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Vorrichtung zum Anschärfen der Enden von endlos zu machenden, ein-
oder mehrschichtigen Treibriemen bzw. Förderbändern Die Erfindung geht aus von einer
Vorrichtung zum Anschärfen der Enden von endlos zu machenden, ein- oder mehrschichtigen
Treibriemen bzw. Förderbändern.
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Es ist bereits eine Schleifmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken
mit gewölbter Oberfläche bekannt. Diese an sich bekannte Einrichtung zeigt ein in
senkrechter Richtung gleitend gelagertes Glied mit zwei Armen, von welchen der eine
Arm eine zum Teil kugelförmige, drehbar gelagerte Führungsrolle und der andere Arm
einen drehbar gelagerten Schleifkörper trägt. Der die Führungsrolle tragende Arm
ist in Grenzen relativ beweglich zu dem in senkrechter Richtung gleitend gelagerten
Glied. Der Kopf und die Führungsrolle sind auf einander gegenüberliegenden Seiten
der senkrechten Achse des gleitenden Gliedes angeordnet. Diese Maschine weist ferner
zwei Tische auf, von welchen der eine eine Matrize und der andere das Werkstück
trägt. Diese beiden Tische sind relativ zu dem Schleifkörper und der Führungsrolle
in Längs- und Querrichtung beweglich gelagert. Das Werkstück wird nach Maßgabe der
Matrize bearbeitet. Es ist ferner eine Vorrichtung zum Schleifen von Innenflächen
von hohlkörperförmigen Werkstücken bzw. Außenflächen dieser Werkstücke nicht mehr
neu. Diese an sich bekannte Vorrichtung zeigt ein Schleifwerkzeug in Form eines
um Laufrollen geschlungenen Bandes. Das Schleifband sowie dessen Träger und Antrieb
sind mit einem Schlitten so verbunden, daß die gesamte Anordnung, insbesondere aber
das Schleifband als solches in axialer Richtung auf das Werkstück zu bewegt werden
kann.
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In neuzeitlichen Riementrieben sind die früher gebräuchlichen einschichtigen
Ledertreibriemen vielfach ersetzt durch mehrschichtige Treibriemen, deren Schichten
verschiedene Aufgaben erfüllen, eine Schicht dient zur Übertragung der Umfangskraft;
diese Zugschicht besteht meist aus gerecktem Superpolyamid. Eine zweite Schicht
dient der Erzeugung genügender Adhäsion (Reibung) zwischen dem Riemen und den Riemenscheiben;
für sie kommt beispielsweise Leder, vorzugsweise Chromspaltleder, zur Verwendung.
Oft ist noch eine dritte Schicht, z. B. aus Textilgewebe, an der Riemenaußenseite
vorgesehen; sie ergibt einen Schutz der Zugschicht gegen Austrocknung und/oder deren
Verstärkung in der Riemenquerrichtung.
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Viel Mühe macht es, diese mehrschichtigen Treibriemen als endlose
Riemen zu liefern. Daran ist man aber stark interessiert, weil die in dem Material
Polyamid und in der beschriebenen mehrschichtigen Ausbildung des Treibriemens schlummernden
Möglichkeiten erst dann voll nutzbar gemacht werden können, wenn störende mechanische
Riemenverbinder entbehrt werden können. Insbesondere können nur endlos gemachte
Treibriemen mit höchster Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden und dabei noch
eine große Zugkraft übertragen.
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Für das Endlosmachen kommt, wenn eine technisch vollkommene Aufgabenlösung
angestrebt wird, nur ein Anschärfen der zu verbindenden Riemenenden in Betracht.
Bei mehrschichtigen Treibriemen, deren Schichten verschieden stark sind entsprechend
ihren Festigkeitseigenschaften und ihren Aufgaben, darf das Anschärfen aber nicht
einfach in der Bildung eines an beiden Riemenenden gleichen Keiles bestehen. Vielmehr
muß der Keilwinkel vergleichsweise sehr klein sein bei der Polyamidschicht, die
selbst bei Treibriemen für hohe Leistungen oft nur 1 bis 2 mm beträgt. Durch kleinen
Keilwinkel kann eine hinreichend große überdeckungsfläche der miteinander zu zu
verklebenden oder zu verschweißenden Polyamidschichten geschaffen werden. Andererseits
verlangen die Textilgewebe- und die Chromspaltlederschicht nur kleinere Berührungsflächen
zur dauerhaften Verbindung, so daß der Anschärfwinkel für sie größer gemacht werden
kann. Damit ergibt sich eine Verkürzung der gesamten Verbindungsstelle in der Riemenlängsrichtung
und eine entsprechende verbesserte Biegefähigkeit des Riemens.
