DE1179929B - Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern und Acrylsaeureamiden durch Decarboxylieren von Maleinsaeure- und Fumarsaeureverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern und Acrylsaeureamiden durch Decarboxylieren von Maleinsaeure- und FumarsaeureverbindungenInfo
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Description
Internat. Kl.: C 07 c
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1179 929
Aktenzeichen: B 61945IV b /12 ο
Anmeldetag: 29. März 1961
Auslegetag: 22. Oktober 1964
Es ist bekannt, daß man Acrylsäure erhält, wenn man Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid zusammen
mit Wasserdampf bei erhöhter Temperatur über Decarboxylierungskatalysatoren leitet (vgl. die
deutsche Patentschrift 445 565 und die britische Patentschrift 262 101). Da diese Umsetzung hohe
Temperaturen erfordert (nach dem Beispiel 4 der genannten Patentschriften 4000C), ist die Ausbeute
an der empfindlichen Acrylsäure nur mäßig.
Nach dem Verfahren der österreichischen Patentschrift 201 579 decarboxyliert man Maleinsäure bei
erhöhter Temperatur und in Gegenwart von Wasserdampf und Katalysatoren, deren wirksame Bestandteile
Kieselsäure, Kupferoxyd und eine wasserunlösliche Bariumverbindung sind. Maleinsäurehalbester
oder -halbamide lassen sich jedoch auf diese Weise nicht decarboxylieren. Erhitzt man z. B.
Maleinsäure-monomethylester mit dem Katalysator, so zerfällt er bei 140 bis 1500C in Maleinsäureanhydrid
und Methanol. Acrylsäuremethylester wird auch bei Temperaturen bis zu 3000C nicht gebildet. Die
Katalysatoren nach der österreichischen Patentschrift haben zwar eine lange Lebensdauer. Sie erzeugen
jedoch unmittelbar nur Acrylsäure, die dann in einer weiteren Stufe in Acrylsäureester oder -amide umgewandelt
werden muß. Zudem ist die »Raum-Zeit-Ausbeute« bei der Decarboxylierung der Maleinsäure
nicht voll befriedigend.
Maleinsäure und Maleinsäurederivate lassen sich auch in Picolin decarboxylieren (vgl. Chemical Abstracts,
Bd. 42, 1948, Spalte 6753 d). Dieses Verfahren ist jedoch wegen der schwierigen Zugänglichkeit von
Picolin nicht technisch durchführbar.
Nach dem in dem Buch von L. H. F 1 e 11 und
W. H. Gardner, Maleic Anhydride Derivatives, 1952, S. 244 bis 249, beschriebenen Verfahren kann
man Acrylsäure auch durch Decarboxylierung von Maleinsäure unter Bestrahlung gewinnen. Auch dieses
Verfahren hat keine technische Bedeutung erlangt. Die thermische Decarboxylierung von aromatischen
Fumarsäureestern führt zu Stilbenen (vgl. Maleic Anhydride Derivatives, S. 248 bis 249).
Es wurde nun gefunden, daß man Acrylsäureester und -amide vorteilhaft erhält, wenn man einen
Maleinsäure- oder Fumarsäurehalbester eines primären oder sekundären Alkohols oder ein Maleinsäure-
oder Fumarsäurehalbamid eines sekundären Amins in Gegenwart einer Phosphorverbindung der
allgemeinen Formel P(R)3, in der R einen Alkylrest, besonders mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, oder einen
Arylrest bedeutet, und gegebenenfalls in Gegenwart eines Arsins oder Stibins der allgemeinen Formeln
Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestern und Acrylsäureamiden durch Decarboxylieren
von Maleinsäure- und Fumarsäureverbindungen
von Maleinsäure- und Fumarsäureverbindungen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Walter Schweckendiek,
Ludwigshafen/Rhein,
Dr. Walter Schliesser, Limburgerhof (Pfalz) —
As(R)3 und Sb(R)3, in denen R die angegebene
Bedeutung hat, als Katalysator, der auch auf einen Träger aufgebracht sein und bzw. oder ein Schwermetall,
ein Metalloxyd, -hydroxyd, -sulfid oder -salz oder deren Mischungen als Beschleuniger enthalten
kann, bei Temperaturen von 60 bis 2600C decarboxyliert.
