DE1191786B - Verfahren zur Einsparung von bituminoesen Bindemitteln bei der Brikettierung von Steinkohle - Google Patents

Verfahren zur Einsparung von bituminoesen Bindemitteln bei der Brikettierung von Steinkohle

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DE1191786B
DE1191786B DEI13143A DEI0013143A DE1191786B DE 1191786 B DE1191786 B DE 1191786B DE I13143 A DEI13143 A DE I13143A DE I0013143 A DEI0013143 A DE I0013143A DE 1191786 B DE1191786 B DE 1191786B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/34Other details of the shaped fuels, e.g. briquettes
    • C10L5/36Shape
    • C10L5/361Briquettes

Description

  • Verfahren zur Einsparung von bituminösen Bindemitteln bei der Brikettierung von Steinkohle Bei der Brikettierung von Steinkohle wurde bisher meist so vorgegangen, daß das Bindemittel (Hartpech), zu feinem Pulver zermahlen, dem zu verarbeitenden erhitzten Kohlengrus zugegeben wird, worauf das Gut im Knetwerk unter Wärmezufuhr durch Einleiten von überhitztem Dampf in formbaren Zustand versetzt wird. Der Bedarf an Steinkohlenteerpech bei der Brikettherstellung beläuft sich auf etwa 6 bis 70/c, des Gewichtes des Brikettiergutes und bildet einen wesentlichen Konstenanteil; man ist deshalb schon seit langem bestrebt, den Pechverbrauch bei der Brikettierung herabzusetzen. Man war jedoch bestrebt, zugleich mit der Verminderung des Pechzusatzes nicht nur eine Kostenherabsetzung, sondern auch eine Erhöhung der Qualität des Endproduktes zu erzielen. Das Minimum an Bindemittel, richtig verteilt, erhöht die Festigkeit und den Brennwert des Endproduktes. Daher wurden von den Fachkreisen nach eingehendem Studium des Problems folgende wesentliche Gesichtspunkte aufgestellt: (Zeitschrift Glückauf 1951, S. 783) »Möglichst weitgehende Verteilung des Pechs im Brikettiergut; möglichst weitgehende Umhüllung der zu verpressenden Kohle mit einem möglichst dünnen, mehr oder weniger ununterbrochenen Film des Pechs«.
  • Die bisher gebräuchlichen Methoden der Vermengung des als Bindemittel verwendeten Pechs mit dem Kohlengrus können diese Forderungen nicht erfüllen. Sie beruhen alle letzten Endes auf der Vermischung durch Knetdruck, wobei die weitestgehende und damit gleichmäßige Verteilung des Bindemittels in der Kohle nicht erreicht werden kann. Es bilden sich stets Stellen größerer Anhäufung freien Pechs und auch die Umhüllung der Feinstanteile von Kohle mit dünnsten Filmstärken von Pech ist dabei unmöglich. Bei der direkten Verknetung von flüssigem Pech mit Kohlengrus in den gebräuchlichen Knetmischapparaten hat sich stets gezeigt, daß Knollenbildung auftritt und daß auch bei Zusätzen von 10 % Pech das Mischgut nicht, wie beispielsweise bei Gestein, homogenen Charakter erhält, sondern mehr oder weniger krümelig bleibt.
  • Es wurde in der Literatur bereits darauf hingewiesen, daß zur Erzielung einer besseren Umhüllung der einzelnen Kohlepartikeln mit einem dünnen Bindemittelfilm eine Wasser-Pech-Emulsion als Bindemittel benützt werden könne. Wenn eine solche Emulsion auf Siedetemperatur des Wassers erhitzt wird, verdampfen die Wassertröpfchen, und es entstehen Dampfblasen, an deren Oberfläche sich eine dünne Haut des flüssig gewordenen Pechs bildet. Durch diese dünnen Häutchen werden die Kohlepartikeln mit einem dünnen, mehr oder weniger ununterbrochenen Pechfilm überzogen. Dabei wird zusätzlich infolge des zur Herstellung der Emulsion benötigten Emulgators die Grenzflächenspannung, nicht nur zwischen Pech und Wasser, sondern auch diejenige zwischen Kohle und Pech, herabgesetzt, so daß die Benetzbarkeit der Kohle durch das Pech und dessen Ausbreitung auf der Kohle gefördert wird.
