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Uhr mit automatischem Schwingmassenaufzug Die Erfindung bezieht sich
auf eine Uhr mit automatischem Aufzug mittels Schwingmasse, bei welcher die Aufzugswelle
senkrecht zum Uhrwerk und das Räderwerk für die automatische Aufzugsvorrichtung
vollständig im Uhrwerksgehäuse angeordnet sind.
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Bei den meisten bisher bekannten Uhren mit automatischem oder ohne
automatischen Schwingmassenaufzug ist die Aufzugswelle bzw. die Welle für die Zeigereinstellung
waagerecht zur Werkplatte der Uhr angeordnet und wird mittels einer über den Umfang
der Uhr hinausragenden Aufzugskrone betätigt. Zur Zeigereinstellung wird der auf
der Aufzugswelle sitzende Schiebetrieb durch entsprechende Verschiebung der Welle
mit einem Zeigerstellrad in Eingriff gebracht, dessen Drehachse senkrecht zur Aufzugswelle
orientiert ist und das gegebenenfalls über weitere Zeigerstellräder das Wechselrad
und damit die Zeiger zu drehen erlaubt.
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Diese altbekannte und übliche Anordnung hat je-
doch den Nachteil,
daß man mit einer über den Umfang der Uhr hinausragenden Aufzugskrone arbeiten muß,
die insbesondere bei Armbanduhren störend ist. Einerseits besteht die Gefahr, daß
man mit der Aufzugskrone bei raschen Armbewegungen an anderen Gegenständen hängenbleibt
und daß durch die Krone die Hemd- oder Anzugsmanschetten beschädigt werden, und
andererseits stört die hervorstehende Aufzugskrone das ästhetische und symmetrische
Aussehen der Uhr.
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Aus diesem Grunde sind auch bereits Uhren bekanntgeworden, bei denen
die Aufzugswelle senkrecht zum Uhrwerk angeordnet ist und über eine versenkbare
Krone bzw. einen einklappbaren und versenkbaren Bügel an der Bodenseite der Uhr
betätigt werden kann. Bei den bisher bekanntgewordenen Ausführungen dieser Art liegt
die Aufzugswelle gewöhnlich exzentrisch zur zentralen Zeigerwelle der Uhr, wobei
die den üblichen Zeigerstellrädem entsprechenden Zahnräder im Raum zwischen der
Werkplatte und dem Zentrumsrad untergebracht sind und das letzte Zeigerstellrad
über eine die Werkplatte senkrecht durchsetzende Welle mit dem oberhalb der Werkplatte
angeordneten Wechselrad verbunden ist.
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Nun kommt jedoch der Vorteil, den das Nichtvorhandensein einer Aufzugskrone
am Umfang der Uhr mit sich bringt, nur bei solchen Armbanduhren voll zur Geltung,
die nicht regelmäßig von Hand aufgezogen werden müssen, da ja die Aufzugskrone am
Boden der Uhr nur dann zugänglich ist, wenn man die Armbanduhr vom Handgelenk abnimmt.
Das bedeutet, daß diese an sich günstige Afiordnung einer senkrecht zur Werkplatte
orientierten Aufzugswelle, die vom Boden der Uhr aus zu betätigen ist, nur für solche
Armbanduhren von besonderem Interesse ist, die entweder über eine Batterie gespeist
werden oder die mit einem automatischen Schwingmassenaufzug versehen sind. Bei Uhren
mit einem automatischen Schwingmassenaufzug jedoch besteht die Schwierigkeit, daß
man ja die auf der einen Seite das Wechselrad und auf der anderen Seite die Zeigerstellräder
tragende Welle durch die Schwingebene der Schwungmasse hindurchführen muß, so daß
es erforderlich wäre, die Schwingungsamplitude der Schwingmasse entsprechend zu
begrenzen und den Sektor auszusparen, in dem die erwähnte Welle angeordnet ist.
Damit entfällt jedoch die Möglichkeit, die erwähnte bekannte Anordnung der senkrecht
zum Uhrwerk und exzentrisch zur zentralen Zeigerwelle angeordnete Aufzugswelle auf
alle diejenigen modernen Selbstaufzugsuhren anzuwenden, die mit einer frei über
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drehbaren Schwingmasse arbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeit zu beseitigen
und eine Uhr mit automatischem Schwinginassenaufzug zu schaffen, bei welcher die
senkrecht zum Uhrwerk angeordnete Aufzugswelle keine Beschränkungen hinsichtlich
der Schwingungsamplitude der Schwingmasse mit sich bringt.
