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Kalenderblock für Abreißkalender und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalenderblock für Abreißkalender, bestehend
aus einer U-förmigen, über das Kopfende auf die Vorder- und Rückseite des Kalenderblockes
greifenden Blechkappe mit einer an beiden Enden abgestützten und auf der Vorderseite
durch die Blechkappe abgedeckten U-förmigen Drahtklammer zum Zusammenheften der
Kalenderblätter, und mit einem am vorderen Schenkel der Blechkappe vorgesehenen,
um 180° nach innen umgebogenen Rand.
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Bei diesem bekannten Kalenderblock ist die U-förmige Drahtklammer
von der Blockrückseite durch den entsprechenden Schenkel der Blechkappe hindurch
in den Kalenderblock eingeführt und die freien Enden der Drahtklammer vorn mit Hilfe
des nach innen um 180° umgebogenen, eine Pappeinlage aufnehmenden Randes des vorderen
Blechkappenschenkels von außen unsichtbar abgestützt worden. Dadurch wird zwar eine
glatt durchgehende Vorderseite der Blechkappe ermöglicht. Die Haltbarkeit einer
solchen Klammerheftung ist jedoch nicht zuverlässig, da es nur eines relativ geringen
Aufbiegens der Blechkappe bedarf, um die Schenkelenden der Drahtklammer aus ihrer
Abstützung in der Pappeinlage des umgebogenen Randes herauszuziehen. Das kann unwillkürlich
bereits beim Abreißen insbesondere der ersten Blätter des stramm in die Blechkappe
eingepaßten Kalenderblockes geschehen, weil dabei immer auch eine nach vorn gerichtete
Zugkraft ausgeübt wird.
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Es sind allerdings auch Abreißkalender bekannt, bei denen der Kalenderblock
mittels einer U-förmigen Drahtklammer derart durch Löcher oder Ausschnitte im vorderen
und rückseitigen Schenkel der Blechkappe zusammengeheftet wird, daß der zur Blechkappendecke
parallele Steg der U-förmigen Drahtklammer außen auf dem vorderen Schenkel der Blechkappe
liegt und demgemäß sichtbar ist. Diese Ausführungsform des Kalenderblockes gewährleistet
zwar eine zuverlässige Halterung; sie kann jedoch vornehmlich in ästhetischer Hinsicht
nicht mehr befriedigen, zumal durch das Hineindrücken der Drahtklammer auch der
vordere Schenkel der Blechkappe ebenfalls leicht eingedrückt wird. Zudem ergibt
sich insbesondere bei teilweise abgerissenem Kalenderblock keine eindeutig festgelegte
Halterung der Drahtklammer in den zugehörigen Ausschnitten des vorderen Schenkels
der Blechkappe, weil diese Ausschnitte, die aus fabrikatorischen Gründen größer
als die Drahtklammerstärke sein müssen, keine sichere Festlegung der Drahtklammer
ermöglichen.
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Durch die Erfindung soll daher der bekannte Kalenderblock mit einer
auf die Vorder- und Rückseite greifenden Blechkappe mit einem am vorderen Schenkel
vorgesehenen, um 180° nach innen umgebogenen Rand zur Abstützung der verdeckten
U-förmigen Drahtklammer gemäß dem eingangs im ersten Absatz erläuterten Gattungsbegriff
so weitergebildet werden, daß auch bei verdeckter Anordnung die Drahtklammer zuverlässig
gehaltert ist und ihre Abstützung in der -Blechkappe nicht ohne weiteres beseitigt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der umgebogene
Rand des vorderen Schenkels der Blechkappe für jede Drahtklammer eine dem gegenseitigen
Abstand ihrer beiden Schenkel entsprechende Länge aufweist und zur Aufnahme des
Steges einer Drahtklammer vorgesehen ist, deren freie, den Kalenderblock sowie die
Rückseite der Blechkappe durchsetzende Schenkel außen auf der Rückseite der Blechkappe
gegeneinander umgebogen sind. Dadurch ist es möglich, die einwandfreie Führung der
Blätter des Kalenderblockes in einer an der Blechkappe vorn und hinten befestigten
Drahtklammer zu erhalten, dabei aber gleichzeitig eine billige, das Kopfende des
Kalenderblocks nur vorn und hinten umgreifende Blechkappe zu verwenden, deren vorderer
Teil nicht durchbrochen ist und ein gefälliges Aussehen besitzt. Gleichzeitig ist
eine genau fixierte Halterung der Drahtklammer am vorderen Teil der Blechkappe gewährleistet.
