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Anordnung für eine Stallentlüftung Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anordnung für eine Stallentlüftung durch einen Ventilator.
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Zweck der Erfindung ist es, daß die Anordnung und. die Vorrichtungen,
die bei der Anordnung verwendet werden, so einfach sind, daß die Stallentlüftung
billig ist, vom Bauer selbst eingebaut werden kann, praktisch keiner Wartung bedarf
und mit Sicherheit dafür sorgt, daß das Vieh ausreichend mit frischer Luft versorgt
wird.
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Es sind Anordnungen für Stallentlüftungen bekannt, bei denen ein die
Stalluft absaugender Ventilator von einem Thermostaten, z. B. einem Bimetallregler,
geschaltet wird. Nachteil dieser Ausführungen ist es, daß der die Stalluft absaugende
Ventilator immer noch von Hand aus- und eingeschaltet werden muß, der Thermostat
aber nur abschaltet, wenn eine tiefste Stalltemperatur, z. B. 14° C, unterschritten
wird.
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Der Nachteil, daß immer von Hand bedient werden muß und dabei häufig
entweder das Ein- oder Abschalten vergessen wird und es weiter im Belieben des einzelnen
liegt, wann er ein- oder abschaltet, soll durch die Erfindung behoben werden.
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Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung besteht darin, daß in Reihe
mit dem bei zu tiefer Stalltemperatur abschaltenden Thermostaten in einstellbaren
Zeitabständen unabhängig von der Stalltemperatur schaltende Kontakte angeordnet
sind.
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Eine derartige Anordnung geht von der überlegung aus, daß eine bestimmte
Anzahl Großvieheinheiten einen bestimmten Frischluftbedarf bzw. -verbrauch besitzt.
Die Zeitabstände, in welchen die Kontakte den Ventilator selbsttätig aus- und einschalten,
sind von der Anzahl der im Stall vorhandenen Großvieheinheiten abhängig. Durch Versuche
ist z. B. festgestellt, daß die Luftrate (Menge der abgesaugten Luft) 100 m3 für
Rinder und Pferde pro Stunde ausreichend ist. Die Kontakte lassen sich jetzt so
schalten, daß der Ventilator so oft in einer Stunde aus- und eingeschaltet wird,
daß die verlangte Luftrate vorhanden ist. Der Ventilator ist dabei so groß dimensioniert,
daß er etwa nicht ununterbrochen eingeschaltet ist. Die Länge der Pausen hängt dann
also von der Größe des Ventilators und den mit Frischluft zu versorgenden Großvieheinheiten
ab. Diese Versorgung mit Frischluft erfolgt unabhängig von der Außentemperatur.
Es ist nur ein Thermostat vorhanden, welcher die ganze Anlage stillsetzt, wenn eine
Unterkühlung des Stalles zu befürchten ist. In der Regel sind derartige Thermostaten
auf 14° C eingestellt. Selbstverständlich sind die entsprechenden Lufteintrittschlitze
im Stall vorhanden, damit entsprechend der abgesaugten Luft die gleich große Frischluftmenge
in den Stall eintritt.
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Eine Möglichkeit der Ausbildung der in einstellbaren Zeitabständen
schaltenden Kontakte besteht darin, daß die periodisch schaltenden Kontakte von
einem Bimetallstreifen mit Heizwicklung gebildet werden, welche in Selbstunterbrecherschaltung
arbeiten.
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Derartige Anordnungen sind z. B. bei Reklamebeleuchtungen bekannt.
Sie haben den Vorteil, daß sie billig sind. Die Schaltleistung ist auch ausreichend,
da Ventilatoren, die für die Stallentlüftung verwendet werden, in der Regel nur
40 bis 120 Watt Leistungsaufnahme haben.
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Falls wegen des Stallklimas Korrosionserscheinungen an den Kontakten
zu befürchten sind, besteht eine weitere Möglichkeit darin, daß die periodisch schaltenden
Kontakte von einem Quecksilberschalter gebildet werden, wobei der eine Kontakt von
der Quecksilbersäule gebildet wird und der andere Kontakt ein periodisch, magnetisch
durch die Glaswandung hindurch hin- und herbewegter Anker ist, der einen Kontakt
trägt.
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Derartige Schalter sind bekannt. Sie werden z. B. bei Weidezaungeräten
verwendet, wo ebenfalls periodisch ein Ein- und Ausschalten erfolgt.
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Zweckmäßig ist es, daß der Abstand der periodisch schaltenden Kontakte
durch einen Exzenter einstellbar ist.
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Diese Einstellmöglichkeit wird man bei einem Bimetallstreifen mit
Heizwicklung anwenden, während bei Quecksilberschaltern z. B. mechanische Hemmungen
bewegt werden können, deren Hemmkraft ebenfalls einstellbar ist.
Eine
konstruktiv besonders zweckmäßige Ausbildung des Stallüfters mit den Kontakten ist
es, daß die Einstellknöpfe für den Thermostaten und die periodisch schaltenden Kontakte
nebeneinander auf einem Gehäuse angeordnet sind, welches hinten den Ventilator im
Saugrohr aufnimmt sowie oben und unten die Abluftöffnungen besitzt.
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Durch eine derartige Ausbildung erreicht man das zugfreie Abführen
der Stalluft und eine Anbringung der Stallentlüftung, welche im Stall wenig Raum
beansprucht und dadurch zu keiner Arbeitsbehinderung Anlaß gibt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Dabei gehen aus der Zeichnung und der Beschreibung hierfür weitere Erfindungsmerkmale
hervor.
