DE1178582B - Verfahren zum Auskleiden eines mit Abzweigoeffnungen versehenen Rohrformstueckes - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 29 c

Deutsche Kl.: 39 a2-17/02

Nummer: 1178 582

Aktenzeichen: R 28223 X/39 a2

Anmeldetag: 28. Juni 1960

Auslegetag: 24. September 1964

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auskleiden eines mit Abzweigöffnungen versehenen Rohrformstückes mit thermoplastischem Kunststoff.

Es ist bekannt, in das Rohrformstück einen Schlauch aus thermoplastischem Kunststoff einzuführen, zu erwärmen und durch ein in das Innere des Schlauches eingeführtes Druckmittel gegen die Wandung des Rohrformstückes zu pressen, wobei der Schlauchteil, der sich im Bereich der Abzweigöffnung befindet, in diese blasenartig hineingedrückt wird. Bei dem bekannten Verfahren wird das Abzweig- bzw. Seitenrohr ebenfalls mit einem Schlauchstück ausgekleidet, das so weit in das Seitenrohr eingeführt wird, bis es auf den Schlauch im Hauptrohr auf trifft. Der Druck im Schlauch des Hauptrohres wird nun so stark gewählt, daß die in das Seitenrohr hineingedrückte Blase aufplatzt. Die dabei entstehenden seitlichen Lappen legen sich über das Schlauchstück im Seitenrohr, wodurch die beiden Schläuche miteinander verbunden werden.

Dieses Verfahren bedingt die Benutzung von zwei Schlauchstücken im Haupt- und Seitenrohr. Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, das Auskleiden von mit Abzweigöffnungen versehenen Rohrformstücken durch ein einziges Schlauchstück vornehmen zu können.

Gemäß der Erfindung wird so verfahren, daß ein gesinterter Schlauch aus Polytetrafluoräthylen in das Rohrformstück eingeführt und der in die Abzweigöffnung hineingedrückte Teil der Schlauchwand durch die Öffnung hindurch in eine außen vor dieser Öffnung abnehmbar angebrachte Form hineingestülpt wird.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der durch die Abzweigöffnung hindurchgestülpte Teil bis auf einen über die Öffnung hinausragenden Rand abgetrennt und der Rand dann auf dem die Abzweigöffnung umgebenden Flansch umgelegt.

Die Zeichnung veranschaulicht die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines in Längsrichtung aufgeschnittenen T-Stückes mit eingelegtem Schlauchstück aus Polytetrafluoräthylen,

F i g. 2, 3 und 4 in gleicher Weise wie F i g. 1 die einzelnen Verfahrensschritte,

F i g. 5 eine perspektivische Ansicht des ausgekleideten T-Stückes.

Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß für die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ein T-Stück 10 benutzt wird, das von der normalen Form abweicht. Das T-Stück enthält das übliche Hauptrohr 12 mit Flanschen 14 und 16, deren Innenkanten 15 und 17 Verfahren zum Auskleiden eines mit Abzweigöffnungen versehenen Rohrformstückes

Anmelder:

Resistoflex Corporation, Roseland, N. J.

(V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. W. Meissner, Berlin 33, und Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2, Tal 71, Patentanwälte

Als Erfinder benannt:

Edward Jing Chu, Belleville, N. J. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 30. Juni 1959 (824 071) - ·

abgerundet sind. Das Seitenrohr ist dagegen so weit verkürzt, daß praktisch nur eine Abzweigöffnung 18 vorhanden ist. Die Stirnfläche 20 des Flansches 22 der Abzweigöffnung liegt dabei in einer Tangentialebene am äußeren Umfang des Hauptrohres 12. Der Übergang vom Hauptrohr zur Abzweigöffnung 18 hin kann ausgerundet sein, wie bei 24 dargestellt ist. Da der Flansch 22 unmittelbar am Hauptrohr sitzt, sind die Bohrungen 26 für die Anschlußschrauben mit Innengewinde versehen, während die entsprechenden Bohrungen 28 und 30 in den Flanschen 14 und 16 auch glatte Bohrungen sein können, um Kopfschrauben mit Muttern aufzunehmen.

Das T-Stück 10 ist mit einer Anzahl von kleinen Öffnungen 32 versehen, durch die beim Auskleiden die zwischen Schlauch und Rohrwand eingeschlossene Luft entweichen kann.

Ein gesinterter Schlauch 34 aus Polytetrafluoräthylen wird in das Hauptrohr 12 des T-Stückes 10 eingesetzt, wobei der Außendurchmesser des Schlauches so gewählt wird, daß ein Gleitsitz ohne wesentliches Spiel vorhanden ist. Der Schlauch 34 hat eine etwas größere Länge als das T-Stück 10. Die überstehenden Schlauchenden 36 und 38 werden über die Innenkanten 15 und 17 der Flansche 14 und 16 umgebördelt (vgl. Fig. 2). Hiernach wird ein Blindflansch 40 mit in den Schlauch 34 passendem Innenstutzen 42 an einem Ende (Flansch 16) des T-Stückes 10 angebracht. Am anderen Flansch 14 wird eben-

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falls ein Blindflansch 44 mit Innenstutzen 46 befestigt. Dieser Blindflansch 44 hat eine Bohrung mit Anschlußnippel 48 zum Einführen von Druckluft in das T-Stück 10. Beide Blindflansche 40 und 44 haben auf der Innenseite an den Innenstutzen 42, 46 Ringnuten 41 und 45, die bei 43 und 47 so ausgerundet sind, daß beim Anschrauben der Blindflansche 40 und 44 die umgebördelten Schlauchenden 36 und 38 aufgenommen werden und durch das Festklemmen als Dichtungen wirken. Durch dieses Einklemmen der Schlauchenden 36 und 38 wird beim Einführen der Druckluft ein einwandfreies Verformen des Schlauches 34 gewährleistet.