Ein sehr wesentlicher weiterer Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten Abreißkalenders
gegenüber bisher bekannten, mit einer Drahtklammer gehefteten Ahreißkalendern besteht
darin, daß die neue Anordnung eine lockere Heftung durch die vorn festgehaltene
Drahtklammer ermöglicht. Dadurch können sich unvermeidbare Schwankungen in der Papierstärke
der Kalenderblätter nicht mehr störend bemerkbar
machen. Außerdem
sind selbst die ersten Blätter eines neuen Kalenders ohne Schwierigkeiten abzureißen,
weil durch die lockere Halterung keine klemmenden Kräfte auf die Blätter ausgeübt
werden.
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Um das Abreißen noch weiter zu erleichtern, hat jedes Kalenderblatt
nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung über den von der
Drahtklammer durchsetzten Lochungen randoffene Einkerbungen. Zwischen diesen Einkerbungen
und dem benachbarten Lochrand einer Lochung verbleibt nur ein schmaler Steg, so
daß durch die Einkerbungen außerdem das Zurückbleiben von Papierschnitzeln im Block
verhindert wird. Diese Stege gewährleisten eine sichere Aufhängung der Kalenderblätter
an der Drahtklammer, die durch die Verwendung von Kalenderblättern mit den bei Tischkalendern
bekannten, durch Einschnitte randoffen ausgebildeten Lochungen nicht gewährleistet
ist.
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Vorteilhaft sind im rückseitigen Schenkel der Blechkappe längliche,
sich in Hängerichtung der Kalenderblätter erstreckende Ausschnitte zur Aufnahme
der freien Enden der Schenkel der Drahtklammer vorgesehen. Mit deren Hilfe wird
das Einführen dieser freien Schenkel bei der Herstellung des Kalenderblockes wesentlich
erleichtert.
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Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäß ausgebildeten Kalenderblockes
wird vorzugsweise so ausgeführt, daß der in an sich bekannter Weise zusammengetragene
und beschnitteneKalenderblock zur Aufnahme der Schenkel jeder Drahtklammer vorgelocht
und danach der Zuschnitt für die Blechkappe mit der Außenfläche und dabei mit jedem
Rand des vorderen Schenkels zwischen den Lochungen für die Schenkel der jeweils
zugeordneten Drahtklanuner auf das Vorderblatt des Kalenderblockes gelegt wird,
deren Schenkel alsdann in die dafür vorgesehenen Lochungen eingeführt werden und
deren Steg dabei den Wurzelbereich des zugeordneten Randes überdeckt, worauf der
Zuschnitt um den Steg jeder Drahtklammer um 180° und dann um 90° um die vordere
und nochmals um 90° um die hintere Oberkante des Kalenderblockes gebogen wird, wobei
gegen das Ende dieses Biegevorganges die freien Schenkel der Drahtklammer durch
die dafür vorgesehenen Ausschnitte im rückseitigen Schenkel der Blechkappe gesteckt
und nach dem Anliegen dieses Schenkels am Kalenderblock gegeneinander umgebogen
werden.