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F i g. 1 zeigt- schematisch das Gehäuse mit den Einstellknöpfen und
dem Ventilator in teilweisem Schnitt bei der Stallwand; F i g. 2 entspricht der
Seitenansicht der F i g. 1; F i g. 3 zeigt das Schaltbild der Anordnung; F i g.
4 zeigt eine Möglichkeit der Ausbildung eines Quecksilberschalters.
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In der F i g. 1 ist die Stallwand 1 gezeichnet, in die ein
kreisrunder Durchbruch . gestemmt wurde, damit das Saugrohr 2 eingeführt
werden kann. Im Saugrohr 2 ist der Ventilator 3 angeordnet. Eine Abschlußklappe
4 verhindert das Eindringen von Windstößen. Im Gehäuse ist noch eine Regelklappe
5 vorhanden, die mittels :eines Handgriffes 6 in die Stellungen 7, 8, 9 gebracht
werden kann. Durch diese verschiedenen Stellungen und die entsprechende Verschwenkung
der Regelklappe wird erreicht, daß, wenn die gezeichnete Stellung 7 eingenommen
wird, das Absaugen in Pfeilrichtung 10 unten vom Stallboden 11 aus erfolgt.
In der Stellung 8 erfolgt das Absaugen halb in Pfeilrichtung 10 von unten
und halb in Pfeilrichtung 12 von oben. In der Stellung 9 erfolgt dann das
Absaugen nur von oben in Pfeilrichtung 12. Die abgesaugte Luft gelangt dann
in Pfeilrichtung 13 nach außen. In Stellung 9 erfolgt die Absaugung nur in
Pfeilrichtung 12 von oben.
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Aus der F i g. 2 ist zu erkennen, daß im Gehäuse 14 nebeneinander
die Einstellknöpfe 15,16 für die Bedienung der Anlage vorhanden sind. Die
Funktion ist dann folgendermaßen: An den Anschlußklemmen 17, 18 der F i g.
3 liegt Netzspannung. Die Netzspannung wird durch die Glimmlampe 19, die
mit dem Vorwiderstand 20 in Reihe liegt, angezeigt. Ein Thermostat 21, der
z. B. von Bimetallstreifen 22 gebildet wird, dient als Einstellung
für die Tiefsttemperatur. Er schaltet die Anlage ab, wenn z. B. die Temperatur von
14° C unterschritten wird, um eine Unterkühlung des Stalles zu vermeiden. In Reihe
mit diesem Thermostaten 21 liegen dann die unabhängig von der Temperatur
periodisch ein- und ausschaltenden Kontakte 23,24. Im Ausführungsbeispiel besitzt
z. B. der Kontakt 24 eine Heizwicklung 25 auf einem Bimetallstreifen.
Wird der Exzenter 26 bewegt, was durch Drehen des Einstellknopfes 16 erfolgt,
dann kann man erreichen, daß die Kontakte 23,24 schließen. Ist der Hauptschalter
27 geschlossen, dann heizt die Wicklung 25 den Bimetallstreifen auf
und öffnet die Kontakte 23, 24 wieder, so daß eine Unterbrechung stattfindet.
Entsprechend diesem Ein- und Ausschaltspiel wird der Ventilator 3 aus- und eingeschaltet.
Der Betriebszustand wird durch die Glimmlampe 29 mit dem Vorwiderstand
30 angezeigt. Je nach der Stellung des Einschaltknopfes 16 bzw. des Exzenters
26 vergeht eine mehr oder weniger lange Zeit zwischen Abkühlen und Erhitzen der
Heizwicklung 25. Entsprechend sind die Ein- und Ausschaltpausen des Ventilators
3 kürzer oder länger. Damit ist es möglich, genau, auf die Anzahl der Großvieheinheiten
abgestimmt, die zuzuführende Frischluft abzustellen.
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In der F i g. 4 ist ein an sich bekannter Quecksilberschalter gezeichnet,
dessen Magnetwicklung 31 mit dem einstellbaren Vorwiderstand 32 an denselben Klemmen
liegt wie die Heizwicklung 25.
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In einem Glasrohr 33 ist eine federnde Zunge 34 vorhanden, welche
vorn einen Anker 35 trägt und den Kontakt 36. Fällt der Anker ab, dann gibt der
Kontakt 36 mit dem Quecksilber 37 Kontakt. Über Anschlüsse 38,39 wird dann
der Ventilator 3 eingeschaltet. Eine an sich bekannte mechanische Hemmung ist nicht
näher dargestellt. Statt der mechanischen Hemmung ist es auch genauso möglich, dem
Magneten 40 einen anderen Magneten gegenüber anzuordnen, welcher die entgegengesetzte
Wirkung auf den Anker 35 ausübt. Vom Überwiegen der magnetischen Kraft vom Magneten
40 oder dem nicht gezeichneten Gegenmagneten ist es dann abhängig, in welcher
zeitlichen Folge der Anker 35 in Pfeilrichtung 41 hin- und herbewegt wird.
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Der Elektromagnet 40 kann auch durch einen Dauermagneten ersetzt
werden. Wird jetzt der Dauermagnet durch einen Bimetallstreifen 24 mit Heizwicklung
25, auf dem er befestigt ist, dem Anker 35 genähert oder entfernt, dann findet das
gleiche Ein-und Ausschaltspiel statt.
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Als Anwendung der Erfindung sind alle Möglichkeiten der Belüftung,
insbesondere von Ställen, zu bezeichnen, wo man unabhängig von der Temperatur in
bestimmten Zeitintervallen eine bestimmte einstellbare Menge Luft absaugen bzw.
entsprechend Frischluft zuführen will.