DE1185627B - Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Klischees - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 41 c

Deutsche Kl.: 15 b-1/01

Nummer: 1185 627

Aktenzeichen: F 39969 VI b/15 b

Anmeldetag: 12. Juni 1963

Auslegetag: 21. Januar 1965

Es hat nicht an Versuchen gefehlt, Kunststoffe wegen ihrer guten mechanischen Eigenschaften und ihrer Korrosionsbeständigkeit als Klischeematerial einzusetzen. Insbesondere wurden Polyvinylchlorid und Polyamide in die Praxis eingeführt. Die verwendeten Kunststoffe weisen jedoch verschiedene Nachteile auf.

Polyvinylchlorid ist z. B. nicht gegen alle Lösungsmittel der Druckpasten beständig, so daß daraus hergestellte Klischees nicht generell verwendet werden können. Bei den Polyamiden stört die Neigung, Wasser aus der Luftfeuchtigkeit aufzunehmen. Da Wasser bei Polyamiden als Weichmacher wirkt, ändern sich die Weichheit und die Dimension der Druckplatten je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft.

Es wurde nun gefunden, daß Kunststoff-Klischees, die diese Nachteile nicht zeigen, nach einem Verfahren hergestellt werden können, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Druckbilder aus Platten oder Formkörpern aus hochmolekularen Polyoxymethylen oder Mischpolymerisaten aus Formaldehyd oder Trioxan mit Formalen oder Ringäthern durch Säureätzung herausgearbeitet werden.

Neben dem homopolymeren Polyoxymethylen eignen sich als Material für das erfindungsgemäße Verfahren die Mischpolymerisate aus 90 bis 99 Gewichtsprozent Trioxan und 10 bis 1 Gewichtsprozent cyclischen Formalen oder Ringäthern, wie beispielsweise Diglykolformal, Dioxolan, Butandiolformal, Tetrahydrofuran oder Äthylenoxyd.

Nach Abdeckung der gewünschten Druckbilder mit säurefesten Lacken kann durch Einwirkung einer starken Säure, z. B. konzentrierter Schwefelsäure, eine energische Ätzung erzielt werden. Ätztiefen von 0,3 bis 0,5 mm werden in einer Stunde erhalten. Bei 80%iger Schwefelsäure erhöht sich die Ätzzeit auf das Eineinhalbfache bis auf das Doppelte; bei 65%iger Schwefelsäure auf das Dreifache. Mit geringeren Säurekonzentrationen können auch ganz schwache Ätzungen, wie sie für Raster benötigt werden, erreicht werden. Außer Schwefelsäure sind andere anorganische und starke organische Säuren wirksam.

Mit den säurefesten Lacken kann direkt auf dem Klischeematerial gezeichnet werden. Auch sonstige bekannte Übertragungsmethoden, z. B. eine fotomechanische Übertragung, sind möglich. Je nach der gewünschten Ätztiefe kann im Einstufen- oder Mehrstufen-Ätzverfahren gearbeitet werden.

Die so hergestellten Klischees besitzen eine ausgezeichnete Härte, gute Zähigkeit, hohe Kratzfestigkeit Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Klischees

Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius &Brüning,
Frankfurt/M.- Höchst

Als Erfinder benannt:

Diethard Benkel, Kelkheim (Taunus);

Hans Joachim Lenz, Lorsbach (Taunus)

und einen geringen Abrieb. Die Dimensionsstabilität ist unabhängig von der Luftfeuchtigkeit. Die Flexibi-

_ao lität dünner Platten erlaubt die Aufspannung auf Zylinder, wie es in der Flexographic üblich ist. Die Härte des Materials bewirkt s,ehr scharfe Drucke.

Durch das Ätzverfahren lassen sich auch feinste Striche oder Schriftzüge übertragen. Die Beständigkeit gegen Lösungsmittel ist sehr gut. Klischees aus Polyoxymethylen oder Mischpolymerisaten des Trioxans können praktisch für alle Druckfarben verwendet werden.

Beispiel!

Auf einer 3 mm starken Platte aus Polyoxymethylen wird nach Abdeckung mit einer Schrift und gleichzeitiger seitlicher Abdeckung mit einem säurefesten Bitumenlack eine V2Stündige Ätzung mit 8O°/oiger Schwefelsäure durchgeführt. Es zeigt sich, daß die Konturen sauber und scharf nach der Entfernung des Abdecklackes erhalten werden. Das Klischee ist wie ein Metallklischee zu verwenden, bedarf aber infolge der guten Korrosionsbeständigkeit geringerer Pflege.

Beispiel 2

Auf einer 1 mm starken Extruderplatte aus einem Mischpolymerisat aus 98 Gewichtsprozent Trioxan und 2 Gewichtsprozent Äthylenoxyd wird ein säurebeständiger Kopierlack aufgetragen. Nach Belichtung und Entwicklung wird mit 65%iger Schwefelsäure vorgeätzt. Danach wird erneut mit einem entsprechenden Bitumenlack abgedeckt und mit 80%iger Schwefelsäure weiter geätzt. Diese flexible Platte kann für Flexographic verwendet werden, da sie sich ohne weiteres aufspannen läßt. Eine ganz schwache

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Claims (1)

3 4 Überätzung rauht auch die herausstehenden Kon- molekularem Polyoxymethylen oder Mischpoly- turen auf und verbessert so die Druckfarbenauf- meren des Formaldehyds oder Trioxans mit For- nahme. malen und Ringäthem durch Säureätzung Druck- T, . t ■■ ν bilder herausgearbeitet werden. Patentansprüche: „ „ T. , , 6 TT „ Tr ^ x _ r 5 2. Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-

1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoff- Klischees nach Anspruch 1, dadurch gekenn-

Klischees, dadurch gekennzeichnet, zeichnet, daß die Ätzung mit 65- bis 96%>iger

daß aus Platten oder Formkörpern aus hoch- Schwefelsäure durchgeführt wird.

409 769/25 1.65 © Bundesdruckerei Berlin