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Es ist zwar an sich bekannt, den vorderen Schenkel der Blechkappe
eines Kalenderblockes mit einem schmalen, dem Rand des Erfindungsgegenstandes entsprechenden
Ansatz zu versehen und diesen nach innen umzubiegen. Dieser Rand wird jedoch nur
einmal um 90° einwärts umgebogen und an Stelle einer Drahtklammer durch einen Schlitz
im Kalenderblock hindurchgeführt, um die Kalenderblätter zu halten. Eine solche
Konstruktion erschwert das Abreißen der Kalenderblätter beträchtlich und führt dazu,
daß der Ansatzbreite entsprechend große Blattrückstände im Kalenderblock verbleiben,
die den Kalender in kurzer Zeit unansehnlich machen, so daß dadurch der erzielte
Vorteil hinsichtlich des Aussehens des Kalenderblockes wieder aufgehoben wird. Somit
kann dieser bekannte Kalenderblock für den Erfindungsgegenstand kein Vorbild sein.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Unteransicht einer Blechkappe
mit eingesetzter Drahtklammer und ohne Kalenderblock von hinten, F i g. 2 einen
Querschnitt durch die Blechkappe nach F i g. 1 zwischen den Schenkeln der Drahtklammer,
F i g. 3 eine Ansicht eines Kalenderblattes für den erfindungsgemäß ausgebildeten
Kalenderblock, F i g. 4 eine Ansicht eines nur teilweise dargestellten Kalenderblattes
für einen mit zwei Drahtklammern gehefteten Kalenderblock und Fig. 5 die Draufsicht
auf den Zuschnitt der Blechkappe mit strichpunktiert angedeuteten Biegelinien. Jede
Blechkappe 1 für einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Kalenderblock umgreift
mit einem rückseitigen Schenkel 2 und einem vorderen Schenkel 3 das Kopfende dieses
Kalenderblockes. Der aus den Kalenderblättern 4 bestehende Kalenderblock hat in
seinem Kopfbereich Lochungen 5, durch die sich die Schenkel 6a einer U-förmigen
Drahtklammer 6 erstrecken und den Kalenderblock tragen. Am vorderen Schenkel
3 der Blechkappe 1 ist an dessen freier Längskante ein Abschnitt eines zusätzlichen
Randes 7 angeordnet (vgl. F i g. 5), der gemäß F i g. 2 - von vorn gesehen - um
180° so nach innen umgebogen ist, daß er bei der Betrachtung des in Augenhöhe befindlichen
Abreißkalenders von vorn nicht sichtbar ist. Der Rand 7 untergreift dabei den Quersteg
8 der U-förmigen Drahtklammer 6 derart, daß dieser am vorderen Schenkel 3 der Blechkappe
1 fest gehalten ist. Die freien, rückseitig aus der Blechkappe herausragenden Schenkelabschnitte
9 der Drahtklammer 6 sind durch Ausschnitte 10 im rückseitigen Schenkel
2
der Blechkappe 1 gesteckt und gegeneinander umgebogen, so daß die Drahtklammer
auch dort an ihren freien Enden sicher befestigt ist. Die länglich ausgebildeten
Abschnitte 10 verlaufen in Hängerichtung der Kalenderblätter von oben nach unten,
damit bei der Herstellung des Kalenderblockes das Einführen der freien Schenkelabschnitte
9 der Drahtklammer 6 beim Umbiegen des rückseitigen Schenkels 2 der Blechkappe 1
erleichtert wird. Der auf der Drahtklammer 6 befindliche Kalenderblock ist damit
in der Tiefe des Abreißkalenders locker gehalten, so daß dem Abreißen selbst der
ersten Kalenderblätter 4 kein klemmender Reibungswiderstand entgegengesetzt wird.
Um aber das Abreißen der Kalenderblätter noch weiter zu erleichtern, sind zusätzlich
in den Kalenderblättern über den Lochungen 5 für die Drahtklammer randoffene Einkerbungen
11 vorgesehen. Auf diese Weise wird auch verhindert, daß abgerissene Papierschnitzel
im Kalenderblock zurückbleiben und zu einer »Bartbildung« führen.
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Jeder Kalenderblock wird mit den beiden, am rückseitigen Schenkel
2 der Blechkappe 1 vorgesehenen Zungen 12 in bekannter Weise an einem blattartigen
Träger befestigt.
