DE1178049B - Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten Tonerdehydrats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten TonerdehydratsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 m-7/14
Nummer: 1178 049
Aktenzeichen: A 36118IV a/12 m
Auslegetag: 17. September 1964
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines kristallisierten, nach der Calcination besonders für die
Aluminiumelektrolyse geeigneten Tonerdehydrats, dessen Korngröße innerhalb eines engen Bereiches
liegt.
Bekanntlich erfolgt die Fällung des Tonerdehydrats aus Natriumaluminatlauge im Kreislaufverfahren, vor
allem im Bayer-Verfahren, in der Weise, daß die an Aluminiumhydroxyd übersättigte Lauge mit einer
größeren Menge von als »Impfstoff« wirkendem, be- ίο
reits ausgefälltem Tonerdehydrat ausgerührt wird, um so die nur schwer erfolgende Kristallisation anzuregen.
Der Impfstoff wird dabei in einer Menge von meist mehr als 200%, oft bis zu 400%, des bei einer Ausrühroperation
zu erwartenden Anfalls an Tonerdehydrat zugesetzt. Dieser Arbeitsweise haften aber
auch einige Nachteile an. So nimmt die reichliche Impfstoffmenge einen beträchtlichen Raum ein, der
als Zersetzerraum, d. h. als nutzbarer Raum für neue, frisch auszurührende Lauge, verlorengeht. Außerdem
nimmt die Korngröße des eingerührten Tonerdehydrats im Verlauf von mehreren aufeinanderfolgenden Operationen
zu, worauf erst dann, wenn die spezifische Oberfläche des Impfstoffes zu klein geworden ist, eine
spontane Bildung neuer Keime erfolgt. Dies führt zu einem periodischen Rhythmus bei der Abscheidung
des Tonerdehydrats und zu Schwankungen in der Größenverteilung des Korns.
Diese bekannte Arbeitsweise ist verschiedentlich mit dem Ziel abgewandelt worden, die erwähnten
Nachteile zu beseitigen. So hat man z. B. das angefallene Tonerdehydrat einem Verfahren der Korntrennung
unterzogen und nur die gröberen Anteile als Tonerdehydrat für die Aluminiumgewinnung herangezogen,
während man die feineren als Impfstoff in den Zersetzungsprozeß zurückführte. Es ist auch mit
einem gewissen Erfolg versucht worden, den Zersetzungsprozeß dadurch zu beschleunigen, daß man
in einem bestimmten Stadium der Ausrühroperation eine Nachimpfung mit einem besonders feinkörnigen
Impfstoff durchführt, wodurch es gelingt, die spontane Keimbildung während des Ausrührens völlig zu unterdrücken
(vgl. hierzu Fulda und G i η s b e r g, Tonerde und Aluminium, Bd. 1, S. 86 bis 91). Leider
führt das letztere Verfahren zu einer Erweiterung des Korngrößenbereichs, was in vielen Fällen unerwünscht
ist, insbesondere wenn das Tonerdehydrat nach der Calcination für die Al-Elektrolyse eingesetzt werden
soll.
Es wurde nun gefunden, daß sich die bekannten Nachteile einer zu großen Impfstoffmenge bzw. starker
Schwankungen in der Korngröße des ausgerührten Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten
Tonerdehydrats
Tonerdehydrats
Anmelder:
Schweizerische Aluminium A. G., Chippis
(Schweiz)
(Schweiz)
Vertreter:
Dr. K. Schwarzhans
und Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Jung, Patentanwälte,
München 19, Romanplatz 10
Als Erfinder benannt:
Dr. Fritz Griesing, Bergheim/Erft
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 20. Mai 1960 (5810)
Tonerdehydrats und einer zu langen Ausrührzeit mittels neuartiges Maßnahmen beheben lassen, während
gleichzeitig ein Endprodukt mit einer sehr gleichmäßigen Korngröße anfällt. Als Impfstoff wird dabei
in an sich bekannter Weise ein Tonerdehydrat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von weniger als
10 μ verwendet, das eine möglichst gleichmäßige Beschaffenheit
haben soll und außerhalb des eigentlichen Ausrührverfahrens hergestellt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der zu verarbeitenden
Aluminatlauge zu einer wäßrigen Suspension des Impfstoffes in einem die geregelte Aggregatbildung
ermöglichenden Mengenverhältnis zusetzt, einige Stunden rührt und diesen Vorgang mindestens einmal
wiederholt und dann in üblicher Weise zu Ende rührt, daß man zu einem Teil oder der Gesamtmenge der so
gewonnenen Suspension von Tonerdehydrat weitere Aluminatlauge in kleineren Anteilen unter Rühren
zusetzt und nach der letzten Zugabe bis zu Ende" rührt, die Mutterlauge vom ausgefällten Tonerdehydrat abtrennt
und letzteres in an sich bekannter Weise zum Ausrühren weiterer Na-Alumihatlauge verwendet.
