DE1179448B - Verfahren zur Herstellung von Margarine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MargarineInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 53 h-1/02
N 20798IV a/53 h
9. November 1961
8. Oktober 1964
9. November 1961
8. Oktober 1964
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Margarine unter Verwendung eines durch Quellen mit einer
wäßrigen Flüssigkeit hergestellten Lecithinemulgators. Unter Margarine ist jede plastisch feste
Speisefettmasse zu verstehen, die größtenteils aus tierischen und/oder pflanzlichen Fetten oder Ölen,
einschließlich hydrierten Ölen und einer in der Regel von Voll- oder Magermilch dargestellten wäßrigen
Phase mit gebräuchlichen Zusätzen, wie Speisesalzkonservierungsmitteln, ferner auch etwa mit Proteinen,
Vitaminen u. dgl., hergestellt ist.
Die Zugabe von Lecithinen bei der Margarineherstellung ist seit langem bekannt, da Lecithine vor
allem das Verhalten von Margarine beim Braten verbessern und beim Backen bekanntlich eine ansprechende
Bräune der Backwaren ermöglichen.
Nach einem bekannten Verfahren soll ein beim Schmelzen von Margarine ähnliches Verfahren wie
beim Schmelzen von Butter erreicht werden durch Zugabe eines lecithinhaltigen Eiweißkörpers, wobei
man den lecithinhaltigen Eiweißkörper, und zwar vorzugsweise Eigelb, mit einer freie Kohlensäure enthaltenden
Flüssigkeit verrührt. Die freie Kohlensäure wird dabei durch Zersetzen von kohlensaurem Alkali
mit einer Säure, wie Milchsäure oder Zitronensäure, erhalten. Die so gewonnene kalte Mischung
aus durch Kohlensäure durchsetztem, verdünntem Eiweiß wird der Margarine entweder während der
Fabrikation oder später zugegeben.
Mit pflanzlichem Lecithin (Sojalecithin) ist auf diesem Wege jedoch eine brauchbare Mischung überhaupt
nicht herzustellen. Abgesehen von dem wenig vorteilhaften Verhalten jener Mischung mit Eigelb,
und zwar vor allem einem starken Spritzen beim Schmelzen in der Pfanne, kommt eine Verwendung
von Eigelb bei dem erforderlichen Gesamtbedarf aus wirtschaftlichen Gründen für eine Margarineherstellung
praktisch kaum in Betracht, insbesondere muß aber bei Verwendung von Eigelb, sei es frisches
Eigelb und noch mehr Trockeneigelb, mit erheblichen Qualitätsschwankungen gerechnet werden
(vgl. hierzu Rudischer, »Fachbuch der Margarineindustrie«, 1959, S. 271).
Mit Lecithin allgemein als ausschließlichem Emulgator zur Fettphase hat man kein gutes Endprodukt
erzielt, man hat deshalb bisher die Lecithine, gewöhnlich als Sojalecithin, in gebleichtem oder ungebleichtem
Zustand zusammen mit üblichen Emulgatoren, wie Mono- oder Diglyceriden, dem geschmolzenen
Margarinefett oder den Margarineölen vor dem Kirnen zugegeben. Nach einem anderen
Verfahren hat man der wäßrigen Phase vor deren Verfahren zur Herstellung von Margarine
Anmelder:
N. V. Brinkers Margarinefabrieken,
Zoetermeer (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Amthor, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Mittelweg 12
Frankfurt/M., Mittelweg 12
Als Erfinder benannt:
!5 Gerardus Lambertus Hendriks,
Zoetermeer (Niederlande)
!5 Gerardus Lambertus Hendriks,
Zoetermeer (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
ao Niederlande vom 12. November 1960 (257 887)
ao Niederlande vom 12. November 1960 (257 887)
Einemulgierung in die Fettphase eine geringe Menge einer alkoholunlöslichen Lecithinfraktion zugesetzt,
damit jedoch ein zufriedenstellendes Endprodukt nur dann erhalten, wenn man für eine vollkommene Abscheidung
der alkohollöslichen Fraktion Sorge getragen hat.