Nach dem neuen Verfahren erhält man in einfacher Weise und mit hohen »Raum-Zeit-Ausbeuten« Acrylsäureester
und -amide. Die anderen bekannten Verfahren zur Herstellung derselben Verbindungen, die
von Acetylen oder Propylen ausgehen, sind hinsichtlich der erforderlichen Vorrichtung sehr aufwendig
und lassen sich wirtschaftlich nur in großen Einheiten durchführen. Das Verfahren nach der
Erfindung kann dagegen im kleinen und im großen Maßstab wirtschaftlich durchgeführt werden.
Nach dem neuen Verfahren lassen sich die Ester und Amide der Acrylsäure herstellen, je nachdem,
ob man von Halbestern oder Halbamiden der genannten Äthylendicarbonsäuren ausgeht. Aus MaIeinsäure-monoäthylester
erhält man z. B. Acrylsäureäthylester nach dem Formelbild
CH — COOCJEL
CH — COOC2H5
+ CO2.
CH — COOH
CHa
Maleinsäurehalbester und Maleinsäurehalbamide ergeben bessere Ausbeuten an Acrylsäureestern und
-amiden als die entsprechenden Fumarsäurederivate.
Die Halbester der genannten Äthylendicarbonsäuren leiten sich von primären oder sekundären
aliphatischen, cycloaliphatische!! oder araliphatischen Alkoholen ab. Besonders gute Ergebnisse erzielt man
409 708/425
3 4
mit den Halbestern der Alkanole mit 1 bis 10 Kohlen- triumhydrogencarbonat, Natriumsulfat, Natriumchlo-
stoffatomen. Die Alkohole können auch Gruppen rid, Natriumacetat, Kaliumpyrophosphat, Dinatrium-
oder Atome enthalten, die unter den Bedingungen hydrogenphosphat, Calciumoxyd, Bariumhydroxyd,
des Verfahrens inert sind, wie Ätherbrücken oder Bariumcarbonat, Bariumsulfat, Natriumsulfid und
Halogenatome. Von den geeigneten Halbestern der 5 Calciumsulfid erwähnt. Man wendet die Beschleuniger
Äthylendicarbonsäuren seien beispielsweise genannt: zweckmäßig in Mengen von 1 bis 50 Gewichtsprozent,
Maleinsäure-monomethylester, Maleinsäure-mono- bezogen auf die Verbindung der allgemeinen Formel
butylester, Maleinsäure-monohexylester, Maleinsäure- P(R)3, an.
monononylester, Maleinsäure-mono-2-äthylhexylester, Selbstverständlich ist es auch möglich ,einen
Maleinsäure-monododecylester, Maleinsäure-mono- io Katalysator zu benutzen, der aus einem Phosphin,
octadecylester, Maleinsäure-monocrotylester, Malein- einem Arsin und bzw. oder einem Stibin und einem
säure-monoallylester, Maleinsäure-monocyclohexyl- oder mehreren der genannten Beschleuniger besteht,
ester, Maleinsäure-monocyclooctylester, Maleinsäure- Durch die Mitverwendung eines Beschleunigers
monobenzylester, Maleinsäure -mono -ß-phenyläthyl- wird die Temperatur, bei der die Decarboxylierung
ester, Maleinsäure-mono-ß-methoxyäthylester, Malein- 15 einsetzt, um nahezu 100cC gesenkt. Während man
säure-mono-ß-chloräthylester, Maleinsäure-mono- das Verfahren in Abwesenheit eines Beschleunigers
/S-bromcyclohexylester, Fumarsäure-monomethylester, vorteilhaft bei 170 bis 2000C durchführt und die
Fumarsäure -monoäthylester, Fumarsäure-mono- Temperatur gegen Ende auf 220 bis 2600C erhöht,
2-äthylhexylester, Fumarsäure-monocyclohexylester setzt die Decarboxylierung beim Zusatz eines Be-
und Fumarsäurebenzylester. 20 schleunigers bereits bei 60 bis 7O0C ein und verläuft
Die Halbamide der genannten Äthylendicarbon- bei 80 bis 15O0C mit befriedigender Geschwindigkeit,
säuren leiten sich von sekundären Aminen ab. Auch Es ist erwünscht, das neue Verfahren bei möglichst
die Halbamide der Äthylendicarbonsäuren können niedriger Temperatur durchzuführen, weil dadurch
von Aminen abgeleitet sein, die außer Kohlenstoff und einerseits die empfindlichen Acrylsäureester und
Wasserstoff Gruppen oder Atome tragen, die unter 25 -amide, die zur Polymerisation neigen, unter schonenden
Bedingungen des Verfahrens inert sind, wie den Bedingungen erhalten werden. Andererseits findet
Alkoxygruppen, Nitrogruppen und Halogenatome. aber auch bei höheren Temperaturen in gewissem
Geeignete Halbamide sind unter anderen Maleinsäure- Ausmaß eine Umwandlung der sauren Maleinsäuremonodimethylamid,Maleinsäure-monopyrrolidid,
Ma- haibester und -amide in die neutralen Fumarsäureleinsäure-monopiperidid, Maleinsäure-mono-N-me- 30 derivate unter Abspaltung von Kohlendioxyd und
thylcyclohexylamid, Maleinsäure-mono-N-methylani- Äthylen statt. Dies ist besonders ausgeprägt beim
lid, Maleinsäure-monodiphenylamid und Fumarsäure- Maleinsäure-monomethylester, der zum Teil in Fumonodiäthylamid.
