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Zweiteiliger Leitpfosten zur Markierung von Verkehrswegrändern Die
Erfindung betrifft einen zweiteiligen Leitpfosten zur Markierung von Verkehrswegrändern.
Derartige an Verkehrswegrändern zu errichtende Leitpfosten haben die Aufgabe, den
Verlauf der Straße und die Grenzen des Verkehrsraumes auch bei Neuschnee, Nebel
und Dunkelheit deutlich anzuzeigen und so den Verkehrsteilnehmern den verfügbaren
Straßenraum kenntlich zu machen.
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An solche Leitpfosten werden verschiedene Anforderungen gestellt.
Da sie auf dem meist mit Gras bepflanzten Randstreifen einer Autobahn oder auf dem
mit Gras bewachsenen Bankett einer Straße aufgestellt werden und dies in gewissen
zeitlichen Abständen zu mähen ist, müssen, insbesondere wenn das Mähen mit Mähmaschinen
oder Bankettfräsen vorgenommen werden soll, Ober- und Unterteil des Leitpfostens
miteinander lösbar verbunden und der Oberteil möglichst mühelos abnehmbar und wieder
aufsetzbar sein, wobei der in den Erdboden einzusetzende Unterteil nicht über die
Bodenebene hervorstehen darf. Ferner wird bei derartigen Leitpfosten gefordert,
daß zur Vermeidung größerer Schäden beim Auffahren eines von der Straße abweichenden
Fahrzeugs der Leitpfosten bei einem auf ihn ausgeübten Stoß, so z. B. beim Aufprall
eines Fahrzeugs, entsprechend nachgibt. Um ein mühevolles Eingraben des Unterteils
in den Erdboden zu vermeiden, wird weiterhin die Forderung gestellt, daß der Unterteil
ohne beachtlichen Schaden mittels eines Werkzeugs in den Erdboden eingeschlagen
werden kann. Darüber.hinaus muß der Unterteil so ausgebildet sein, daß er nach dem
Einschlagen unverdrehbar im Erdboden steht, damit der Oberteil mit seinem betreffenden
Kennzeichen stets in die gewünschte Richtung weist. Schließlich muß die lösbare
Verbindung zwischen Ober- und Unterteil so beschaffen sein, daß nach Abnahme des
Oberteils dieser zwangsweise stets wieder in der richtigen Stellung aufgesetzt wird.
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Es sind bereits die verschiedenartigsten zweiteiligen Leitpfosten
bekannt, die diesen vorstehenden Anforderungen zumindest teilweise gerecht werden.
So ist beispielsweise bekannt, den in Form eines im Querschnitt winkelförmig gebogenen
Stahlblecht2 gehaltenen Oberteil eines Leitpfostens in ein ihm im Querschnitt angepaßtes
Profilloch eines eingegrabenen Betonsockelsteines oder in eine in den Erdboden eingebrachte,
dem Winkelprofil des Oberteils in ihrem Querschnitt entsprechende Bodenhülse aus
Blech einzustecken. Ebenso ist es bekanntgeworden, für die Befestigung des V-förmig
profilierten Holzoberteils einen Einsteckschuh zu verwenden, der in Form einer dem
Oberteilprofil im Querschnitt angepaßten Lasche gehalten ist, die den Oberteil in
seinem unteren Bereich umfaßt. Ferner wurde ein Leitpfosten bekannt, dessen hölzerner
Oberteil in die Blechbodenhülse eingeklebt ist. Man hat sich aber auch schon damit
begnügt, den Oberteil mit einem unteren Konussatz in einen entsprechenden, in dem
Erdboden fest verankerten Hohlkonus form-und kraftschlüssig einzustecken. Schließlich
wurde bekanntlich auch bereits vorgeschlagen, in dem nach unten auslaufenden Endbereich
des winkelförmigen Stahlblechstreifenoberteils ein Spreizglied anzuordnen, das die
beiden Schenkel des Oberteils gegen die ihn umfassenden entsprechenden Wandungen
drückt, um so eine Klemmwirkung und damit einen festen Stand des Oberteils zu erzielen
und dennoch ihn vorübergehend vom Unterteil leicht abnehmen zu können. Letztlich
ist es bei zweiteiligen Straßenleitsteinen bekannt, den oberen und unteren Steinteil
durch einen zwischen seine sich überlappenden bügelförmigen Eiseneinlagen einzuschlagenden
Querkeil lösbar zu verbinden.
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Diese bisher bekannten Leitpfosten weisen verschiedene Nachteile auf.