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Zu berücksichtigen ist weiterhin, daß die genannten Mehrschichtenriemen
in der Regel keinen symmetrischen Querschnitt haben. Die Zugschicht aus Polyamid
ist meist wesentlich dünner als die Reibschickt,
obwohl diese nicht
aus hochwertigem Leder zu bestehen pflegt. Die äußere Textilgewebeschicht, die an
der Übertragung der Umfangskraft so gut wie nicht teilhat, pflegt man noch dünner
zu machen als die Polyamidschicht. Dennoch kann eine bestimmte Form der Anschärfung,
die als beste für eine bestimmte Riemengröße eines bestimmten Riementyps ermittelt
ist, doch nur gültig sein für ein Riemenende; für das andere zugeordnete Riemenende
muß dagegen eine andere Form der Anschärfung ermittelt werden, die zu der erstgenannten
Form im Profil etwa das Spiegelbild ist.
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In der Praxis hat man die entsprechende Verbindung der Riemenenden
bisher in der Weise vorbereitet, daß das Riemenende auf ein stationäres Schleifband
gehalten und dabei von Hand ein Druck auf die zu schleifenden Stellen ausgeübt wird,
der der gewünschten veränderlichen Anschärfung entspricht. Hierbei muß der Schleifvorgang
ungezählte Male unterbrochen werden, um das Riemenende zu wenden und seine Unterseite
zu prüfen. überdies erfordert die einerseits ausreichende, andererseits begrenzte
Druckausübung einen besonders geschickten und erfahrenen Arbeiter, wie er in der
Mehrzahl der riemenbenutzenden Betriebe nicht zur Verfügung steht, so daß allein
aus diesem Grunde die hochwertigen endlosen Mehrschichtriemen vielfach nicht verwendet
werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit welcher das Anschärfen von endlos zu machenden, ein- oder mehrschichtigen Treibriemen
bzw. Förderbändern mit einfachen Mitteln und möglichst zeitsparend vorgenommen werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vereinigung folgender
Merkmalsgruppen gelöst: a) In an sich bekannter Weise ist das anzuschärfende Ende
des Riemens auf einen über Führungen längsbeweglichen Werktisch befestigt, auf dem
auch ein Kurvenstück auswechselbar befestigt ist, auf welchem Kurvenstück eine an
dem Lagerschild eines bandartig umlaufenden Fräs- oder Schleifwerkzeuges drehbar
angeordnete Führungsrolle abrollbar ist.
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b) In an sich bekannter Weise ist das bandartig umlaufende Fräs- oder
Schleifwerkzeug längs, quer und senkrecht zum Werktisch beweglich und führt dabei
eine Schwenkbewegung aus.
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c) Die Schwenkbewegung des Fräs- und Schleifwerkzeuges erfolgt um
ein Lager in Richtung des Bandumlaufes.
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d) Der Werktisch ist durch Handkraft über einen mit ihm fest verbundenen
Handgriff längsbeweglich.
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e) An dem Lagerschild, welches in einem auf dem Werktisch festen Lager
schwenkbar ist, sind zwei Querstangen befestigt, an denen das Fräs-und Schleifwerkzeug
in an sich bekannter Weise querbeweglich geführt ist.
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Hierdurch wird den Riemenbenutzern eine Vorrichtung in die Hand gegeben,
in der sozusagen die geistige Arbeit des genau richtigen Anschärfens beider Riemenenden
gespeichert ist.
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Bei Verwendung dieser Vorrichtung braucht der Arbeiter nur das Riemenende
einzuspannen und das t eine bzw. andere der diesem Riemen entsprechenden beiden
Kurvenstücke anzubringen und kann hierauf durch einfaches Hin- und Herbewegen des
Schleifwerkzeuges das gewünschte Anschärfen mit höchster Genauigkeit bewirken.
