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Plantafel Die Erfindung bezieht sich auf eine Plantafel, insbesondere
für die Terminverfolgung und Maschinenbelegung in Fertigungs- oder Reparaturwerkstätten.
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Bei einer bekannten Art von Plantafeln können keine Arbeitspapiere
aufgenommen werden, sondern hierbei dienen nur verschiebbare Bänder und Reiter der
optischen Kurvendarstellung.
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Bei einer anderen Art von Plantafeln können zwar Arbeitspapiere in
beschränktem Maße aufgenommen werden. Hierbei sind die Arbeitspapiere jedoch schuppenförmig
auf einer festen Platte angeordnet. Die aus den Schuppen ragenden Arbeitspapiere
symbolisieren in der Abszisse meistens die Zeit und in der Ordinate die Auftrags-
oder Maschinennummer.
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Für Fertigungswerkstätten mit Einzelfertigung oder bei Reparaturwerkstätten
für Produktionsanlagen werden die bisher bekannten Plantafeln nicht eingesetzt,
obwohl diese Werkstätten täglich mit der Unübersichtlichkeit der Terminverfolgung
und der Maschinenbelegung kämpfen.
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Der Grund dafür liegt erstens an der Unbeweglichkeit solcher Plantafeln.
Da die Aufträge nicht parallel zum Eingangsdatum fertig werden, entstehen auf solchen
Plantafeln Lücken, die ein tägliches Umsetzen aller Aufträge erfordert. Durch die
Detaillierung des Auftrages entstehen in der Arbeitsvorbereitung einer mittleren
Fertigungswerkstatt etwa zweitausend Karten mit je sieben bis zehn Belegkarten.
Zwei Angestellte wären hiermit etwa 8 Stunden beschäftigt.
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Es könnten zweitens die drei nötigsten Angaben, wie Maschinennummer,
Termin und Gesamtablauf, im günstigsten Falle aus zwei Plantafeln und einem Karteikasten
entnommen werden. Um aber zweitausend Karten sortieren zu können, benötigt man etwa
hundert der bisher bekannten Plantafeln, die in einer gegebenen Arbeitsvorbereitung
nicht unterzubringen sind.
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Es würde drittens eine Vorplanung bzw. eine Tagesplanung bei kleinen
Stückzahlen und kurzen Durchlaufzeiten durch Lieferung beispielsweise von Blechen,
Profileisen, Armaturen usw. sowie durch Materialfehler, Werkzeugmaschinenbruch,
Arbeiterausfall, durch Störungsarbeiten vom Produktionsbetrieb und vielen anderen
Dingen durchkreuzt, so daß ein unabhängiges Planen erforderlich würde, ohne daß
der Arbeitsvorbereiter durch die Plantafel auch nur die geringste Unterstützung
fände. Jeder Versuch, die Plantafel wieder auf den neuesten Stand zu bringen, wäre
sinnlos, weil die letzte Überlegung im nächsten Augenblick schon wieder überholt
sein kann. Der Terminverfolger sowie der Maschinenbeleger hätten in keiner Weise
von der Neuplanung irgendeinen Nutzen.
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Eine Maschinenbelegung und Terminplanung auf Tage und Wochen im voraus
ist mit den bisher bekannten Plantafeln und den bekanntenArbeitsablaufsystemen nicht
möglich.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Plantafel zu schaffen,
die den Maschinenbelegungsplan, die Termintafel und den Karteikasten enthält, wobei
die Arbeitsunterlagen karteimäßig nach dem Arbeitsablauf einsortiert sind, die keine
Bedienung benötigt, sondern die sich dadurch reguliert, daß man sich ihrer bedient,
d. h. daß die in der Plantafel gemäß der Erfindung verweilendenArbeitspapiere klar
den Auftragsstand ohne Handarbeit anzeigen.
