DE1191356B - Verfahren zur Herstellung von 3, 3', 5, 5'-tetra-substituierten Diphenonchinonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 3, 3', 5, 5'-tetra-substituierten Diphenonchinonen

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DE1191356B
DE1191356B DEG35250A DEG0035250A DE1191356B DE 1191356 B DE1191356 B DE 1191356B DE G35250 A DEG35250 A DE G35250A DE G0035250 A DEG0035250 A DE G0035250A DE 1191356 B DE1191356 B DE 1191356B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenonchinonen Es ist bekannt, ein 3,3',5,5'-tetrasubstituiertes Diphenochinon dadurch herzustellen, daß man das entsprechende 2,6-disubstituierte Phenol mit einem chemischen Oxydationsmittel behandelt, etwa mit einem Peroxyd, Chromsäure, Salpetersäure oder Kaliumferricyanid. Dieses Verfahren leidet aber an dem Mangel einer verhältnismäßig schlechten Ausbeute, die gewöhnlich 50 bis 70010 beträgt, wobei der Rest des 2,6-disubstituierten Phenols durch Oxydation ein unerwünschtes Nebenprodukt liefert, das zusammen mit dem Rückstand des Oxydationsmittels entfernt werden muß, wenn man das herzustellende 3,3',5,5'-tetrasubstituierte Diphenonchinon gewinnen will. Weiter ist eine stöchiometrische Menge des verhältnismäßig teuren Oxydationsmittels für jedes Mol des 2,6-disubstituierten Phenols erforderlich, das oxydiert wird. Auch erfordert die Ausführung der Oxydation eine verhältnismäßig lange Zeit. So ergab sich eine Ausbeute von 3,8 g (62,3°/o der theoretischen Menge), wenn 12,1 g Benzoylperoxyd und 6,1 g von 2,6-Xylenol in einer Benzollösung 6 Stunden lang bei der Rückflußtemperatur des Benzols zur Reaktion gebracht wurden. Das gewonnene 3,3',5,5'-Tetramethyldinhenochinon war ein fester roter Stoff. Bei Ausfü g des Verfahrens bei Zimmertemperatur erfordc . 'die Reaktion 3 Wochen, um eine Ausbeute von 52,401o zu liefern.
  • En anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung von Tetraalkyldiphenochinonen geht von 4-Halogen-2,6-dialkylphenolen aus und setzt diese vorzugsweise in Lösungen mit starken anorganischen oder organischen Basen um.
  • Es ist ferner ein Verfahren bekannt (französische Patentschrift 1 234 336), bei dem zur Herstellung eines Polyphenylenäthers oder eines 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinons Sauerstoff mit einem 2,6-disubstituierten Phenol zur Reaktion gebracht wird, und zwar unter Verwendung eines Katalysators.
  • Dieser besteht aus einem tertiären Amin und einem Cuprosalz, das es im Cuprizustand gibt und das mit dem tertiären Amin eine in dem Reaktionsmedium lösliche komplexe Verbindung bildet. Man erhält dabei einen Polyphenylenäther, wenn das Reaktionswasser nicht fortlaufend so schnell entfernt wird, wie es sich bildet oder wenn das 2,6-disubstituierte Phenol nicht in den 2- und 6-Stellungen mit großen Gruppen wie einem tertiären Butylradikal substituiert ist. Hingegen enthält man das 3,3',5,5'-tetrasubstituierte Diphenochinon, wenn man das Wasser ebenso schnell entfernt, wie es sich bildet, oder wenn das 2,6-disubstituierte Phenol große Substituenten aufweist. Unter gewissen Bedingungen werden die beiden Verbindungen, also das 3,3',5,5'-tetrasubstituierte Diphenochinon und der Polyphenylenäther gebildet.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinons der allgemeinen Formel in der R Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Aryloxyreste sowie die Reste Cyclohexyl, Benzyl, Phenyläthyl, Tolyl oder 2,4Dichlorphenyl bedeutet, durch Umsetzung eines oder mehrerer 2,6-disubstituierter Phenole der allgemeinen Formel in der R die vorstehend angegebene Bedeutung hat, mit Sauerstoff bei Temperaturen nicht über 110°C in Gegenwart eines Katalysators, der eine organische stickstoffhaltige Verbindung und ein Cuprosalz enthält, das in dem Cuprizustande existieren kann und mit der stickstoffhaltigen Verbindung eine im Reaktionsmittel lösliche komplexe Verbindung bildet, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Reaktion in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird, der als stickstoffhaltige Verbindung Nitrile und/oder N,N-disubstituierte Amide der allgemeinen Formel enthält, in der R' einen Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und R" und R"' für einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cyclohexyl- oder Arylrest stehen.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung wird eine hohe Ausbeute bei der Gewinnung des 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinons erzielt, wobei nur Spuren von Polyphenylenäther entstehen, gleichgültig, ob das Wasser sofort nach seiner Bildung fortlaufend entfernt wird oder nicht, und gleichgültig, ob die Substituenten von großen oder kleinen Gruppen gebildet werden.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens wird Sauerstoff gewöhnlich in Gestalt eines sauerstoffhaltigen Gases durch eine entsprechende Mischung eines oder mehrerer 2,6-disubstituierten Phenole, eines vorstehend näher bezeichneten Nitrils oder N,N-disubstituierten Amids und eines entsprechenden Cuprosalzes geleitet.
