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Fahrbarer Drehkran Zusatz zum Patent: 1140 691
Gegenstand
des Hauptpatents ist ein fahrbarer Drehkran, bei dem das Fußende eines in lotrechter
Ebene schwenkbaren Auslegers unter Ausnutzung des Fahrgestells als Gegengewicht
mittels einer Bodenstütze außerhalb der Fahrräder auf dem Erdboden abgestützt ist,
wobei daß Fußende des Aus-Legers, das mit dem Oberteil oder mit dem Unterteil des
Krans durch ein Zwischenglied vereinigt ist, durch ein Drehlager mit lotrechter
Drehachse mit der Bodenstütze verbunden ist und daß zwecks Drehens der Last im Kreise
um die Bodenstütze herum das hierbei drehfest mit dem Oberteil verbundene Fahrgestell
mit Allradlenkung versehen ist.
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Diese Anordnung ermöglicht, unter Verwendung der Bodenstütze angehobene
größere Lasten durch Herumfahren des Krans im Kreis um die Bodenstütze zu versetzen,
ohne daß die Bodenstütze auf dem Untergrund verschoben zu werden braucht. Reicht
der vorhandene Platz nicht aus, um den Kran eine solche Kreisbewegung ausführen
zu lassen, z. B. unmittelbar an einem Hafenkai, einem Gleis, einer Baustelle usw.,
so ist als weiteres Merkmal des Gegenstandes des Hauptpatents eine Hubvorrichtung
zum Anheben der Bodenstütze vom Erdboden vorgesehen. Hierdurch ist die Möglichkeit
gegeben, eine Last unter Verwendung der Bodenstütze bei größerer Ausladung anzuheben
und dann bei weitgehend eingezogenem Ausleger die Bodenstütze vom Boden abzuheben
und den Kran mit der Last frei zu verfahren.
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Um für derartige Fälle die besondere Hubvorrichtung für die Bodenstütze
überflüssig zu machen, sieht die Zusatzerfindung vor, daß der Ausleger mit dem Zwischenstück
fest vereinigt oder von einem bestimmten Einziehwinkel an als Ganzes bewegbar ist.
Diese letztgenannte Ausbildung wird erfindungsgemäß erreicht, indem entweder der
Ausleger einen Anschlag erhält, der sich bei dem bestimmten Einziehwinkel auf das
Zwischenglied abstützt, oder das Zwischenglied über den Fußpunkt des Auslegers hinaus
verlängert und der Ausleger mit dieser Verlängerung durch ein bei dem bestimmten
Einziehwinkel sich straffendes Seil verbunden ist. Dadurch wird beim weiteren Einziehen
des Auslegers das Zwischenglied mitgeschwenkt und so die Bodenstütze vom Boden abgehoben.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß ein dem Einziehen des Auslegers
dienender hydraulischer Zylinder und Kolben am Ausleger und am Oberwagen angreifen.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß auch bei hochgeklapptem Zwischenstück der Ausleger
mit Hilfe dieser Hydraulik gehalten und verstellt werden kann, was mit einem Hubseil
nicht möglich wäre.
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Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist ein an den Unterwagen
angebautes oder ansetzbares ein- oder mehrachsiges Fahrgestell zur Aufnahme der
Bodenstütze vorgesehen, mit dem der Kran unter Last kurvenlenkbar auch auf unebenem
Boden verfahren werden kann. Es ist ein Kranwagen bekannt, bei dem am Einsatzort
vorn auf das Fahrgestell des Wagens ein Kranausleger aufgesetzt wird, der sich zusätzlich
durch kleine Laufrollen am Boden abstützt. Diese Rollen ermöglichen eine Entlastung
der Lenkräder und ein geradliniges Verfahren der Last, jedoch nur über kurze Strecken
auf glattem und festem Boden.
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Außerdem ist ein fahrbarer Drehkran vorgeschlagen worden, bei dem
der Fußpunkt des Auslegers durch ein Zwischenstück mit dem Oberwagen verbunden und
durch eine Stütze am Boden abgestützt werden kann und bei dem an der Bodenstütze
quer zum Drehradius des Oberwagens stehende Laufräder vorgesehen sind, die auch
bei Bodenabstützung ein Drehen des Oberwagens gestatten sollen, jedoch ein Verfahren
des Unterwagens nur zulassen, wenn der Oberwagen mit Zwischenstück und Ausleger
quer zum Unterwagen steht, so daß der Kran dann eine erhebliche Fahrbreite in Anspruch
nimmt.
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In der Zeichnung sind Beispiele der Erfindung veranschaulicht.