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Die Plantafel muß lückenlos sein und trotzdem ein Auswechseln derAufträge
ermöglichen. Die unmittelbare Orientierung über den Stand allerAufträge muß ein
einfaches und schnelles, termingerechtes Umdisponieren gewährleisten.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß auf einer
Querleiste, etwa senkrecht dazu, verschiebbare und auswechselbare flache Kassetten
mit ihren Flachseiten aneinanderliegend so aufgehängt sind, daß ihre aus durchsichtigem
Kunststoff bestehenden vorderen Schmalseiten in einer Ebene liegen.
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Hinter dem mit Klarsicht-Kunststoff versehenen Teil der Kassetten
können die Arbeitspapiere bzw. Karteikarten in zweckmäßiger Faltung eingebracht
werden, so daß in der vorderen Schmalseite die wesentlichen Daten für die Terminverfolgung,
Maschinenbelegung, Bearbeitungszeit und andere Angaben sichtbar sind. Die Arbeitspapiere
sind in den Kassetten nach dem genauen Arbeitsablauf sortiert und zeigen am Schluß
die jeweilige fällige Maschinenbearbeitung mit der erforderlichen Bearbeitungszeit
an.
Als Arbeitspapiere dienen zweckmäßig Karteikarten, die mit einem
Zeilenvordruck, einer Nutung für eine U-förmige Faltung und einer Sichelstanzung
zwischen dieser Nutung für die Maschinennummer versehen sind, die eine Sichtbarmachung
des gesamten Arbeitsablaufes nach Maschinennummer und kalkulierter Zeit innerhalb
der Klarsichtkassetten ermöglichen.
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Die U-förmig gefalteten Karteikarten sind von oben in den Klarsichtteil
der Kassetten einschiebbar und an dessen Ende durch ein Schloß herausnehmbar.
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Ein weiteres Klarsichtfenster unter diesem Schloß ermöglicht die chronologische
Einordnung z. B. nach der Auftragsnummer in Verbindung mit der Maschinennummer.
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Auf der Kassettenlänge wird mit zwei Reitern der Auftragsfertigungstermin
und der Tag angezeigt, an dem die Bestellung zur Maschine gegangen ist. Eine senkrecht
verschiebbare waagerechte Leiste gibt den Tag an. Unten an der Kassette hängt eine
Tasche zur Aufnahme weiterer Arbeitspapiere.
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Bei der erfindungsgemäßen Plantafel handelt es sich also um eine austauschbare,
bewegliche und lückenlose Plantafel, die den Karteikasten, die Termintafel und den
Maschinenbelegungsplan einer Arbeitsvorbereitung für Reparatur- bzw. Fertigungswerkstatt
mit Einzelfertigung in sich vereint. Sie benötigt keine Bedienung, sondern regelt
sich dadurch, daß man sich ihrer bedient. Sämtliche Arbeitspapiere werden karteimäßig
nach dem Arbeitsablauf in die Plantafel einsortiert. Durch die Entnahme der einzelnen
Arbeitspapiere, die zwangläufig nur nach der Arbeitsablauffolge geschehen kann,
regelt sich die Plantafel so, daß zu jeder Zeit der augenblickliche Auftragsstand
zu ersehen ist.
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Es ist also erkennbar, an welcher Maschine der Auftrag sich zur Zeit
befindet, seit wann er dort ist, wie lange die kalkulierte Zeit für diesen Arbeitsgang
ist, zu welchen Maschinen derAuftrag bis zur Fertigstellung noch muß, der Fertigtermin
und welche Maschine als nächste belegt werden muß, damit keine Terminüberschreitung
entsteht.
