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Vulkanisiervorrichtung zur Reparatur von Fahrzeugluftreifen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vulkanisiervorrichtung zur Reparatur von Fahrzeugluftreifen,
die zwei relativ zueinander schwenkbare und feststellbare Spannbacken zur Aufnahme
eines zu reparierenden Abschnitts des Fahrzeugluftreifens aufweist und bei der mindestens
ein aufblasbares Luftkissen mit in hohem Maße biegsamen Wandungen aus Gummi zur
elastischen Druckverteilung vorgesehen ist.
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Die aufblasbaren Luftkissen der bekannten Vorrichtungen haben eine
von vornherein im wesentlichen festgelegte Raumform. Sie sind bereits im nicht aufgeblasenen
Zustand sichelförmig im Querschnitt gebaucht und werden durch versteifende Wärmeübertragungsplatten,
mit denen sie an ihren Enden fest verbunden sind, absichtlich in einer bestimmten
Lage gehalten. Eine derartige Bauweise erfordert das Auswechseln der Kissen, wenn
Reifen verschiedener Abmessungen bearbeitet werden sollen.
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Auch sind Haltbarkeit und Lebensdauer solcher versteifter Kissen,
wie die Erfahrung gezeigt hat, begrenzt.
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Zweck der Erfindung ist es hauptsächlich, eine Vulkanisiervorrichtung
der zur Rede stehenden Art hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für unterschiedliche
Reifengrößen ohne Auswechseln der Kissen geeignet zu machen, die Haltbarkeit und
Lebensdauer der Luftkissen zu verbessern sowie ihre Herstellung und Handhabung zu
vereinfachen.
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Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß das Luftkissen als faltbare
und aufrollbare Matte ausgebildet ist.
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Zweckmäßig ist die Matte als Zwischenlage bzw.
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Widerlager auf der Außenseite und/oder der Innenseite des eingelegten
Reifens angeordnet, der ein oder jeweils ein als Zwischenlage außerhalb und/oder
innerhalb des Reifens dienendes elektrisches Heizkissen zugeordnet ist.
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Ein solches als faltbare und aufrollbare Matte ausgebildetes Luftkissen
hat sich bei der obengenannten Vulkanisiervorrichtung als ganz besonders vorteilhaft
erwiesen, weil es eine sehr gute Biegsamkeit gewährleistet und Brüche verhindert.
Auf Grund, dieser hohen Biegsamkeit und ihrer Hitzebeständigkeit sind derartige
Kissen geeignet, bis zu zweitausend und mehr Vulkanisationen auszuhalten. Dies hat
sich durch die Erfahrungen, die mit diesen Matten bereits gemacht werden konnten,
ergeben.
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Im folgenden ist die Vulkanisiervorrichtung an Hand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert.
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Fig. 1 ist die perspektivische Darstellung einer Vulkanisiervorrichtung;
F
i g. 2 ist eine Schnittansicht längs der Quermittelebene der Vorrichtung von Fig.
1, wobei die Einführung eines Luftkissens gemäß der Erfindung zur Übertragung eines
Druckes auf das Reifeninnere gezeigt ist, aber das Heizkissen und die dazugehörigen
Bestandteile der Deutlichkeit halber fortgelassen sind; Fig. 3 ist eine Ansicht
ähnlich der Fig.2; sie veranschaulicht die Druckübertragung auf den Reifen von innen
und außen und zeigt die Vorrichtung in nahezu geschlossenem Zustand; Fig. 4 ist
ein senkrechter Schnitt längs der Linie 4-4 von Fi g. 5 durch das zur Druckübertragung
dienende, als faltbare und aufrollbare Matte ausgebildete Luftkissen der Vorrichtung;
Fi g. 5 ist eine Vorderansicht des Luftkissens, teilweise aufgebrochen dargestellt;
