DE118788C - - Google Patents

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DE118788C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zweck der Erfindung ist, in einfacher Weise die Kraft zu vermindern, welche zum Oeffnen und Regeln des Auspuffventils von Maschinen mit innerer Verbrennung erforderlich ist. Die Erfindung ist besonders bei den Auspuffventilen von grofsen Gasmaschinen anwendbar, bei welchen ein oder mehrere Auspuffventile solcher Abmessungen erforderlich sind, dafs bedeutende Widerstände der Antriebsvorrichtung zu überwinden sind.
Es sind bereits mehrfach Versuche gemacht worden, diese Widerstände zu beseitigen oder zu vermindern. So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, zwei Ventile zu benutzen, von denen sich das eine nach innen und das andere nach aufsen öffnet und wobei beide Ventile derart verbunden sind, dafs sie zusammen wirken. Auch ist vorgeschlagen worden, ein Hülfsventil zu benutzen, welches den Cylinderdruck bis zu einem bestimmten Grad herabmindert, bevor das Hauptventil geöffnet wird; doch sind dies nicht ausbalancirte Ventile. Es sind noch mannigfache andere Vorrichtungen dieser Art vorgeschlagen worden, doch ist mit keiner derselben die gewünschte Wirkung erreicht worden.
Die Erfindung besteht darin, den Gasdruck auf zwei Flächen wirken zu lassen, die mit dem Ventil verbunden sind. Diese beiden Flächen brauchen aus constructiven oder anderen Gründen nicht völlig gleich zu sein, doch mufs der Druck auf die Flächeneinheit bei beiden übereinstimmen. ' Das Ventil ist daher fast gänzlich ausbalancirt.
Fig. ι zeigt eine Anordnung des Auspuffventils. und seiner Antriebsvorrichtung im Verticalschnitt; das Auspuffventil ist in dem Boden des Cylinders angeordnet angenommen;
Fig. 2 veranschaulicht in ähnlicher Darstellung wie Fig. ι eine abgeänderte Ausführungsform des Ventils, und
Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei welcher das Auspuffventil an der Seitenwand des Cylinders angebracht ist.
Das Auspuffventil ist ein Hubventil von Pilzform aus Gufseisen oder anderem geeigneten Metall. Die dargestellten Anordnungen können veränderten Verhältnissen entsprechend mannigfach geändert werden. Nach Fig. f öffnet sich das Auspuffventil α nach oben in die Verbrennungskammer des Cylinders b. Unterhalb des Kopfes des Ventils ist eine Erweiterung oder ein Bund c angebracht, der einen Kolben bildet. Der Kolben c pafst in einen kurzen Cylinder d, während die Spindel e des Ventils durch den Boden dieses Cylinders d nach aufsjen ] tritt, um hier nahe dem Ende des Auspuff habeis f zu enden, der das Ventil in üblicher Weise bewegt. Seitlich von dem Auspuffventil α und ebenfalls von dem Hebel / bethätigt, ist ein kleines Hülfsventil g angeordnet, welches die Verbindung zwischen dem Cylinder b und der unteren Seite des Kolbens c durch die Kanäle u ν herstellt und absperrt. Der Hebel f veranlafst die Oeffnung des Ventils g ein wenig früher als die Oeffnung des Auspuffventils a, so dafs der Druck aus dem Cylinder b unter dem Kolben c wirkt,
ehe das Ventil α geöffnet ist; es gelangt das Ventil α sonach theilweise in das Gleichgewicht und erfordert weniger Kraft zum Oeffnen.
/ bezeichnet eine Feder, um das Auspuffventil zu schliefsen; m ist eine entsprechende Feder für das Hülfsventil g.
Das Auspuffventil α kann hohl gegossen und mit einem inneren Rohre h zur Circulation von Kühlwasser ausgestattet werden, das durch das Rohr k am Boden der Ventilspindel e ein- und durch das innere Rohr h austritt.
Fig. 2 veranschaulicht eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. i, bei welcher das kleine Ventil g in den Kopf des Auspuffven-. tils α gelegt ist; die Spindel dieses Ventils führt innerhalb der Spindel e des Auspuffventils nach unten, welch' letztere bei dieser Ausführungsform rohrartig ausgebildet ist. Die Feder m des Hülfsventils liegt ebenfalls in der Spindel e des Auspuffventils. Das Ventil g läfst den Druck unter den Kolben c durch den Kanal ν treten, der bei dieser Ausführungsform sich im Auspuffventil befindet. Das Kühlwasser' tritt hier bei ρ ein, gelangt in den Ventilkopf und wird durch das Rohr r, die Bohrung s und das Rohr t wieder abgeführt.
Fig. 3 veranschaulicht die Anordnung des Auspuffventils seitlich an der Verbrennungskammer des Cylinders. In diesem Falle liegt der Kolben c über dem Kopf des Auspuffventils α und das Hülfsventil g, welches innerhalb des Auspuffventils angeordnet ist, verbindet durch die Kanäle u und ν den Raum über. dem Kolben c mit der Atmosphäre, anstatt mit dem Innern des Cylinders b. Der Druck oben auf den Kolben c wird danach auf Atmosphärendruck gemindert, unmittelbar bevor das Auspuffventil geöffnet wird. Das Circulationswasser wird in das Auspuffventil durch die Rohre w und χ eingeleitet, die an dem Rohr y befestigt sind; letzteres steht mit dem Kolben c in fester Verbindung, und wird durch eine Stopfbüchse am Ende des Cylinders d geführt; der Austritt des Kühlwassers erfolgt durch das Rohr %.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Entlastetes Auspuffventil für Gaskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs kurz vor dem Eröffnen des Auspuffventils ein Cylinder fd), in welchem sich ein am Auspuffventil sitzender Kolben (c) bewegt, durch Anheben eines Hülfsventils (g) mit dem Arbeitscylinder verbunden ist.
2. Ein entlastetes Auspuffventil nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, dafs der Cylinder (d) mit dem Arbeitscylinder dauernd verbunden, ist und kurz vor dem Eröffnen des Auspuffventils durch Anheben des Ventils (g) mit der Auspuffleitung und dadurch mit der freien Luft in Verbindung gesetzt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0369967A1 (de) * 1988-11-15 1990-05-23 Ab Volvo Ventilvorrichtung in einer Brennkraftmaschine
DE10141262A1 (de) * 2001-08-23 2003-03-06 Bayerische Motoren Werke Ag Ventiltrieb für ein Tellerventil einer Brennkraftmaschine
DE102009004646A1 (de) 2009-01-28 2010-07-29 Volkswagen Ag Brennkraftmaschine

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