Nach einem anderen bekannten Vorschlag hat man zunächst beide Fraktionen getrennt und beide
in Form wäßriger Emulsionen der zu emulgierenden Mischung zugesetzt.
Wahrscheinlich führt die Alkoholbehandlung zu einer gewissen Denaturierung des Lecithins, die man
für die Erzielung eines guten Endproduktes für wesentlich hielt. Auch in den beiden vorgenannten
Fällen hat man jedoch nicht auf die gleichzeitige Anwesenheit von echten Emulgatoren verzichtet.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen durch Quellen hergestellten
Emulgator aus pflanzlichem Lecithin für die Margarinefabrikation zu verwenden, der die zusätzliche
Verwendung mehr oder weniger chemisch behandelter oder auch synthetischer Emulgatoren entbehrlich
macht. Auch sollen nicht nur die Kosten des Herstellungsprozesses verringert und Umständlichkeiten
vermieden werden, sondern nicht zuletzt irgendwelche mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen
des Verbrauchers ausgeschaltet werden.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß man etwa 5 bis 10 Teile handels-
409 690/183
übliches, nicht entöltes pflanzliches Lecithin und mindestens 90 Teile Wasser mit gegebenenfalls einem
geringen Zusatz eines Pufferungsmittels vermischt, heiß quillt und das so erhaltene Gel in die wäßrige
Phase oder in Gegenwart der wäßrigen Phase einarbeitet und dann in an sich bekannter Weise die
Masse mit gebräuchlichen Zusätzen zu Margarine verarbeitet.
Außer nicht entöltem pflanzlichem Lecithin kann man zwar auch noch, chemisch gesprochen, andere
Emulgatoren verwenden, aber man erhält dadurch kein besseres Produkt und würde auf jeden Fall diejenigen
Nachteile, die allen bekannten Emulgatoren anhaften, in Kauf nehmen müssen.
Als handelsübliches pflanzliches Lecithin (Gesamtlecithin) im Sinne der Erfindung ist ein z. B. aus
Sojabohnen oder Mais erhaltenes Produkt zu verstehen, das gebleicht sein kann oder ungebleicht ist,
das aber auf keinen Fall einen Fraktionierungsprozeß mit Alkohol durchgemacht haben darf.
Pflanzliches Lecithin in diesem Sinne, wie es auch in großem Umfange in der Nahrungsindustrie Verwendung
findet, ist vollkommen unschädlich. Es kann einen gewissen Gehalt an fettem öl wie auch
an Proteinen od. dgl. enthalten.
Für eine Einarbeitung von Eigelb als Emulgator in Margarinemasse ist es zwar in der Literatur bekannt,
entweder flüssiges Eigelb mit Wasser im Verhältnis 1:3 oder Trockeneigelb im Verhältnis 1:2
zu verdünnen und durch Erhitzen zu quellen. Diese Vorbehandlung leitet sich jedoch nur von den besonderen
Rücksichten auf die für notwendig gehaltene gründliche Entkeimung für Eigelb ab und stellt
somit praktisch eine Pasteurisierungsart dar, die jedoch nicht ohne nachteilige Einwirkung auf den Geschmack
des Eigelbes bleiben dürfte, wenn sie die nötige Sicherheit für eine ausreichende Entkeimung
überhaupt bieten soll. Das Problem, ein natürliches, d. h. nicht entöltes handelsübliches Pflanzenlecithin
nutzbar zu machen für die Margarineherstellung als ausschließlichen Emulgator, wird durch diese speziell
auf Eigelb bezogenen Vorschläge nicht berührt.
Pflanzliches Lecithin hat im übrigen den Vorzug, daß es in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht,
keimfrei ist und sich auch ohne Schwierigkeiten in eine ständig gleichbleibende Beschaffenheit überführen
läßt.
