DE1193038C2 - Verfahren zur herstellung von niedermolekularen alkylmercaptanen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von niedermolekularen alkylmercaptanen

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DE1193038C2
DE1193038C2 DE1963U0010061 DEU0010061A DE1193038C2 DE 1193038 C2 DE1193038 C2 DE 1193038C2 DE 1963U0010061 DE1963U0010061 DE 1963U0010061 DE U0010061 A DEU0010061 A DE U0010061A DE 1193038 C2 DE1193038 C2 DE 1193038C2
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sulfide
mercaptan
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Cevat Dr. 5047 Wesseling; Kühl Gottfried 5047 Urfeld; Hüttner Rudolf Dr. 5000Köln Kalav
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C321/00Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Bei der Umsetzung von Alkoholen oder Äthern, z. B. von Methylalkohol oder Dimethyläther, mit Schwefelwasserstoff unter normalem oder erhöhtem Druck liegt bei den in Frage kommenden Temperaturen und einem wirtschaftlich tragbaren Schwefelwasserstoffüberschuß das Reaktionsgleichgewicht so, daß immer viel Dimethylsulfid neben Methylmercaptan vorhanden ist.
Das neben dem gewünschten Mercaptan entstehende Sulfid muß daher im Kreislauf zurückgeführt werden. Hält man den Sulfidspiegel im Kreislauf genügend hoch, so wird dessen Neubildung völlig unterdrückt und der gesamte Alkohol bzw. Äther zu Mercaptan umgesetzt (vgl. die USA.-Patentschrift 2816146). Trotz einiger Vorteile hat diese Arbeitsweise aber den schwerwiegenden Nachteil, daß eine große Menge Sulfid bei jedem Kreislauf kondensiert und wieder verdampft und auf Reaktionstemperatur gebracht werden muß. Hierfür wird eine sehr erhebliche Menge en Wärme- und Kühlenergie verbraucht.
Zur Beseitigung dieses Nachteils hat man daher versucht, Katalysatoren zu entwickeln, mit denen die Umsetzung von Alkoholen oder Äthern möglichst weitgehend zum Mercaptan hin verläuft, d. h. die das Gleichgewicht zwischen Mercaptan und Sulfid nicht oder nur geringfügig einstellen (vgl. »Industrial & Engineering Chemistry, Process Design and Development«, 1962, S. 271 bis 276). So hat man zur Verminderung der Thioätherbildung bereits Aluminiumoxydkatalysaiioren eingesetzt, die durch Imprägnieren mit einem foitzebeständigen Mittel, z. B. Kaliumwolframat, Natriummolybdat, Natriumvanadat, aktiviert wurden und gegebenenfalls zusätzlich durch Zugabe eines Alkali- oder Erdalkalisalzes einer organischen Säure, z. B. Natriumoxalat, behandelt wurden.
Eine weitere Verbesserung konnte durch Aktivierung des Katailysators mit einer Heteropolysäure bzw. deren Alkali- oder Eirdalkalisalzen bewirkt werden TDT-AS 1151 796). Es handelt sich hierbei im allgemeinen also um dehydratisierend wirkende Katalysatoren. Eine kleine Menge Sulfid wird aber auch hier gebildet. Führt man diese zurück, so reichert
Katalysator: »5 100 MoO3 auf Al2O3
Temperatur:
ao
100 35O0C
Eingesetzt Mol 100 Umgesetzt Mol
100 Dimethylsulfid zu
Dimethylsulfid 3° 100 H2S Methylmercaptan
100
240 42
465 51
813 67
1366 74
1874 79
2 810 81
Bei der Abtrennung eines hohen Schwefelwasser-Stoffüberschusses gestaltet sich jedoch die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes und die Abtrennung dieses Überschusses schwierig. Hierauf wird z. B. in »Industrial & Engineering Chemistry, Process Design and Development«, 1962, S. 273. linke Spalte, Zeilen 5 bis 8, hingewiesen.