Entweder besitzen sie den Nachteil, daß Ober- und Unterteil derartiger Leitpfosten
hinsichtlich ihrer Herstellerfirma immer zusammengehören müssen, so daß bei Beschädigung
des Oberteils nur ein Oberteil von der gleichen Firma bezogen werden kann oder -
sofern dieses zumindest zeitweise nicht möglich ist - auch der unbeschädigte Unterteil
mit ausgewechselt werden muß. Dies ist zwar bei Einheitsbetonsockeln nicht der Fall,
deren Profilaussparung den entsprechend den amtlichen Vorschriften getroffenen Abmessungen
des Querschnitts angepaßt sein muß, die jedoch keine Klemmöglichkeit bieten, um
den Oberteil in dem Betonsockel genau und fest und dauerhaft aufzustellen, so daß
der Oberteil meist leicht wackelt,
bei starken Windstößen sogar
beschädigt wird und darüber hinaus mutwillig leicht herausgezogen werden kann. Leitpfosten
mit mit Spreizgliedern ausgestatteten Oberteilen haben den Nachteil, daß ein festes
Einspannen des Oberteils bei Verecken oder Verwinden des Spreizgliedes nicht mehr
möglich ist und das Spreizglied auch beim Herausziehen, d. h. beim Lösen des Oberteils
oft sperrt und letzterer nur noch mit einem Werkzeug entfernt werden kann. Auch
ist der Klemmbereich bei diesem vorbekannten Spreizglied in Längsrichtung des Oberteils
ziemlich gering, so daß letzterer nicht höhenverstellbar ist, was sich häufig als
notwendig erweist. Das Einkleben des Holzoberteils in die Bodenhülse unterbindet
ein Abnehmen des Oberteils und genügt damit nicht den an derartige Leitpfosten gestellten
Forderungen. Die Verbindung von Ober- und Unterteil durch einen Querkeil hat schließlich
den erheblichen Nachteil, daß ein loser Teil vorhanden ist, der einerseits leicht
verlorengehen kann, der andererseits leicht und mutwillig zu lösen ist und der schließlich
einen erheblichen Zeitaufwand zum Wiederaufstellen des Oberteils erforderlich macht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile
bisher bekannter derartiger zweiteiliger Leitpfosten mit einem im Querschnitt etwa
V-förmig profilierten Holzoberteil und einer dessen unteren Ende unter Klemmwirkung
lösbar umfassenden, an einem Erdpfahl angeordneten Bodenhülse als Unterteil insgesamt
zu vermeiden. Dies gelingt bei dem hier vorgeschlagenen Leitpfosten im wesentlichen
dadurch, daß erfindungsgemäß im unteren Endbereich des Oberteils innerhalb eines
Längsspaltes desselben ein von außen erfaßbares, mit dem Oberteil verbundenes und
längsverschiebliches Klemmstück so ausgebildet und angeordnet ist, daß die auf der
Innenfläche der Bodenhülse längs einer senkrechten Mantellinie aufsetzende Klemmfläche
in jeder Verschiebestellung senkrecht verläuft. Auf Grund dieser Anordnung ist fier
die Verbindung von Ober-und Unterteil kein loses Stück erforderlich, so daB keine
losen Teile während des Abmähens des Straßenbanketts herumliegen und verlorengehen
können. Der senkrechte Verlauf der Klemmfläche hat den erheblichen Vorzug, daß die
Klemmwirkung des Klemmstücks auf der gesamten Länge der Klemmfläche erfolgt. Das
Lösen und Wiedereinsetzen des Klemmstücks ist äußerst einfach durchzuführen, erfordert
jedoch ein Spezialwerkzeug, wodurch verhindert wird, daß der Oberteil unbefugt von
dritter Seite abgenommen werden kann. Da das Holzoberteil beim Dagegenfahren eines
Fahrzeugs dessen Aufprallkraft meist aushält, vielmehr der Erdpfosten umgebogen
wird, kann die senkrechte Stellung des Oberteils meist bereits vom Straßenwärter
durch Hochbiegen wieder erreicht werden. In Anbetracht der Normung des Querschnitts
von Oberteil und Bodenhülse können Ober- und Unterteil beliebig, d. h. unabhängig
von der Herstellerfirma, ausgewechselt werden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
das Klemmstück einen nach unten schräg zu seiner Klemmfläche gerichteten Schlitz
auf und ist mittels eines im Oberteil in gleicher Schrägrichtung sitzenden, den
Längsspalt und den Schütz durchsetzenden Querblechs od. dgl. geführt. Das Ausfräsen
des Längsspaltes im unteren Endbereich des Oberteils und das Einschlagen des Querblechs
sind äußerst einfache Fertigungsmaßnahmen, die nur geringe Herstellungskosten bedingen.
Auf Grund der Schräge des Schlitzes und des in ihn eingreifenden Querblechs verbleibt
die Klemmfläche des Klemmstücks in jeder Verschiebestellung in senkrechter Richtung,
wodurch die gleichmäßige Klemmwirkung erzielt wird.