Unter den Verfahren zur Herstellung eines pflanzlichen Lecithins von einheitlicher Zusammensetzung
oder Stabilität ist unter anderem aber auch ein Verfahren bekannt, wonach zur Gewinnung eines derartigen
flüssigen Lecithins von guter Löslichkeit und Verwendbarkeit für verschiedene Zwecke das käufliche
pflanzliche Lecithin in einem Wasser-Alkohol-Gemisch erhitzt und die nach Durcharbeiten dieses
Gemisches sich trennenden Schichten voneinander geschieden werden, um für den obengenannten
Zweck eine Bodenfraktion zu erhalten, die den größten Teil des eingesetzten Lecithins enthalten soll und
durch eine Weiterbehandlung, d. h. Eindampfung, praktisch als alkoholfreies Gel gewinnbar sein kann.
Es zeigt sich jedoch, daß durch die obenerwähnte Anwendung eines Wasser-Alkohol-Gemisches zur
Gewinnung zunächst der Bodenfraktion, welche dann aufgearbeitet wird, abgesehen von einem nicht
unerheblichen Lecithinverlust, auch die Qualität des erhaltenen Lecithins für den vorliegenden Zweck sich
als beeinträchtigt erweist. Außerdem ist das Verfahren wesentlich umständlicher als das gemäß der vorliegenden
Erfindung anzuwendende Verfahren, um einen homogenen, glatten Emulgator für die Margarineherstellung
zu gewinnen.
Um die für den vorliegenden Zweck der Margarineherstellung gewünschte Emulgierung zu erreichen,
wird das Lecithin im Sinne der Erfindung mit einfachem Wasser zusammengebracht und erhitzt,
wobei man vorzugsweise das System Lecithin—
ίο Wasser rührt, und je höher die Temperatur ist, sich
um so leichter ein Gel bildet. Beispielsweise erhitzt man das Lecithin, das man in das Wasser eingebracht
hat, unter Umrühren des Systems auf etwa 100° C während einer Dauer von 5 bis 15 Minuten.
Es entsteht ein ziemlich glattes Produkt, das man als Gel bezeichnen kann und das nach dem Herunterkühlen
stabil bleibt. Gibt man zu dem Wasser eine geringere Menge einer Puffersubstanz, wie z. B.
Natriumbicarbonat, Natriumphosphat oder Natriumcitrat, so erleichtert man dadurch die Gelbildung.
Verwendet man dagegen Natriumhydroxyd, so stellt man eine Dispersion des Lecithins fest, jedoch keine
eigentliche Gelbildung, und derartige Produkte eignen sich nicht für den vorliegenden Zweck.
Man kann auch zunächst aus dem Lecithin und einer beschränkteren Menge an Wasser in Anwesenheit
einer Puffersubstanz eine Paste herstellen und dann diese Paste in Wasser einführen. Wenn man
dieses System erhitzt, so erhält man das obenerwähnte, ziemlich stabile Gel.
Der Lecithinanteil in dem durch die Hitzebehandlung erhaltenen Gel kann je nach der Herkunft des
Lecithins, der Dauer der Erhitzung sowie abhängig von der Erhitzungstemperatur und Intensität des
Rührens in seiner oberen Grenze wohl um einen geringen Betrag schwanken, jedoch zeigt eine ungleichmäßige
Verteilung des Lecithins im Endprodukt an, wann die zulässige Menge überschritten
ist. Es zeigt sich dabei, daß in der Regel 10% die oberste Grenze darstellen, und als besonders geeignet
hat sich die Einhaltung eines Prozentgehaltes zwischen etwa 5 und 7,5 Gewichtsprozent für den
Lecithingehalt des Gels erwiesen.
Die untere Grenze dagegen ist weniger kritisch.
Nicht so entscheidend ist die Höhe der Erhitzungstemperatur in der Endstufe hinsichtlich der Brauchbarkeit
des Gels, jedoch ist es praktisch nicht empfehlenswert, unter 70° C herunterzugehen, da dann
die Zeitspanne bis zur Erzielung eines guten glatten Gels ziemlich verlängert wird. Die günstigsten Temperaturen
liegen in einem Bereich zwischen 70 und 100° C.