F i g. 6 ist eine Teilansicht des senkrechten Schnittes und zeigt die Anbringung
des Luftkissens im Reifen vor dem Aufblähen; Fig. 7 ist eine ähnliche Ansicht wie
F i g. 6, zeigt aber das Luftkissen im aufgeblähten Zustand; F i g. 8 ist eine Darstellung
ähnlich der von F i g. 6, zeigt aber eine abgewandelte Art der Faltung des Luftkissens;
Fig.9 ist eine Ansicht zur Veranschaulichung noch einer anderen Art der Faltung
des Luftkissens vor Einführung in den Reifen; Fig. 10 ist eine Senkrechtschnittansicht
einer Vulkanisiervorrichtung üblicher Art und zeigt die Anbringung des Luftkissens
an dieser;
Fig. 11 ist eine Senkrechtschnittansicht und veranschaulicht
die Anbringung eines Luftkissens gemäß der Erfindung sowohl an der Innen- als auch
an der Außenseite eines Reifens; F i g. 12 ist eine perspektivische Darstellung
einer Vulkanisiervorrichtung mit entsprechend ausgebildetem mattenartigem Luftkissen;
Fig. 13 ist eine vertikale Schnittdarstellung längs der Linie 13-13 von F i g. 14
einer Ausführungsform eines Luftkissens gemäß der Erfindung, das in Verbindung mit
der Vulkanisiervorrichtung nach F i g. 12 benutzt werden kann; Fig. 14 ist eine
Vorderansicht des in Fig. 13 gezeigten Luftkissens, das teilweise aufgebrochen dargestellt
ist; Fig. 15 ist eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform eines
Luftkissens gemäß der Erfindung; Fig. 16 ist eine in größerem Maßstab dargestellte
Ansicht eines vertikalen Mittelschnitts längs der Linien 16-16 von Fig. 15; F i
g. 17 ist eine perspektivische Darstellung einer anderen Ausführungsform des Luftkissens
gemäß der Erfindung, teilweise aufgebrochen dargestellt, zur Einführung in einen
Reifen; F i g. 18 ist eine perspektivische Ansicht des Luftkissens gemäß den Fig.
15 und 16, das in eine U-förmige Gestalt verformt ist.
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Um die Anwendung des Luftkissens bei einer Vulkanisiervorrichtung
zu erläutern, wird zunächst auf Fig. 1 bis 3 Bezug genommen. Danach weist die Vulkanisiervorrichtung
einen Sockel 1, eine mit einer Ausnehmung versehene feste Seitenwandung 2 und noch
eine mit einer Ausnehmung versehene schwenkbare Seitenwandung 3 auf, die um ein
Lager 4 in bezug auf die feste Wandung 2 schwenkbar ist. Die schwenkbare Seitenwandung
3 trägt eine Hülse 5, die bei 6 daran angelenkt ist. In der Hülse 5 ist ein Schraubklemmenbolzen
7 verschiebbar, der sich oberhalb der Seitenwandungen 2 und 3 befinden kann.
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Ein Ende des Bolzens7 trägt einen nach unten ragenden hakenartigen
Vorsprung 8, der über einen Wulst 9 an der festen Seitenwandung 2 greifen kann.
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Eine Flügelmutter 10, welche die Hülse 5 berührt, gestattet es, die
schwenkbare Seitenwandung 3 gegen die feste Seitenwandung anzuziehen, wenn der hakenartige
Vorsprung 8 der Schraube mit dem Wulst 9, wie in F i g. 3 gezeigt ist, im Eingriff
steht.
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In den Ausnehmungen 11 der Seitenwandungen 2 und 3 sind ein aufblasbares,
als faltbare und aufrollbare Matte ausgebildetes Luftkissen 12 und eine Heizeinrichtung
13 angeordnet, die eine Asbestgrundlage 14 mit eingewobenen Widerstandsdrähten aufweisen
und mit einem Deckmaterial 15 überzogen sein kann, z. B. aus Asbest, Segeltuch oder
einem verkautschukten und hitzebeständigen Material.
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Die Einrichtung zur Druckübertragung auf das Reifeninnere umfaßt,
wie am besten aus F i g. 4 und 5 zu ersehen ist, ein gleichartiges aufblasbares,
dehnbares Luftkissen 16, das in einer Hülle 17 angeordnet ist, die aus einem biegsamen,
nicht delmbaren, hitzebeständigen Material besteht. Segeltuch oder auch Asbest-
sowie Glasfasergewebe hat sich hierfür als besonders geeignet erwiesen.
