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Vorrichtung zum Herstellen von nach zwei gegenüberliegenden Seiten
offenen viereckigen Gehäuseteilen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Herstellen von nach zwei gegenüberliegenden Seiten offenen viereckigen Gehäuseteilen
mit abgerundeten Kanten aus einem während der Verarbeitung biegsamen und danach
festen Werkstoff, insbesondere Sperrholz.
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Es ist bereits bekannt, während der Verarbeitung biegsamen und danach
festen Werkstoff, beispielsweise Holzfurnier, zu einem offenen Kasten zu biegen,
indem man ein biegsames Band verwendet, welches diesen Werkstoff um alle vier Flächen
eines inneren prismatischen Formteiles zieht. Das Band wird festgehalten und dann
die Anordnung aus Formteil, Werkstoff und Band äußeren Forinteilen ausgesetzt, welche
alle vier Flächen des Werkstoffs gleichzeitig gegen die Flächen des inneren Formteiles
andrücken.
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Eine solche Arbeitsweise ergibt eine schlechte Haftung des Werkstoffs
an den Kanten, da die Schichten des Werkstoffs dazu neigen, sich beim Andrücken
der Flächen an den Kanten zu trennen.
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Es ist ferner bereits bekannt, einen Werkstoff, wie Holzfurniere,
zu einem U-förmigen Forinkörper zu biegen, indem man den Werkstoff mit Hilfe eines
biegsamen Bandes um eine Zwischenfläche eines prismatisch geforinten inneren Formteiles
zieht. Der Werkstoff und das Band werden dann zwischen dem inneren Formteil und
dem mittleren Teil eines dreiteiligen äußeren Formteiles gepreßt, worauf Band und
Werkstoff um die an die innere Fläche angrenzende Kante gelegt werden und dann der
Werkstoff an den beiden Seitenflächen zwischen dem inneren Forrnteil und zwei Seitenteilen
des äußeren Forinteiles gepreßt wird. Dabei wird das Band nicht zwischen dem inneren
Formteil und den Seitenteilen des äußeren Formteiles eingesetzt, so daß das Band
lediglich dazu dient, den Werkstoff um zwei Kanten zu ziehen. Diese Arbeitsweise
ist deshalb auf die Herstellung U-förTniger Gegenstände beschränkt.
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Bei einer in gewisser Hinsicht dieser Arbeitsweise ähnlichen bekannten
ArbeitswQise, die allerdings ebenfalls auf die Herstellung U-förmiger Gegenstände
beschränkt ist, wird das Band an den äußeren, seitlichen Formteilen befestigt, so
daß das Band nicht unabhängig von der Bewegung der seitlichen Formteile angezogen
werden kann.
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Nirgends wird dabei eine Form zum Anpressen der Mittelfläche zwischen
den genannten Seitenflächen verwendet. Insbesondere mangelt diesen und allen anderen
bekannten Verfahren und den zu ihrer Durchführung vorgeschlagenen Vorrichtungen,
daß die verwendeten Spannbänder zwar eine besondere Form ersparen, daß aber in keinem
Fall der Druck an den Ecken ausreicht, um die Rundung richtig auszubilden. Außerdem
muß auf die Lage der Mantelfurniere zueinander besonders genau geachtet werden.
Schließlich neigen die nach den bekannten Arbeitsweisen hergestellten Gehäuse leicht
zum Hohlziehen, Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie geht aus von einer Vorrichtung
zum Herstellen von nach zwei gegenüberliegenden Seiten offenen viereckigen Gehäuseteilen
mit abgerundeten Kanten aus einem während der Verarbeitung biegsamen und danach
festen Werkstoff, insbesondere Sperrholz, wobei diese Vorrichtung aus einer Innenform,
aus an diese, mittels hydraulischer Stempel anpreßbaren äußeren Formteifen sowie
aus einem die Innenform umfassenden Spannband besteht.
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Das Neue wird bei einer solchen Vorrichtung gemäß der Erfindung in
an sich bekannten, das Spannband führenden Walzen gesehen, die am Ende der Werkstoffbahn
am Spannband angreifen und wie das Spannband an hydraulischen Stempeln befestigt
sind, von denen die Stempel für das Spannband um eine zu den offenen Seiten senkrechte
Achse schwenkbar und die Stempel für die Walze im spitzen Winkel zur offenen Seite
des Gehäuseteiles angeordnet sind sowie die Kraftwirkung der Walzenstempel größer
als die der Spannbandstempel bemessen ist.