Der pH-Wert des Gels, bei Raumtemperaturen gemessen,
soll vorzugsweise zwischen 6 und 8 liegen, wenn auch ein insbesondere etwas höherer pH-Wert
nicht schädlich ist.
Die Puffersubstanz, die man bei der Verfahrensweise, bei welcher man das Lecithin in die gesamte
für das endgültige Gel erforderliche Wassermenge einbringt, verwenden kann, oder die Puffersubstanz,
die man bei der Herstellung zunächst einer Paste verwenden soll, die dann ihrerseits in Wasser eingebracht
und dann in der Mischung erhitzt wird, soll vorzugsweise eine solche aus dem pH-Bereich über 7
und vorzugsweise von 7,5 bis 9 sein. Welcher Puffer gewählt wird, ist an sich nicht wesentlich, jedoch
Alkalihydroxyde eignen sich, wie aus obigem hervorgeht, nicht.
Geeignet sind Puffer, wie Natriumbicarbonat, Mononatrium- oder Dinatriumphosphat, Natriumcitrat
oder Mischungen mehrerer solcher Verbindungen. Die Menge an Puffersubstanz soll nicht zu gering
sein, wenn man die Arbeitsweise über die Paste anwendet, weil hierbei dann das Gel zur Instabilität
neigt. Etwa 0,5 Gewichtsprozent, berechnet auf Lecithin, sind ungefähr als Mindestmenge anzusehen.
Eine Menge von etwa 1,5 °/o ist ausreichend, und wesentlich größere Mengen sind weder gut noch
nachteilig.
Es spielt keine erhebliche Rolle, ob man bei der Herstellung des Gels destilliertes Wasser oder Leitungswasser
verwendet, vorausgesetzt, daß man im letzteren Fall auf den pH-Wert achtet, da bei einem
sehr sauren Leitungswasser Schwierigkeiten auftreten können, um einen pH-Wert des fertigen Gels von
etwa 6 oder höher zu erreichen.
Nach diesen Darlegungen bietet es für den Sachkundigen keinerlei Schwierigkeiten, ein Gel gemäß
Erfindung herzustellen, wenn das Verfahren des Einbringens des Lecithins in die Gesamtmenge des
für das zu verwendende Gel erforderlichen Wassers angewendet wird.
Bezüglich der Methode, zuerst eine Paste herzustellen, diese in das Wasser einzubringen und anschließend
das Gel durch Erhitzen zu bilden, sind einige allgemeine Bemerkungen zu machen: Wenn
man eine Paste herstellen will, so verwendet man einen Puffer, der vorzugsweise im pH-Bereich über 7
puffert, vorzugsweise im Bereich von etwa 7,5 bis 9. Die Menge an Puffersubstanz, wie z. B. Natriumbicarbonat,
ist zweckmäßig größer als etwa 0,5 und kleiner als etwa 5 Gewichtsprozent, berechnet auf
Lecithin; gute Ergebnisse erzielt man bei einem Bereich zwischen etwa 1 und 2%. Mengen über 5%
sind grundsätzlich anwendbar, geben aber keinen merklich besseren Effekt. Nach der Erhitzung soll
das fertige Gel vorzugsweise nicht mehr als 10 Gewichtsprozent
Lecithin aufweisen und sein pH-Wert bei Raumtemperatur vorzugsweise zwischen etwa 6
und 8 liegen, obgleich etwas höhere pH-Werte nicht schädlich sind. Der Wassergehalt der Paste selbst soll
vorzugsweise im Bereich von 5 bis 35 Gewichtsprozent liegen, und zwar berechnet auf die gesamte
Paste.