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Gemäß der Darstellung besitzt die Hülle 17 die Gestalt einer beutelartigen
Tasche, die durch einen Lappen 18 verschlossen werden kann, der so in die Tasche
einsteckbar ist, daß das Luftkissen völlig ge-
gen schädliche Einwirkungen einer
unmittelbaren Erhitzung geschützt ist. Beim Gebrauch wird das Luftkissen, wie in
Fig.2 und 3 dargestellt, zusammen mit der es umschließenden Hülle gefaltet und in
das Innere eines Reifens 19 eingeführt, der in die Vorrichtung gelegt ist. Eine
als Heizkissen 20 ausgebildete Heizeinrichtung, die der Heizeinrichtung 13 entspricht,
ist um das Luftkissen herum in seiner Hülle bei direktem Kontakt mit der Reifeninnenwandung
angeordnet. Das Luftkissen 16 wird dann aufgeblasen.
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Die Einführung von Druckluft in das Luftkissen 16 bewirkt, daß es
ausgedehnt wird, und der entwickelte Innendruck faltet das Kissen und die Hülle
in Richtung nach außen auf, so daß diese mit dem Heizkissen 20 in enge Berührung
kommt. Wenn der Druck in dem Luftkissen 16 erhöht wird, passen sich die Luftkissen
der Hülle und das Heizkissen 20 der Innenwandung des Reifens eng an und übertragen
so einen gleichmäßigen Druck auf die Berührungsfläche.
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Auf Grund seiner Ausdehnbarkeit würde das Luftkissen 16 sich in der
Richtung des geringsten Widerstandes auszudehnen suchen, wenn die Hülle 17 nicht
vorhanden wäre. Die Hülle 17 begrenzt aber die Ausdehnungsmöglichkeit des Luftkissens
16, und wenn die Hülle ausgefüllt ist, so daß sie mit del Reifeninnenwandung in
Berührung kommt, bewirkt die Einführung weiteren Druckes in das Luftkissen eine
verstärkte Entfaltung des Luftkissens und der Hülle und überträgt eine erhöhte Kraft,
die einer inneren Verschiebung oder Verlagerung des Reifens bei Anlegung äußeren
Druckes entgegenwirkt.
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Durch die Aufblähung des mattenartigen Luftkissens 12 sowie durch
die Wirkung der Schraubklemmen mit den Bolzen 7 und der Flügelmutter 10 wird auf
den Reifen ein Druck von außen her übertragen. Beim praktischen Betrieb soll die
Luft möglichst gleichzeitig in die Luftkissen 12 und 16 eingeführt werden. Zu diesem
Zweck können die Kissen kommunizierend verbunden werden. Statt dessen können die
Luftkissen 12 und 16 auch durch ein einziges Luftkissen 21, wie in F i g. 11 gezeigt,
gebildet werden, das entsprechend gefaltet ist, und beide können eine Verbindungsstelle
bei 22 aufweisen.
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Nach der Anlegung des erforderlichen inneren und äußeren Druckes zwecks
sicheren Haltens des Reifens 19 in der gewünschten Form wird vermittels der Heizvorrichtung
13 und des Heizkissens 20 Hitze übertragen, um den Rohkautschuk 21a, der beim Vulkanisieren
des Reifens verwendet wird, durch Erwärmung zu verfestigen und das Anhaften eines
aufgebrachten Flecks zu gewährleisten.
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Das Luftkissen kann bei den verschiedensten Arbeiten am Reifen verwendet
werden, wie z. B. beim Erneuern der Lauffläche und beim Formen.
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Das Luftkissen 16 und die Hülle 17 bilden dann bei ihrer Anwendung
im gefalteten Zustand die Einrichtung zur Übertragung eines Innendruckes auf den
Reifen, der der gewünschten Reifenform genau angepaßt werden kann.
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Fig. 6 und 7 zeigen eine Anwendung des Luftkissens unabhängig von
der Vorrichtung gemäß Fig. 1, und zwar zeigt Fig. 6 das im gefalteten Zustand vor
der Aufblähung in den Reifen eingeführte Luftkissen 16, und F i g. 7 zeigt das Luftkissen
16 im aufgeblähten Zustand.
