DE1195013B - Verfahren zur Herstellung von geformten, festen Badezusaetzen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

A61k

Deutsche KL: 30 h-11/03

1195 013
S 87471IV a/30 h
24. September 1963
16. Juni 1965

Netzmittel, die als schaumgebender Bestandteil von Schaumbadzusätzen gebraucht werden, zeigen alle im wasserfreien Zustand einen mehr oder weniger fettigen, wachsartigen Griff. Wenn sie in der Tablettenpresse komprimiert werden, kleben die einzelnen Partikeln zu wachsähnlichen Stücken zusammen, die eine sehr geringe Lösungstendenz im Badewasser zeigen. Das Lösungsverhalten wird auch nicht wesentlich dadurch verbessert, daß man Salze als Füllstoffe benutzt. Sie werden unter dem Druck der Tablettenpresse durch das Netzmittel gleichsam zusammengeklebt.

Auch der Zusatz von kohlendioxidabspaltenden Stoffen, wie er bei Badetabletten üblich ist, vermag die Lösungsgeschwindigkeit kaum zu beeinflussen. Das Kohlendioxid entweicht in kleinen Perlen, die aber nicht in der Lage sind, die durch den Netzmittelzustand wachsartig verklebten Badetabletten in kleine Stücke zu zersprengen und dadurch die Oberfläche zu vergrößern und so die Auflösung zu beschleunigen.

Die Lösungsgeschwindigkeit ist aber für eine Schaumbadetablette ein entscheidendes Kriterium für ihre Brauchbarkeit. Normalerweise wird der Schaumbadezustand dem ersten in die Wanne fließenden Wasser zugegeben, und der einplätschernde Wasserstrahl erzeugt, während des Füllens der Wanne, den Schaum. Innerhalb der Füllzeit einer normalen Wanne (etwa 10 bis 15 Minuten) muß also das Netzmittel zum Anschäumen bereits gelöst zur Verfügung stehen. Anteile, die sich erst später lösen, haben auf die Schaumbildung und Schaummenge keinen Einfluß mehr und können nur noch durch außergewöhnliche Maßnahmen, wie nachträgliches Einblasen von Luft u. dgl., verschäumt werden.

Eine Beschleunigung des Lösungsvorganges der netzmittelhaltigen Badetablette kann auch durch sehr starke Erhöhung des Anteils an Füllstoffen nicht erreicht werden. Sie wird aber durch Vergrößerung der inneren Oberfläche in befriedigendem Maße erreicht. Wegen der bereits erwähnten klebenden Eigenschaften kommt ein lockeres Pressen auch unter geringem Preßdruck der Tablettenpresse nicht in Frage.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von geformten, festen Badezusätzen, insbesondere schäumenden Badetabletten mit großer Lösungsgeschwindigkeit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die aus dem Badezusatz bestehenden Formkörper, wie Tabletten, Kugeln, Kapseln od. dgl., durch Gießen einer vorgeschäumten blasigen Schmelzmasse und Erstarrenlassen derselben ohne Anwendung von Druck gebildet werden. Beim Abkühlen erstarrt

Verfahren zur Herstellung von geformten,
festen Badezusätzen

Anmelder:

W. Spitzner Arzneimittelfabrik G. m. b. H.,
Ettlingen (Bad.), Bunsenstr. 6-10

Als Erfinder benannt:

Heinz Pospischil, Ettlingen (Bad.)

die Schmelze im schaumblasigen Zustand, die erhaltenen Formkörper sind locker und besitzen eine große innere Oberfläche. Bei den gemäß dem Verfahren der as Erfindung hergestellten Formkörpern wird die Zeit zum Auflösen derselben gegenüber in üblicher Weise gepreßten Tabletten, bei gleichem Netzmittelgehalt, mindestens auf ein Zehntel verkürzt.

Beispiel I

1. Mischung:

250 Teile Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 6000 werden zusammen mit 3 Teilen Zitronensäure im Wasserbad geschmolzen.

2. Mischung:

In einem anderen Gefäß werden 80 Teile einer SOo/oigen wäßrigen Natriumlaurylsulfatlösung mit 10 Teilen Natriumbicarbonat, 20 Teilen Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 400, 10 Teilen Parfüm und 2 Teilen wasserlöslichem Farbstoff homogen gemischt.

Die Mischung 1 wird auf etwa 65 ⁰C eingestellt und unter gutem Rühren mit der Mischung 2, die Raumtemperatur hat, vereinigt, Die Masse quillt unter Bildung eines blasigen Schaumes auf und wird unter gelegentlichem Rühren so lange stehengelassen, bis die heftigste Gasentwicklung abgeschlossen und keine weitere Volumenzunahme mehr zu beobachten ist. Danach wird die plastische, schaumartige Masse

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noch einmal gut umgerührt und sofort in wassergekühlte Formen gegossen.

Beispiel II

1. Mischung: 250 Teile Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 4000 werden im Wasserbad geschmolzen.

2. Mischung:

In einem anderen Gefäß werden 80 Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von Natriumlaurylsulfat mit 10 Teilen Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 400, 5 Teilen Parfüm und 3 Teilen wasserlöslichem Farbstoff homogen gemischt.

Die Mischung 1 wird auf etwa 6O⁰C eingestellt und unter gutem Rühren mit der Mischung 2, die Raumtemperatur hat, vereinigt. Nun wird die zähe Masse mit Hilfe eines schnell laufenden Rührwerks, unter ao Einleitung von vorgewärmter Luft, schaumig gerührt und sofort in wassergekühlte Formen gegossen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von geformten, festen Badezusätzen, insbesondere schäumenden Badetabletten mit großer Lösungsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Badezusatz bestehenden Formkörper durch Gießen einer vorgeschäumten blasigen Schmelzmasse und Erstarrenlassen derselben ohne Anwendung von Druck gebildet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelzmasse aus Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 2000 bis 20000, besonders etwa 4000 bis 6000, verwendet und die Schäumung in der Schmelze in an sich bekannter Weise durch Kohlendioxidabspaltung aus Carbonat mit Hilfe von Säuren oder durch Einleiten von Gasen vorgenommen wird.

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