  • Die Reaktion läßt sich in einfachster Weise bei atmosphärischem Druck d:lrchführen. Die Reaktionstemperat ur schwankt zwiSchen Zimmertemperatur und der Rückflußtempcratur der Reaktionsmischung, liegt jedoch unterhalb 1 100C. Die Reaktion erfordert einen Zeitraum, der zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden schwanken kann.
  • Dabei kann man Unter- oder Uberdrücke verwenden. Auch können die Temperaturen unter der Zimmertemperatur liegen. Indessen fehlt es an irgendeinem Vorteil bei Verwendung solcher Reaktionsbedingungen, da bei niedrigeren Temperaturen oder geringeren Drücken die Reaktionsgeschwindigkeit sinkt und da die höheren Anlagekosten durch eine etwas schnellere Reaktionsgeschwindigkeit nicht gerechtfertigt sind, die man durch Verwendung höherer Drücke und/oder höherer Temperaturen erreichen kann.
  • Für das Verfahren der Erfindung geeignete 2,6-disubstituierte Phenole sind: 2,6 - Dimethylphenol, 2,6-Diäthylphenol, 2-Methyl-6-äthylphenol, 2,6-Dipropylphenol, 2,6-Dibutylphenol, 2-Methyl-6-isobutylphenol, 2,6-Dicyclohexylphenol, 2,6-Dibenzylphenol, 2,6-Di-(phenyläthyl)-phenol, 2,6-Ditetradecylphenol, 2,6-Dimethoxyphenol, 2-Methoxy-6-äthoxyphenol, 2-Methyl-6-methoxyphenol, 2-Athyl-öhexadecycloxyphenol, 2,6-Diphenylphenol, 2-Methyl-6-phenylphenol, 2,6-Ditolylphenol, 2,6-Bis-(2',4'-dichlorphenyl)-phenol und 2,6-Diphenoxyphenol.
  • Welches Cuprosalz man in dem Katalysator verwendet, hat auf die Art des Erzeugnisses keinen Einfluß. Es kommt nur darauf an, daß das Cuprosalz im Cuprizustand existieren kann und daß es mit dem Nitril oder mit dem Amid eine komplexe Verbindung bildet, die in dem Reaktionsmittel löslich ist. Es hat sich gezeigt, daß die Oxydation des 2,6-disubstituierten Phenols gemäß der Erfindung von der mittelbaren Bildung eines aktivierten Cuprinitrilkomplexes oder Cupriamidkomplexes begleitet ist, das mit dem 2,6-disubstituierten Phenol reagiert, um die Cupronitrilverbindung oder die Cuproamidverbindung zu bilden. Soweit es sich feststellen ließ, ist es unmöglich, diese aktivierte Verbindung dadurch zu bilden, daß man von Anfang an mit einem Cuprisalz arbeitet, sofern nicht die reduzierenden Bedingungen vorhanden sind, die das Cuprosalz an Ort und Stelle erzeugen.