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Wenn das Luftkissen und die Hülle in Verbindung mit kleineren Reifen
benutzt werden sollen, werden
sie harmonikaartig gefaltet, wie beispielsweise
in Fig. 8 gezeigt. Statt dessen können beide auch, wie in F i g. 9 gezeigt, gewickelt
sein, um in einen noch kleineren Reifen eingeführt zu werden.
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Die Verwendung des Luftkissens und die der Hülle hat sich auch beim
Gebrauch in Verbindung mit den üblichen Reifenvulkanisierformen, deren Formteile
in F i g. 10 mit 23 und 24 bezeichnet sind, als verwendbar und äußerst günstig erwiesen.
Bei dieser Anwendungsart werden das Luftkissen und die Hülle vor dem Einlegen des
Reifens in die Form und vor deren Schließung gefaltet in den Reifen einge bracht,
und außerdem wird eine zusammenlegbare Felge 25, die - abgesehen davon, daß der
zentrale Teil 26 im Querschnitt zwecks Einführung in den Reifen umgekehrt ist -
einer gebräuchlichen zusammenlegbaren Felge ähnlich ist, in den Reifen eingeführt.
Ferner kann gewünschtenfalls ein elektrisches Heizkissen 20 verwendet werden, da
das Luftkissen gegen diese durch seine Hülle 17 geschützt ist.
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Wenn die Formteile23, 24 wie in Fig. 10 geschlossen sind, wird Luft
in das Luftkissen 16 eingeleitet, das, zwischen Felge und Reifen eingeschlossen,
sich ausdehnt und in enge Berührung mit der Reifeninnenseite gebracht wird, um so
auf die ganze Berührungsfläche einen gleichmäßigen Druck zu übertragen. Da das Luftkissen
und seine Hülle im gefalteten Zustand in den Reifen eingeführt werden, können sie
praktisch in Verbindung mit vielen Reifengrößen benutzt werden, so daß es nicht
mehl notwendig ist, eine größere Zahl von Luftkissen der heute üblichen Art lagermäßig
bereitzuhalten.
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In Verbindung mit dem Luftkissen 16 und seiner Hülle 17 kann eine
einzige, nicht kostspielige Vorrichtung für einen sehr weiten Bereich von Reifengrößen
verwendet werden, um bei diesen den inneren Druck zu erzeugen, der gleichmäßig auf
die ganze Innenwand übertragen wird. Es entfällt also die Notwendigkeit mehrerer
Größen von Heizschläuchen.
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In Fig. 12 ist eine Vulkanisiervorrichtung mit einem Sockel 101,
einer festen, mit einer Ausnehmung versehenen Seitenwandung 102 und einer schwenkbaren,
mit einer Ausnehmung versehenen Seitenwandung 103 dargestellt.
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Die Seitenwandung 103 besitzt ausgerichtete Ansätze 104, in denen
ein Lagerbolzen 105 angeordnet ist, der mit einer Hülse 106 verbunden ist, innerhalb
deren ein Schraubklemmenbolzen 107 verschiebbar angeordnet ist. Das eine Ende des
Bolzens 107 trägt einen davon wegragenden Riegel 108, der zwischen Vorsprünge 109
an der festen Seitenwand 102 so geschwenkt ist, daß sie quer über das obere Ende
der Wände 102 und 103 reicht. Eine Flügelmutter 110 ist auf den Bolzen 107 aufgeschraubt
und macht es möglich, daß die schwenkbare Seitenwand 103 gegen die feste Seitenwand
102 angezogen wird, um die dazwischenliegenden Teile gegen ungewollte Verschiebungen
zu sichern.
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Zwischen den Ausnehmungen 110 und 111 der Seitenwand 102 bzw. 103
befindet sich ein dehnbares Luftkissen 113, das sich über die Bodenwand 112 erstreckt
und gemäß der Erfindung ausgebildet ist. Es hat eine normalerweise ebene Form, kann
aber, wie dargestellt, U-förmig verformt werden. Ein Heizkissen 114 wird in engster
Nachbarschaft damit gehalten, wobei das Heizkissen beispielsweise eine Asbestgrundlage
mit eingewobenen Widerstandsdrähten und eine Abdeckung oder Umhüllung mit
geeignetem
Gewebe, beispielsweise Asbest, Segeltuch oder verkautschuktem, hitzebeständigem
Stoff, aufweist.