Der Impfstoff läßt sich z. B. nach dem Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 897 843 und besonders
gemäß der Zusatzpatentschrift 952 978 gewinnen. Nach diesem Verfahren wird zunächst eine
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3 4
hochkonzentrierte Aluminatlauge mit einem möglichst Für die erste Ausrühroperation des erfindungsnahe
dem Wert 1 liegenden molaren Verhältnis von gemäßen Verfahrens wird als Impfstoff vorzugsweise
Na2O: Al2O3 mit Wasser verdünnt, was zur schnellen eine Suspension von Leichthydrat, d. h. feinkörniges
Ausscheidung einer Gelfällung von Aluminiumhy- Tonerdehydrat möglichst gleichmäßiger Beschaffendroxyd
führt. In diesem aus kleinen Kugeln gebildeten, 5 heit, in seiner Mutterlauge verwendet. Das nach jedem
stark wasserhaltigen Gel sind sehr zahlreiche sub- Zusatz von Frischlauge vorgenommene Ausrühren
mikroskopische Keime von kristallinem Tonerde- braucht dabei nicht so lange fortgesetzt zu werden,
hydrat vorgebildet. Fügt man eine kleine Menge des bis eine praktisch vollständige Zersetzung der Alu-Gels
zu einer an Aluminiumhydroxyd übersättigten minatlauge eingetreten ist. Es genügt, jeweils innerhalb
Aluminatlauge zu und rührt, so erfolgt ein Stofftrans- io weniger Stunden die starke Übersättigung der Lauge
port durch die Gelhülle hindurch zu diesen Keimen, an Al2O3 entsprechend zu vermindern. Eine Variation
welche unter Verminderung des Al2O3-Vorrats der der Stufenzahl und der Dauer des Zwischenrührens
Lauge rasch wachsen. Hat das molare Verhältnis erlaubt es, das Ausmaß der Aggregatbildung und auch
von Na2O: Al2O3 in der Lauge eine gewisse Höhe die Geschwindigkeit des Kornwachstums zu reguerreicht,
so wird das Gel instabil und infolgedessen 15 Heren.
aufgelöst, während die Kristallkeime in die Lauge Zum Beispiel wurde zu einer abgemessenen Menge
übergehen. Am Ende erhält man eine milchweiße von Leichthydratsuspension zunächst nur das gleiche
Suspension zahlreicher winziger Hydrargillitkriställchen Volumen an Frischlauge zugegeben, wobei das Zuplättchenförmiger
Gestalt mit einem mittleren Durch- setzungsgefäß erst zu einem Fünftel seines Inhalts
messer von etwa 0,3 bis 0,5 μ (unter »mittlerer Durch- 20 gefüllt war. Nach dem ersten Rühren wurde weitere
messer« bzw. Größe ist hier nicht das Mittel der drei Frischlauge in Anteilen zugegeben, wobei nach jeder
Dimensionen gemeint, sondern die mittlere Flächen- Zugabe jeweils während einiger Zeit gerührt wurde,
ausdehnung der Plättchen ohne Berücksichtigung der Für die zweite erfindun»sgemäße Ausrühroperation,
Dicke). «Diese Suspension kann unmittelbar als Impf- bei welcher je nach der Menge der auszurührenden
stoff im Rahmen des erfindungsgemäßen mehrstufigen 25 Frischlauge die Gesamtmenge der bei der ersten Aus-Ausrührverfahrens
verwendet werden. rühroperation gewonnenen Tonerdehydratsuspension An sich kann aber jedes auch auf anderem Wege oder nur ein Teil davon als Impfstoff eingesetzt wird,
gewonnene, sehr feinkörnige, kristalline und in der gelten bezüglich der Zugabe der Frischlaugeanteile
Hauptsache aus Körnchen einer Größe von weniger und der Dauer des jeweiligen Rührens dieselben Beals
10 μ. bestehende, in der Lauge wachstumsfähige 3° merkungen wie für die erste Ausrühroperation. Bei
Tonerdehydrat für das erfindungsgemäße Verfahren der zweiten Ausrühroperation besteht aber auch die
eingesetzt werden. Möglichkeit, die Aluminatlauge nicht stufenweise, Die vorliegende Erfindung erlaubt es, die Aggregat- sondern kontinuierlich und langsam zuzugeben, so
bildung, d. h. die Verwachsung isolierter Kristallenen daß ebenfalls ein zu hoher Übersättigungsgrad verzu
größeren Agglomeraten, zu Beginn der Vergrößerung 35 hindert und daher die Aggregatbildung verringert
der Impfteilchen so zu regeln, daß sie innerhalb der wird.
