
zur Folge hätte, sind die beiden Zuhaltungsplatten erfindungsgemäß so ausgebildet,
daß sie in ihren Sperrstellungen mit ihren Daumenangriffsunterkanten 21", 22" den
Eingriffsbereich der Schließdaumen 17 am Schließnutenteil 27 des Schloßriegels 19
abdecken. Eine derartige Zuhaltungskonstruktion gewährleistet also stets eine einwandfreie
bzw. unabhängige Betätigung des Riegels, so daß Schlösser der erfindungsgemäßen
Art sich besonders für Paniktüren eignen, da in diesen Fällen der Riegel jederzeit
von beiden Seiten schnell und leicht bewegt werden muß.
-
Es empfiehlt sich, die Daumenangriffsunterkanten 21", 22" der Zuhaltungsplatten
21, 22 konkav auszubilden, so wie das in F i g. 1 gezeigt ist.
-
Der Riegelschaft 20 ist im Bereich der Zuhaltungsplatten 21, 22 mit
einer flach aufliegenden Platte 28 versehen, die zur Verstärkung des Riegelschaftes
sowie als Angriffsfläche für den einen Schließbart 17 dient und vorzugsweise an
dem Riegelschaft aufgenietet ist. In dem Riegelschaft 20 und seiner Verstärkungsplatte
28 sind parallel zur Riegelbewegung noch von den Kupplungszapfen 12 der Schloßzylinder
6, 7 und von den Gehäusezapfen 4, 4' durchsetzte Schlitze 29 angeordnet.
Über diese Schlitze 29 und die sie durchsetzenden Zapfen 12 bzw. 4, 4' wird der
Riegel 19 geführt.
-
Zwischen der Verstärkungsplatte 28 des Riegelschaftes und dem Riegelkopf
30 ist über einen Bolzen 31 ein einteiliger Wechsel 32 angelenkt, der bei
Angriff eines Schließbartes 17 an seinem Fußteil 33 die nicht dargestellte Schloßfalle
betätigt.
-
In F i g. 1 steht der Riegel 19 in seiner weitest vorgeschlossenen
Stellung. Beim Betätigen beispielsweise des Schloßzylinders 7 mit dem passenden
Schlüssel werden durch den Schließbart 17 des betreffenden Schließzylinders 16 die
Zuhaltungsplatte 22 und damit über den Tourstift 25 auch die Zuhaltungsplatte 21
entgegen der Wirkung der Zuhaltungsfeder 26 angehoben. Hierbei wird der Tourstift
25 aus der zahnstangenartigen Oberkante 20' des Riegelschaftes 20 ausgehoben. Der
Schließbart 17 greift bei weiterer Drehung des Schließzylinders 16 an einer Endfläche
der rückwärtigen Nut 27 im Riegelschaft 20 bzw. an dessen Verstärkungsplatte 28
an, wodurch der Riegel 19 zurückgeschlossen wird. Danach fällt der Tourstift 25
unter Wirkung der Zuhaltungsfeder 26 wieder in die zahnstangenartig ausgebildete
Oberkante 20' des Riegelschaftes 20 ein, wodurch der Riegel in seiner um eine Tour
zurückgeschlossenen Lage gesperrt wird. Bei weiterem Drehen des betreffenden Schließzylinders
16 um 360° erfolgt in entsprechender Weise das weitere Zurückschließen des Riegels
19, also in seine um zwei Touren zurückgeschlossene Lage. Es versteht sich, daß
die vorbeschriebene Wirkungsweise
des Schließwerkes auch dann eintritt,
wenn das andere Zylinderschloß 6 mit dem passenden Schlüssel geschlossen wird. Das
Ausschließen bzw. Vorholen des Schloßriegels erfolgt in entsprechend umgekehrtem
Sinne.