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Zur Übertragung von Druck auf das Innere des Reifens, das mit 115
bezeichnet ist (vgl. Fig. 12), dient ein aufblähbares und ausdehnbares Luftkissen
116 mit einem Heizkissen 114', das eine normalerweise ebene Form besitzt und um
einen rohrförmigen Kern 117 herum angeordnet ist, der an seinen Enden mit Frontplatten
118 versehen ist, um auf diese Weise einen mit einer Ausnehmung versehenen ringförmigen
Teil von einer solchen Abmessung zu bilden, daß er das Luftkissen 116 in enger Anpassung
aufzunehmen vermag.
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Die feste Wand 102 der Vulkanisiervorrichtung ist mit einer Öffnung
versehen, die mit der Ventilvorrichtung für das Luftkissenll3 übereinstimmt. Ebenso
kann die ringförmige Wandung des Kernes 117 (Fig. 17) mit einer Öffnung 169 versehen
sein, um die Ventilvorrichtung 161 für das Luftkissen 116 aufzunehmen.
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Das Luftkissen 120 umfaßt ein breites, flach liegendes, aufblähbares
und dehnbares Kissen 121 aus Gummi, vorzugsweise Butyl-Gummi, das mit einem Ventil
122 versehen ist.
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Das Kissen 121 hat eine rechteckige Begrenzung und ist in einer Art
Tasche 123 aus im wesentlichen nicht dehnbarem Material, wie beispielsweise Segeltuch,
Asbest oder Glasfasergewebe, eingeschlossen.
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Eine Wandung 124 der Tasche 123 ist durchgehend, während die andere
Wandung der Tasche durch eine Wandung 125, die einen Teil des Weges längs der Ausdehnung
des aufblähbaren Kissens 121 begrenzt, und durch eine Klappe 126 gebildet ist, die
unter die Wandung 125 gesteckt werden kann, um das aufblähbare Kissen 121 vollständig
zu umschließen.
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Beim Aufblasen kann die Wandung 124 nicht nachgeben. Daher schützt
sie das aufblasbare Kissen 121 gegen ein übermäßiges ballonartiges Aufblähen, aber
die Wandung 125 und die Klappe 126 können sich etwas verschieben, so daß das aufblähbare
Kissen 121 sich hier etwas nach außen ausdehnen kann. Diese Bauweise gestattet dem
Kissen 121, sich an eine abzustützende Fläche anzupassen.
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In F i g. 15 und 16 ist ein weiter verbessertes Luftkissen 127 dargestellt,
bei dem von dem gleichen Prinzip Gebrauch gemacht ist wie bei dem inneren Kissen
121 gemäß Fig. 13 und 14. Das Luftkissen 127 weist ein inneres aufblähbares Kissen
128, vorzugsweise aus Butyl-Gummi, auf, das mit einem anvulkanisierten Ventil 129
versehen ist, das ein daran angebrachtes Stück verstärkendes Gewebe 130 besitzt,
um einen wirksamen dichten Abschluß zu gewährleisten.
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Der vorzugsweise bei der gesamten Anordnung des aufblasbaren Luftkissens
126 verwendete Stoff ist ein quadratisch gewobenes Baumwolltuch-Gewebe von hoher
Zugfestigkeit, das an den Kautschukoberflächen sowie auch sonst überall durch Vermittlung
eines geeigneten Bindemittels, vorzugsweise eines Butylkautschuk-Bindemittels, anhaftet.
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Um das Kissen 128 herum ist ein äußeres Gehäuse 131 von gleichem
Umriß wie das aufblasbare Kissen 128 angebracht und an seinen Rändern abgeschlossen.
Das äußere Gehäuse 131 besteht vorzugsweise aus Butyl-Gummi.
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Wie am besten aus F i g. 15 zu erkennen ist, sind das aufblasbare
Kissen 128 und das Gehäuse 131
lang gestreckt - mit breiten Ober-
und Unterflächen - und endigen mit im wesentlichen parallelen Endrändern, die mit
132 und 133 bezeichnet und durch nach außen hin gekrümmte Längsränder 134 bzw. 135
verbunden sind. Über der unteren Fläche 136 des Gehäuses 131 ist eine Stoffschicht
137 aus vorzugsweise quadratisch gewebtem Baumwolltuch-Gewebe angeordnet, die sich
vollständig darüber erstreckt. Die Schicht 137 ist bei 138 (s. F i g. 16) an jeder
Ecke geschlitzt, so daß die Einfassungsteile 139, 140, 141 und 142 längs der Ränder
132, 133, 134 bzw. 135 einander angepaßt werden können, so daß sie einen Umfangssaum
an der einen Flachseite 143 des Gehäuses 131 bilden.