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Die Terminübersicht mit gleichzeitiger Bearbeitungsmaschinenangabe
ermöglicht eine tägliche, nach dem Termin abgestimmte Maschinenbelegung, die für
den gesamten Auftrag die kürzeste Werkstattdurchlaufszeit ergibt. Der Karteiführer,
der Terminverfolger und der Maschinenbeleger, in einer Person vereinigt, übersieht
den gesamten Auftragsbestand, wobei die eiligsten, kurzfristigsten Terminarbeiten
zweckmäßig rot gekennzeichnet sind. Wenn er die Auftragskarte zur Bearbeitungsmaschine
gibt, steckt er einen z. B. grünen Reiter zur Tageslinie, und die ganze Einstellarbeit
ist getan. Kommt der Auftrag von der Maschine zurück, zieht der Arbeitsvorbereiter
eine Arbeitskarte aus der Kassette, heftet sie an die Auftragskarte, steckt die
Karten in die untere Tasche und zieht den Steckschieber wieder ab. Das ist die gesamte
erforderliche Arbeit, um erstens die Termintafel immer auf dem neuesten Stand zu
haben, um zweitens eine termingerechte, terminabhängige tägliche Maschinenbelegung
durchführen zu können und um drittens eine karteimäßige, übersichtliche Sortierung
zu haben. Es gibt kein Durcheinander, kein zeitraubendes Suchen oder Blättern mehr,
da alles mit einem Blick zu. übersehen und mit einem Griff zu entnehmen ist. Bei
Fertigstellung eines Auftrages werden die leeren Kassetten entnommen und für neu
eingegangene Aufträge benutzt. Durch eine elektrische Steuerung können zwei oder
drei Tafeln von einem Pult aus bedient werden.
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Die Plantafel ist praktisch überall da einzusetzen, wo es sich um
einen vorgeschriebenen Ablauf mit Arbeits- oder Begleitpapieren handelt, z. B. Ausbildungslauf
für Praktikanten oder Lehrlinge, Inspektionsabwicklung oder Wartungsfolge und vieles
andere ihehr.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt die Seitenansicht einer Kassette der Plantafel; F i
g. 2 zeigt den Querschnitt A-A der Kassette nach F i g. 1; F i g. 3 und 4 zeigen
die Seiten- und Vorderansicht eines Teiles der Kassetten der F i g. 1 mit dem Schloß
für die Karteikarte (= Arbeitspapiere); F i g. 5 und 6 zeigen die Draufsicht auf
eine Karteikarte und den Querschnitt einer Karteikarte in gefaltetem Zustand für
die Kassettenbeschickung; F i g. 7 zeigt die Vorderansicht eines Teiles einer aus
mehreren Kassetten gebildeten Plantafel; F i g. 8 und 9 zeigen die Draufsicht und
den Querschnitt eines einfachen (z. B. roten) Reiters; F i g. 10 und 11 zeigen die
Draufsicht und den Querschnitt eines und F i g. 12 die Seitenansicht eines mit Flügeln
zum Angreifen und Aufbiegen versehenen Reiters, und F i g. 13 und 14 zeigen den
Grundriß und eine Seitenansicht eines elektrisch angetriebenen Kassettenbandes.
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Die in den F i g. 1 bis 4 dargestellte Kassette 2 ist auf einer beliebig
langen Leiste 1 aufgehängt, so daß ihre mit Klarsicht-Kunststoff versehene Schmalseite3
zur Vorderseite weist, hinter welcher die U-förmig gefaltete Karteikarte 4 (= Arbeitspapier)
sichtbar ist. Sie wird von oben in den Kopf des Klarsichtteiles eingeschoben und
am Schloß 6 am unteren Teil dieses Teiles herausgezogen. Unterhalb dieses
Schlosses ist ein weiteres Klarsichtteil 7 zur Aufnahme von Kartenstreifen mit aufgedruckter
Auftrags- oder Kommissionsnummer vorgesehen. Am unteren Ende sind Taschen 8 zur
Unterbringung von weiteren Arbeitspapieren aufgehängt. An den Seitenwänden der Kassetten
sind Aus- und Einbuchtungen 12 und 13 vorgesehen, die eine möglichst senkrechte
Stellung der auf der Leiste 1 nebeneinander aufgehängten Kassetten 2 herbeiführen
sollen. Die in den F i g. 5 und 6 dargestellte Karteikarte 4 ist mit einem Zeilenvordruck
sowie mit einer Sichelstanzung 5 zwischen einer Nutung 5 a und 5 b, die eine
U-förmige Faltung der Karteikarte erleichtern soll, versehen.