  • Bei Verwendung einer Wasser-Pech-Emulsion wurde festgestellt, daß der Pechverbrauch verringert wird, was offenbar darauf zurückzuführen ist, daß bei Erhitzung der Emulsion bis zum Siedepunkt des Wassers eine Schaumbildung eintritt, wobei die Blasen bei der Berührung mit den Kohlepartikeln platzen und diese Partikeln mit dem so gebildeten dünnsten Pechfilm umhüllt werden.
  • Die Verwendung der Wasser-Pech-Ernulslon als Bindemittel zur Brikettierung hat sich trotz längerer Großversuche in der Industrie nicht in der Praxis einführen lassen, da die für die industrielle Herstellung der Emulsion geeigneten Emulgatoren sich als zu kostspielig erwiesen und ferner ihre Verwendung den Betrieb zu sehr komplizierte, so daß die Ersparnis an Pech durch anderweitig entstandene Mehrkosten aufgehoben wurde.
  • Unter Anerkennung der obengenannten Grundsätze »möglichst weitgehende Verteilung des Pechs im Brikettiergut und möglichst weitgehende Umhüllung der Kohleteilchen mit einem dünnen, mehr oder weniger ununterbrochenen Pechfilm« ist es also erstrebenswert, diesen Forderungen unmittelbar im direkten Mischprozeß ohne die Notwendigkeit komplizierender Hilfsoperationen (Emulgierung) gerecht zu werden. In neuester Zeit ist ein Verfahren zur Erzeugung von Mischungen aus körnigen bis feinsten Feststoffen und Bindemitteln bekanntgeworden, welches bisher zur Herstellung bituminöser Gemische vornehmlich für Straßenbeläge Verwendung findet und welches auf einfachste Weise die Bildung dünnster und individueller Bindemittelfilme auf den Gesteinsteilchen gestattet. Nach diesem Verfahren werden die pulverförmigen bzw. körnigen Feststoffe chargenweise in einen geschlossenen Behälter eingebracht und beispielsweise durch im unteren Teil des Behälters vorgesehene, auf gegenläufig drehenden Teilen angeordnete Wurfschaufeln ständig in den oberen Teil des Behälters emporgeschleudert, wo sie vorübergehend im Schwebezustand gehalten werden, in welchem sie durch oberhalb der Schwebezone vorgesehene Zerstäuberdüsen mit flüssigem Bindemittel besprüht werden.
  • Es hat sich erwiesen, daß sich mit diesem Zerstäubungsmischverfahren mineralische Feststoffe von feinster staubförmiger bis körniger Beschaffenheit mit dünnsten, ununterbrochenen Bindemittelfilmen umhüllen lassen, und zwar in einer Sprühzeit von etwa einer halben Minute oder weniger pro Behältercharge. Da sich die Feststoffe während der Besprühung in stark aufgelockertem Schwebezustand befinden, in welchem die Staubteilchen räumlich voneinander getrennt sind, wird jedes einzelne der Feststoffteilchen individuell mit einem dünnsten Bindemittelfilm überzogen.
  • Für die Herstellung von bituminösen Gesteinsmischungen für Straßenbeläge usw. ist das Zerstäubungsmischverfahren bereits allgemein in der Praxis eingeführt. Die Vermischung von Steinkohle mit dem gleichfalls aus der Kohle stammenden Brikettierpech stellt wesentliche neue Probleme, welche die Ausarbeitung eines eigenen und neuen Verfahrens erforderten. Gestein hat ein spezifisches Gewicht von durchschnittlich 2,5, während dasjenige von Kohle etwa 1,3 beträgt. Das spezifische Gewicht des Brikettierpechs ist etwa 1,1, kommt also demjenigen der Kohle nahe. Kohle und Pech haben also auch annähernd gleiches spezifisches Volumen, so daß Gewichts- und Volumenteile zahlenmäßig einander sehr nahe kommen. Wenn also Kohle und Pech nach Gewichtsprozenten vermischt werden, so deckt sich der Gewichtsprozentgehalt etwa mit dem Volumenprozentgehalt. Bei Gestein hingegen ist das spezifische Volumen (d. h. Volumen pro Gewichtseinheit) mehr als das Doppelte, da ein Zusatz je Gewichtsprozent etwa 2,2 Volumenprozent ausmacht. In Zahlen ausgedrückt, würde sich ein Pechzusatz von 6 Gewichtsprozent bei Kohle volumenmäßig so auswirken wie ein solcher von 3% bei Gestein.