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Das Gehäuse 131 ist ferner mit einer Öffnung 144, die mit dem Ventil
129 übereinstimmt, versehen, aber das aufblähbare Kissen 128 liegt selbständig in
dem Gehäuse 131 und ist von diesem vollständig getrennt.
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Auf der Stoffschicht 137 direkt unterhalb des Ventils 129 (Fig.16)
befinden sich mehrere Lagen 145 aus hitzebeständigem Material; sie werden daran
festgehalten und bestehen vorzugsweise aus Glasfaserstoff. Die Lagen 145 werden
an dieser Stelle angebracht, damit, wenn das Luftkissen 127 in die Vulkanisiervorrichtung
gelegt wird, gerade diese Stelle einer stärkeren Hitze ausgesetzt werden kann.
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Die Enden 146 der Lagen 145 werden mit den Enden 147 von Gewebelagen
148 aufeinandergelegt, und daher werden die Lagen 149, die eine ähnliche Ausdehnung
haben wie die Stoffschichten 137, überall in der gleichen Weise angebracht. Für
Lastwagenreifen wird das aufblähbare Luftkissen 127 mit etwa acht Schichten aus
Gewebelagen versehen, aber für Personenfahrzeugreifen können etwa vier Schichten
aus Gewebestoff benutzt werden. In jedem Falle wird die Haftung zwischen dem Stoff
und den Glasfaserlagen durch Verwendung von unvulkanisiertem Butylkautschuk-Bindemittel
erreicht, das nachher vulkanisiert wird.
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Die Einfassungsteilel39 und 141 sind, wie aus Fig. 15 zu ersehen
sind, vorzugsweise mit Querschlitzen 150 versehen, die beim Aufblähen bewirken,
daß eine relative Trennung der Teile 139 und 141 möglich ist, um ein leichtes Aufblähen
zwecks größerer Ausbreitung zuzulassen.
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Das aufblasbare Luftkissen 127 kann in den Ausnehmungen 111 und 112
der Seitenwände 102 und 103 sowie über der Bodenwandung 112 der Vulkanisiervorrichtung
gemäß Fig. 12 angeordnet werden, um das außenseitige Luftkissen 113 zu bilden. Das
Luftkissen 127 wird, wie vorstehend erwähnt, in die Vulkanisiervorrichtung gelegt,
so daß die geschichtete Oberfiäche 151 oben liegt, während die unbeschränkte Flachseite
143 die Wandungen 102 und 103 sowie die Bodenwandung 112 berührt und das Ventil
129 sich mit einer Öffnung in der Wand 102 in Über einstimmung befindet und ein
Luftanschluß (nicht dargestellt) hergestellt werden kann. Die Abmessung des Luftkissens
ist so gewählt, daß die ausgesparten Wandungen am oberen Ende vollständig ausgefüllt
sind, wobei seine Ränder 132 und 133 gegen Leisten 153 bzw. 154 anliegen, die in
Fig. 12 zu sehen sind.
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Im aufgeblasenen Zustand und bei U-förmiger Gestalt sind die Flachseite
143 des Luftkissens 127 und in einem gewissen Ausmaß auch die am Umfang
liegenden
Einfassungsteile 139 und 141 der Stoffschichten an einem ballonartigen weiteren
Aufblähen nicht gehindert. Statt daß das Luftkissen danach strebt, daß seine seitliche
Abmessung bei Aufblähung eine etwa kopfkissenartige Gestalt annimmt, erfolgt infolge
der unbehinderten Flachseite 143 und der Schlitze 150 der Einfassungsteile 139 und
141 eher eine gewisse Ausbreitung oder Vergrößerung des Luftkissens 127. Dadurch
werden die gekrümmten Ränder 134 und 135 mit Endplatten 155 und 156 der Wandungen
102 und 103 sowie mit der inneren Seite einer Platte 157 an der Bodenwandung 112
in Berührung gebracht.