  • Beispiele von für diesen Zweck geeigneten Cuprosalzen sind Cuprochlorid, Cuprobromid, Cuprosulfat, Cuproazide, Cuprotetraamidsulfat, Cuproacetat, Cupropropionat, Cupropalmitat und Cuprobenzoat. Zwar ist Cuprisulfit nicht bekannt; doch kann man Cuprosulfit verwenden, weil es offenbar zu Cuprosulfat oxydiert wird. Cuprosalze wie Cuprojodid, Cuprosulfid, Cuprocyanid und Cuprothiocyanat eignen sich nicht für das Verfahren der Erfindung, weil diese Salze entweder in dem Reaktionsmittel nicht löslich sind oder als beständige Cuprisalze nicht zu bestehen vermögen. So zersetzt sich z. B. Cupricyanid und Cuprithiocyanat von selbst und bildet dann die entsprechenden Cuprosalze. Cupronitrat und Cuprofluorid gibt es nicht, soweit man weiß; aber ihre komplexen Verbindungen mit Amiden oder Nitrilen lassen sich an Ort und Stelle herstellen. Ersetzt man das entsprechende Cuprosalz bei der Herstellung der komplexen Verbindung durch Cuprichiorid, Cuprisulfat, Cupriperchlorat oder Cuprinitrat, dann erhält man keine Oxydation des 2,6-disubstituierten Phenols.
  • Die erfindungsgemäß anzuwendenden Nitrile entsprechen der allgemeinen Formel R'HCN)I 3, wobei R für einen Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Alkarylrest steht.
  • Bevorzugt werden gesättigte aliphatische oder aromatische Carbonsäurenitrile mit einer oder zwei Cyangruppen. Beispiele hierfür sind Acetonitril, Acrylsäurenitril, Propionsäurenitril, Buttersäurenitril, Valeriansäurenitril, Capronsäurenitril, Stearinsäurenitril, Malonsäurenitril, Bernsteinsäurenitril, Maleinsäurenitril, Adipinsäurenitril, Itaconsäurenitril und Citronensäurenitril, Cyclohexancarbonsäurenitril und Cycloheptancarbonsäurenitril, Phenylacetonitril und Naphthylacetonitril, Benzonitril, Tolunitril, Naphthonitril, Phthalonitril, Isophthalonitril, Trimellitsäurenitril und Trimesinsäurenitril.
  • An Stelle der Nitrile können auch Amide der allgemeinen Formel angewendet werden, wobei der Rest R' für einen Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Alkarylrest, R" und R"' für einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-. Cyclohexyl- oder Arylrest stehen.
  • Bevorzugt werden gesättigte aliphatische oder aromatische Carbonsäure-N,N-di-alkylamide. Beispiele hierfür sind: N,N-Dimethylacetamid, N,N-Diäthylacetamid, N,N-Dimethylbenzamid, N,N-Dimethylcyclohexancarbonsäureamid, N-Methyl-N-äthylacetamid, N,N-Dimethylb uttersäureamid, N,N-Diäthylpropion säureamid N,N-Hexylacrylsäureamid, N,N-Dipropylmaleinsäureamid, N-Phenyl-N-cyclohexylvaleriansäureamid, N,N-Dimethylisophthalsäureamid und N,N-Dimethylnaphthalsäureamid.
  • Der Reaktionsvorgang ist noch nicht völlig geklärt, es hat jedoch den Anschein, daß das Cuprosalz eine komplexe Verbindung mit dem Stickstoff des Nitrils oder Amids bildet. Diese komplexe Verbindung kann dann mit dem Sauerstoff reagieren, um eine oxydierte Zwischenverbindung zu bilden, die eine komplexe Verbindung mit dem 2,6-disubstituierten Phenol eingeht. Diese letztere komplexe Verbindung aktiviert den Phenolkern, so daß das entsprechende 3.3',5,5'-tetradisubstituierte Diphenochinon unter gleichzeitiger Regenerierung des Katalysators in seinem ursprünglichen reduzierten Zustand gebildet wird.
  • Es können auch Mischungen von Nitrilen und Amiden der angegebenen allgemeinen Formeln mit Cuprosalzen verwendet werden, jedoch ergibt sich doch daraus kein Vorteil. Vorzugsweise löst man das Cuprosalz in dem Nitril oder Amid auf. bevor man das 2.6-disubstituierte Phenol hinzufügt. In manchen Fällen kann man das Auflösen des Cuprosalzes dadurch beschleunigen, daß man die Mischung erwärmt undioder sie mit Sauerstoff oder Luft durchspült. In einigen Fällen wird eine vollständige homogene Lösung erst dann erreicht, wenn das 2,6-disubstituierte Phenol hinzugefügt wird. Um das gesamte Kupfer mit guter Wirkung auszunutzen. muß man so viel Nitril oder Amid verwenden daß dadurch das gesamte Kupfersalz in die komplexe Verbindung umgewandelt und dadurch aufgelöst wird. Wählt man die Mengen größer, so wird dadurch die Reaktion nicht ungünstig beeinflußt.
