DE117933C

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Publication number: DE117933C
Application number: DENDAT117933D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE

Die den Gegenstand der Erfindung bildende optische Vorrichtung hat den Zweck, entfernt oder näher liegende Stellen, an denen eine directe Lichtquelle aus irgend welcher Ursache nicht aufzustellen ist, durch die gesammte Lichtmasse mehrerer getrennter Lichtquellen zu beleuchten.

Bei der Vorrichtung sind zu diesem Zweck verschiedene Lichtquellen derart in einem Behälter angeordnet, dafs die gesammte Lichtmenge durch Linsen- oder Spiegelsysteme auf einen beliebigen Punkt im Räume aufserhalb des Behälters gelenkt wird und als intensive Lichtquelle in dem Moment zur Geltung kommt, in welchem in den Vereinigungspunkt der Strahlen ein lichtreflectirender oder lichtbrechender Körper von geeigneter Gröfse eingeschaltet wird.

Die Vorrichtung kann ferner Verwendung finden zur Erzeugung von wechselnden Lichtwirkungen, welche selbstthätig durch Ausnutzung der von den Lichtquellen aufsteigenden heifsen Luft hervorgerufen werden.
. Die Vorrichtung ist dargestellt auf beiliegender Zeichnung in

Fig. ι im Schnitt,

Fig. 2 im Grundrifs nach Abnahme des Kastens und der Farbentrommel,

Fig. 3 im Grundrifs von oben gesehen, die Spiegel in solcher Stellung, dafs sämmtliche Lichtstrahlen nach einem Punkt convergiren, welcher senkrecht über der Mittelachse im Raum sich befindet, wie Fig. 1 erkennen läfst.

Die Vorrichtung besteht aus drei oder mehr Lampen a, welche um einen Mittelpunkt vortheilhaft gleichmäfsig vertheilt angeordnet sind.

Die Lampen α befinden sich in einem lichtdichten Gehäuse b. Das Gehäuse b besitzt drei Oeffnungen c, deren Mittelachsen in einer Horizontalen liegen, eine vierte Oeffnung d senkrecht über der Lampe.

Die Oeffnungen c und d werden durch Linsen e abgeschlossen, welche gegen die Lichtquelle einstellbar eingefügt sind. Die Lampen mit ihren Gehäusen sind in einem lichtdicht abgeschlossenen Kasten g eingeschlossen. Den Linsen gegenüber befinden sich Oeffnungen h im Kasten g, um den Lichtstrahlen den Durchtritt zu gestatten. Gegenüber den Oeffnungen h sind Spiegel i angeordnet, welche den Zweck haben, die Lichtstrahlen nach jedem Punkte im Räume zu reflectiren. Zu diesem Zweck sind die Spiegel in Kugellagern k beweglich gelagert. Die Spiegel i mit ihren Lagern k sind auf Schlitten / (Fig. 2) befestigt, welche in Richtung der zugehörigen Linsenachse verschiebbar auf einer Grundplatte m geführt sind und durch Schrauben η in der gegebenen Stellung fixirt werden können.

Soll die Vorrichtung zur Erzeugung von Lichteffecten dienen, so wird im Innern des Kastens g eine Farbentrommel f um eine senkrechte Achse ο drehbar angeordnet. Auch die Trommel^ besitzt Oeffnungen gegenüber den Linsen, welche mit farbigen Gläsern oder anderen transparenten Stoffen ausgefüllt sind. Um eine selbstthätige Drehung der Trommel zu bewirken, erhält dieselbe in ihrem Mitteltheile eine Oeffnung _p, in welcher auf der Achse 0 Ventilatorflügel r angebracht werden. Als bewegende Kraft wird die von den Lampen a aufsteigende heifse Luft verwendet, welche

durch düsenartige Stutzen s an den Lampengehäusen b gegen die Ventilatorflügel r geleitet wird. Derartige rotirende Farbentrommeln zur Erzeugung von Beleuchtungseffecten sind bekannt.

Natürlich ist es hierbei nöthig, auch den Kasten g an derselben-Stelle mit einer Oeffnung q zu versehen, welche durch einen Deckel t, der zwischen dem Rande der Oeffnung q und seinem eigenen überstehenden Rande einen Zwischenraum läfst, der abziehenden Luft freien Durchtritt gestattet.

Um dem Ventilator r mit der Trommel f eine möglichst reibungslose Drehung zu geben, läuft die Spitze der Achse ο auf einer hohlkugelförmigen Fläche m, welche gegebenenfalls aus einem Stein, herausgearbeitet ist. Dieses Lager wird auf einer Schraubenspindel ν angebracht, auf "welcher das HalslageV n> in Richtung der Achse ο verstellbar befestigt wird, um die in diesem Falle konische Achse ο während des Ganges mehr oder minder zu bremsen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Es soll ein Punkt \ im Raum beleuchtet werden, welcher nach dargestelltem, Beispiel senkrecht über der Mitte des Apparates sich befindet. Die Linsen werden zur Lichtquelle so eingestellt, dafs die austretenden Lichtstrahlen parallel zu einander gerichtet auf die gegenüberliegenden Spiegel fallen. In Fig. 3 sind nur die Mittellinien der Strahlenbahnen ' gezeichnet. Die Spiegel werden in ihrer Entfernung zur Lichtquelle so verschoben, dafs bei richtiger seitlicher Einstellung die reflectirten Strahlenbahnen die Stelle \ im Raum treffen. Soll von dieser Stelle aus eine Vertheilung des reflectirten Lichtes im Raum bewirkt werden, so wird an dieser Stelle ein lichtbrechender und reflectirender Körper (z. B. eine massive Glaskugel x) eingeschaltet, welcher mindestens einen Durchmesser gleich dem der Strahlenkegel besitzen mufs. Bei Erzeugung von Lichteffecten wird das ausgesandte Licht durch die farbigen Gläser der Farbentrommel / gefärbt erscheinen, je nach der Vertheilung der Farben in einfachen oder gemischten Farbentönen.

Die Vorrichtung kann zu den verschiedensten Zwecken, z. B. zur Beleuchtung von Räumen, in denen explosible Gase sich befinden, oder von Springbrunnen etc., dienen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Vorrichtung zur Beleuchtung entfernter Stellen im Räume durch mehrere Lichtquellen, dadurch gekennzeichnet, dafs die in lichtdicht abgeschlossenen Gehäusen untergebrachten Lichtquellen (a) ihre Strahlen durch Sammellinsen (e) auf gelenkig und verschiebbar angebrachte Spiegel (i) werfen, die ihrerseits die auffallenden Strahlen nach der zu beleuchtenden Stelle zurückwerfen und hier vereinigen.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher eine um eine senkrechte Achse drehbare Farbentrommel ff) vor den Sammellinsen (e) durch eine ventilatorartige Vorrichtung (r), die durch die von den Lichtquellen aufsteigende heifse Luft ihren Antrieb erhält, in Drehung versetzt wird. '
3. Die Anordnung eines auf einer Schraubenspindel (ν), verstellbaren Halslagers (n>) behufs Bremsung der in diesem Falle konischen Achse (0) der im zweiten Anspruch gekennzeichneten Farbentrommel (f).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.