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Bei besonders breiten Blöcken können statt einer Drahtklammer 6 zwei
Drahtklammern vorgesehen sein, die von zwei im gegenseitigen Abstand nebeneinanderliegenden
Randabschnitten 7 des vorderen Schenkels 3 der Blechkappe 1 und vier
entsprechend angeordneten Ausschnitten 10 im rückseitigen Schenkel 2 der Blechkappe
1 gehalten sind. Diese Anordnung ist aus dem in F i g. 4 dargestellten Kopfrand
eines entsprechenden Kalenderblattes mit vier
Lochungen 5 und vier
oberhalb der Lochungen angeordneten randoffenen Einkerbungen 11 zu erkennen.
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Für die Herstellung des gemäß der Erfindung ausgebildeten Kalenderblockes
ist ein besonderes Verfahren erforderlich. Hierzu werden die gedruckten und gefalzten
Bogen in üblicher Weise zusammengetragen und die sich ergebenden Bogenpäckchen in
mehrere Längsteile geschnitten, die anschließend übereinandergelegt werden. Auf
einer zweiten Schneidstation werden diese übereinandergelegten Bogenpäckchen quer
auseinandergeschnitten und wiederum übereinandergelegt, worauf nach dem Beilegen
des Deck- und des Hinterlegblattes ein fertiger Block entsteht, der dann, wenn dies
notwendig ist, an den Seiten beschnitten wird. Insoweit ist das Verfahren bekannt.
Aus diesem Block werden hierauf am Kopfrand zwei (oder, wenn es sich um einen sehr
breiten Block handelt, vier) randoffene Einkerbungen 11 ausgestanzt. Entsprechend
werden die Lochungen 5 zum Einstecken der Schenkel 6a einer Drahtklammer 6 vorgenommen.
Die randoffenen Kerben sind so angeordnet, daß sie sich oberhalb der Lochungen für
die Drahtheftung befinden. Dann wird der erfindungsgemäß mit dem Abschnitt eines
Randes 7 (gegebenenfalls mit zwei Randabschnitten) versehene, noch nicht gebogene
Zuschnitt der Blechkappe (vgl. F i g. 5) mit seiner Außenfläche derart auf das Deckblatt
des Kalenderblockes gelegt, daß der Rand 7 zwischen den Lochungen 5 für die Schenkel
6a der Drahtklammer 6 liegt und der Steg 8 einer in die Lochungen 5 eingeführten
U-förmigen Drahtklammer den Abschnitt des Randes 7 in dessen Wurzelbereich übergreift.
Hierauf wird der Zuschnitt zunächst um 180° um den Steg der Drahtklammer bzw. um
die in F i g. 5 strichpunktiert angedeutete Wurzel des Randes 7 und um 90° um die
ebenfalls strichpunktiert angedeutete vordere Oberkante und dann nochmals um 90°
um die hintere Oberkante des Kalenderblockes gebogen, wobei gegen Ende des letzten
Biegevorganges die freien aus dem Kalenderblock herausragenden Schenkel 9 der Drahtklammer
6 in die Ausschnitte 10 des hinteren Schenkels 2 der fertiggebogenen Blechkappe
eingeführt werden. Vor dem Umbiegen der freien Schenkel 9 der Drahtklammer 6 oder
auch schon zu einem früheren Zeitpunkt wird in bekannter Weise ein abstandshaltender
Blechstreifen, der beispielsweise 0,5 bis 1,0 mm stark sein kann, derart zwischen
dem Schenkel 2 der Blechkappe l und den Kalenderblock eingeschoben, daß die nach
dem Umbiegen der freien Schenkelenden 9 sich ergebende Länge der tragenden Schenkel
6a der Drahtklammer 6 etwas größer als die Gesamtstärke des Kalenderblockes ist.
Dieser Blechstreifen wird anschließend wieder entfernt, so daß die Kalenderblätter
4 in dem freien Raum zwischen dem vorderen und dem hinteren Schenkel der Blechkappe
locker hängen.