  • Unter Umständen bei Verwendung eines bei der Reaktionstemperatur flüssigen Nitrils oder Amids kann ein solcher Uberschuß erwünscht sein, um sämtliches 2.6-disubstituierte Phenol vollständig aufzulösen, wobei das Nitril oder Amid als Lösungsmittel für die Reaktionsteilnehmer wirkt. Die Konzentration des Katalysators in dem Reaktionsmedium ist nicht entscheidend.
  • Zusätzlich zu dem Nitril oder Amid, das gleichzeitig als ein Lösungsmittel dienen kann. kann man ein weiteres Lösungsmittel zusetzen, z. B. einen Alkohol, ein Keton, einen Kohlenwasserstoff. Chlorkohlenwasserstoff, Nitrokohlenwasserstoff, äther Ester, ein Amid, eine Äther-Ester-Mischung oder ein Sulfoxyd. Voraussetzung dafür ist es, daß dieses zusätzliche Lösungsmittel die Oxydationsreaktion nicht stört oder an dieser teilnimmt. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Äthanol, Methanol, Isopropanol, Aceton, Anisol, Benzol, Toluol, Trichloräthylen, Dichlorbenzol, Nitrobenzol, Äthylacetat, N,N-Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxyd. Die Menge dieses Lösungsmittels kann in weiten Grenzen schwanken. Es kommt nur darauf an, daß die Menge des Lösungsmittels zur Bildung einer homogenen Lösung des Katalysators des 2,6-disubstituierten Phenols ausreicht und daß sich das sich bildende 3,3',5,5'-tetrasubstituierte Diphenochinon bei seiner Bildung niederschlägt.
  • Beim Hindurchleiten des Sauerstoffs oder des Sauerstoff enthaltenden Gases durch die Reaktionsmischung findet eine exotherme Reaktion statt, bei der Wasser als Nebenprodukt gebildet wird. Ge- wünschtenfalls kann dieses Wasser aus dem Reaktionsmittel dadurch entfernt werden, daß man dieses entweder mit einem inerten Gas durchspült oder die Reaktion bei Unterdruck durchführt oder eine azeotrope Destillation durchführt oder ein offenes Reaktionsgefäß verwendet undioder das Reaktionsgemisch erwärmt. Ferner kann man den Sauerstoff mit einem inerten Gas verdünnen, z. B. mit Stickstoff, Helium oder Argon; man kann auch Luft verwenden. Dadurch, daß man das Verhältnis des Sauerstoffs zum inerten Gas und die Einlaßtemperatur der Mischung steuert, kann man das Reaktionsmedium in bequemer Weise so durchspülen. daß das sämtliche Wasser bei seiner Bildung entfernt wird.
  • Da die Reaktion gewöhnlich exotherm verläuft, kann das Reaktionsmedium zu stark erwärmt werden, was zur Bildung unerwünschter Erzeugnisse führt. Im allgemeinen wird die Oxydation bei einer möglichst niedrigen Temperatur eingeleitet, bei der die Reaktion noch in Gang kommt, was man an der exothermen Wirkung ersieht. Die Reaktion wird so geleitet. daß die Höchsttemperatur die Grenze von 110'C nicht überschreitet. Die Reaktionswärme kann man dadurch ableiten, daß man sie durch Strahlung oder Wärmeströmung oder durch Kühlschlangen beseitigt. die man in das Reaktionsmittel eintauchen läßt, oder daß man einen Kühlmantel für das Reaktionsgefäß vorsieht. Auch kann man das sich bei der Reaktion bildende Wasser aus dem Reaktionsmittel abdestillieren, um sowohl das Wasser zu entfernen, als auch die Wärme zu beherrschen.
  • Für gewöhnlich währt die Einführung des Sauerstoffs in das Reaktionsmedium so lange, bis keine Wärme mehr erzeugt wird oder bis die gewünschte Sauerstoffmenge absorbiert ist. Gewünschtenfalls kann man absatzweise oder stetig dasselbe 2,6-disubstituierte Phenol oder ein anderes während der Reaktion einleiten, wobei im letzteren Falle eine Mischung von 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinonen entsteht.