marsäuredimethylester übergeht. Außerdem werden Die Halbester und Halbamide der Äthylendicarbon- die sauren Maleinsäurehalbester und -amide bei
säuren, die bei dem neuen Verfahren benutzt werden, 35 höherer Temperatur auch zum Teil zu sauren Fumarerhält
man z. B. durch Umsetzen von Maleinsäure- säurederivaten isomerisiert, die, wie oben erwähnt,
anhydrid mit Alkoholen oder Aminen im Mol- schwieriger decarboxylierbar sind,
verhältnis 1:1. Man führt das neue Verfahren beispielsweise durch, Die bevorzugten Phosphorverbindungen der all- indem man die Verbindung der allgemeinen Formel
gemeinen Formel P(R)3 sind die Triarylphosphine, 40 P(R)3 und gegebenenfalls den Beschleuniger in ein
besonders das Triphenylphosphin. Trialkylphosphine Rührgefäß gibt, dieses auf die Reaktionstemperatur
sind vor allem dann geeignet, wenn sie höhermolekulare erhitzt und nach und nach den sauren Äthylen-Alkylreste,
z. B. mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, dicarbonsäurehalbester zugibt. Es ist möglich, ein
enthalten, weil diese Verbindungen schwer flüchtig hochsiedendes und inertes Lösungsmittel mitzu-
und somit von den Acrylsäureestern und -amiden 45 verwenden. Tertiäre Basen, wie Chinolin, beeinflussen
gut abtrennbar sind. Arsine und Stibine geben im die Zähflüssigkeit des geschmolzenen Katalysators
allgemeinen geringere Ausbeuten an Acrylsäureestern günstig. Ebenso ist es möglich, einen Polymerisationsund
-amiden als Phosphine. Die gemeinsame Ver- verzögerer, wie tertiär-Butylbrenzkatechin oder Hydrowendung
eines Phosphins mit einem Arsin und bzw. chinon, zuzusetzen. Es ist empfehlenswert, den
oder Stibin verbessert jedoch die Ausbeuten, die mit 50 Ausgangsstoff nach und nach zu dem Katalysator
einem Phosphin allein erhalten werden. Man wendet zu geben und den entstehenden Acrylsäureester oder
das Phosphin und Arsin bzw. Stibin vorteilhaft im das Amid sofort aus dem Reaktionsgemisch zu ent-Molverhältnis
1 :0,1 bis 1 : 0,5 an. fernen. Auf diese Weise wird also die Menge sowohl
Die katalytische Wirksamkeit der Verbindungen des Ausgangsstoffes als auch des Endproduktes im
der allgemeinen Formel P(R)3 wird noch gefördert 55 Reaktionsgemisch klein gehalten. Die Acrylsäuredurch
den Zusatz eines Beschleunigers. Geeignete ester und -amide werden durch die gleichzeitig entBeschleuniger
sind Schwermetalle, Metalloxyde, -hy- stehende Kohlensäure aus dem Reaktionsgemisch
droxyde, -sulfide und -salze. Geeignete Schwermetalle herausgetragen. Es ist auch möglich und besonders
sind z. B. Eisen, Kobalt, Nickel und Kupfer. Von den bei höhersiedenden Acrylsäureestern und -amiden
Schwermetallverbindungen seien beispielsweise Mo- 60 empfehlenswert, die Entfernung des entstandenen
lybdänoxyd, Wolframoxyd, Silberoxyd, Cadmium- Esters oder Amids aus dem Reaktionsgemisch durch
oxyd, Zinkoxyd, Nickeloxyd, Cadmiumsulfid, Zink- Einführen eines zusätzlichen inerten Gases zu fördern,
sulfid, Zinkcarbonat, Zinkhydroxyd, Eisenoxyd, Eisen- Eine ähnliche Wirkung erreicht man, wenn man den
pyrophosphat, Zinksulfat, Mangancarbonat und Blei- Ausgangsstoff in einem niedrigsiedenden Lösungsacetat genannt. Besonders günstig wirken die Oxyde, 65 mittel, wie Benzol oder Äther, gelöst dem Katalysator
Hydroxyde, Sulfide und Salze der Alkali- und Erd- zugibt. Die letzten Reste des gebildeten Acrylsäurealkalimetalle.
