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Uhrwerk oder technisches Laufwerk Die Erfindung bezieht sich auf ein
Uhrwerk oder technisches Laufwerk mit elektromagnetischem Aufzug und einem parallel
zur Spule des Aufzugsmagneten geschalteten Funkenlöschwiderstand und mit einer Schmelzlotsicherung,
die unter der Spannung einer Sicherungsfeder steht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr raumsparende Anordnung
des Funkenlöschwiderstandes und der Schmelzlotsicherung zu schaffen, die einen guten
Wärmeübergang von dem Widerstand auf die Sicherung gewährleistet und außerdem auf
sehr einfache Weise herstellbar ist. Diese Aufgabe wird bei einem Gerät der eingangs
genannten Gattung nach der Erfindung durch die Vereinigung der folgenden Merkmale
gelöst: 1. Der Funkenlöschwiderstand steht in an sich bekannter Weise mit der Schmelzlotsicherung
in Wärmefühlung.
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2. Der Funkenlöschwiderstand ist in an sich bekannter Weise als auf
eine isolierende Unterlage aufgetragene Leitlackschicht ausgebildet.
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3. Die Leitlackschicht ist, z. B. mit im Verhältnis zur Dicke großen
Flächeninhalt, so dimensioniert bzw. räumlich so angeordnet, daß die von ihr ausgestrahlte
Wärme mindestens weit überwiegend den wärmeleitfähigen Teilen der Schmelzlotsicherung
zugeführt wird.
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Zwar ist es für sich bekannt, bei einem Uhrwerk mit elektrisch direkt
angetriebener Unruh auf dieser selbst, außer weiteren Schaltelementen, einen Funkenlöschwiderstand
in Form von Leitlack anzubringen, jedoch weist dieses Uhrwerk keine Schmelzsicherung
auf. Soweit es bei Federaufzugswerken der eingangs genannten Gattung bekannt ist,
Funkenlöschwiderstände und Sicherungselemente in unmittelbarer Nähe zueinander anzuordnen,
handelt es sich um zylinderstabförmige Widerstände, die nicht nur viel Raum einnehmen
und zu ihrer Anbringung besondere Arbeitsgänge benötigen, sondern die auch noch
den Nachteil haben, daß sie die Wärme gleichmäßig nach allen Richtungen abstrahlen,
so daß auch bei Anordnung solcher Widerstände in der Nähe der Schmelzlotsicherungen
nur ein geringer Teil der abgestrahlten Wärme auf die Sicherung übergeht. Demgegenüber
kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung die Schmelzlotsicherung bzw. die zu ihr
führende Leitung, insbesondere aber die zu ihr führende Sicherungsfeder, sehr viel
näher an die Leitlackschicht herangebracht werden, und zwar derart, daß die in erster
Linie senkrecht zur größten Flächenausdehnung von der Leitlackschicht abgestrahlte
Wärme praktisch vollständig auf das entsprechende Element der Schmelzlotsicherung
übergeht. Durch diesen besseren Wärmeübergang ist es möglich, bei Verwendung von
Funkenlöschwiderständen aus Leitlack der Schmelzlotsicherung schon bei geringeren
Temperaturen des Funkenlöschwiderstandes eine so große Wärmemenge zuzuführen, daß
die Schmelzlotsicherung den Stromkreis unterbricht. Dies hat nicht nur den Vorteil,
daß die Spule mit größerer Sicherheit gesichert ist, sondern auch, daß der Funkenlöschwiderstand
bei Bedarf etwas stärker gewählt werden kann, so daß -er auch bei größerer Selbstinduktion
der Spule in vielen Schaltungen pro Zeiteinheit nicht durchbrennt.
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Natürlich kommen bei dem erfindungsgemäßen Werk auch alle bekannten
Vorteile der Anwendung einer Leitlackschicht an sich voll zur Geltung. Diese Vorteile
liegen vor allem darin, daß das Aufbringen einer Leitlackschicht sehr viel schneller
vor sich gehen kann als das Anlöten eines Widerstandes. Dabei braucht das Auftragen
der Leitlackschicht nicht mit besonderer Sorgfalt zu erfolgen, weil ein Funkenlöschwiderstand
auch dann zufriedenstellend arbeitet, wenn sein Widerstandswert von seinem optimalen
Wert entfernt liegt. Es spielt daher keine große Rolle, ob die Schicht etwas dicker
oder dünner, etwas breiter oder schmaler aufgetragen wird, als es dem optimalen
Widerstandswert entsprechen würde. Dabei kann die Lackschicht nachträglich beim
fertigen Uhrwerk mit dem Pinsel oder einem Stempel aufgetragen, aufgespritzt oder
auf sonstige Weise aufgebracht werden. Die Strombahn braucht nicht gerade zu sein,
sondern kann jede beliebige Form, z. B. Kreis-oder auch Tropfenform, annehmen. Schließlich
kann bei einer Ausführungsform der Erfindung eine isolierende Grundplatte mit einer
Rille bzw. Aussparung vorgesehen sein, die zur Aufnahme des Leitlackes dient. Eine
solche Aussparung bietet den Vorteil, daß sie stets eine bestimmte Menge Leitlack
aufnimmt und die Widerstandswerte so hergestellter
Schichtwiderstände
verhältnismäßig dicht beieinanderliegen.