  • Um die Reaktion zu beenden, wird das Katalysatorsystem durch Hinzufügen einer Säure zerstört, vorzugsweise einer mineralischen Säure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, die mit dem Nitril, dem Amid oder dem Cuprosalz reagiert. Da indessen das 3,3'-5,5'-tetrasubstituierte Diphenochinon sich aus dem Reaktionsmittel niederschlägt, kann man den Niederschlag aus dem Reaktionsmittel durch Filtrieren oder Zentrifugieren abscheiden, wobei man die Reaktionsflüssigkeit zum Oxydieren einer weiteren Menge des 2,6-disubstituierten Phenols nach der Erfindung von neuem benutzt. Das gewonnene 3,3',5,5'-tetrasubstituierte Diphenochinon wird von der Reaktionsflüssigkeit durch Waschen befreit.
  • Das kann gewöhnlich mit einem Lösungsmittel von niedrigem Siedepunkt geschehen, in welchem sich das Diphenochinon nicht löst.
  • Die Erfindung sei nunmehr an Hand einiger Beispiele beschrieben, bei denen die Mengen in Gewichtsanteilen angegeben sind, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt ist.
  • Beispiel 1 Unter heftigem Umrühren leitet man Sauerstoff durch eine Mischung von 125 ml Acetonitril und 2 g Cuprochlorid in ein 250 ml fassendes Gefäß, das in einem 30"C warmen Wasserbad eingetaucht ist.
  • Nach Auflösung des Cuprochlorids werden 5 g (0,41 Mol) von 2,6Dimethylphenol hinzugefügt.
  • Nach 30 Minuten Reaktionszeit fallt ein roter Niederschlag aus, der durch Filtration entfernt wird.
  • Danach wird das Filtrat weitere 30 Minuten lang oxydiert, um eine weitere Menge von rotem Niederschlag zu erzielen. Der gesamte Niederschlag beträgt 4,6 g (0,019 Mol oder 99% Ausbeute). Er wurde durch Analyse aus 3,3',5,5'-Tetramethyldiphenochinon festgestellt und hatte einen Schmelzpunkt von 224"C.
  • Beispiel 2 Bei Wiederholung des Verfahrens nach Beispiel 1 unter Verwendung von 2-Methyl-6-t-butylphenol wurde 3,3'-Dimethyl-5,5'-t-butyldiphenochinon erhalten, rote Kristalle; Schmelzpunkt 217"C. Bei Verwendung von 2,SDi-t-butylphenol wurde 3,3',5,5'-Tetra-t-diphenochinon erhalten, rote Kristalle, Schmelzpunkt 246"C. Bei Verwendung von 2,6-Diisopropylphenol ergab sich 3,3',5,5'-Tetraisopropyl-diphenochinon, rote Kristalle, Schmelzpunkt 225"C.
  • Beispiel 3 Unter heftigem Urnühren wurde Sauerstoff durch eine Lösung von 135 ml Benzonitril und 2 g Cuprochlorid in ein 2503nl-Gefaß geleitet, das in einem Dampfbad erwärmt wurde. Nach vollständiger Auflösung des Cuprochlorids wurden 10 g (0,082 Mol) von 2,6-Dimethylphenol hinzugefügt. Nach Ablauf von 50 Minuten wurden erhebliche Mengen eines roten Niederschlages durch Filtrieren ausgeschieden und getrocknet. Es wurden 8,2 g 3,3',5,5'-Tetramethyldiphenochinon erhalten, Schmelzpunkt 224"C.
  • Die Ausbeute (0,34 Mol) belief sich auf 830/0.
  • Beispiel 4 Unter heftigem Umrühren wurde Sauerstoff durch eine Lösung von 135 ml N,N-Dimethylacetamid und 1 g Cuprochlorid geleitet. Es wurde dabei ein Erlenmeyerkolben von 250ml Inhalt verwendet, der in einem Dampfbad erwärmt wurde. Nach Auflösung des Cuprochlorides wurden 10 g (0,082 Mol) von 2,6Dimethylphenol hinzugefügt.
  • Nach einer Reaktionszeit von 40 Minuten ergab sich in reichlicher Menge ein roter Niederschlag.
  • Nach Abkühlen auf 25"C wurde das Lösungsmittel durch Filtrieren entfernt, und der Niederschlag wurde mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Es ergaben sich 7,8 g (0,033 Mol, 79°/0 der theoretischen Ausbeute) 3,3',5,5'-Tetramethyldiphenochinon, Schmelzpunkt 224"C.