Von diesen Verbindungen seien bei- esters oder des Amids entfernt man zweckmäßig unter
spielsweise Natriumhydroxyd, Kaliumcarbonat, Na- vermindertem Druck. Die Acrylsäureester und -amide
werden im allgemeinen in recht reiner Form erhalten und lassen sich gewünschtenfalls durch Destillation
weiterreinigen.
Der Katalysator kann für mehrere Ansätze benutzt werden. Es ist bemerkenswert, daß die Ausbeuten
erst nach zwei bis drei Umsetzungen mit demselben Katalysator einen Höchstwert erreichen.
Man kann den Katalysator auch auf einen porösen Trägerstoff, wie Aluminiumoxyd oder Kieselsäuregel,
aufbringen. Das Verfahren läßt sich kontinuierlich gestalten, wenn man einen solchen Träger, der mit
dem Katalysator beladen ist, in einem senkrechten Reaktionsrohr anordnet und auf den erhitzten
Katalysator den Halbester oder das Halbamid gibt.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Man erhitzt 30 Teile Triphenylphosphin unter Rühren auf 150 bis 18O0C und läßt bei dieser Temperatur
144 Teile Maleinsäure-monoäthylester langsam zufließen. Man verflüssigt den flüchtigen Acrylsäureäthylester.
Die Umsetzung ist in 20 Minuten beendet. Zum Schluß erhitzt man die Reaktionsmischung auf
22O0C, um den restlichen Acrylsäureäthylester aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen. Die erhaltene
Flüssigkeit wird unter Atmosphärendruck destilliert. Man erhält 60 Teile reinen Acrylsäureäthylester vom
Kp.76O = 99 bis 1000C, entsprechend einer Ausbeute
von 60% der Theorie.
Setzt man erneut 144 Teile Maleinsäure-monoäthylester
mit demselben Katalysator um, so erhöht sich die Ausbeute auf 65% der Theorie. Bei der
dritten Umsetzung beträgt die Ausbeute dann 68% der Theorie. Verwendet man an Stelle des Triphenylphosphins
30 Teile Tri-p-tolylphosphin, 25 Teile Trinaphthylphosphin
bzw. 10 Teile o,o'-Biphenylylphosphin, so betragen die Ausbeuten beim ersten Ansatz
unter sonst gleichen Bedingungen 62, 56 bzw. 52% der Theorie.
Man verfährt wie im Beispiel 1, verwendet jedoch als Katalysator ein Gemisch aus 30 Teilen Triphenylphosphin
und 10 Teilen Triphenylarsin. Die Ausbeute beträgt schon bei der ersten Umsetzung 68% der
Theorie.
Verwendet man an Stelle des Triphenylarsins die gleiche Menge Triphenylstibin, so beträgt die Ausbeute
an Acrylsäureäthylester unter sonst gleichen Bedingungen 61 % der Theorie. Die Ausbeuten
betragen 63 bzw. 71 %> wenn man an Stelle des Triphenylphosphins 20 Teile Trihexylphosphin bzw.