Ein gutes Gel erhält man bei Verwendung kauflichen Lecithins (Gehalt an Phosphatiden ungefähr
65%), das man mit 10 bis 20% Wasser und 1 bis 2% Puffersubstanz in eine Paste überführt, worauf
man diese Paste in das Wasser einbringt und das Ganze zwischen etwa 70 und 100° C so lange erhitzt,
bis man ein Gel mit etwa 5 bis 7,5 Gewichtsprozent Lecithin erhält.
Im allgemeinen soll die angewendete Wassermenge zur Herstellung der Paste nur dazu ausreichen, genügend
Puffersubstanz zu lösen und gerade noch eine ziemlich steife, salbenartige Konsistenz zu ergeben.
In der Praxis bedeutet das, daß die Wassermenge bei dem Vorgang der Pastenherstellung zwischen 5
und 60, vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf das Lecithingewicht,
liegt.
Im Beispiel 1 ist auch erläutert, wie man ein Gel gemäß der Erfindung über den Weg einer Paste herstellen
kann. Selbstverständlich soll sich jedoch die Erfindung nicht auf die besonderen Einzelheiten in
diesem Beispiel beschränken.
In einem Kneter werden 30 kg käufliches ungebleichtes Sojalecithin (Phosphatidgehalt etwa 65%),
5 1 Wasser und 0,5 kg Natriumbicarbonat 10 Minuten lang bei Raumtemperatur durchgeknetet.
Die so erhaltene Paste bringt man in einen Kessel mit einer Rührvorrichtung, der 450 1 Wasser
von 80° C enthält. Die Füllung wird einige Minuten gerührt, wonach die Temperatur auf 100° C
erhöht wird. Man erhält eine glatte gelartige Masse; dieses Gel wird im nachstehenden als GeIA bezeichnet.
Bei einer Wiederholung dieses Vorganges, jedoch mit 0,5 kg Na2HPO4 an Stelle von 0,5 kg Natriumbicarbonat und mit Lecithin ungebleicht entsteht Gel B, oder mit Lecithin gebleicht entsteht Gel C. Bei einem noch weiteren, mit 0,5 kg Trinatriumcitrat und mit ungebleichtem Lecithin erhält man Gel B und mit gebleichtem Lecithin Gel E.
Bei einer Wiederholung dieses Vorganges, jedoch mit 0,5 kg Na2HPO4 an Stelle von 0,5 kg Natriumbicarbonat und mit Lecithin ungebleicht entsteht Gel B, oder mit Lecithin gebleicht entsteht Gel C. Bei einem noch weiteren, mit 0,5 kg Trinatriumcitrat und mit ungebleichtem Lecithin erhält man Gel B und mit gebleichtem Lecithin Gel E.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß das Bleichen des Lecithins üblicherweise durch Behandlung des
bei der Dampfbehandlung von Rohsojaöl entstehenden und vom öl abgeschiedenen Niederschlages mit
einer gewissen Menge Wasserstoffsuperoxyd im Vakuum geschieht.
Alle vorgenannten Gele von A bis E einschließlich zeigten einen pH-Wert bei Raumtemperaturen von
zwischen 6,02 und 7,45.
In einer anderen Reihe wurden dann die gleichen Typen von Lecithin verwendet, dabei aber nicht der
Weg zunächst einer Paste gewählt.
Gebleichtes oder ungebleichtes Lecithin (30 kg) wurden in 390 kg Wasser von 50° C, in dem 0,5 und
1,0 kg Puffersubstanz gelöst waren, eingebracht, und während des Rührens wurde die Mischung auf den
Siedepunkt erhitzt, anschließend gekühlt.
Mit gebleichtem Lecithin und 0,5 kg Natriumbicarbonat erhielt man ein GeIF.
Gebleichtes Lecithin und 0,5 kg Dinatriumphosphat ergaben ein Gel G.
Gebleichtes Lecithin und 1,0 kg Dinatriumphosphat ergaben ein Gel H.
Gebleichtes Lecithin und 0,5 kg Trinatriumcitrat ergaben Gel K, und mit 1,0 kg Trinatriumcitrat erhielt
man Gel L.