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Obwohl die Anschärfung der Riemenenden mit der neuen Vorrichtung so
gut ausgeführt wird, daß am fertigen Riemen die Verbindungsstelle nicht auf den
ersten Blick gefunden werden kann, ist es bei Riemen, an welche besonders hohe Anforderungen
gestellt werden, erwünscht, die Stoßstellen der einzelnen Schichten schräg zur Riemenlängsrichtung
verlaufen zu lassen, wie dies an sich bekannt ist. Um dies bei der neuen Vorrichtung
sicher und leicht zu erreichen, sind nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung
auf dem Tisch Gravurlinien aufgetragen, die einen spitzen Winkel mit der Hauptarbeitsrichtung
des Fräs- oder Schleifwerkzeuges bilden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schaubildlich
dargestellt.
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Auf der Grundplatte 1 der Vorrichtung ist der Arbeitstisch 2 hin und
her bewegbar mittels des Handgriffs 3. Auf dem Werktisch 2 wird das Ende
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eines Riemens 5 festgespannt mittels des Bügels 6. Hierbei erleichtern Gravurlinien
24 das Ausrichten des Treibriemens. Die Richtung des Riemens 5 bildet mit der Bewegungsrichtung
des Werktisches 2 einen Winkel von etwa 30°.
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über dem Werktisch 2 ist ein Fräs- und Schleifwerkzeug 7 beweglich,
das in dem umlaufenden Schleifband besteht. Das Schleifband ist über die lose Rolle
8 und die Antriebsrolle 9 geführt, die in dem Rahmen 10 gelagert sind. Auf der Welle
der Antriebsrolle 9 sitzt eine Riemenscheibe 11, die über den Riemen 12 vom Elektromotor
13 angetrieben wird. An dem schwenkbaren Rahmen 10 des Fräs- und Schleifwerkzeuges
7 ist ein Handgriff 14 angebracht, mittels dessen das Fräs- und Schleifwerkzeug
7 betätigt werden kann, wobei es in dem Lager 18
schwenkt.
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Das Schleifaggregat, bestehend aus dem Elektromotor 13, dem Riementrieb
12,11 und dem Rahmen 10 mit dem Schleifband, ist auf den Stangen
15,16
hin und her verschiebbar. Diese Bewegung kann durch Angreifen am Handgriff
14 herbeigeführt werden.
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In der dritten Dimension wird die Bewegung des Schleifbandes ermöglicht
und bestimmt durch die Lagerung des Fräs- und Schleifwerkzeuges 7 und der Stangen
15,16 an den Lagerschilden 17, die in den Lagern 18 schwenkbar gelagert sind, und
das Kurvenstück 19, das auf dem Werktisch 2 festgespannt ist. Auf dem Kurvenstück
19 stützt sich die Führungsrolle 20 ab, die einstellbar mittels des Drehgriffes
21 an einem Arm 22 des Lagerschildes 17 gelagert ist. Eine Zugfeder 23 sorgt dafür,
daß die Führungsrolle 20 stets guten Kontakt mit dem Kurvenstück 19 hat.
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Der Betrieb der neuen Vorrichtung spielt sich so ab, daß nach dem
Festspannen eines Riemenendes 4 und nach dem Einsetzen des zugeordneten Kurvenstückes
19 das Fräs- und Schleifwerkzeug 7 durch Angreifen an dem Handgriff 14 hin und her
und gleichzeitig der Tisch mittels des Hebels 3 vor und zurück bewegt wird. Hierbei
schwenkt das Fräs- und Schleifwerkzeug 7 um den Zapfen der Lager 18. Außerdem bewegt
sich das Fräs- und Schleifwerkzeug 7 auf den Stangen 15, 16 hin und her. Das Höhenmaß
der Bewegung des Schleifbandes wird durch das Kurvenstück 19 bestimmt.
Nachdem
ein Riemenende fertig bearbeitet ist, wird das zugehörige zweite Riemenende eingespannt,
und zwar ebenfalls unter einem spitzen Winkel zur Längsmittelebene der Vorrichtung,
jedoch spiegelbildlich zu der gezeichneten Riemenanordnung. Das Kurvenstück 19 wird
ausgespannt und durch das dem anderen Riemenende zugeordnete Kurvenstück ersetzt.
Hiernach kann auch das zweite Riemenende bearbeitet werden. Die Relativbewegung
von Tisch und Fräs- und Schleifwerkzeug 7 kann auch dadurch bewirkt werden, daß
der Werktisch 2 ortsfest angeordnet und das Fräs- und Schleifwerkzeug 7 auch vor-
und zurückbewegbar ist. Auch ist es denkbar, das Fräs- und Schleifwerkzeug feststehend
anzuordnen und dem Werktisch 2 alle erforderlichen Bewegungen zu erteilen.