DE1755335C3 - Faltbarer Fahrzeuglüftreifen, insbesondere Reservereifen - Google Patents

Description

Bei einem bekannten faltbaren Fahrzeugluftreifen sind die Seitenwände nach innen in Richtung auf den vom Reifen umschlossenen Raum hin gefaltet, und zwar in der Weise, daß der Laufstreifen und die die Faltung bildenden Abschnitte der Reifenseitenwände übereinandeiliegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Platzbedarf derartiger Reifen durch Verringerung des Außendurchmessers im nicht aufgeblasenen Zustand weiter zu vermindern und gleichzeitig die Notlaufeigenschaften im nicht gepumpten Zustand zu verbessern.

Die Aufgabe wird durch die im Anspruch angegebene Erfindung gelöst.

Im Gegensatz zu dem vorgenannten bekannten Reifen sind somit die Falten nicht mehr zwischen der Laufstreifenzone und den Wulstpartien des Reifens, sondern seitlich außen neben den Felgenhörnern angeordnet; die Laufstreifenzone befindet sich somit in unmittelbarer Nähe der Wulstpartien, so daß sich ein noch geringerer Außendurchmesser des Fahrzeugluftreifens ergibt, wenn dieser nicht unter Innendruck steht Zudem ist es möglich, den erfindungsgemäßen Reifen gegebenenfalls auch drucklos zu fahren, da sich die seitlichen Bereiche der Laufstreifenzone unmittelbar ohne Zwischenschaltung der empfindlichen Seitenwände auf den Wulstpartien abstützen können.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Abbildung zeigt einen auf eine Felge montierten Reserveluftreifen, der im aufgeblasenen, betriebsfertigen Zustand die durch gestrichelte Linien wiedergegebene Querschnittsform einnimmt

Der aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen bestehende Luftreifen ist auf eine Tiefbettfelge 1 normaler Bauart mit Sitzflächen 2 und Felgenhörnern 3 montiert Die Reifenwülste 4 weisen aus Stahl bestehende Wulstkerne 5 auf, an denen die von Wulst zu Wulst geführte, aus Cordgewebe bestehende Karkasse 6 verankert ist

Die Reifenseitenwände 7 sind gefaltet unter Bildung von zwei Abschnitten 8 und 9 und einer Faltstelle 10. Die Abschnitte 8 und 9 erstrecken sich etwa senkrecht nach innen in Richtung auf die Drehachse des Reifens. Die Faltstelle 10 liegt dabei auf einem Durchmesser, der kleiner als der Durchmesser der Wulstkerne 5 bzw. kleiner als der Durchmesser der Sitzflächen 2 der Felge 1 ist Nahe oberhalb der Reifenwülste 4 sind die Seitenwandabschnitte 15 -über das Felgenhorn geführt Von dort gehen sie in die Abschnitte 9 über, während der Abschnitt 8 der Faltstelle überleitet in den Abschnitt 11, der den Obergang zur Lauffläche 12 bildet Die Lauffläche 12 ist etwa zylindrisch gestaltet und liegt mit ihren Rändern bzw. mit den Abschnitten U der Seitenwände 7 unmittelbar auf den Abschnitten 15 der Seitenwand des Reifens auf, die ihrerseits am Felgenhorn aufliegen.

Wird der Reserveluftreifen in Betrieb genommen, so muß er unter Innendruck gesetzt werden, wobei die Lauffläche 12 unter elastischer Verformung der

Reifenwandung ein Durchmesserwachstum erfährt und die Reifenseitenwände 7 entfaltet bzw. gestreckt werden; ist der vorschriftsmäßige Reifeninnendruck erreicht, so ergibt sich die durch die gestrichelten Linien wiedergegebene Querschnittsform 13 und somit die

einem Fahrzeugluftreifen spezifische Hufeisenform.

Soll der Reservereifen außer Betrieb genommen werden, so ert'olgt eine Entlüftung des Reifeninnenraumes. Die im Reifenkörper vorhandene elastische Spannung trägt dann dafür Sorge, daß der Luftreifen seine Faltform wieder einnimmt Dieses setzt voraus, daß der Reifen in der mit voll ausgezogenen Linien wiedergebenen Querschnittsform verpreßt bzw. vulkanisiert wird, zumindest jedoch bei seiner Verpressung bzw. Vulkanisation eine Form enthält, die der in voll ausgezogenen Linien wiedergebenen Querschnittsform in etwa entspricht. Die Karkasse 6 muß hierzu dehnungsfähig sein; für die Karkasse werden daher in üblicher Weise sich kreuzende Cordfäden verwendet, die als solche zugfest sind, jedoch durch eine Veränderung des Winkels, den sie miteinander bilden, die gewünschten Durchmesserveränderungen zulassen. Für den Fall, daß zur Inbetriebnahme des Reserveluftreifens keine Druckluftquelle zur Verfügung steht oder der Reifen nach dem Aufblasen eine Perforation erfährt und dann wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurückkehrt, kann der Reifen auch in seiner Faltform benutzt werden. Dabei stützt sich das Fahrzeug im wesentlichen in Richtung der Pfeile 14 auf den Abschnitten 11 in den Schulterzonen des Luftreifens über die hierunter befindlichen, nahe oberhalb der Wülste 4 gelegenen Abschnitte 15 der Reifenseitenwände 7 auf den Felgenhörnern 3 ab. Die empfindlichen, meist in ihrer Wandstärke dünner gehaltenen Abschnitte 8 und 9 der Seitenwände 7 erfahren somit bei diesem

Notlauf praktisch keine Beanspruchung.

Um diese Notlaufeigenschaften noch zu verbessern, kann der Luftreifen an seiner Innenfläche, und zwar in den beiden Schulterbereichen und nahe oberhalb der

Reifenwülste 4 im Bereich der Felgenhörner 3 mit zusätzlichen Gummischichten versehen sein, die eine gewisse elastische Abfederung sicherstellen und gleichzeitig die Verstärkungseinlagen der Karkasse 6 schätzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungeu

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Faltbarer Fahrzeugluftreifen, insbesondere Reservereifen, der mit einer Karkasse aus Cordgewebe und undehnbaren Wulstkernen versehen ist und der durch elastische Verformung aus dem einen geringen Durchmesser aufweisenden, bei der Herstellung gebildeten Faltzustand mittels Innendruck in die übliche hufeisenförmige Gebrauchsform und bei Ablassen des Innendruckes wieder in den Faltzustand überführt wird, wobei die Lauffläche ihre zumindest im wesentlichen zylindrische Form zumindest annähernd beibehält, während die Faltung in den Seitenwänden des Reifens erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (7) zur Reifenaußenseite gefaltet sind und die die Faltstellen (10) bildenden Teile (8, 9) der Seitenwände seitlich außen nahe neben den Felgenhörnern (3) der dem Reifen zugeordneten Felge (1) angeordnet sind und sich etwa senkrecht nach innen in Richtung auf die Drehachse des Reifens erstrecken, wobei die Faltstellen auf einem Durchmesser angeordnet sind, der kleiner als der Durchmesser der Wulstkerne (5) in den Reifenwülsten ist und wobei ferner im montierten, nicht aufgeblasenen Zustand des Luftreifens die innengelegenen Flächen der Abschnitte (11) in den Schulterzonen, die den Übergang zwischen der Lauffläche (12) und den die Faltstellen bildenden Teilen der Seitenwände bilden, nahe oder auf jenen Abschnitten (15) der Reifenscitenwände angeordnet sind, die auf den Felgenhörnern der dem Reifen zugeordneten Felge aufliegen.