Nunmehr wird an den Flansch 22 unter Zwischenschaltung eines Dichtungsringes 50 aus Asbest oder anderem hitzebeständigem Material eine dreiteilige Form 52 angeschraubt. Die Form enthält einen aus zwei Hälften zusammengesetzten Ring 54 und einen Deckel 56. Zur genauen Ausrichtung des Ringes 54 und des Deckels 56 hat die Paßfläche zwischen ihnen ao einen Absatz 58.

Der Hohlraum 60 der Form 52 ist etwa birnenförmig. Zu seiner Entlüftung weist der Deckel 56 eine Anzahl von kleinen öffnungen 32 auf.

Das so verarbeitete T-Stück wird in einen Ofen eingebracht, dessen Temperatur etwas unterhalb der Erweichungstemperatur des Polytetrafluoräthylens von etwas 327° C liegt, beispielsweise bei 315⁰C. Das T-Stück verbleibt im Ofen, bis alle seine Teile die Ofentemperatur angenommen haben. Danach wird die Ofentemperatur noch etwas erhöht, ohne jedoch die Erweichungstemperatur von 327° C zu erreichen. Die entsprechend der Größe der T-Stücke günstigste Temperatur und die erforderliche Zeitdauer dieser Temperatureinwirkung werden empirisch ermittelt.

Das voll durchgewärmte T-Stück wird dann aus dem Ofen entnommen, und an den Anschlußnippel 58 wird sofort eine Druckluftleitung angeschlossen, wodurch der an der Abzweigöffnung 18 liegende Teil 19 des Schlauches 34 in der bekannten Weise in die Abzweigöffnung 18 hineingedrückt wird. Die Abmessungen sind jedoch so gewählt, daß die entstehende Schlauchblase nicht zum Aufplatzen kommt, sondern in den Formraum 60 eingestülpt wird.

Das unter Druck stehende T-Stück wird in Wasser abgeschreckt. Schließlich wird das Innere des T-Stücks entlastet und die Form 52 abgeschraubt. Auch die Blindflansche 40 und 44 werden entfernt.

In F i g. 3 ist das T-Stück in den nunmehr vorhandenen Zustand dargestellt, jedoch ist der äußere Teil der Schlauchblase bereits abgeschnitten, so daß nur noch der Kragenteil 66 der Schlauchblase aus der Abzweigöffnung 18 herausragt. Dieser Kragenteil 66 hat infolge des Aufblasens eine geringere Wandstärke als die Auskleidung im Hauptrohr 12.

Als weiterer Verfahrensschritt folgt das Ansetzen eines Werkzeugs 68 zum Aufweiten und Umlegen des Kragenteils 66. Das Werkzeug 68 wird zu diesem Zweck auf eine Temperatur von etwa 315° C erhitzt. Während des Arbeitens des Werkzeugs 68 wird das T-Stück durch Wasser oder Luft gekühlt. Der beim Ansetzen der Form 52 benutzte Dichtungsring 50 wird nicht abgenommen. Er bildet zusammen mit dem Kragenteil 66 den Dichtungsring auf dem Flansch 22.

Das T-Stück 10 ist jetzt fertig ausgekleidet (vgl. Fig. 5). Obwohl es sich als zweckmäßig erwiesen hat, das ganze T-Stück 10 und damit auch das ganze Schlauchstück 34 auf einheitliche Temperatur zu bringen, ist es in bestimmten Fällen auch möglich, die Flansche 14 und 19 mit den Blindflanschen 40 und 44 während des Hersteilens der Auskleidung auf geringerer Temperatur zu halten.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Auskleiden eines mit Abzweigöffnungen versehenen Rohrformstückes mit thermoplastischem Kunststoff, bei dem in das Rohrformstück ein Schlauch aus thermoplastischem Kunststoff eingeführt, erwärmt und durch ein in das Innere des Schlauches eingeführtes Druckmittel gegen die Wandung des Rohrformstückes gepreßt und in die Abzweigöffnung hineingedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein gesinterter Schlauch aus Polytetrafluoräthylen eingeführt und der in die Abzweigöffnung hineingedrückte Teil der Schlauchwand durch die öffnung hindurch in eine außen vor dieser öffnung abnehmbar angebrachte Form hineingestülpt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Abzweigöffnung hindurchgestülpte Teil bis auf einen über die öffnung hinausragenden Rand abgetrennt und der Rand dann auf dem die Abzweigöffnung umgebenden Flansch umgelegt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 942 958;
USA.-Patentschriften Nr. 2 312993, 2 608 501.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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