  • Dieser Umstand wirkte sich zunächst bei der Aufwirbelung aus, welche zur Herbeiführung des Schwebezustandes der festen Bestandteile vonnöten ist. Einerseits mußten die die Impulse bewirkenden Schaufeln der Wirbelvorrichtung eine Geschwindigkeit erhalten, welche dem Eigengewicht der Kohlenteilchen entspricht und dieselben in eine Zone hineinwirft, worin sie ohne Widerstand mit dem versprühten Bindemittelteilchen vermischt werden können. Es ist ersichtlich, daß hierbei andere Kräfte und Geschwindigkeiten in Frage kommen als bei Gesteinsteilchen von mehr als dem doppelten spezifischen Gewicht. Bei einer Steinkohle mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,3 hat sich gezeigt, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Mischarme von etwa 350 mm Länge 72 U/min betragen muß, gegenüber etwa 90 U/min bei Gestein. Diese Drehzahl entspricht einer Umfangsgeschwindigkeit an den Schaufelenden von etwa 240 cm/s gegenüber etwa 300 cm/s bei Gestein. Da es sich bei der Aufwirbelung in die Schwebezone nur um Umfangssgeschwindigkeiten handelt, ist die Ermittlung und Innehaltung dieser Zahl außerordentlich wichtig. Optimale Verhältnisse werden von Fall zu Fall errechnet. Ferner aber spielt eine wesentliche Rolle der Auflockerungsgrad der Festteilchen innerhalb der Schwebezone. Aus diesem Grunde muß bei Kohle, mit ihrem größeren spezifischem Volumen, die Dimension des Misch- oder Wirbelbehälters darauf abgestimmt sein. Ein Mischbehälter für eine Charge von 250 kg hat etwa folgende Abmessungen: Breite 1300 mm, Länge 1500 mm, Höhe bis Unterkante Düsen 1000 mm; diese Abmessungen entsprechen etwa einem Behälter für eine Charge von 500 kg Gestein.
  • Ein wesentlicher Faktor für die Bindung von Kohle mit Pech ist aber auch die gänzlich andere Struktur der Kohle gegenüber Gestein. Steinkohle ist im allgemeinen laminar gestaltet, ihr Gefüge ist teilweise kapillar, und die Oberflächen, insbesondere kleinerer Teilchen, sind porös. Die auf die frei schwebenden Kohleteilchen auftreffenden Bindemitteltröpfchen breiten sich demgemäß auf den einzelnen Oberflächen nicht im gleichen Maße aus, wie dies bei Gestein der Fall ist.
  • Hinzu kommt hierbei, daß verschiedene Faktoren und Maßnahmen bei der Kohlebrikettierung gewissen Einschränkungen unterliegen, welche bei der Bitumierung von Gestein entweder gar nicht oder nur in weit geringerem Umfang in Betracht kommen. Einmal ist man in der Wahl des Pechs, was seine Natur und insbesondere seine Konsistenz betrifft, insofern beschränkt, als vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen die Kohlenindustrie ihr eigenes Produkt als Bindemittel verwendet, nämlich Teerpech als Rückstand bei der Teerverarbeitung. Diesem Pech werden bei seiner Erzeugung alle diejenigen Bestandteile entzogen, welche wertvolleren Zwecken dienen können, d. h. vorwiegend alle flüchtigeren Bestandteile, Öle usw., so daß als Endprodukt ein hartes mahlbares Pech verbleibt, von einem Erweichungsprodukt von etwa 70 bis 75° C. Ein solches Bindemittel bedarf zu seiner ausgiebigen Verflüssigung verhältnismäßig hoher Temperaturen.
  • Dieser Umstand, zusammen mit der erwähnten Schwierigkeit, durch Kneten flüssiges Pech mit festen Kohleteilchen homogen zu vermengen, hat dazu geführt, daß die meisten Brikettierverfahren heute auf der Verwendung gemahlenen Hartpechs und dessen trockener Vermischung mit der Kohle beruhen.
