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Trommel-Siebmaschine Die Erfindung betrifft eine Siebmaschine mit
mehreren umlaufenden, in Arbeitsrichtung koaxial hintereinander angeordneten Siebtrommeln
unterschiedlicher Maschenweite und einem die Siebtrommeln zumindest teilweise umgebenden
Trommelaußenmantel, welcher zum Weiterleiten oder Ab-
führen des gesiebten
Gutes dient. Insbesondere ist die Erfindung auf eine Maschine zur Grob- und Feinsortierung
von Rohkies gerichtet, welche gleichzeitig die frostunbeständigen Bestandteile auswäscht.
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Die Aufbereitung von Rohkies erfolgte bisher im wesentlichen in drei
verschiedenen Maschinen, in denen a) eineGrobabsiebung, b) eineSandabsiebung,
c) ein Auswaschen der frostunbeständigen Bestandteile(Lehm, Ton usw.) vorgenommen
wurde. Da nach kürzlich erstellten Güteschutzbestimmungen für Straßenbau, Brückenbau
usw. nicht mehr als 31/o frostunbeständige Bestandteile im Kies vorhanden sein dürfen,
verwendete man zum Auswaschen ausschließlich sogenannte Schwertauflöser.
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Die Aufgabe, Rohkies in einem Arbeitsgang in einer einzigen rotierenden
Trommel-Siebmaschine zu sortieren und auszuwaschen, konnte bisher nicht befriedigend
gelöst werden. Der Grund liegt vor allem darin, daß bei den sonst erhebliche Vorteile
aufweisenden Trommel-Siebmaschinen das durchzusiebende Rohgut zunächst auf das Sieb
mit der geringsten Maschenweite, d.h. auf das Feinstsieb kommt. Da Rohkies auch
noch erhebliche Anteile grobkömigen Materials enthält, ist der Verschleiß der im
allgemeinen sehr dünnwandigen Feinsiebe sehr groß, so daß häufig Beschädigungen
und Ausfälle auftreten.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die vorliegenden Nachteile
zu beseitigen und eine Aufbereitung von Rohkies und ähnlichen Stoffen in einem Arbeitsgang
in einer einzigen Maschine zu ermöglichen.
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Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
bei einer Siebmaschine der genannten Art die nunmehr am Einlaufende der Maschine
angeordnete Siebtrommel größter Maschenweite an ihrer in Arbeitsrichtung hintenliegenden
Stirnfläche geschlossen auszubilden und mit einem den Trommelaußenmantel durchdringenden,
nach außen führenden Austragkanal zu versehen. Den Trommelaußenmantel kann man dann
im Bereich des Siebes größter Maschenweite als Feinstsieb ausbilden, welches unmittelbar
in einen Auslauftrichter fördert.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darauf gerichtet, daß dem ersten
Siebabschnitt ein Auflöserabschnitt nachgeschaltet ist, in dem das weiterzuverarbeitende
Gut mit Hilfe von am Trommelaußenmantel angeordneten Hubschaufeln umgewälzt wird.
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Zweckmäßigerweise ist die gesamte Trommel der Siebmaschine in Arbeitsrichtung
geneigt angeordnet, so daß die Förderung des zu verarbeitenden Gutes unter dem Einfluß
des zuströmenden Waschwassers und der Schwerkraft erfolgt, Unterstützt werden kann
diese Förderbewegung noch durch an sich bekannte schraubenförmig ausgerichtete Leitbleche
u. dgl. Um das ausgesiebte, noch weiterzuverarbeitende Gut aus dem Trommelaußenmantel
zu entnehmen und in das Innere der nächstliegenden Siebtrommel zu föFdem, dienen
vorzugsweise an sich bekannte Schöpfkästen.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Siebmaschine liegt
darin, daß sie einen ganz erheblich verminderten Kraftbedarf hat, verglichen mit
dem Kraftbedarf von drei gesonderten Maschinen zur Grobabsiebung (inKömungen von
beispielsweise 30 bis 120 mm), zur Sandabsiebung (in Körnungen von
0 bis 3 mm) und zur Beseitigung der frostunbeständigen Bestandteile
in einem Schwertauflöser. Die bisher verwendeten Maschinen haben einen Kraftbedarf
von etwa 20 bis 30 PS, während die erfindungsgemäße Maschine einen Kraftbedarf
hat, der 7,5 PS nicht übersteigt. Bei diesen vergleichendenAngaben wurden
einanderentsprechende Anlagen zugrunde gelegt, deren Siebtrommeln einen Durchmesser
von etwa 1200 mm und eine axiale Länge von etwa 1250 mm haben. Der verminderte
Kraftbedarf ergibt sich vor allem dadurch, daß gleich einleitend erhebliche Massen
abgeführt werden, so daß im nachfolgenden Teil der Maschine nur geringe Massen zu