25 Teile Trioctadecylphosphin verwendet. Temperatur zwischen 180 und 2200C, im übrigen
aber unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen um und erhält den Acrylsäureäthylester in
einer Ausbeute von 60 % der Theorie. 5
Man setzt 172 Teile Maleinsäure-monobutylester innerhalb von 25 Minuten in Gegenwart von 30 Teilen
ίο Triphenylphosphin und 10 Teilen Cadmiumoxyd um.
Die Temperatur beträgt zunächst 100° C, sie wird gegen Ende der Umsetzung bis auf 2300C erhöht.
Man erhält 90 Teile reinen Acrylsäurebutylester, entsprechend einer Ausbeute von 70,3 % der
Theorie.
Ersetzt man das Cadmiumoxyd durch gleiche Mengen Zinkoxyd bzw. Silberoxyd, so betragen die
Ausbeuten 73 % bzw. 68 %·
Wenn man in Gegenwart des bereits einmal benutzten Katalysators weitere 172 Teile Maleinsäuremonobutylester umsetzt und zusätzlich einen schwachen Strom Kohlendioxyd in das Reaktionsgemisch einleitet, erhält man 105 Teile reinen Acrylsäurebutylester, entsprechend einer Ausbeute von 82,8 % der Theorie.
Wenn man in Gegenwart des bereits einmal benutzten Katalysators weitere 172 Teile Maleinsäuremonobutylester umsetzt und zusätzlich einen schwachen Strom Kohlendioxyd in das Reaktionsgemisch einleitet, erhält man 105 Teile reinen Acrylsäurebutylester, entsprechend einer Ausbeute von 82,8 % der Theorie.
Man gibt innerhalb von 30 Minuten 205 Teile geschmolzenes Maleinsäure - mono - N - methylphenylamid
in ein Gemisch aus 25 Teilen Triphenylphosphin, 5 Teilen Cadmiumoxyd und 5 Teilen Nickeloxyd. Die
Temperatur beträgt zunächst 15O0C, sie wird nach
und nach bis auf 24O0C erhöht. Wenn die Kohlendioxydabspaltung
beendet ist, steigert man die Temperatur bis auf 320° C, um die letzten Reste an
Reaktionsprodukt abzudestillieren. Man erhält zunächst 80 Teile eines rot gefärbten Gemisches, aus
dem durch Destillation 60 Teile Acrylsäure-N-methylphenylamid,
entsprechend einer Ausbeute von 37,2% der Theorie, gewonnen werden. Die Hydrierjodzahl
beträgt 628, berechnet 630.
Man verwendet einen Katalysator, der aus 30 Teilen Triphenylphosphin und 10 Teilen Cadmiumoxyd besteht.
Die Decarboxylierung setzt schon bei 900C ein. Man verfährt im übrigen wie im Beispiel 1 und
erhält den Acrylsäureäthylester in Ausbeuten von bis 75 % der Theorie.
Man setzt 144 Teile Fumarsäure-monoäthylester unter Verwendung von Triphenylphosphin bei einer
Man erhitzt 30 Teile Triphenylphosphin und 10 Teile wasserfreies Kaliumcarbonat unter Rühren auf 1000C.
Bei dieser Temperatur gibt man dann 172 Teile Maleinsäure-monobutylester innerhalb von etwa
25 Minuten zu dem Katalysator, wobei die Tempeso ratur nach und nach auf 1500C erhöht wird. Nach
der Zugabe des Halbesters erhitzt man die Mischung noch kurz bis auf 25O0C. Die Hauptmenge des
entstandenen Acrylsäurebutylesters destilliert bei 140 bis 150°C aus dem Reaktionsgemisch ab. Man
erhält 105 Teile rohen Acrylsäurebutylester.
Verwendet man an Stelle des Kaliumcarbonates Natriumsulfatdekahydrat, so erhält man 102 Teile
rohen Ester; mit Bariumoxyd 100 Teile und mit wasserfreiem Eisenpyrophosphat 110 Teile.
Die Ausbeute an reinem Acrylsäurebutylester liegt in allen Fällen bei etwa 80 % der Theorie.
Beispiele 8 bis 11
Man arbeitet wie im Beispiel 1, setzt jedoch an Stelle des Maleinsäure-monoäthylesters Halbester der
Maleinsäure mit anderen Alkoholen um und erzielt die folgenden Ergebnisse.
