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Hochflexible, mehradrige, isolierte elektrische Leitung Zusatz zum
Patent: 1101551
Im Hauptpatent 1101551 wird eine hochflexible,
mehradrige, isolierte elektrische Leitung beschrieben, bei der die einzelnen Teile
durch Verwendung eines Gleitmittels gegeneinander längsverschiebbar gemacht sind
und die Adern in ein auch die Verse lungslücken ausfüllendes pulverförmiges Trockengleitmittel,
z. B. Talkum, eingebettet sind, welches durch die einzelnen Verseillagen umschließende,
staubdichte Trennschichten, z. B. gummierte Gewebebänder, nach außen abgeschlossen
und in seiner Lage gehalten wird.
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Die hohe Flexibilität einer nach diesem Vorschlag hergestellten elektrischen
Leitung beruht darauf, daß die Reibung zwischen den einzelnen Kabelteilen innerhalb
ihrer gemeinsamen Hülle außerordentlich gering ist. Um das Gleitmittel während des
Fertigungsvorganges der Leitung in seiner Lage zu halten und insbesondere um dessen
unerwünschte Verlagerung innerhalb der Leitung während des Gebrauchs zu vermeiden,
sind nach dem Vorschlag des Hauptpatents staubdichte Trennschichten zwischen deü:
einzelnen Verseilungslagen angeordnet. Diese Trenn=-schichten können beispielsweise
aus gummierten Gewebeband bestehen.
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Obwohl durch die Gleitmittelfüllung der Verseilungslücken bereits
eine ungewöhnlich hohe Flexibilität der elektrischen Leitung im Vergleich zu bekannten
Ausführungen derartiger Leitungen erreicht wird, bilden diese Trennschichten aus
gummiertem Gewebeband ein Bauelement, welches die Geschmeidigkeit der Gesamtleitung
vermindert. Die . Ursache hierfür ist, daß das Gewebeband an sich im wesentlichen
undehnbar ist und bei scharfen Biegungen nur dadurch nachgibt, daß sich die Bandwindungen
an den Stoß- bzw. überlappungsstellen öffnen bzw. gegeneinander verschieben. Es
ist zwar möglich, die Biegsamkeit der Trennschichten durch Verwendung diagonal gewebter
Bänder zu verbessern, jedoch sind solche Bänder verhältnismäßig teuer und-in gummierter
Form wenig wirksam.
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Um die genannten Nachteile zu vermeiden, wird in Weiterentwicklung
des Vorschlags des Hauptpatents eine elektrische Leitung der beschriebenen Art wesentlich
dadurch verbessert, daß erfindungsgemäß die staubdichten Trennschichten aus-einer
urgetränkten, dichten Umspinnung parallelliegender Textilfäden von feinfaseriger
Außenstruktur, z. B. aus Baumwolle, bestehen, die mit einer Schlaglänge, welche
erheblich kleiner als die der jeweiligen Aderverseilung ist, unmittelbar über die
einzelnen Aderlagen aufgesponnen ist. Eine. nach diesem Vorschlag hergestellte elektrische
Leitung besitzt eine wesentlich verbesserte ]Biegsamkeit und Geschmeidigkeit, weil
die Dehnbarkeit der Trennschichten nicht mehr -auf -die Stoß- bzw. überlappungsstellen
einer Bandbewicklung beschränkt ist.
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Durch den neuen Vorschlag wird'aber noch eine weitere, überraschende
Wirkung erzielt. Dadurch, daß die Trennschicht nach der Erfindung eine über ihre
ganze Länge gleichmäßig wirksame und sehr große Dehnbarkeit besitzt, wird auch die
über der Trennschicht liegende äußere Schutzhülle, z. B. der Gummimantel der Leitung,
bei scharfen Biegungen völlig gleichmäßig gedehnt bzw. gestaucht. Die Folge davon
ist, daß sich an der Innenseite der Biegung keine Falten bilden, wie dies bei der
Verwendung einer Trennschicht aus Gewebeband unvermeidlich ist. Eine derartige Faltenbildung
ist bei vieladrigen Steuerleitungen großer Außendurchmesser besonders unangenehm,
weil die Schutzhülle mechanisch stark beansprucht und die Lebensdauer der Hülle
entsprechend herabgesetzt wird. Bei Verwendung urgetränkter weicher und ungeglätteter
(nichtappretierter) Textilfäden wird eine derartige nachteilige Faltenbildung völlig
vermieden, weil zwischen den Fäden auf Grund ihrer feinfaserigen Außenstruktur und
der Innenfläche der Schutzhülle eine mehr oder weniger feste Verbindung entsteht.
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Durch die vorliegende Erfindung wird somit eine ungwöhnlich flexible
und geschmeidige elektrische Leitung geschaffen, welche ohne jede Faltenbildung
und ohne irgendwelche Beschädigung um einen Dorn gebogen oder aufgewickelt werden
kann, der nur dem 2- bis 3fachen Außendurchmesser der Leitung entspricht.
Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung, welche mehrere Ausführungsbeispiele
für eine elektrische Leitung nach Art der Erfindung in Längs- und Schnittansicht
zeigen, näher erläutert.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
sind beispielsweise als Steuerleitungen für Aufzüge geeignet. Mit 1 sind
jeweils die einzelnen Leiter oder Adern, mit 2 die Trennschichten, mit 3 die Füllung
aus Dauertrockengleitmittel zwischen den einzelnen Kabelteilen und mit 4 die äußere
Mantelhülle bezeichnet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g.1 und 2 besteht die
Leitung aus drei Adern 1, deren Zwischenräume bei der Verseilung durch eine Talkumpuderfüllung
3 ausgefüllt sind. Die drei Adern 1 sind mit einer Trennschicht umwickelt, welche
eine staubdichte Abschirmung der Talkumpuderfüllung 3 bildet, diese nach außen abschließt
und in ihrer Lage hält. Die Trennschicht 2 besteht nach der Erfindung aus urgetränkten
weichen Textilfäden, z. B. Baumwolle, mit der die Aderlage umsponnen ist. Der äußere
Mantel 4, der als äußerer Abschluß über der Trennschicht 2 liegt, kann aus
Gummi oder Kunststoff bestehen. Die einzelnen Adern 1 in der Leitung können in üblicher
Weise mit Gummi oder Kunststoff isoliert sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 und 4 besteht die Leitung
aus drei inneren Adern 1 und einer Verseillage aus neun Adern. Der Aufbau der Leitung
ist grundsätzlich der gleiche wie nach F i g. 1 und 2, mit der Ausnahme, daß jede
Aderlage mit einer Trennschicht 2 umsponnen und staubdicht abgeschlossen ist.
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In F i g. 5 und 6 ist ein sechsadriges Kabel dargestellt, welches
eine Zugentlastung 5 aufweist, um die eine Verseillage aus sechs Adern angeordnet
ist. Die Zugentlastung 5 besteht in bekannter Weise aus einem zugfesten Tragorgan."
Die Zugentlastung 5 kann von der Aderanlage durch eine Trennschicht 2 getrennt sein.
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Das in den F i g. 7 und 8 abgebildete Ausführungsbeispiel zeigt eine
elektrische Leitung mit einer von sechs Adern umgebenen inneren Füllader 6, wobei
über der ersten Verseillage eine zweite, bestehend aus zwölf Adern, angeordnet ist.
Die Füllader 6 kann entweder in die Talkumfüllung der ersten Verseillage eingebettet
oder auch wie die beiden Verseillagen voneinander für sich von der ersten Aderlage
durch eine Trennschicht 2 getrennt sein.