Die Versuche, wie sie zu den Gelen F bis L führten, wurden ferner auch mit ungebleichtem Lecithin
durchgeführt und ergaben die GeIeM bis Q.
Alle GeIeF bis Q einschließlich wiesen einen
pH-Wert von 6,02 bis 7,45 auf.
Ein Ersatz des destillierten Wassers durch Leitungswasser ergab keinen bemerkenswerten Unterschied,
weder hinsichtlich des Gels, noch hinsicht-Hch
der Qualität der Margarine.
Obwohl es durchaus möglich ist, zuerst das Gel der wäßrigen Phase zuzusetzen oder umgekehrt und
dann diese wäßrige Mischung in einen Emulgierkessel einzufüllen, in dem die Fettphase eingebracht
wird, so hat dies doch keinen besonderen Vorteil. Wäßrige Phase, z. B. Magermilch, und mit gegebenenfalls
üblichen Zusätzen, wie Speisesalz, ferner Gel und Fettphase mit ebenfalls etwa bekannten Zusätzen
können durchaus auch gleichzeitig in den Emulgierkessel eingefüllt werden, und andere Zusätze,
wie Farbstoffe, Geruchstoffe u. dgl., als solche oder in Lösung, können ebenfalls gleichzeitig zugegeben
werden.
In einen Emulgierkessel werden 1000 kg einer geschmolzenen
Mischung aus Fetten, hauptsächlich aus raffinierten pflanzlichen Fetten, oder pflanzliche Fette
und öle für sich oder gemischt mit tierischen Fetten sowie 401 angesäuerte Magermilch und 45 kg des
Gels A eingebracht und ferner so viel Wasser, daß dessen Menge etwa 16 Gewichtsprozent, bezogen auf
den Gesamtinhalt des Kessels, ausmacht. Die Mischung wird einige Minuten intensiv gerührt, wobei
ihre Temperatur zwischen 30 und 40° C liegt. Andere Margarinezusätze, wie Farbstoffe, Vitamine,
Salz od. dgl., können entweder der einen oder beiden Phasen, d. h. der wäßrigen oder der Fettphase beigefügt
oder als solche bzw. in einem entsprechenden Lösungsmittel unmittelbar in den Emulgierkessel gegeben
werden.
Die so erhaltene Emulsion wird durch einen Druckkühler, einen sogenannten Votator, geschickt und
gelangt dann auf die Packmaschine. Dieser Versuch wurde jeweils wiederholt mit den Gelen B bis Q einschließlich,
und zwar bei gleichen Mengen und Bedingungen wie oben in diesem Beispiel 2.
In allen Fällen ist das Endprodukt eine Margarine von vollkommenen Eigenschaften; sie ist stabil,
gleichgültig, ob noch ein anderer Emulgator außer einem Lecithingel gemäß der Erfindung verwendet
ist. Ihre Backeigenschaften sind gut, es tritt bei der Verwendung kein oder mindestens kein störendes
Spritzen auf, und die Margarine hat ein feines Gerinnsel. Geschmack und Geruch sind ausgezeichnet.
Sie zeigt keinen merklichen Gehalt von sogenannten ungebundenen oder freiem Wasser, wenn man eine
frische Schnittfläche der Margarine mit einem Filterpapier belegt, das mit 0,2% Bromphenolblau und
Bromcresolgrün imprägniert und mit Natriumbicarbonat gepudert ist. Ein solches Papier ist gelb und
würde sich mit blauen Flecken bedecken, wenn es in Berührung käme mit Wassertröpfchen. Die Lagerungsbedingungen
von Margarine gemäß der Erfindung liegen über den Durchschnitt hinaus günstig.
Das Gel gemäß der Erfindung kann zuerst zugegeben werden zu der wäßrigen Phase, worauf das
Ganze mit der Fettphase emulgiert wird, es ist aber auch möglich, zugleich die Gelphase und die wäßrige
Phase mit der Fettphase im Emulgierkessel zusammenzubringen. Es ist nicht erforderlich, das Gel vor
der Verwendung als Emulgiermittel zu kühlen. Aber da es praktisch ist, eine große Menge von Gel in
Vorrat zu halten und nach Bedarf zu verwenden, hat im praktischen Betrieb das Gel mehr oder weniger
Raumtemperatur, wenn man es in den Emulgierkessel bringt.
