DE1182503B

DE1182503B - Dampfphaseninhibitor zur Verhinderung der Korrosion von Kupfer und kupferhaltigen Legierungen

Info

Publication number: DE1182503B
Application number: DEJ19098A
Authority: DE
Inventors: Joseph Bernard Cotton
Original assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Current assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date: 1959-12-04
Filing date: 1960-12-02
Publication date: 1964-11-26

Description

Dampfphaseninhibitor zur Verhinderung der Korrosion von Kupfer und kupferhaltigen Legierungen Bekanntlich unterliegen Kupfer und kupferhaltige Legierungen einer Korrosion, wenn sie in Gegenwart von Feuchtigkeit der Luft ausgesetzt werden, und sie verfärben sich hierbei oberflächlich.
Es ist bekannt, daß Metalle, insbesondere Eisen, Nickel, Chrom, Kobalt, Wolfram und Reimaluminium, gegen Oberflächenkorrosion geschützt werden können, wenn diese den Dämpfen organischer Verbindungen ausgesetzt werden. Diese Verfahren sind als VPI-Verfahren (Vapour Phase Inhibitor) oder VCI-Verfahren (Volatile Corrosion Inhibitor) bekannt. Hierbei werden gewisse organische Verbindungen, insbesondere Dicyclohexalammoniumnitrit, auf das betreffende Metall in Dampfform aufgebracht, wobei sie einen äußerst dünnen passivierenden Schutzfilm hinterlassen. Im allgemeinen werden diese inhibierenden Stoffe auf Papier oder ein anderes Umhüllungsmaterial für die betreffenden Gegenstände aufgebracht und die Gegenstände darin eingewickelt, bzw. entsprechend imprägnierte Papierbahnen werden zwischen zu stapelnde Bleche gelegt.
Es ist auch schon bekannt, Papier mit zwei Lösungen zu behandeln, von denen die eine ein anorganisches Nitrit und die andere das Salz einer organischen Base enthält, um so eine gegen Korrosion schützende Umhüllung für Eisengegenstände zu schaffen.
Wie schon erwähnt, sind die bekannten Inhibitoren insbesondere wirksam für Eisenmetalle, aber nicht so wirksam bei Kupfer und Kupferlegierungen. Es wurde nun gefunden, daß Benztriazol als Dampfphaseninhibitor zur Verhinderung der Korrosion von Kupfer und kupferhaltigen Legierungen besonders geeignet ist.
Die Anwendung dieses Inhibitors erfolgt in der Weise, daß Benztriazoldampf auf die Fläche des zu schützenden Gegenstandes aus Kupfer oder einer Kupferlegierung aufgebracht wird. Zu diesem Zweck wird beispielsweise der Gegenstand in einer mit Benztriazoldampf gesättigten Atmosphäre aufgehängt oder bewegt, und der Dampf wird hierbei bei einer Temperatur von etwa 85° C gehalten.
Eine besonders wirksame Kondensation des Benztriazoldampfes auf den zu schützenden Gegenstand kann dadurch herbeigeführt werden, daß dieser abgekühlt wird, bevor er in die mit Benztriazoldampf gesättigte Atmosphäre eingebracht wird. Gewünschtenfalls können die zu schützenden Gegenstände vor dem Behandeln mit Benztriazoldampf beispielsweise mit Trichloräthylen entfettet werden. Der auf diese Weise auf den Gegenständen aus Kupfer oder Kupferlegierungen erzeugte Film schützt diese wirkungsvoll gegen Korrosion, wie sich aus folgenden Versuchen ergibt.

Die Versuche wurden mit Kupfer und Kupferlegierungen durchgeführt, wobei die betreffenden Gegenstände vor dem Kondensieren von Benztriazol auf ihren Oberflächen mit Trichloräthylen entfettet wurden. Sie wurden in gekühltem Zustand in dem mit Benztriazoldampf gesättigten Raum eingebracht, damit das Benztriazol auf ihnen kondensieren konnte. Im allgemeinen wurde der Klimaraum für die Dauer der Versuche auf einer Temperatur von etwa 30° C gehalten. Wenn in der Tabelle. von einer veränderlichen Temperatur die Rede .ist, so ist darunter zu verstehen, daß die Probe der mit Benztriazoldampf gesättigten Atmosphäre bei zwischen warm und kalt schwankenden Temperaturen ausgesetzt wurden. Die Korrosionsversuche wurden auch in Meerwasser durchgeführt. Die Ergebnisse der Versuche sind in der folgenden Tabelle mit den verschiedenen Graden der Verfärbung angegeben.

Versuch Versuchs- Versuchs-

Material Versuchsbedingungen Verfärbung

Nr. bedingungen dauer

1 Kupfer unbehandelt 8 Wochen konstante Temperatur mäßig bis stark

2 Kupfer unbehandelt 8 Wochen konstante Temperatur mäßig bis stark

3 Kupfer dampfbehandelt 8 Wochen konstante Temperatur ganz unbedeutend

4 Kupfer dampfbehandelt 19 Wochen konstante Temperatur ganz unbedeutend

5 Kupfer unbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur stark

6 Kupfer dampfbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur einige Proben schwach,

andere nicht

7 Messing unbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur mäßig bis stark

8 Messing unbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur mäßig bis stark

9 Messing dampfbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur schwach

10 Messing dampfbehandelt 10 Tage veränderliche Temperatur ganz wenig

11 Messing unbehandelt 16 Wochen konstante Temperatur wenig

12 Messing unbehandelt 16 Wochen konstante Temperatur wenig

13 Messing dampfbehandelt 16 Wochen konstante Temperatur nicht

14 Kupfer dampfbehandelt - Meerwasser nicht

15 Messing dampfbehandelt - Meerwasser nicht

16 Kupfer unbehandelt - Meerwasser stark

17 Messing unbehandelt - Meerwasser stark

Claims

Patentanspruch: Verwendung von Benztriazol als Dampfphaseninhibitor zur Verhinderung der Korrosion von Kupfer und kupferhaltigen Legierungen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 850 976; »Metalloberfläche«, 1955, S. A 87; »Werkstoffe und Korrosion«, 1956, S. 266; »Jahrbuch der Oberflächentechnik«, 1959, S. 85, 1960, S. 323; »Ind. and Engin. Chemistry«, 46 (1954), S. 2592 bis 2594.