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Die vorerwähnten Leitlacke können handelsübliche, Graphit, Silber
oder Kupfer enthaltende Leitlacke, oder aber Speziallacke sein, die ihren Widerstandswert
mit steigender Spannung verringern, wie dies bei einigen Halbleiterelementen der
Fall ist.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das innere Ende der Spule mit einem Metallflansch verlötet, der in einer Platine
aus isolierendem Werkstoff befestigt ist. Zweckmäßig ist das Befestigungsteil dieses
Flansches von einem weiteren Metallteil mit Zwischenraum umgeben, das mit dem anderen
Spulenende leitend verbunden ist, und es ist dieser Zwischenraum mit Leitlack ausgefüllt.
Es ist ohne weiteres erkennbar, daß diese Ausführungsform sich durch ihre besondere
Einfachheit auszeichnet und insbesondere den Vorteil aufweist, daß die ohnehin zur
Befestigung und Herstellung der elektrischen Anschlüsse benötigten Teile dazu dienen
können, das Aufbringen eines relativ gut definierten Leitlackwiderstandes auf besonders
einfache Weise zu ermöglichen. So kann beispielsweise in den Zwischenraum zwischen
den beiden genannten Elementen mit Hilfe eines in der Uhrenindustrie gebräuchlichen
Ölgebers ein gut dosierter Tropfenleitlack eingegeben werden.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das
zu dem anderen Spulenende führende Metallteil zugleich eine Stromzuführung zu der
Schmelzlotsicherung auf, so daß eine wärmeleitende Verbindung zwischen dem Leitlack
und der Schmelzsicherung besteht. Außerdem ist dort die Sicherungsfeder über die
von dem Leitlack gebildete Strombahn mit geringem Abstand, jedoch ohne direkte Berührung,
hinweggeführt, so daß diese Sicherungsfeder die ganze vom Leitlack abgestrahlte
Wärme aufnimmt und ebenfalls der SchmeMotsicherung zuführt. Es ergibt sich so auf
einfachste Weise eine äußerst raumsparende Anordnung mit sehr guter Wärmeübertragung.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von mehreren Ausführungsformen
erläutert, wobei gegebenenfalls auch Teile der einen Ausführungsform mit denen der
anderen unter Einhaltung der Bedingungen der erfindungsgemäßen Lösung miteinander
kombinierbar sind.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 2 eine Artsicht in Richtung des Pfeiles II in F i g. 1 und F i g. 3 das Schaltschema
der Ausführungsform nach. den F i g. 1 und 2; F i g. 4 zeigt einen Schnitt durch
eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
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Bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist das Spulenende 12 mit einer Lötöse 28 eines Prägeteiles 22 verlötet,
das mit Hilfe eines Nietansatzes 23 in der Grundplatte 1 befestigt ist und noch
einen aufgebogenen Lappen 26 trägt, an dem das Ende einer bei dieser Ausführungsform
mit einem Sicherungsbolzen 14- eingenieteter Sicherungsfeder 5 mit Hilfe eines Schmelzlotes
35 mit niederem Schmelzpunkt angelötet ist. Das Prägeteil 22 weist eine Aussparung
15 auf, mit der es den nach unten durchtretenden Nietansatz 3- des Ankergehäuses
2 in einem Abstand schüsselartig umfaßt. Der Raum 24 zwischen dem Innenrand der
Aussparung und dem Nietansatz 3 ist mit einem Tropfen Leitlack ausgefüllt, der den
Nebenschlußwiderstand 15 zur Spulenwicktung 25 bildet. Das Spulenende 6 ist nämlich
bei dieser Ausführungsform der Erfindung unmittelbar an das Gehäuse 2 angelötet.
Dieser Tropfen Leitlack kann genau dosiert, beispielsweise mit Hilfe eines in der
Uhrenindustrie gebräuchlichen Ölgebers oder mit Hilfe eines bekannten Farbsigniergerätes
erfolgen, das bei der Werkstückkontrolle zur Kennzeichnung von Einbaugruppen verwendet
wird. Der Raum 24 kann ganz oder teilweise mit Leitlack ausgefüllt sein.