Es wurde nun gefunden, daß man die Umsetzung von Alkoholen und/oder Äthern mit Schwefelwasserstoff bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines Aluminiumoxydkatalysators und unter Reaktion der als Nebenprodukt anfallenden Dialkylsulfide mit weiterem Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Aluminiumoxid als Trägermaterial enthaltenden Katalysatoren und Rückführung dieses Reaktionsgemisches in den Kreislauf ohne die erwähnten Nachteile durchführen kann, wenn man in der ersten Stufe einen das Reaktionsgleichgewicht zwischen Sulfid und Mercaptan schlecht und in der zweiten Stufe einen dieses Reaktiqnsgleichgewicht gut einstellenden Katalysator verwendet. Als Vorkatalysatoren in der ersten Stufe können bekannte Verbindungen verwendet werden, die als weniger selektiv für die Alkylmercaptanherstellung beschrieben sind, z. B. Thoriumoxyd oder Cadmiumsulfid (DT-AS 11 34 368) oder zur Gewinnung von Dialkylsulfiden eingesetzt werden, z. B. Wolframoxyd oder Molybdänoxyd (DT-PS 10 16 261), jeweils auf Aluminiumoxyd als Trägermaterial. Als Hauptkatalysatoren in der zweiten Stufe können die oben beschriebenen imprägnierten Aluminiumoxydkatalysatoren, z. B. Alkaliwolframat auf Aluminiumoxyd, zum Einsatz kommen. Überraschenderweise wird dabei die Umsetzung des Alkohols bzw. Äthers über dem Hauptkatalysator in keiner Weise von dem bereits über dem Vorkatalvsa-
tor gebildeten Mercaptan bzw. dem restlichen Sulfid beeinträchtigt, wie folgende Werte beispielsweise zeigen:
Katalysator: Kaliumwolframa. auf Al11O3
Temperatur: 400° C
Eingesetzt Mol Methyl- Umgesetzt Mol
mercaptan Diinethyläther
Dimethyl- HjS zu Methyl- zu
äther mercaptan Sulfid
220
220
11,5
72,7
71,2
6,9
8,4
Mischung durch Leitung 4 in den mit dem Hauptkatalysator D (KWO4 auf Al2O3) gefüllten ReaktorB geleitet.
Die Reaktionsprodukte verlassen den Reaktor durch Leitung S und gehen zur Aufarbeitung, wo das gebildete Methylmercaptan vom Dimethylsulfid sowie vom überschüssigen Schwefelwasserstoff und Dimethyläther abgetrennt wird. Das Dimethylsulfid geht im Kreislauf zurück. Nachstehend sind die Mengen ίο für drei verschiedene Temperaturen im Hauptkatalysator zusammengestellt:
Es werden also unter den gegebenen Bedingungen stets etwa gleiche Mengen Äther zu Mercaptan bzw. zu Dimethylsulfid umgesetzt.
Dabei ist es von besonderem Voneil, daß die Reaktionsprodukte der Dimethylsulfidumsetzung nicht gesondert aufgearbeitet werden müssen und der große Schwefelwasserstoffüberschuß nicht abgetrennt werden muß. Die für die Aufheizung der Schwefelwasserstoffmenge benötigte Wärme geht nicht verloren, sie wird in der zweiten Stufe der Umsetzung benutzt. Die as im Kreislauf geführte Menge an Sulfid ist wesentlich geringer als bei der bisher üblichen Arbeitsweise, so daß die dafür notwendige Verdampfungs- und Kondensationswärme entsprechend niedriger ist. Dementsprechend ist die notwendige Apparatur kleiner, und die Katalysatormenge verringert sich.
Hinzu kommt, daß bei erhöhter Sulfidbildung über dem Hauptkatalysator, z. B. beim Nachlassen seiner Wirksamkeit, der Sulfidspiegel im Kreislauf infolge der hohen Umsetzung über dem Vorkatalysator nur langsam ansteigt. Man braucht daher den Hauptkatalysator weniger oft zu regenerieren. Aus dem gleichen Grunde kann man auch den Umsatz unter Bildung von etwas Sulfid durch Steigerung der Temperatur erhöhen, z. B. von 70 auf 90 0Zo.