  • Andererseits darf Kohle nicht über gewisse Temperaturen hinaus erhitzt werden, da sonst ein Teil ihres Heizwertes verlorengeht. Bei der Verarbeitung von Gestein mit Bitumen besteht einerseits eine große Spanne zwischen verfügbaren Bitumenkonsistenzen, von Weichpech bis zu härtesten Sorten, während das Gestein ohne Schaden falls nötig bis auf 250° C und höher erhitzt werden darf. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse ist es ersichtlich, daß eine optimale Verflüssigung des verfügbaren Hartpechs beim Zerstäuben nicht möglich ist, wenn die Temperatur des Sysiems auf mäßiger Höhe gehalten werden soll, d. h. auf etwa 150 bis 160 J C.
  • Bei solchen Arbeitstemperaturen würden sich die zerstäubten Tröpfchen nicht in dem Maße auf den Kohleoberflächen ausbreiten können, daß sie dünnste zusammenhängende Filme bilden, zumal im Hinblick auf die oben gesc!iilderte poröse Struktur der Kohle.
  • Die Erreichung dünnster Pechfilme zur Umhüllung der Kohleteilchen isi unter diesen Umständen schw=ieriger und kann dazu führen, daß der höchstiröglic'tie Durchdringungs- und Umhüllungseffekt nicht erreicht wird.
  • Bei der Brikettierung von Steinkohle wird nun beim Pechzusatz von jeher Dampf zugegeben, und zwar auf empirischer Grundlage. Es hat sich dabei gezeigt, daß der Dampfzusatz den Wirkungsgrad des Brikettierpechs erhöht. Bei der bisher wohl verbreitetsten Methode, Hartpech in gemahlenem Zustand dem Kohlengrus mechanisch beizumengen und damit zu verkneten, wurde allgemein überhitzter Dampi zugeführt. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben ergeben, daß das kondensierte Wasser die Grenzfächenspannung zwischen dem pechförmigen Bindemittel und den Kohleoberflächen herabsetzt, wodurch eine weitere Ausbreitung des Pechs oder, wie der Praktiker sagt, seine :>Streckung<; ermöglicht wird.
  • Obwohl nun durch das bekannte Mischverfahren und die U:mhülluna im Schwebezustand bereits eine erhebliche Herabsetzung des Bindemittelgehaltes gegenüber der klassischen Knetmischmethode erzielt würde, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Bindemittelzusatz noch weiter herabzusetzen und noch mehr Bindemittel einzusparen. Diese Aufgabe wurde gemäß der Erfindung bei einem Verfahren zur Einsparung von bituminösen Bindemitteln bei der Brikettierung von getrockneten, feinkörnigen Steinkohlen aller Art, bei dem die Steinkohleteilchen in vorübergehenden Schwebezustand versetzt und dabei durch Besprühen mit unter Flüssigkeitsdruck zerstäubtem Bindemittel umhüllt werden, dadurch gelöst, daß vor dem Aufsprühen und/oder während des Aufsprühens des Bindemittels Sattdampf niederen Druckes der Zone schwebender Kohleteilchen zugegeben wird. Hierdurch wurde die Schwierigkeit überwunden, daß jede Zufuhr eines Gasstromes in die Schwebezone die Umhüllung der Teilchen stört, wie dies bei Zuführung von überhitztem Dampf infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Fall gewesen wäre. Aus diesem Grund hat der Dampf bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Form von Sattdampf, der mit möglichst niedriger Temperatur und niedriger Spannung an geeigneter Stelle so eingeführt wird, daß beim Auftreffen des Dampfes auf die schwebenden Kohleteilchen keine Gasströmung mehr auftritt und das Bewegungsmoment der Wasserteilchen aufhört. Die Einführung von Dampf mit einer Temperatur nur wenig über 100° C und möglichst unter 1 atü Druck erfolgt in zweckentsprechender Weise entweder durch Öffnungen außerhalb des Pechsprühkegels oder aber von unten in die vom Schaufelwerk aufgewirbelte Kohle, gleichzeitig mit der Besprühung der frei schwebenden Kohle durch das Pech.