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Die Sicherungsfeder 5 führt über den aus dem Leitlacktropfen gebildeten
Widerstand 15 hinweg. Durch Wärmeleitung über den Lappen 26 und durch Wärmestrahlung
auf die Sicherungsfeder 5 lötet die als Ganzes in F i g. 3 mit 32 bezeichnete Sicherung
bei Dauerstrom schon nach wenigen Sekunden ab, bevor die Spulenwicklung 25 nennenswert
warm geworden ist. Bei bekannten Schmelzlotsicherungen erwärmt sich demgegenüber
die Spule mindestens auf den Schmelzpunkt des Sicherungslotes, bis die Schmelzlotsicherung
abtötet und damit der Dauerstrom abgeschaltet wird. Daher muß bei diesen bekannten
Aufzugsvorrichtungen der Spulenkörper aus einem verhältnismäßig hitzefesten Material
gespritzt werden. Bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 2 kann dagegen als
Material für den Spulenkörper jeder niedrigschmelzende, preisgünstige thermoplastische
Kunststoff verwendet werden.
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Das Schaltschema, nach dem die Ausführung nach den F i g. 1 und 2
geschaltet ist, ist in F i g. 3 dargestellt. Es zeichnet sich dadurch aus, daß die
Schmelzlotsicherung in dem Stromzweig angeordnet ist, der von der Anschlußklemme
1.4 zum äußeren Spulenende 12 führt. Der Spulenkern liegt, da das innere Spulenende
6 mit dem Gehäuse 2 verlötet ist, ebenfalls auf dem Potential des inneren Spulenendes.
Daher ist es möglich, die Spulenwicklung 25 ohne Spulenkörper zwischen zwei Flanschen
29 und 30 unmittelbar auf den Eisenkern 4 zu wickeln, wie dies in der Relaistechnik
bereits bekannt ist. Die Schaltung nach F i g. 3 hat den Vorteil, daß bei einem
Kurzschluß der Wicklung 25 gegen den Kern 4 die Schmelzlotsicherung 32 nicht überbrückt
ist. Der Aufzugskontakt 33- ist im dem Stromzweig zwischen dem inneren Spulenende
6 und der Anschlußklemme 34 angeordnet.
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Bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
weist die Grundplatte 1 eine Warze 27 auf, die teilweise aus der Grundplatte 1,
ausgestanzt ist und die in die Nähe der Sicherungsfeder 5 vorspringt, um ein Verbiegen
dieser Feder während der Fertigung zu verhindern.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Warze 27
und der aufgebogene Lappen 26 auch fehlen, so daß- die Sicherungsfeder 5- unmittelbar
mit dem Prägeteil 22 verlötet wird.
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F i g. 4 zeigt einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der
Erfindung: Bei dieser Ausführungsform ist die Sicherungsfeder 5 unter Vorspannung
mit einem Kupferstreifen 36 verlötet; der in Wärmefühlung mit der Spulenwicklung
25 steht, die gegenüber-diesem Kupferstreifen durch eine aus Kunststoff bestehende
Deckfolie 37 isoliert ist. Der Kupferstreifen 36- ist gegenüber dem Magnetengehäuse
2
durch eine Hartpapierplatte 38 isoliert. Das äußere Spulenende
ist mit dem Kupferstreifen 36 leitend verbunden, wogegen das innere Spulenende mit
dem Gehäuse 2 leitend verbunden ist. Durch Aufbringen eines Tropfens Leitlack wird
zwischen dem Gehäuse 2 und dem Kupferstreifen 36 eine Widerstandsbrücke 15 gebildet,
die als Funkenlöschwiderstand dient. Im Falle eines Dauerstromes erwärmt sich die
Widerstandsschicht stark, und der Kupferstreifen 36 leitet diese Wärme zu der Schmelzlotsicherung
32, die damit gleichzeitig in Wärmefühlung mit dem Widerstand 15 steht.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Leitlack unmittelbar
auf Gehäuseteile aufgebracht worden. Es ist jedoch auch möglich, den Leitlack auf
Papierbänder, dünne Hartpapierplatten oder ähnliches Isoliermaterial durch Spritzen
oder im Tauchverfahren aufzubringen und dann die Bänder oder Platten in Streifen
zu schneiden oder darauf entsprechende Formteile auszustanzen, die dann in die Schaltung
eingefügt werden. Müssen an den Träger des Leitlackes besonders hohe Anforderungen
gestellt werden, so kann dieser auch beispielsweise aus keramischem Material bestehen.