gewünschten Grenzen gehalten werden kann, wodurch Die neue Arbeitsweise wird an Hand von drei Aus-
die den bekannten Verfahren anhaftenden Schwierig- führungsbeispielen, A, B1 und B2 detailliert erläutert,
keiten umgangen werden. wobei für die Beispiele B1 und B2 jeweils dieselbe, aus
Es wurde nämlich festgestellt, daß die Neigung der 40 einer ersten Ausrühroperation B gewonnene Tonerde-
Kriställchen in der Aluminatlauge zu einer Zusammen- hydratsuspension als Impfstoff für die zweite Operation
lagerung um so größer ist, je kleiner dieselben sind, eingesetzt wurde. Die dabei aufgeführten Korngrößen-
und daß der Grad der Aggregation davon abhängig analysen wurden mit Hilfe eines Bahco-Sichters bzw.
ist, wieviel Kristalloberflächen der zu zersetzenden gröberen Körnungen mittels einer zusätzlichen Prüf-
Aluminatlauge angeboten werden. Die Aggregation 45 siebung erhalten.
ist um so stärker, ein je größeres Laugenvolumen einer Ausgehend von einer Suspension von Leichthydrat
bestimmten Menge kleiner Keimkristalle zugesetzt wird. nach dem deutschen Patent 952 978 mit einem
Damit ein Tonerdehydrat mit möglichst engem Korn- mittleren Korndurchmesser von etwa 0,3 bis 0,5 μ
spektrum erhalten wird, darf jedoch diese Aggregat- wurde in vier bis fünf aufeinanderfolgenden, zu
bildung nicht zu stark werden, da sonst die Anzahl der 5° Beginn mehrstufigen Ausrühroperationen ein Tonerde-Einzelkeime
in viel zu großem Umfang abnimmt und hydrat erzeugt, das durch Calcination eine für die
die spontane Neubildung von Keimen begünstigt wird, Aluminiumelektrolyse geeignete Tonerde lieferte,
was wiederum Anlaß zu einer Verbreitung des Korn- Während der Operation lag in der gerührten Laugespektrums
gibt. Hydrat-Suspension ausschließlich solches Tonerde-Um diesen Nachteil zu vermeiden, darf also die 55 hydrat vor, das in der Entwicklung zu der gewünschten
einer bestimmten Menge Impfstoff auf einmal züge- Korngröße begriffen war (zu Anfang sehr wenig, mit
fügte Laugenmenge nicht zu groß sein. steigender Korngröße gewichtsmäßig mehr). Bei den
Es zeigte sich ferner, daß die Zersetzungsgeschwin- boiden ersten erfindungsgemäßen vollständigen Ausdigkeit
bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise viel rühroperationen wurde mit einer Suspension von
höher ist als normalerweise bei nach üblichen Methoden 60 Feinhydrat in seiner ausgerührten Aluminatlauge
durchgeführten Zersetzungsoperationen,. so daß zu geimpft, später ließ man das Hydrat sich absetzen,
Beginn der Zersetzung der hohe Übersättigungsgrad zog die ausgerührte Natriumaluminatlauge ab und
der Aluminatlauge relativ schnell abgebaut wird. füllte den Behälter für die nächste Operation mit
Außerdem wird der Ubersättigungsgrad der Frisch- frischer, unzersetzter Lauge auf. Das Ausrühren
lauge auch in größerem Maße reduziert, wenn, im 65 erfolgte bei einer von 60 auf 450C fallenden Laugen-Gegensatz
zu den üblichen Methoden, nur eine temperatur. Während der beiden ersten vollständigen
relativ kleine Menge Lauge zu einer bestimmten Menge Ausrühroperationen des erfindungsgemäßen Verder
Impfhydratsuspension zugegeben wird. fahrens wurde mit stufenweiser Füllung der Ausrühr-
gefäße gearbeitet, um eine zu starke Aggregation und
damit einen Verlust an Keimhydrat zu vermeiden. Bei den weiteren Ausrühroperationen wurde auf das
stufenweise Füllen verzichtet.