Beispiel | Maleinsäurehalbester | Entstandener Acrylsäureester | Siedepunkt bzw. Schmelzpunkt |
8 9 10 11 |
Maleinsäure-mono-2-äthylhexylester Maleinsäure-monocetylester Maleinsäure-monocrotylester Maleinsäure-mono-2-methoxyäthyl- ester |
Acrylsäure-2-äthylhexylester Acrylsäurecetylester Acrylsäurecrotylester Acrylsäure-2-methoxyäthylester |
Kp.10 = 90°C Kp.io = 160 bis 1630C F. = 23°C Kp.20 = 54bis55°C Kp.17 = 650C |
Man arbeitet wie im Beispiel 5, verwendet jedoch an Stelle des Cadmiumoxyds 5 Teile Aluminiumpulver
und in einem weiteren Versuch 5 Teile Aluminiumoxyd in je zwei aufeinanderfolgenden Ansätzen, wobei
jeweils der im Rückstand des vorhergehenden Ansatzes verbleibende Katalysator erneut benutzt wird. Man
erhält den Acrylsäurebutylester in 77,7- bzw. 76,8°/oiger
Ausbeute in Gegenwart von Aluminiumpulver und in 77,8- bzw. 78,l%iger Ausbeute bei der Verwendung
von Aluminiumoxyd.
Beispiele 13 bis 16
Man arbeitet wie im Beispiel 1, setzt jedoch Maleinsäurehalbester anderer Alkohole an Stelle
des Maleinsäure-monoäthylesters um und erhält die in der folgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse.
Beispiel | Teile , des Maleinsäurehalbesters | Maleinsäure-monomethylester Maleinsäure-monopropylester Maleinsäure-monoisopropylester Maleinsäure-monoisobutylester |
Teile | des entstandenen Acrylsäureesters |
13 14 15 16 |
131 158 158 172 |
61 79,8 85,7 89,7 |
Acrylsäuremethylester Acrylsäurepropylester Acrylsäureisopropylester Acrylsäureisobutylester |
In einem Rührgefäß mit Thermometer, Destillationsbrücke und Zulaufgefäß schmilzt man 30 Teile
Triphenylphosphin und fügt dann allmählich unter fortwährendem Rühren 198 Teile geschmolzenen Maleinsäure-monocyclohexylester
zu. Im Reaktionsgefäß wird eine Temperatur von 140 bis 16O0C und ein
Druck von 80 bis 90 mm Quecksilbersäule eingehalten. Während der Umsetzung gehen 119 Teile eines
farblosen Destillats über. Bei der fraktionierten Destillation dieses Destillats erhält man 73 Teile
reinen Acrylsäurecyclohexylester vom Kp.3O = 94 bis
96° C.
Zu 196 Teilen geschmolzenem Maleinsäureanhydrid fügt man unter Rühren anteilweise 161 Teile Äthylenchlorhydrin.
Bei der Reaktionstemperatur von 170 bis 18O0C findet ein quantitativer Umsatz zu Maleinsäure-mono-(|S-chloräthyl)-ester,
F. = 101 bis 1020C, statt.
Von diesem Ester werden 120 Teile zusammen mit 30 Teilen Triphenylphosphin in einem Reaktionsgefäß
mit Destillationsbrücke unter einem Druck von 30 mm Quecksilbersäule auf 2000C erhitzt. Dabei
gehen in dem Siedebereich von 45 bis 160° C 45 Teile
einer farblosen Flüssigkeit über, aus der durch fraktionierte Destillation 25 Teile Acrylsäure-ß-chloräthylester,
Kp.a5 = 63 bis 67° C, gewonnen werden.
19 silbersäule destillieren von 80 bis 1150C 252 Teile
einer Flüssigkeit über, die nach der gaschromatographischen Untersuchung 40,8 Teile Acrylsäure-/?-chloräthylester
enthält.
In einem Rührgefäß mit Thermometer, Destillationsbrücke und Zulauf gefäß werden 20 Teile geschmolzenes
Triphenylphosphin mit 10 Teilen Eisenpulver verrührt.