Das Gel bleibt stabil, auch wenn der pH-Wert unter 6 sinkt; z. B. wenn durch Zugabe von Zitronensäure
der pH-Wert etwa 4,5 beträgt, bleibt das Gel noch stabil, selbst wenn die Temperatur des Gels auf
80° C und höher gesteigert wird. Das bedeutet, daß, wenn das Gel zu der wäßrigen Phase oder zugleich
mit dieser zugesetzt wird und wenn, wie das oft der Fall ist, diese wäßrige Phase einen pH-Wert unter 6
hat (z. B. wenn Magermilch den Hauptbestandteil der wäßrigen Phase bildet), auch dann kein Ausflokken
des Gels zu beobachten ist. Die Menge an Gel, die man der wäßrigen Phase zugibt oder in dieser
dispergiert, soll zweckmäßig so sein, daß in dem Endprodukt, d. h. Margarine, der Lecithingehalt
mindestens etwa 0,2 und vorzugsweise etwa 0,3 % (käufliches) Lecithin (Phosphatidgehalt, roh gerechnet,
65%), bezogen auf die Fettbestandteile, beträgt. Man kann eine gute Margarine erhalten, wenn man
mehr Lecithin verwendet, aber ein solcher Überschuß läßt keine wesentliche Verbesserung erkennen.
Wenn die Fettphase sich schon im Emulgierkessel befindet, dann kann man das Gel zuerst zugeben und
dann erst die wäßrige Phase oder umgekehrt, aber das Gel und die wäßrige Phase können auch getrennt
und/oder gleichzeitig oder als eine Mischung zugesetzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Margarine unter Verwendung eines durch Quellen mit einer
wäßrigen Flüssigkeit hergestellten LecitMnemulgators, dadurch gekennzeichnet,
daß man etwa 5 bis 10 Teile handelsübliches, nicht entöltes pflanzliches Lecithin und mindestens
90 Teile Wasser mit gegebenenfalls einem geringen Zusatz eines Pufferungsmittels vermischt,
heiß quillt und das so erhaltene Gel in die oder in Gegenwart der wäßrigen Phase in üblicher
Weise als Emulgator in die Masse einarbeitet und dann in an sich bekannter Weise mit gebräuchlichen
Zusätzen zu Margarine verarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Lecithin zunächst mit
etwa 5 bis 65 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 20 Gewichtsprozent Wasser, das eine Puffersubstanz
gelöst enthält, zusammenbringt und anschließend die erhaltene Paste unter Zusatz der
noch erforderlichen Menge Wasser bis zur Gelbildung erhitzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestandteile
des Gemisches in Mengen verwendet, durch die sich ein pH-Wert des Gels nach Abkühlen
desselben auf Raumtemperatur von mindestens 6, vorzugsweise 7 bis 9, ergibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das der Gelbildung
unterworfene Gemisch etwa 5 bis 7,5 Gewichtsprozent Lecithin enthält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch zur
Gelbildung auf Temperaturen von 70 bis 100° C erhitzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Puffersubstanzen
Natriumbicarbonat, Mono- bzw. Dinatriumphosphat, Natriumeitrat oder deren Gemische
verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 183 689;
britische Patentschrift Nr. 465 153; USA.-Patentschriften Nr. 2402 690, 2089 470;
Rudischer, »Fachbuch der Margarineindustrie«, 1959, S. 270/271.
409 690/183 9.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1179448X | 1960-11-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1179448B true DE1179448B (de) | 1964-10-08 |
Family
ID=19871081
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN20798A Pending DE1179448B (de) | 1960-11-12 | 1961-11-09 | Verfahren zur Herstellung von Margarine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1179448B (de) |
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