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Um am Klemmstück mit einem entsprechenden Werkzeug zwecks Lösen oder
Festklemmen des Oberteils angreifen zu können, weist das Klemmstück in seinem oberen
Endteil vorzugsweise einen Ansatz auf. Vorzugsweise weist hierbei der Ansatz des
Klemmstücks eine Öffnung auf, und es ist im Abstand über dem Klemmstück ein den
Längsspalt des Oberteils überbrückender Querstift angeordnet. Bei dieser Ausbildung
des Klemmstücks eignet sich ein ebenfalls hier vorgeschlagenes Spezialwerkzeug zum
Feststellen und Lösen des Klemmstücks, das einen mit einer vorderen Aussparung in
den Querstift einsetzbaren Hebelschaft aufweist, an den ein mit einem Mitnehmer
in die Öffnung des Ansatzes des Klemmstücks greifender Arm angelenkt ist.
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In der Zeichnung ist ein zweiteiliger Leitpfosten der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Art in einer beispielsweise gewählten Ausführungsform schematisch
veranschaulicht und die Bedienung des hier ebenfalls in Vorschlag gebrachten Spezialwerkzeugs
zum Abnehmen und Wiederaufsetzen des Oberteils dargestellt.
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F i g. 1 zeigt einen zweiteiligen Leitpfosten gemäß der Erfindung,
bei dem zur Verdeutlichung seiner beiden Teile der Oberteil aus dem Unterteil herausgezogen
ist; F i g. 2 und 3 stellen in einem Teilschnitt die Verbindung zwischen Ober- und
Unterteil dar, wobei F i g. 2 das Lösen und F i g. 3 das Festklemmen des Klemmstücks
mittels des Spezialwerkzeugs veranschaulicht; F i g. 4 zeigt schließlich einen Querschnitt
durch den Oberteil gemäß Linie IV-IV der F i g. 3, die wie auch die F i g. 2 einen
Schnitt entlang der Linie III-111 der F i g. 4 zeigt.
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Der Oberteil des Leitpfostens besteht aus einem V-förmig profilierten
Holzteil 1, der auf seiner Außenfläche mit einer als Tageskennzeichen dienenden
schwarzen Fläche 2 und einem als Nachtkennzeichen vorgesehenen Reflektörstreifen
3 versehen ist. Der Unterteil besteht aus einem Erdpfahl 4, in dessen oberen Endbereich
eine in ihrem Profil dem Querschnitt des Oberteils angepaßte Bodenhülse 5 angeschweißt
ist. Der aus diesen Teilen 5 und 4 bestehende Unterteil ist, wie aus F i g. 1 ersichtlich,
in den Erdboden 6 eingeschlagen.
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Der Oberteil ist in seinem unteren Endbereich mit einem Längsspalt
7 versehen, der von einem im Holzoberteil schräg sitzenden Querblech 8 überbrückt
ist. Auf diesem Querblech 8 ist das Klemmstück 9 mit einem in ihm vorgesehenen Schlitz
10 längsverschieblich angeordnet. Die Schrägstellung vom Querblech 8 und
des Schlitzes 10 ist dabei so getroffen, daß die Klemmfläche 11 des Klemmstücks
9 in jeder Verschiebestellung senkrecht verläuft.
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Das Klemmstück 9 ist in seinem oberen Endteil mit einem Ansatz
12 ausgestattet, in welchem eine Öffnung 13 vorgesehen ist. In gewissem
Abstand über dem Klemmstück 9 ist ein den Längsspalt 7 des
Oberteils
überbrückender Querstift 14 angeordnet. Diese zuletzt beschriebenen Teile
sind für das Ansetzen des Spezialwerkzeugs bestimmt, das einen mit einer vorderen
Aussparung 15 in den Querstift 14
einsetzbaren Febelschaft 16 besitzt,
an den ein mit einem lvi_t-iehmer 17 des Ansatzes 12 des Klemmstücks 9 greifender
Arm 18 angelenkt ist. Soll das Klemmstück 9 bewegt und damit der Oberteil
1 entfernt werden, muß das Werkzeug so angesetzt werden, daß der Hebelschaft 16
mit seiner vorderen Aussparung 15 den Querstift 14 übergreift, wie
dies aus F i g. 2 zu ersehen ist. Soll dagegen das Klemmstück festgeklemmt und dadurch
der Oberteil in der Bodenhülse 5 arretiert werden, so muß der Hebelschaft 16 so
angesetzt werden, daß er mit seiner vorderen Aussparung 15 den Querstift 14 untergreift.
In beiden Fällen wird der Arm 18 mit seinem Mitnehmer 17 in die Öffnung 13 des Ansatzes
12 des Klemmstücks 9 eingesetzt und dieses durch entsprechende Schwenkbewegung des
Hebelschafts 16 in entsprechender Richtung längsverschoben.
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Das den Erdpfahl 4 bildende, nach unten spitz zulaufende T-Profileisen
ist mit seinen in gestrecktem Winkel stehenden Flanschteilen mit der axial-mittig
geschlitzten Rückseite 19 der Bodenhülse 5 verschweißt.