Dazu läßt man unter weiterem Rühren 198 Teile geschmolzenen Maleinsäure-monocyclohexylester laufen,
wobei im Reaktionsgefäß eine Temperatur von 140 bis 1500C eingehalten wird. Bei einem Druck von
70 bis 75 mm Quecksilbersäule gehen von 58 bis 105°C
71 Teile eines farblosen Destillats über, das 50 Teile Acrylsäurecyclohexylester enthält.
Wie im vorigen Beispiel fügt man zu einer Aufschlämmung von 20 Teilen geschmolzenem Triphenylphosphin
und 20 Teilen Bariumsulfat 198 Teile geschmolzenen Maleinsäuremonocyclohexylester. Die
Reaktionstemperatur beträgt 150 bis 1600C, der Druck in der Vorrichtung 60 bis 65 mm Quecksilbersäule.
Von 78 bis 117°C gehen 84 Teile eines farblosen Destillats über, aus dem durch Destillation 53 Teile
Acrylsäurecyclohexylester gewonnen werden.
Beispiele In einem Rührgefäß werden 294 Teile Maleinsäure-
Wie im Beispiel 8 fügt man 120 Teile Maleinsäure- 65 anhydrid mit 250 Volumteilen über Phosphorpentoxyd
mono-(j?-chloräthyl)-ester, gelöst in 200 Teilen o-Di- getrocknetem Chloroform erwärmt, bis sich eine
chlorbenzol, zu 30 Teilen geschmolzenem Triphenyl- homogene Lösung gebildet hat. Dazu fügt man
phosphin. Bei einem Druck von 30 bis 35 mm Queck- anteilweise 220 Teile Diäthylamin. Nach der beendeten
Umsetzung und dem Abdestillieren des Chloroforms bleiben 510 Teile Maleinsäuremono-N,N-diäthylamid
zurück.
171 Teile dieses Monoamids werden bei 190 bis 2000C und 80 mm Quecksilbersäule zu 30 Teilen
Triphenylphosphin gefügt. Dabei gehen von 110 bis 1200C 82 Teile eines farblosen Destillats über, aus
dem durch fraktionierte Destillation 40 Teile Acrylsäure-N,N-diäthylamid
gewonnen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestern und Acrylsäureamiden durch Decarboxylieren von Malein- und Fumarsäureverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Maleinsäure- oder Fumarsäurehalbester eines primären oder sekundären Alkohols oder ein Maleinsäureoder Fumarsäurehalbamid eines sekundären Amins in Gegenwart einer Phosphorverbindung der all-10gemeinen Formel P(R)3, in der R einen Alkylrest, besonders mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, oder einen Arylrest bedeutet, und gegebenenfalls in Gegenwart eines Arsins oder Stibins der allgemeinen Formeln As(R)3 und Sb(R)3, in denen R die angegebene Bedeutung hat, als Katalysator, der auch auf einen Träger aufgebracht sein und bzw. oder ein Schwermetall, ein Metall oxyd, Metallhydroxyd, Metallsulfid oder Metallsalz oder deren Mischungen als Beschleuniger enthalten kann, bei Temperaturen von 60 bis 26O0C decarboxyliert.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 445 565;
österreichische Patentschrift Nr. 201 579;
britische Patentschrift Nr. 262 101;
L. H. F 1 e 11 und W. H. G a r d η e r, Maleic Anhydride Derivatives, 1952, S. 246 bis 249;
Chemical Abstracts, Bd. 42, 1948, Spalte 6753 d.409 708/425 10.64 © Bundesdruckerei Berlin
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---|---|---|---|
DEB61945A DE1179929B (de) | 1961-03-29 | 1961-03-29 | Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern und Acrylsaeureamiden durch Decarboxylieren von Maleinsaeure- und Fumarsaeureverbindungen |
US182675A US3238239A (en) | 1961-03-29 | 1962-03-26 | Production of acrylic acid esters and amides |
GB11576/62A GB935051A (en) | 1961-03-29 | 1962-03-27 | Production of acrylic acid compounds |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB61945A DE1179929B (de) | 1961-03-29 | 1961-03-29 | Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern und Acrylsaeureamiden durch Decarboxylieren von Maleinsaeure- und Fumarsaeureverbindungen |
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DE (1) | DE1179929B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE445565C (de) * | 1925-11-28 | 1927-06-16 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Darstellung von Monocarbonsaeuren |
GB262101A (en) * | 1925-11-27 | 1928-05-22 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in the manufacture and production of monocarboxylic acids |
AT201579B (de) * | 1956-08-31 | 1959-01-10 | Union Chimique Belge Sa | Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure |
-
1961
- 1961-03-29 DE DEB61945A patent/DE1179929B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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