  • Bei geeigneter Zugabe des Dampfes zu dem in der Wirbelvorrichtung erzeugten Gemisch werden die Pechfilme noch weiter ausgebreitet und gelangen auch in dünnster Stärke in die Kapillaren und Poren der Kohleteilchen.
  • Merdurch erhält das Bindemittel einen noch höheren Wirkungsgrad. so daß bei geeigneter Steuerung nahezu der als Optimum anzusehende minimale Pechgehalt er-eicht werden kann.
  • Bei allen diesen Maßnahmen ist es erforderlich, daß der zugeführte Dampf genau abgemessen und kontrolliert weiden kann, wozu die gebräuchlichen Instrurneiite zu verwenden sind. Wenn nur überhitzter Dampf zur Ver`ügung steht, so :tann derselbe durch Abkühlung und ;egebenenfalls durch Zufuhr von Wasser durch 1njektordüsen saturiert werden. Schließlich ist dafür Sorge zu tragen, daß sich auf den Wurfschaufeln während des Wirbelvorganges keine Aufhäuzungen von Brii.ettiergut bilden. Es hat sich gezeigt, daß diese Schaufeln volll:omr!_°n glatte Oberflächen besitzen müssen, was durch Überzüge der Schaufeln mit polie-tem Aluminiumblech erreicht werden kann. Die Schaufeln können auch aus Drahtgeflechtscheiben gebildet werden.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Zerstäubungsmischvorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Brikettierverfahrens dargestellt.
  • Im unteren Teil des Behälters 1 sind zwei gegenläufg rotierende Wellen 2, 3 mit Wurfschaufeln 4 angeordnet. 5 ist ein Heizmantel und 6 ein Rundschieber für den Auslaß des Mischgutes.
  • In. oberen Teil des Behälters 1 sind Bindemitteldüsen 7 angeordnet, denen flüssiges Pech unter Druck durch die Leitung 8 zugeführt wird. Um die Bindemitteldüsen 7 ist ein Kranz von Dampfdüsen 9 vorgesehen, denen Sattdampf durch die Leitung 10 zugeführt wird. 11 ist die Schwebezone, in welche die Kohleteilchen durch die rotierenden Wurfschaufeln emporgeschleudert werden. Die Umfangssgeschwindigkeit der Schaufeln, die etwa 270 cm/s beträgt, und die Form der Schaufeln werden so eingestellt, daß die Zone 11, in welcher sich die Kohleteilchen in Schwebe befinden, nach oben annähernd horizontal abgegrenzt ist.
  • Die Dampfzufuhr erfolgt durch eine Leitung 12, die beispielsweise an eine Heißdampfquelle angeschlossen ist; 13 ist eine Druckminderungsanlage, die den Dampfdruck auf höchstens 1 atü reduziert. 14 und 15 sind Manometer zur Anzeige des Dampfdruckes vor und nach der Druckminderungsanlage. Ein elektromagnetisch betätigtes Ventil 16 zum Abstellen der Dampfzufuhr wird beispielsweise vom Durchflußmesser des Bindemittels gesteuert, so daß bei Beginn der Versprühung des Bindemittels das Ventil gaöffnet und bei beendeter Versprühung des gemessenen Bindemittels geschlossen wird. Nach dem Ventil 16 ist eine Dampf-Wasser-Mischdüse 17 in die Dampfleitung eingeschaltet, welche mittels einer Venturidüse 18 Wasser durch die Leitung 19 ansaugt, welches den Dampf kühlt und sättigt. 20 ist die Wasserzuleitung zum Behälter 21 und 22 die Wasserrückleitung. Nach der Mischdüse 17 gelangt der Naßdampf durch die Leitung 10 mit Regulierventil 23 zu den Dampfdüsen 9 im Mischbehälter. Es besteht. auch die Möglichkeit einer seitlichen Zugabe von Naßdampf in die Schwebezone 11 im Behälter 1 durch die Düsen 24, die über eine Leitung 25 mit Regulierventil 26 ebenfalls an die Mischdüse 17 angeschlossen sind.