bewegen sind. Vorteile der erfindungsgemäßen Maschine liegen auch noch in einer
Verminderung der Anschaffungskosten, dem Fortfall
zusätzlicher
Förderbänder zum Verbinden einzelner Maschinenaggregate, dem verminderten Verschleiß
und den wesentlich verminderten Unterhaltungskosten.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindun- ist darauf gerichtet, daß weitere
Siebtrommeln hinter dem Wasch- und Auflöserabschnitt an ihren in Arbeitsrichtung
hintenliegenden Stirnflächen geschlossen ausgebildet und mit einem nach außen führenden
Austragkanal versehen sind. Durch eine solche Maßnahme ist es dann möglich, Körnungen
in einer Zwischengröße von beispielsweise 30 bis 60mm Crewaschen und von
frostunbeständigen Bestandteilen gereinigt zu gewinnen.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform, die in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht
ist. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäß
ausgebildete Sicbmaschine zur Grob- und Feinsortierung von Rohkies unter gleichzeitigem
Auswaschen der frostunbeständigen Bestandteile, F i g. 2 eine Stirnansicht
des Einlaufendes der Maschine gemäß F i g. 1,
F i g. 3 einen vertikalen
Schnitt gemäß der Schnittlinie III-111 der F i g. 1 und F i g. 4 einen
Schnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV der F ig. 1.
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Als tragendes Grundgestell dienen der erfindungsgemäßen Siebmaschine
U-Profileisen, und zwar vier über den Umfang verteilte Längsträger 1 und
fünf Versteifungsringe 2, die mit den Längsträgern 1 in e aeeigneter Weise,
beispielsweise durch Verschweißen, verbunden sind. Der größere Teil der Maschinentrommel
ist von einem Trommelaußenmantel 3 umgeben, der am Einlaufende auch zur Abstützung
der Trommel auf an sich bekannten und in F i g. 1 und 2 nur schematisch angedeuteten
Laufrollen 4 dient. Am anderen Ende sind die vier Längsträger 1 über ein
Fachwerkgestänge 5 mit einer Hohlwelle 6 verbunden, die sich in einem
geeigneten Lager 7 abstützt. Die Hohlwelle 6 trägt auch ein Antriebszahnrad
8, welches mit einem nicht näher dargestellten motorisch angetriebenen Ritzel
im Eingriff steht. Die gesamte Trommel, die eine Länge von 5 m oder mehr
und einen Außendurchmesser von 1,8 m haben kann, ist zur Unterstützung der
Förderbewegung geneigt angeordnet.
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Zum Einfüllen des zu sortierenden Gutes dient der Einfülltrichter
9, der an dem nicht näher dargestellten stationären Maschinengestell angebracht
ist, welches auch das Lager 7 und die Auslauftrichter 10
und
11 enthält.
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Das am Trichter 9 zugeführte zu sortierende und zu waschende
Gut gelangt zunächst in ein Grobsieb 12, welches bei den vorerwähnten Größenabmessungen
eine axiale Länge von etwa 1,25 in haben kann. Die Maschenweite des Grobsiebes
beträgt beispielsweise 60 mm, so daß nur Stücke in geringerer Korngröße zum
Trommelaußenmantel 3 durchtreten können, welcher im Bereich des Grobsiebes
12 als Feinstsieb 13 ausgebildet ist. Das Feinstsieb 13
kann als Sieböffnungen
Rechteckschlitze von 3 X 8 mm aufweisen. Der das Feinstsieb
13 passierende Sand in einer Körnung von 0 bis 3 mm fällt an
der Unterseite der.Maschine in den Auslauftrichter 10 und kann dort abgenommen
werden. Der Siebvorgang wird durch eine nachfolgend noch näher zu erläuternde Wasserspülung
begünstigt. Um das Herausfallen des zu siebenden Gutes bzw. das Herauslaufen des
Waschwassers aus der Siebtrommel 12 zu verhindern, ist am Außenmantel
3 im Bereich des Einfülltrichters 9 eine geschlossene Ringwand 14
vorgesehen.
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Das Oberkorn in der Siebtrommel 12 wandert durch das Gefälle in der
Siebmaschine weiter zum rechten Ende und gelangt dort in eine geschlossene Kammer
15, die an einer Stelle des Umfangs geöffnet ist und mit einem Austragkanal
16 (F i g. 3) in Verbindung steht. Der Austracykanal 16 durchsetzt
den geschlossenen Außenmantel 3 der Trommel, so daß Bestandteile des Siebgutes
mit einer Körnung von mehr als 60 mm jedesmal dann abgegeben werden können,
wenn der Austragkanal 16 nach unten gerichtet ist. Die Maximalkörnung, die
dem Einlauftrichter 9 zugeführt wird, hat sich verständlicherweise nach den
Maximalabmessungen des Austragkanals 16 zu richten, damit keine Verstopfungen
entstehen.