F
i g. 1 zeigt die Verwendung des Autokrans für das Be- oder Entladen eines Schiffes
an einem Hafenkai als Arbeitsplatz in einer der F i g. 3 entsprechenden Auslegerausführung.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2, bei dem der Ausleger durch das
bei A angreifende Seil 7 eingezogen wird, ist der Kranausleger 5 als eine
Längsseite A-B eines von der Seite her, d. h. quer zur Hubrichtung gesehen, als
Rahmen- oder Kastenträger od. dgl. gestalteten starren, spitzwinkligen Flachträgerdreiecks
A B C (in der Zeichnung schraffiert) ausgebildet, das mit der mit dem Auslegerfußpunkt
liusammenfallenden Ecke B der Dreiecksschmalseite kippbar im Lager 11, das
sich in 12 auf der Fahrbahn abstützt, gelagert ist, und das sich mit der Dreiecksschmalseite
B-C oder einem Teil derselben, z. B. mit der Ecke C, beim Erreichen eines
gewissen Auslegereinziehwinkels auf den im Lager 10 am Oberwagen drehbar angeordneten
Zwischenraum 9 abstützt und diesen bei weiterem Einziehen des Auslegers mithebt.
Dadurch wird der Auslegerfußpunkt aus dem Stützlager 12 herausgehoben oder
zusammen mit diesem vom Boden abgehoben, so daß der Ausleger automatisch bodenfrei-beweglich
wird und folglich mit dem Oberwagen um z. B. 360° gedreht werden kann.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3, bei dem der Ausleger
durch das bei A angreifende Einzugseil ? eingezogen wird, wird das spitzwinklige
Dreieck ABC von dem in 11 kippbar gelagerten Kranausleger 5 als einer Dreiecksseite
A-B, von einer Verlängerung 15 des in 10 am Oberwagen drehbar gelagerten
Zwischenarmes 9 über das Kipplager 11 hinaus als kurzer Dreiecksseite B-C und von
einem zwischen A und C angeordneten Seil, einer Kette 16 od. dgl. gebildet. Dieses
Zugelement wird zur starren Dreiecksseite A-C und damit das Dreieck ABC
zu
einem in sich starren Dreieck, wenn durch Einziehen des Kranauslegers 5 über einen
gewissen Einziehwinkel hinaus das Seil zwischen A und C gespannt wird und das nun
starre spitzwinklige Dreieck A B C (in der Zeichnung schraffiert) durch weiteres
Einziehen des Auslegers sich aus dem Stützpunkt 12 hebt oder zusammen mit
diesem vom Boden abhebt. Damit wird der Ausleger automatisch bodenfrei-beweglich
und mit dem Oberwagen allein drehbar.
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In an sich bekannter Art kann das Seil zwischen A und C verlängerbar
sein, womit der Einziehwinkel, bei dem der Ausleger 5 sich aus 12 abzuheben beginnt,
einstellbar veränderlich ist.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 erfolgt in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung das Einziehen des Auslegerarmes und damit das Abheben seines Fußpunktes
aus dem Stützlager 12 bzw. das Abheben der Stützteile vom Boden nicht durch ein
Einzugseil, sondern hydraulisch durch einen hydraulischen Arbeitszylinder
17, der z. B. mit dem Zylinder schwenkbar am Oberwagen gelagert ist und dessen
Kolbenstange am Auslegerarm angreift oder umgekehrt. Die Zuleitungen für die Preßflüssigkeit
usw. sind in der Zeichnung weggelassen.
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Im Rahmen der wesentlichen Erfindungsmerkmale kann die Erfindung
in Einzelheiten mannigfach abgewandelt sein.
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So kann z. B. der Anschlag od. dgl., mit dem sich das Dreieck
A B C in der Ausführung nach F i g. 2 auf dem Zwischenarm 9 abstützt, so
gestaltet und angeordnet sein, z. B. als bei C quer zur Dreieckfläche einsteckbarer
Bolzen 18 od. dgl., daß er beliebig angebracht oder weggenommen werden kann.
Bei Ausführung nach F i g. 3 kann das zwischen A und C angeordnete Seil derart lang
bemessen werden, daß es während der ganzen Einziehbewegung des Kranauslegers schlapp
bleibt.
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Bei der Ausführung nach F i g. 4 wird ein Punkt für den Angriff der
Kolbenstange am Kranausleger z. B. bei 19 so angeordnet, daß durch Einziehen des
Kranauslegers mittels des hydraulischen Arbeitszylinders 17 ein Moment, das durch
Heben des Zwischenarmes 9 den Auslegerfuß aus dem Stützlager 12 hebt und
damit den Ausleger bodenfrei macht, nicht mehr eintritt.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung (F i g. 5) ist der Unterwagen
des Autokranes mit einer an ihm angebauten oder an ihn angehängten dritten Fahrachse
20 oder mit einem Anhängerwagen versehen, auf den der belastete, in den ersten Hubphasen
bodenfrei abgehobene und mit dem Oberwagen gedrehte Kranausleger z. B. durch Absenken
des Zwischenarmes 9 zur Aufnahme eines Teiles des Lastdrucks mit dem Auslegerfuß
bzw. dem Stützlager 12, vorzugsweise mit einer ein Kurvenfahren des Gefährts ermöglichenden
drehbaren Ausführung der Abstützung, wieder abgestützt wird und der Autokran nunmehr
mitsamt am Ausleger hängender Last auf weitere Strecken über Straßen od. dgl. verfahren
werden kann, ohne daß am Unterwagen gefährliche Kippmomente auftreten.