  • Beispiel 5 Unter heftigem Umrühren wurde eine Lösung von 2 g Cuprochlorid in 225 ml Acrylsäurenitril und 10 g 2,6-Dimethylphenol 3 Stunden lang mit Sauerstoff durchspült. Die Reaktionsmischung wurde filtriert, um das Erzeugnis abzutrennen. Dieses wurde als 3,3', 5,5,- Tetramethyldiphenochinon ermittelt, das einen Schmelzpunkt von 224"C hat.
  • Beispiel 6 Unter heftigem Umrühren wurde eine Lösung von 1 g Cuprochlorid und 30 mol N,N-Dimethylacetamid und 100 ml n-Decan und 5 g 2-Athyl-Smethylphenol 20 Minuten mit Sauerstoff in einem Dampfbad durchspült. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, filtriert und 3,3'-Diäthyl-5,5'-dimethyldiphenochinon erhalten, Schmelzpunkt 147"C.
  • Beispiel 7 Unter heftigem Umrühren wurde eine Lösung von 1 g Cuprochlorid in 135 ml N,N-Dimethylacetamid und 10 g 2-Methyl-6-t-butylphenol mit Sauerstoff durchspült, und zwar unter Erwärmen in einem Dampfbad 90 Minuten lang. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, filtriert und als roter Niederschlag 3,3'-Dimethyl-5,5'-di-t-butyldiphenochinon vom Schmelzpunkt 217"C erhalten.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung gewonnenen 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinone dienen beispielsweise. als Antioxydationsmittel für verschiedene Harze. Das gilt z. B. für Vinylhalogenidharze und für Butadienpolymere. Weiter lassen sich die Erzeugnisse des Verfahrens nach der Erfindung weiterverarbeiten, z. B. mit Wasserstoff oder mit metallischem Zink und einer Mineralsäure, wie Salzsäure, leicht zu dem entsprechenden Diphenohydrochinon reduzieren, das dann seinerseits mit einer Dicarbonsäure zur Reaktion gebracht werden kann, z. B. mit Isophthalsäure oder Terephthalsäure oder mit dem entsprechenden sauren Chlorid oder Ester.
  • Auf diese Weise erhält man einen aromatischen Polyester mit guter Wärmebeständigkeit. Auch kann man die Diphenochinone mit Phosgen allein oder in Verbindung mit einem sauren Halogenid zur Reaktion bringen, um aromatische Polycarbonate zu erzeugen, die eine gute Beständigkeit aufweisen.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines 3,3',5,5'-tetrasubstituierten Diphenochinons der allgemeinen Formel in der R Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Aryloxyreste sowie die Reste Cyclohexyl, Benzyl, Phenyläthyl, Tolyl oder 2,SDichlorphenyl bedeutet, durch Umsetzung eines oder mehrerer 2,6-disubstituierter Phenole der allgemeinen Formel in der R die vorstehend angegebene Bedeutung hat, mit Sauerstoff bei Temperaturen nicht über 1 100C in Gegenwart eines Katalysators, der eine organische stickstoffhaltige Verbindung und ein Cuprosalz enthält, das in dem Cuprizustande existieren kann und mit der stickstoffhaltigen Verbindung eine im Reaktionsmittel lösliche komplexe Verbindung bildet, d a d u r c h gek e n n z e i c h n e t , daß die Reaktion in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird, der als stickstoffhaltige Verbindung Nitrile und/oder N.N-disubstituierte Amide der allgemeinen Formel enthält in der R' einen Alkyl- Aralkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und R" und R"' für einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cyclohexyl- oder Arylrest stehen 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit 1 ,6-Dimethylphenol, 2,6-Diisopropylphenol oder 2.6-Dit-butylphenol durchgeführt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit 2-Methyl-6-t-butylphenol durchgeführt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit 2-Äthyl-6-methylphenol durchgeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1107 656; französische Patentschrift Nr. 1 234 336.
DEG35250A 1961-06-19 1962-06-19 Verfahren zur Herstellung von 3, 3', 5, 5'-tetra-substituierten Diphenonchinonen Pending DE1191356B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1234336A (fr) * 1958-06-24 1960-10-17 Thomson Houston Comp Francaise Procédé d'oxydation des phénols
DE1107656B (de) * 1956-10-17 1961-05-31 Ethyl Corp Verfahren zur Herstellung von 3, 3', 5, 5'-Tetraalkyldiphenochinonen

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