DE119395C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Als Wärmeregler sind bisher besonders solche bekannt geworden, bei denen das Heizmittel durch eine nur an einem Ende befestigte Metallröhre fliefst, welche sich infolge der Erwärmung ausdehnen kann und entweder unmittelbar oder durch geeignete Hebelübertragung auf das Regelungsventil wirkt.

Derartige allein durch die Längenausdehnung des Metallrohres wirkende Regler sind nun aber — trotz grofser Abmessungen — ziemlich unzuverlässig, weil die Längenausdehnung der Metalle bekanntlich nur eine sehr geringe ist.

Vorliegende Erfindung bezweckt, diese Uebelstände zu vermeiden, und erreicht dies dadurch, dafs ein Expansionsrohr angewendet wird, welches'nicht nur aus einem, sondern aus zwei Metallen verschiedener Ausdehnungsfähigkeit besteht und derart angeordnet wird, dafs nicht die Längenausdehnung direct, sondern die durch die verschiedene Ausdehnung der beiden Metalle hervorgerufene Krümmung des Rohres benutzt wird. Diese Krümmung ist zumal bei Anwendung eines flach gedrückten Rohres recht erheblich und genügt selbst zur sicheren Uebertragung ganz geringer Temperaturschwankungen.

Auf beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen veranschaulicht.

Fig. ι zeigt in Seitenansicht und Längsschnitt ein Federrohr (a), das auf der einen Seite mit einem Streifen (m) von anderem Metall belegt ist.

Die Krümmung des Federrohres (a) wird mittelst Zugstangen fa), welche am oberen Ende des Rohres befestigt sind, auf die Spindel eines im unteren Theile eingebauten Absperrventils fr) übertragen. In kaltem Zustande ist das Ventil geöffnet, so dafs Niederschlagwasser und Luft frei abfliefsen können. Wenn jedoch Dampf in der Richtung des Pfeiles in den Regler eintritt, so erwärmt sich das Expansionsrohr und es biegt sich der Bogen weiter auf, so dafs sich die Rohrenden von einander entfernen und das Ventil mittelst der Zugstangen (\) geschlossen wird. Tritt hierauf Niederschlagwasser nach, so dafs sich das Rohr füllt und infolge dessen abkühlt, so öffnet sich auch das Ventil wieder, und das Wasser hat so lange freien Abffufs, bis wieder Dampf nachströmt. Mittelst des Handrades an der Ventilspindel läfst sich der Apparat so genau einstellen, dafs immer eine gewisse Menge Niederschlagwasser sich aufstaut und so nie Dampf entweichen kann.

Fig. 2 veranschaulicht einen Regler für Zuführung von Verbrennungsluft zum Rost. Das Federrohr (a), welches innen mit dem Metallstreifen (m) belegt ist, ist mit seinem oberen Theile elastisch mit der Steigeleitung (c) einer Warmwasserheizungsanläge verbunden, das untere Ende, welches in einer an der Wand befestigten Console (d) fest ruht, ist an die Rücklaufleitung (f) angeschlossen, so dafs das warme Wasser der Anlage durch das Rohr (a) circuliren kann. Das durchströmende Wasser theilt seine Wärme den beiden Metallen (a und m) mit und diese dehnen sich aus. Da sie jedoch von verschiedener Ausdehnungsfähigkeit sind und das sich stärker ausdehnende Metall auf

Verein deutscher Jngenieitre Bezirksverein a. d. niederen Ruhr.

der Innenfläche des Bogens sich befindet, so ist das Rohr gezwungen, sich nach einem gröfseren Halbmesser zu biegen, wodurch sich die Enden des Expansionsrohres von einander entfernen. Dieser so von den Enden gemachte Weg wird nun mittelst Hebels (h i k) auf ein Luftventil fs) übertragen, so dafs sich dieses bei steigender Wärme des Wassers schliefst und das Feuer im Kessel dämpft. Erkaltet das Wasser, so findet der umgekehrte Vorgang statt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Federrohr zur Uebertragung von Temperaturschwankungen auf Regelungsvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dafs dasselbe aus zwei oder mehr Metallen verschiedener Wärmeausdehnungsfähigkeit zusammengesetzt ist, so dafs es bei den von dem durchfliefsenden Heizmittel erzeugten Temperaturschwankungen durch die infolge der verschiedenen Ausdehnung der Metalle hervorgerufene Krümmung wirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.