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Nach dieser einleitenden Siebung verbleiben in der Maschine lediglich
Bestandteile in einer Körnung von 3 bis 60 mm bzw. Körnungen mit weniger
als 3 mm Stückgröße, sofern sie noch von den ton-oder lehmartigen Bestandteilen
festgehalten werden.
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Dieses masse- und gewichtsmäßig erheblich verminderte Siebgutvolumen
wandert aus dem Raum zwischen den Siebtrommeln 12 und 13 weiter und gelangt
dann in den eigentlichen Wasch- und Auflöserabschnitt, in welchem kein Sieb vorgesehen
ist, sondern am Innenumfang des Außenmantels 3 angebrachte Hubschaufeln 22
in Form von U-Profilabschnitten für eine Umwälzung im Wasserbad sorgen. Diese Wasch-
und Auflösekammer 17 ist zum Austragende hin durch eine radiale Trennwand
18
verschlossen, die in ihrer Mitte eine Einfüllöffnung für die nachfolgende
Siebtrommel aufweist.
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Das von den frostunbeständigen Bestandteilen freigewaschene Gut wandert
in den Wasch- und Auflöserabschnitt 17 nach rechts, bis es in den Bereich
eines Schöpfbechers 19 kommt, der an der Stirnwand 18 angebracht ist
und das ausgewaschene Gut anhebt und in das Innere der nachfolgenden Siebtrommel
20 fördert. Die Siebtrommel 20 hat beispielsweise eine Maschenweite von
30 mm. Das in der Siebtrommel 20 verbleibende Gut in einer Körnung zwischen
30 und 60 mm wird über einen Austragkanal 21 abgeführt, der in der
Siebtrommelwand angeordnet ist und in ähnlicher Weise wie der Austragskanal
16
den Trommelaußenmantel 3 durchsetzt. Das aus diesem Sieb abgeführte
Gut ist verständlicherweise sauber gewaschenes Gut, welches frei von frostunbeständigen
Bestandteilen ist.
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Nunmehr befindet sich in der Siebmaschine nur noch Gut in einer Körnung
von weniger als 30 mm. Dieses durch die Maschen der Siebtrommel 20 hindurchgefallene
Gut wird mit Hubleisten 23, die ähnlich ausgebildet sind wie die Hubschaufeln
22, weiter nach rechts gefördert, wo wiederum ein Schöpfkasten 19 das gesiebte
Gut anhebt und über die Trennwand 25 hinweg in das Innere einer Siebtrommel
26 leitet. Diese Siebtrommel 26 hat genau wie die Siebtrommel
13 rechteckige Maschen 3 X 8 mm, so daß hier noch einmal sandige
Bestandteile in einer Körnung von 0 bis 3 mm abgesiebt werden können,
die erst hinter dem Wasch- und Auflöserabschnitt frei geworden sind. Diese sandigen
Bestandteile
sammelt der Auslauftrichter 11. Verständlicherweise
ist die Siebtrommel 26 nicht mehr von dem Außenmantel 3 umgeben, da
kein weiterer Ringraum mehr zur Weiterförderung des ausgesiebten Gutes benötigt
wird.
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Das in der Siebtrommel 26 verbliebene Gut in einer Körnung
von 3 bis 30 mm verläßt die Maschine im gewaschenen Zustand über die
Auslaufrutsche 27.
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Zur Zufuhr des Wasch- und Spülwassers für das Sieben und Auflösen
dienen zwei stationäre Spül-
wasserrohre 28 und 29. Das eine
Spülwasserrohr 28
erstreckt sich achsparallel durch die grobmaschige Siebtrommel
12 und ist innerhalb dieser mit zahlreichen Austrittsöffnungen versehen. Eine weitere
Wasseraustrittsöffnung ist unter einem Leitblech 30
in dem Einlauftrichter
9 vorgesehen, so daß das eingefüllte Gut leicht in die Siebmaschine hineinläuft.
Zum Wasseranschluß dient ein Anschlußstutzen 31.
Das zweite Wasserzuführrohr
29 erstreckt sich durch die angetriebene Hohlwelle 6 der Maschine
hindurch. Auch dieses Rohr ist stationär am nicht näher dargestellten Maschinengestell
befestigt und in den Bereichen der Siebtrommel 20 und 26 mit Austrittsöffnungen
versehen. Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist das Wasserzuführrohr 29 entsprechend
dem abnehmenden Wasserführungsquerschnitt im Bereich der Siebtrommel 20 verjüngt
ausgebildet.