DE119344C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verwendung von flüssigen Gasen, insbesondere , flüssiger Luft, für Kühl- und Gefrierzwecke, das darin besteht, dafs man die verflüssigten Gase durch ein in dem Kühl- oder Gefrierraum angebrachtes Rohrnetz leitet und dabei einen Theil der Flüssigkeit in solchen Mengen sich vergasen läfst, dafs der übrige Theil im flüssigen Zustande erhalten bleibt und ein Ueberdruck vermieden wird.

Die Erfindung wird im Nachstehenden an der Hand der Verwendung von flüssiger Luft erläutert werden:

Zur Erreichung des der Erfindung zu Grunde liegenden Zweckes wird eine Leitung für die flüssige Luft verwendet, welche aus einem Rohr mit einem es umgebenden, nicht leitenden Mantel und aus in bestimmten Zwischenräumen angebrachten Vorrichtungen besteht, die das Entweichen der zu vergasenden Luft aus der Leitung gestatten, wobei die kühle vergaste Luft ihrerseits wieder zum Kühlhalten der flüssigen Luft benutzt werden kann.

Eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung zur Darstellung gebracht.

Die flüssige Luft hefindet sich in einem Behälter ι, von welchem ein Rohr 2 zu einer Pumpe 3 führt; an letztere ist das die Kühloder Gefrierräume durchziehende Vertheilerrohr 4, 5 angeschlossen. Ist der wagerechte Theil 5 dieses Rohres, wie auf der Zeichnung dargestellt, oberhalb des Behälters 1 angeordnet, so wird die Flüssigkeit mittelst der Pumpe 3 aus ι nach dem Vertheiler 4, 5 gedrückt. Steht jedoch der Behälter 1 höher als der wagerechte Theil des Rohres 5, so können Pumpe 3 und Zwischenrohr 2 in Fortfall kommen, da in diesem Falle die Flüssigkeit durch das eigene Gewicht in das Rohr 5 übertritt.

Das Vertheilerrohr ist von einem Mantel 6 aus nicht leitendem Material umgeben und von demselben durch einen ringförmigen Raum getrennt. In bestimmten Abständen finden sich an dem Vertheilerrohr mit Regelventilen 8, 8 versehene kurze Rohrstutzen 7, 7, von welchen ein anderes kurzes Rohrende 9, 9 durch den Mantel 6 hindurch nach dem ringförmigen Zwischenraum zwischen Mantel 6 und Rohr 5 führt. Der nicht leitende Mantel schützt das Vertheilerrohr und die in demselben befindliche Flüssigkeit gegen Wärmeaufnahme aus der Atmosphäre und verhindert dadurch eine gefährliche Steigerung des Druckes durch Erwärmung und Expansion der flüssigen Luft.

Die Regelventile 8, 8 sind . so angeordnet, dafs die vergasende Luft in genügender Menge entweichen kann, um die Hauptmenge der Luft innerhalb des Rohres 5 in flüssigem Zustande zu erhalten. Die entweichende gasförmige Luft, welche durch Rohr 9 in den Zwischenraum zwischen Mantel 6 und Rohr 4, 5 tritt, dient zum Kühlhalten der flüssigen Luft.

Die Anordnung des Zwischenraumes zwischen dem isolirenden Mantel 6 und dem Rohr 5 ist jedoch nicht unbedingt nöthig, sondern kann auch in Fortfall kommen, in welchem Falle man die vergaste Luft unmittelbar in die Atmosphäre entweichen läfst oder in anderer Weise für Kühlzwecke und dergl. benutzt.

Der isolirende Mantel würde in diesem Falle also das Rohr 5 vollständig umgeben.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Verfahren zur Verwendung flüssiger Gase, insbesondere flüssiger Luft, für Kühloder Gefrierzwecke, bei welchem die flüssige Luft durch eine die Kühl- oder Gefrierräume durchziehende Leitung fiiefst, dadurch gekennzeichnet, dafs man geringe Mengen der flüssigen Gase bezw. Luft aus der Leitung in bestimmten Abständen entweichen läfst, zum Zwecke, durch die Vergasung dieser Luftmenge so viel Kälte zu erzeugen, als nöthig ist, um die Hauptmenge der flüssigen Gase im flüssigen Zustande zu erhalten und die Entstehung eines Ueberdruckes in der Leitung zu verhindern.

   Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine in einen Mantel (6) aus nicht leitendem Material eingeschlossene, die Kühl- und Gefrierräume durchziehende Leitung (4, 5), mit in bestimmten Abständen angeordneten Auslafsventilen (8).

   Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Luftschicht zwischen Mantel (6) und Leitungsrohr (4, 5), mit welcher die Ventile (8) vermittelst der Rohre (9) in Verbindung stehen, zwecks Verwendung der durch Expansion entstandenen Gasmenge zum Kühlhalten der flüssigen Gase.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.