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Mit einer solchen Vorrichtung ist in jedem Falle gewährleistet, daß
auf die Enden der Werkstoffbahn
und des Spannbandes nach dem Passieren
der dritten und vierten Ecke ein schräg auf die Innenfonn zu gerichteter Druck ausgeübt
wird, wobei die Walzen bis züm Ende der Werkstoffbahn vordringen und dann das Spannband
zu seinen Spannstempeln hin weiterläuft. In Kombination damit ist die Kraftwirkung
der Walzenstempel größer bemessen als die der Spannbandsternpel, so daß das Spannband
von der zweiten und dritten Seite aus um die dritte und vierte Ecke herumgeführt
werden kann.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sollen im folgenden an
Hand der Zeichnungen näher erläutert werden. Diese zeigen in F i g. 1 eine
Seitenansicht einer Maschine zum Biegen und Verkleben von Holzfurnieren zur Herstellung
des Gestells von Rundfunkgehäusen, F i g. 2 eine perspektivische Ansicht
eines Teiles der in Fig. 1 dargestellten Maschine, F i g. 3 bis
6 andere Seitenansichten der verschiedenen Bearbeitungsstufen gemäß der Erfindung
beim Biegen von Schichtmaterial, F i g. 7 eine perspektivische Ansicht eines
aus der Maschine kommenden Gegenstandes und F i g. 8 eine Abänderung gemäß
der Erfindung. Eine Maschine zur Herstellung der Gehäuseteile ist in den F ig.
1 und ' 2 dargestellt. Sie besteht aus vier Stahlrahmenteilen
10, 11, 12, 13, zwischen denen sieben hydraulische oder Druckluftpressen
14, 1SL, 15R, 16L, 16R, 17L und 17R montiert sind. Am oberen
Rahmenteil 12 ist ferner eine starke Strebe 18, deren unteres Ende starr
und fest auf der Innenform 19 montiert ist, angebracht. Diese Innenform
19 ist ein festes rechteckiges Prisma, dessen Längskanten gerundet sind.
Die Presse 14 trägt einen Tisch 22, der sich bezüglich der Innenform 19 nach
oben und unten bewegen läßt. Der Tisch bildet einen Mittelteil der mehrteiligen
Außenform.
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Die Pressen 15L und 15R tragen ähnliche Blöcke 21 L und 21
R, die die Seitenteile der Außenform bilden und durch die Pressen auf die Innenform
19 zu und von ihr weg bewegt werden können.
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Die Pressen 16L und 16R tragen Bügel 22L und 22 R, an deren
Enden Rollen 23 L und 23 R sitzen. Die Pressen 17L und 17R
tragen- Klammern 24L und 24R, die die Enden eines biegsamen Stahlbandes
25 halten.
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Die Zylinder der Pressen 17L und 17R sind bei 26L und
26R schwenkbar montiert. Gegebenenfalls kann man auch einen oder mehrere der Zylinder
der Pressen 14, 15 und 16 in ähnlicher Weise schwenkbar befestigen.
Die Arbeitsweise der Maschine soll im folgenden an Hand der F i g. 1 bis
7 näher erläutert werden.
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Als Beispiel soll angenommen werden, daß auf der Maschine ein Gehäuse
27 (F i g. 7) für ein Rundfunkgerät hergestellt werden soll. Nachdem
das Gehäuse auf die gewünschte Form gebogen ist, wird es mit Verstärkungsstreben
an den Ecken und an anderen Stellen und einem Füllstück zum Abschluß des Spaltes
bei 28 versehen. Diese Endbearbeitungsstufen bilden jedoch keinen Teil der
vorliegenden Erfindung und brauchen deshalb nicht näher erläutert zu werden.
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Das Gehäuse kann aus fünf rechteckigen Furnierholzsähichten bestehen,
wobei die drei inneren beiderseits mit einem Bindemittel bedeckt sind, während die
beiden äußeren Schichten nur einseitig mit Bindemittel bestrichen sind. Man kann
jede beliebige Anzahl von Furnierschichten verwenden, wobei in den Zeichnungen zur
Vereinfachung der Darstellung nur zwei Schichten 29 und 30 dargestellt
sind. Als Bindemittel verwendet man zweckmäßig ein duroplastisches Harz.
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Die einzelnen Furnierschichten werden lose zusammengesetzt, so daß
ihre Kanten aufeinander zu liegen kommen und dann in das biegsame Stahlband eingelegt
werden, wobei die Innenform 19 die Stellung nach F i g. 3 einnimmt.