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Das auf diese Weise eingeengte Luftkissen 127 paßt im aufgeblähten
Zustand seine Oberfiäche 151 eng an den äußeren Umfang des biegsamen Heizkissens
114 sowie den äußeren Umfang des Inneren 115 des Reifens an.
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Das Luftkissen 116 zum Übertragen von Druck von außen auf den Reifen
kann auf seiner Innenseite von gleichem Aufbau wie das Luftkissen 120 (Fig. 13 oder
14) oder das Luftkissen 127 (Fig. 15 und 16) sein. Ein noch weiter verbessertes
aufblähbares Luftkissen für solche Zwecke ist in Fig.17 dargestellt und dort mit
159 bezeichnet.
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In seinem Aufbau ist das Luftkissen 159 ähnlich dem Luftkissen 127;
es besitzt ein inneres ausdehnbares, vulkanisiertes Kissen 160, ein Ventil 161 und
eine äußere Hülle 162 aus Gummi. Der Gewebestoff des Luftkissens 159 jedoch hat
die Form sich überlappender breiter Streifen163, die parallel zueinander und quer
zu dem breiten, flach liegenden Kissen 169 und der Hülle 162 über deren gesamter
Ausdehnung angeordnet sind, während an den Enden 164 und 165 Stoffgewebestücke 166
angeheftet sind, um das Aufblähen zu beherrschen. Auf der inneren Seite 167 bilden
die Streifen 163 und die Gewebestücke 166 eine am Umfang liegende Einfassung 168,
welche den mittleren Bereich unbedeckt läßt.
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Diese Anordnung ermöglicht eine unmittelbare Beherrschung der ballonartigen
Aufblähung des Luftkissens 159 quer zu diesem, läßt aber die Längsrichtung ziemlich
unbehindert. Diese Wirkungsweise erhöht die Anpassungsfähigkeit der geschichteten
Oberfläche 170 des Luftkissens 159, wenn es auf den rohrförmigen Kern 117 aufgebracht
und in das Innere 115 eines Reifens gelegt wird, um durch Ausdehnung mit der Wandung
des inneren Reifenhohlraumes in Berührung gebracht zu werden.
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Wie bei dem Luftkissen 127 werden die in Längsrichtung gekrümmten
Ränder 171 und 172 des Luftkissens 159 im aufgeblähten und dem rohrförmigen Kern
117 angepaßten Zustand zwangläufig mit den Platten 118 in Berührung gebracht. Diese
Einengung trägt dazu bei, daß die geschichtete Oberfläche 170 in innigen Kontakt
mit den Heizkissen 114 und der Innenwand des Reifenhohlraumes gelangt. Außerdem
ist eine Öffnung 169 in dem Kern 117 vorgesehen, die mit dem Ventil 161 in Übereinstimmung
gebracht werden kann.
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Im folgenden wird das Verfahren zur Herstellung der Luftkissen an
Hand des Luftkissens 127 gemäß Fig. 15 und 16 der Zeichnung erläutert.
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Zunächst wird das innere aufblasbare Kissen 128 hergestellt: Von
einem Butylkautschukschlauch, wie er zur Herstellung von Reifenschläuchen verwendet
wird, wird ein Stück abgeschnitten. Das Stück wird dann zur Aufnahme des mit 129
bezeichneten Ventils
durchlocht. Darauf wird das Schlauchstück mit
einem aufblasbaren Glied zusammengesteckt, das aufgeblasen wird, um das unvulkanisierte
Stück mit den in F i g. 15 mit 134 und 135 bezeichneten gekrümmten oder elliptischen
Rändern zu versehen.
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Die Enden dieses Butylkautschukschlauchstückes werden dann durch
Schaben gereinigt und vorzugsweise mit unvulkanisiertem Butylkautschuk-Bindemittel
verbunden und verschlossen, worauf die verschlossenen Enden in eine Presse gebracht
und unter einem Druck von 2,8 at sowie bei etwa 950 C behandelt werden.