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In der F i g. 7 ist die Vorderansicht eines Teiles einer aus mehreren
Kassetten 2 gebildeten Plantafel dargestellt, in der auch die in den F i g. 8 bis
12 dargestellten Reiter oder Schieber 9 a und 9 b sowie die senkrecht verschiebbare
Leiste 11 erkennbar sind.
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Die nach dem Arbeitsablauf gefüllten Kassetten 2 werden entsprechend
der Auftrags- oder Kommissionsnummer auf die Leiste 1 gehängt. Die gefüllte Kassette
2 zeigt dem Arbeitsvorbereiter an, welche Bearbeitungsmaschinen für den Auftrag
bis zur Fertigstellung in Frage kommen und wie groß die jeweilige kalkulierte Maschinenvorgabezeit
ist. Der Schieber 9a auf der Kassette 2 zeigt den Fertigtermin
an.
Die Kassette2 ist am oberen Sichttei13 in dreißig oder zwei- bis dreimal dreißig
oder einunddreißig Teile aufgeteilt, entsprechend den Monatstagen. Wenn der Arbeitsvorbereiter
die erste Karte am Schloß 6 herauszieht, rutscht die gesamte Kartenreihe nach, und
die zweite Karte im Schloß 6 zeigt an, zu welcher Maschine die erste Karte gelangen
muß. Durch einfaches Anfassen wird die Karte im Schloß 6 frei und läßt sich nach
unten herausziehen. Gibt der Arbeitsvorbereiter den Auftrag zur Bearbeitung, klemmt
er einen Reiter 9 b an die Kassette 2 unter die Leiste als Tageslinie 11. Hieraus
ist noch nach vielen Tagen. zu ersehen, wann der Auftrag zu der vorgesehenen Maschine
gegangen ist. Kommt der Auftrag zurück, zieht er den Reiter 9 b ab sowie die nächste
Karte aus dem Schloß 6 und steckt die Auftragspapiere bis zur nächsten Herausgabe
zur Bearbeitungsmaschine unten in die Tasche B. Gibt der Arbeitsvorbereiter
den Auftrag wieder zur Maschine, so klemmt er den Reiter 9 b an die Kassette 2 unter
die Leiste 11. Das wiederholt sich dann bis zur Fertigstellung des gesamten Auftrages.
Der Reiter 9 b sagt also an, ob der Auftrag an der Maschine ist oder noch zur weiteren
Bearbeitung herausgegeben werden muß. Kommt der Schieber 9a der Leiste 11 beängstigend
näher und die Kassette 2 trägt noch mit Abstand von der Leiste 11 den Reiter 9 b,
so genügt ein Blick zum Schloß 6, und der Arbeitsvorbereiter weiß, an welcher Maschine
der Auftrag hängengeblieben ist und wieviel Tage er schon unberechtigt dort liegt.
Ist der Reiter 9 b nicht aufgesteckt, so kann er den Auftrag sofort zur Bearbeitung
geben. Der Arbeitsvorbereiter muß also die Plantafel ständig beobachten.
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Um bei größeren Mengen von Kassetten 2 dem Arbeitsvorbereiter die
Arbeit zu erleichtern, kann man die Aufhängung der Kassetten 2 auf einem elektrisch
angetriebenem Band 16 nach F i g. 13 und 14 wählen. Bei mittleren Stückzahlen genügt
die Anordnung von zwei hintereinander angeordneten Bändern, so daß der Arbeitsvorbereiter
mittels Drehstuhl beide Seiten bedienen kann. Bei einer übergroßen Anzahl von Kassetten
ist wegen der beliebigen Veränderungsmöglichkeit eine Anordnung mehrerer Bänder
zu wählen.
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Bei einem Kassettenband nach F i g. 13 und 14 sorgt ein Anschlag 17
für die Mitnahme der Kassetten 2, und ein Messer 14, das vom Steuerpult 15 aus mit
dem Fuß bedient werden kann, erlaubt ein Trennen und Raffen der Kassetten
2.