Beispiel
In den mit dem Vorkatalysator C (MoO., auf Al2O3) gefüllten Reaktor A wird durch Leitung 1 das im Kreislauf zurückgeführte Dimethylsulfid und durch Leitung 2 der gesamte für den Prozeß benötigte Schwefelwasserstoff gegeben. Die Temperatur wird auf 3500C gehalten. Zu den aus dem Reaktor A kommenden Reaktionsprodukten wird durch Leitung 3 vorerhitzter Dimethyläther zugemischt und die Temperatur
im Hauptkatalysator
375° C
NmVh
40O0C 43O0C
1. Vorkatalysator 5,0 8,8 11,2
a) Eingang 234,0 237,0 239,0
Dimethylsulfid
H2S 8,0 14,0 18,0
b) Ausgang 1,0 1,8 2,2
Methylmercaptan 230,0 230,0 230,0
Dimethylsulfid
H2S
2. Hauptkatalysator 8,0 14,0 18,0
a) Eingang 1,0 1,8 2,2
Methylmercaptan 230,0 230,0 230,0
Dimethylsulfid 100,0 100,0 100,0
H2S
Dimethyiäther 132,0 146,0 162,0
b) Ausgang 5,0 8,8 11,2
Methylmercaptan 102,0 77,0 59,0
Dimethylsulfid 34,0 20,0 10,0
H2S
Dimethyläther
Würde man auf den Vorkatalysator verzichten und das Dimethylsulfid durch Leitung 6 direkt zum Hauptkatalysator zurückführen, so ergeben sich für die drei Fälle wesentlich höhere Mengen an Dimethylsulfid im Kreislauf, nämlich
375° C: statt 5,0 = 16,0 Nnv>/h
400° C: statt 8,8 = 35,0 NmS/h
430° C: statt 11,2 = 45,0 Nm3/h
Entsprechende Ergebnisse wurden z. B. mit Isopropylalkohol erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von niedrigmolekularen Alkylmercaptanen durch Umsetzung der entsprechenden Alkohole und/oder Äther mit Schwefelwasserstoff bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines Aluminiumoxydkatalysators sowie Reaktion der als Nebenprodukt anfallenden Dialkylsulfide mit weiterem Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Aluminiumoxid als Trägermaterial enthaltenden Katalysatoren und Rückführung dieses Reaktionsgemisches in den Kreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Stufe einen das Reaktionsgleichgewicht zwischen Sulfid una Mercaptan schlecht und in der zweiten Stufe einen dieses Reaktionsgleichgewicht zwischen Sulfid und Mercaptan schlecht und in der zweiten Stufe einen dieses Reaktionsgleichgewicht gut einstellenden Katalysator verwendet.
    sich das Sulfid im Kreislauf stark an, da bei seiner Umsetzung das Gleichgewicht zum Mercaptan durch die genannten Katalysatoren nur schlecht eingestellt wird, so daß höchstens ein Viertel des neu gebildeten Sulfids jeweils umgesetzt wird.
    Die guten Eigenschaften von Katalysatoren, die die Umsetzung der Alkohole oder Äther stark zum Mercaptan hin lenken, werden bei Rückführung des Sulfids also wieder weitgehend zunichte gemacht.
    Statt das Sulfid im Kreislauf zu führen, kann man es auch gesondert über einem anderen Katalysator, der das Gleichgewicht zwischen Mercaptan und' Sulfid gut einstellt, umsetzen. Dabei muß man einen hohen Überschuß an Schwefelwasserstoff wählen, um ausreichende Umsätze zu erhalten, wie folgende Versuche zeigen:
DE1963U0010061 1963-08-16 1963-08-16 Verfahren zur herstellung von niedermolekularen alkylmercaptanen Expired DE1193038C2 (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007007458A1 (de) 2007-02-15 2008-08-21 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan aus Dialkylsulfiden und Dialkylpolysulfiden

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