  • Das Verfahren zur Brikettierung von Steinkohl kann etwa folgenderweise durchgeführt werden: 237,5 kg Steinkohlengrus von einer Temperatur von 90° C werden in die Aufwirbelungsvorrichtung eingeführt, und das Getriebe der Wellen 2 und 3 wird mit 72 U/min angetrieben, entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit der Schaufeln 4 von 240 cm/s. Der Kohlengrus wird von den Schaufeln ständig in die Schwebezone 11 emporgeschleudert, wo die Teilchen eine gewisse Zeit suspendiert bleiben, bevor sie wieder zum Behälterboden herunterfallen, um erneut emporgeschleudert zu werden. Hierauf werden 12,5 kg Hartpech von 60° C Erweichungspunkt (durch Anthrazenölzusatz erreicht) unter Druck von 20 atü und einer Temperatur von 175° C durch die Düsen 7 auf die schwebende Kohle zerstäubt. Der Pechanteil beträgt also ungefähr 5 Gewichtsprozent. Die Eindüszeit des Pechs beträgt 25 Sekunden. Während der Zerstäubung des Pechs wird Wasserdampf in einer Menge von 10 kg Wassergewicht bei einem Druck von 0,75 atü durch die Düsen 9 in die Schwebezone im Behälter eingeblasen. Sofort nach Versprühen des Pechs wird der Schieber 6 geöffnet und das Mischgut aus dem Behälter abgezogen und durch eine Transportschnecke der Brikettierpresse zugeführt.
  • Die Dampfzufuhr zum Mischraum könnte auch durch den Boden des Behälters 1, z. B. durch als Sieböffnungen ausgebildete Wandteile, die gegen Verstopfung durch das Mischgut abzudecken sind, erfolgen.
  • Das angeführte Zahlenbeispiel kann je nach den Verhältnissen, der Art der verwendeten Kohle und des Bindemittels variiert werden.
  • Bei der Erzeugung des Kohle-Pech-Gemisches gemäß dem beschriebenen Verfahren ist es also möglich geworden, durch direkte mechanische Vorkehrungen und Maßnahmen ein Brikettiergut herzustellen, das es bei einem Pechgehalt von 4,5 bis 5% erlaubt, gepreßte Briketts von der vorgeschriebenen Hebelfestigkeit (etwa 50 kg und mehr) herzustellen, und zwar ohne Zuhilfenahme von Zwischenverfahren oder Chemikalien, wie Emulsionen usw. Es ist ferner mit diesem Verfahren erreicht worden, daß bei der Brikettfabrikation das Zerkleinern, Manipulieren und Vermahlen des Hartpechs wegfällt; diese Vorgänge haben in steigendem Maße zu Schwierigkeiten geführt. Insbesondere sind Schädigungen der Gesundheit des mit der Brikettherstellung beschäftigten Personals beobachtet worden, da der bei der Zerkleinerung unvermeidlich auftretende Pechstaub starke Reize auf Haut und Atmungsorgane ausübt, die zu Krankheiten führen können. Die Behandlung des Pechs erfolgt nach dem neuen Verfahren durchweg in flüssigem Zustande; das Pech kann in heizbaren Kesselwagen flüssig angeliefert werden.
  • Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß nicht nur eine Pechersparnis von 25 bis 30°/o erreicht werden kann (im bisherigen Betrieb mit gemahlenem Hartpech wurden 6,5 bis 6,7°,lo Pech verbraucht), sondern daß auch durch die weit wirksamere Verteilung des Pechs Briketts von höherer Festigkeit und besserer Qualität hergestellt werden können.
  • Insbesondere kann mit dem neuen Verfahren auch ausschließlich Steinkohlenstaub mit dem Pech vermischt, bzw. jedes einzelne Staubteilchen mit einem Pechfilm überzogen werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Einsparung von bituminösen Bindemitteln bei der Brikettierung von getrockneten, feinkörnigen Steinkohlen aller Art, bei dem die Steinkohleteilchen in vorübergehenden Schwebezustand versetzt und dabei durch Besprühen mit unter Flüssigkeitsdruck zerstäubtem Bindemittel umhüllt werden, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß vor dem Aufsprühen und/oder während des Aufsprühens des Bindemittels Sattdampf niederen Druckes der Zone schwebender Kohleteilchen zugegeben wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sattdampf mit einem Druck von nicht höher als 1 atü verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sattdampf der Schwebezone von der Seite her zugeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 933 497; USA.-Patentschriften Nr. 1430 384, 2 051731, 2576548.
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