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Ausgehend von einer Uhr des eingangs beschriebenen Typs kennzeichnet
sich die Erfindung zur Lösung der genannten Aufgabe dadurch, daß der die Schwingmasse
tragende Stift hohl ausgebildet ist und
axial von der zur Zeigereinstellung
dienenden Welle durchstoßen wird.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt nur die zum Verständnis der Erfindung wesentlichen
Teile des Aufzugsmechanismus sowie des Mechanismus zur Zeigereinstellung.
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Nach der Zeichnung ist an der Werkplatte 8 eine zentrale Hülse
26 befestigt, in welcher die zentrale Sekundenzeigerwelle 27 drehbar
gelagert ist und welche vom Minutenrohr 28 sowie dem Rohr 29 des Stundenrades
umgeben wird. Mit 30 ist das Zifferblatt bezeichnet. Das innere Ende der
zentralen Sekundenzeigerwelle 27 ist in einer an der Werkplatte
8 befestigten I-Elfsbrücke 12 gelagert.
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Das von der Schwingmasse 18 betätigte Räderwerk zum automatischen
Aufziehen der Uhr ist in einem vom Zeigerräderwerk unabhängigen Gehäuse untergebracht,
das aus den beiden parallel übereinanderliegenden und miteinander verbundenen Brücken
13
und 14 gebildet ist. Auf der Brücke 13 ist in Verlängerung der Achse
der Sekundenzeigerwelle und koaxial zu dieser ein Stift 15 befestigt, um
welchen ein fest mit der Nabe 17 der Schwingmasse 18 verbundener Stein
16 drehbar gelagert ist. Die Nabe 17
wird durch einen Keil 20 in ihrer
Lage gehalten und weist eine Verzahnung 21 auf. Diese Verzahnung kämmt mit einem
Ritzel 22, das seinerseits mit dem nur schematisch angedeuteten Rad 23 eines
nicht näher dargestellten Wechslers im Eingriff steht, der in an sich bekannter
Weise dafür sorgt. daß das Federhaus unabhängig von der Rotationsrichtung der Schwingmasse
18 in jedem Falle aufgezogen wird.
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Der erwähnte, das zentrale Lager für die Schwingmasse 18 bildende
Stift 15 ist hohl ausgebildet und wird von der Welle 33 für die Zeigereinstellung
axial durchstoßen. Das nicht dargestellte äußere Ende der Welle 33 ist vom
Boden der Uhr aus zu betätigen.
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Die Welle 33 ist axial verschiebbar gelagert und trägt an ihrem
inneren Ende einen konischen Trieb 34, der beim Herausziehen der Welle
33, d. h. also bei einer axialen Aufwärtsbewegung in der Darstellung nach
der Zeichnung, mit einem Kegelzahnrad 35 in Eingriff gelangt. In der dargestellten
Lage ist die Welle 33 außer Eingriff mit dem Räderwerk für die Zeigereinstellung.
Das Kegelzahnrad 35, das in der erwähnten Brücke 13 drehbar gelagert
ist, kämmt mit einem ebenfalls in der Brücke 13 gelagerten konischen Trieb
36, der mit einem zylindrischen Trieb 37 fest verbunden ist. Dieser
Trieb 37 ragt über die Ebene der Werkplatte 8 hinaus und steht mit
einem auf der Oberseite der Werkplatte 8 drehbar gelagerten Zahnrad
38 im Eingriff, welches seinerseits mit dem Trieb des Minutenrohres
28 kämmt. Das beschriebene Räderwerk erlaubt also die Zeigereinstellung durch
entsprechende Drehung der zentralen Welle 33, wenn diese mit dem Kegelzahnrad
35 im Eingriff steht.
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Die Räder 35 sowie 36 mit Trieb 37 liegen unterhalb
der Brücke 13 und bilden mit der Schwingmasse und dem Aufzugsräderwerk eine
getrennte Baueinheit, die von den erwähnten Brücken 12 und 13 zusammengehalten
wird und auf diese Weise einfach montierbar bzw. demontierbar ist.
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Zur Fixierung der beiden axialen Stellungen der Welle 33 weist
diese oberhalb des konischen Triebs 34 zwei Ringnuten auf, in deren eine oder andere
jeweils eine Ringfeder 39 einrastet.