Zu diesem Zwecke werden alle Pressen 14, 15 und 16 voll zurückgestellt,
so daß die äußeren Formteile 2lL und 21R und die Walzen 23 von der Innenform
abgezogen werden.
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Sobald die Furnierschichten zwischen Band und Innenform eingesetzt
sind, werden die Pressen 17L
und 17R betätigt, die das Band 25 fest
gegen die Unterseite der Innenform 19 anziehen, wie man aus F i
g. 4 erkennt.
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Nunmehr wird die Presse 14 betätigt und drückt den mittleren äußeren
Formteil 20 von unten gegen die Innenform, so daß die Furnierschichten zwischen
Innenform 19 und diesem Teil 20 der mehrteiligen Außenform bildenden Tisch
22 zusammengepreßt werden. Auf diese Weise werden vorhandene Lufteinschlüsse zwischen
den Furnierschichten unter der Innenform 19 herausgedrückt, wobei das Band
die Furnierschichten fest um die scharf abgerundeten Ecken 23 und 24 zieht.
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Die nächste Stufe ist in F i g. 6 dargestellt. Bei ihr werden
die Pressen 15L und 15R betätigt und drücken die seitlichen Formteile 21
L und 21 R gegen die rechte bzw. linke Seite der Innenform, so daß die Seitenteile
der Fumierschichten zwischen Innen- und Außenfonn festgeklemmt werden.
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Die Schlußstufe des Biegevorganges ist in den F i g. 1 und
2 dargestellt und besteht darin, daß man die Pressen 16L und 16R betätigt,
so daß sich die Walzen23L und 23R nach unten innen auf die Innenform19 zu bewegen
und dabei die beiden Enden der Furnierschichten nach unten auf die obere Fläche
der Innenform 19 drücken.
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Auch hierbei hält das Band 25 die Furnierschichten fest auf
die abgerundeten Ecken A und B.
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Die Pressen 16 sind stärker als die Pressen 17, so daß
die Klammern 24L und 24R sich nach unten gegen den Zug der Pressen 17 und
unter dem Einfluß der stärkeren Pressen 16 bewegen. Gleichzeitig werden die
Pressen 17 nach innen verschwenkt.
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Sobald die Furnierschichten auf diese Weise gebogen sind, muß das
Bindemittel abgesetzt werden. Dies erfolgt lediglich dadurch, daß man die Furnierschichten
so lange in der Maschine beläßt, bis das Bindemittel getrocknet und ausgehärtet
ist. Verwendet man in der Wärme aushärtendes Harz, dann erhält man ein schnelleres
Kleben, wenn man den Furnierschichten wenige Minuten Wärme zuführt. Bei der Verleimung
läßt sich die Wärme elektrisch auf zwei verschiedenen Wegen aufbringen. Einmal kann
man ein Heizelement in Form eines metallenen Widerstandsbandes, das in gestrichelten
Linien bei 31 in F i g. 3 angedeutet ist, um die Innenform
19 legen, bis es im wesentlichen die Form der gebogenen Furnierschichten
einnimmt, wobei es jedoch in zwei Endklemmen 32 und 33 ausläuft, die
ebenfalls in F i g. 3
dargestellt sind. Nachdem die Furnierschichten in ihre
Endstellung nach F i g. 1 und 2 gebogen sind, schickt man Heizströme durch
das Widerstandselement 31 und ebenso durch das biegsame Band
25,
so daß die Furnierschichten von beiden Seiten her erwärmt werden. Bei einer anderen
Ausführungsform verwendet man das innere Metallelement 31 und das biegsame
Band 25 als Elektroden, zwischen denen ein Hochfrequenzheizstrom fließt.
Sobald sich das Bindemittel, beispielsweise Harnstofformaldehyd-Kunststoff, abgesetzt
hat, werden die Pressen gelöst, das Band 25 wird gelockert und das Gehäuse27
aufgenommen.
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Bei der Ausführungsforin nach F i g. 8 ist die Innenform 34
an einem Pressenteil 35 befestigt, während der Zwischenteil 36 der
Außenform feststeht. Die Seitenglieder 37 und 38 sind ähnlich wie
die Seitenglieder21L und 21R verschiebbar. Man erkennt aus dieser Figur, daß die
Innenform konvexe und konkave Flächen aufweist und daß die Innenteile36,
37 und 38 entsprechend ausgebildet sind. Die Vorrichtung arbeitet
in der gleichen Weise wie die im vorstehenden näher beschriebene Anordnung.