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Einige Zentimeter an jedem Ende des Kissens 128 werden gereinigt
und die Fläche mit einer Schicht aus Butylkautschuk-Bindemittel bestrichen, worauf
die Enden übereinandergelegt werden. Nach Ausübung von Druck auf die sich überlappenden
Enden zwecks Beseitigung etwaiger Luftblasen, die beim Falten entstanden sein könnten,
wird das Ventil 129 in den gelochten Teil eingesetzt und die Grundfläche 173 des
Ventils 129 an der Innenseite des Kissens 128 durch Klebemittel befestigt und ein
Lappen aus Gewebe 130 darüber angebracht.
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Sodann wird das aufblasbare Kissen 128 etwa 1 Stunde lang in einem
Kessel mit 2,8 at Druck und bei einer Temperatur von etwa 125 bis 1500 C, durchschnittlich
etwa 1400 C, behandelt.
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Das Gehäuse 131 des Kissens 128 wird- in ähnlicher Weise von einem
geraden Stück unvulkanisiertem Butylkautschukschlauch abgeschnitten und dann durch
die aufblasbare Vorrichtung gedehnt, um seinen Längskanten die äußere Kurvenform
zu geben.
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Dann wird das Butylkautschukschlauchstück über das vulkanisierte aufblasbare
Kissen 128 gezogen.
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Die Enden des unvulkanisierten Gehäuses 131 werden mit Überlappung
und unter Verwendung von Butylkautschuk-Bindemittel aufeinander befestigt. In diesem
Stadium wird die Stoffschicht 137 auf del unteren Fläche 136 des Gehäuses 131 angebracht,
wobei die Teile 139, 140, 141 und 142 die verbundenen Ränder überlappen, um die
Einfassung der Flachseite 143 an deren Umfang zu bilden.
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Dann werden die Glasfaserlagen 145 und die Gewebelagen 148, 149 an
dem Gehäuse angebracht.
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Es wird eine Form zum Warmverfestigen oder Vulkanisieren des äußeren
Gehäuses 131 geschaffen, die eine U-förmige Gestalt aufweist. Diese Form besitzt
vorzugsweise einen Satz von etwa drei Querstäben, die die Oberfläche 151 zentral
berühren und Querrillen 174, 175 und 176 bilden können, wie sie in Fig. 18 angedeutet
sind. Durch das Vorsehen der Querstäbe wird der Materialüberschuß, der auftritt,
wenn ein solches ebenes Luftkissen in die U-förmige Gestalt gebracht wird, aufgenommen,
so daß die glatte Oberfläche 151 des Luftkissens 127 der konvexen Reifenwandung
frei von Runzeln -gegenübergelegt wird.
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Vor der Fertigvulkanisation des Gehäuses 131 und des Butylkautschuk-Bindemittels
wird das Gehäuse 131 durch Einschneiden eines Loches entlüftet. Dann wird das zusammengesetzte
Luftkissen in die U-förmige Gestalt gebracht und Druck auf das innere vulkanisierte,
aufblähbare Kissen 128 übertragen, so daß sich ein Preßdruck von etwa 0,8 at ergibt.
Dieser angelegte Druck preßt das äußere Gehäusel31 in die U-förmige Gestalt und
bringt die vorwähnten Querstäbe dazu, die Querrillen 174, 175 und 176 zu bilden.
Das äußere Gehäuse-131 -Imd- des -
kautschuk-Bindemittel werden dann vulkanisiert,
vorzugswseise durch Anwendung von Dampfdruck bei etwa 2,8 at. Wahlweise kann auch,
wenn ein flaches Kissen erforderlich ist, die Vulkanisation bei flach liegendem
Luftkissen erfolgen.
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Auf Grund der durch die Luftkissen gemäß der Erfindung erreichten
Biegsamkeit ist es möglich, Reifen in einem verhältnismäßig weiten Bereich von Größen
zu bearbeiten und auf diese Weise zu vermeiden, daß für jede Reifengröße ein besonderes
Luftkissen bereitgehalten werden muß, wie es bisher bei der Teilvulkanisation notwendig
war. Ferner ist der erreichte Grad der Anpassungsfähigkeit dank der Biegsamkeit
des Luftkissens ganz besonders groß.
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Außerdem ermöglichen die einfache Art und Weise der Herstellung und
des Aufbaues eine Anschaffung zu besonders niedrigen Kosten.