Durch Variation der Anzahl der Stufen beim Füllen, der Dauer des Zwischenrührens sowie durch Verwendung
unterschiedlicher Mengen an Hydratsuspension für das Impfen wurden in den drei beispielsweise
beschriebenen Versuchsreihen Tonerdehydratqualitäten verschiedener Feinheit erhalten. In den folgenden
Tabellen bedeutet
LHS = Leichthydratsuspension,
HS = Hydratsuspension,
FL = Frischlauge (unzersetzte Natriumaliiminatlauge).
HS = Hydratsuspension,
FL = Frischlauge (unzersetzte Natriumaliiminatlauge).
des darin gelösten Al2O3 ausgefallen, was dem normalen
Abscheidungsgrad im Bayer-Zersetzungsbetrieb durchaus entspricht. Dabei umfaßt dieser Zeitraum
von 71 Stunden die für das stufenweise Füllen selbst und für das Zwischenrühren erforderliche Zeit sowie
die Dauer des Rührens nach beendetem Füllen (was auch für alle folgenden Operationen gilt).
Beim Versuch B waren nach 72 Stunden aus den insgesamt zugeführten 9 Anteilen Frischlauge ebenfalls
55% des Al2O3-Gehalts ausgefallen.
Die Tabelle II gibt die Kornanalysen des bei den Versuchen A und B angefallenen Tonerdehydrats.
Ihr ist zu entnehmen, daß beim Versuch B ein weniger stark aggregiertes und feineres Hydratkorn angefallen
ist, was auf die größere Stufenzahl bei der Füllung des Zersetzers zurückzuführen ist.
Als Leichthydratsuspension wurde, wie bereits erwähnt, eine solche verwendet, die nach dem deutschen
Patent 952978 hergestellt war. Als Hydratsuspension wird diejenige Suspension bezeichnet, die in der ersten
vollständigen Operation des erfindungsgemäßen Verfahrens durch stufenweises Ausrühren mit Hilfe der
Leichthydratsuspension gewonnen wird.
Die Tabelle I gibt für die erste Ausrühroperation der Versuchsreihen A und B die Reihenfolge der
Frischlaugezugaben und die jeweilige Rührdauer an.
Versuchsreihe A | Versuchsreihe B |
1. 1 Anteil LHS | 1. 1 Anteil LHS |
+ 1 Anteil FL, | +1 Anteil FL, |
4 Stunden Rühren | 4 Stunden Rühren |
2. +4 Anteile FL, | 2. +weitere 2 Anteile FL, |
4 Stunden Rühren | 4 Stunden Rühren |
3. +4 Anteile FL, | 3. + weitere 2 Anteile FL, |
zu Ende gerührt | 4 Stunden Rühren |
Endprodukt: | 4. +weitere 2 Anteile FL, |
Hydratsuspension HS | 4 Stunden Rühren |
5. mit 2 Anteilen FL auf | |
gefüllt, zu Ende gerührt | |
Endprodukt: | |
Hydratsuspension HS |
Korngröße in μ | Anteile | : in °/o |
Versuchsreihe A | Versuchsreihe B | |
36,96 bis 62,00 | 0,593 | _ |
32,14 bis 36,96 | 0,086 | — |
24,56 bis 32,14 | 0,636 | — |
16,07 bis 24,56 | 16,043 | 0,110 |
10,55 bis 16,07 | 46,294 | 0,353 |
6,82 bis 10,55 | 25,275 | 12,534 |
4,18 bis 6,82 | 7,322 ■ | 49,185 |
2,06 bis 4,18 | 3,060 | 34,613 |
<2,06 | 0,691 | 3,205 |
Beim Versuch A waren nach 71 Stunden aus den insgesamt zugeführten 9 Anteilen Frischlauge 55 %
In beiden Fällen war das Hydratkorn noch zu fein, um ein Dekantieren zu gestatten, so daß bei der
zweiten erfindungsgemäßen vollständigen Ausrühroperation ebenfalls mit einer Suspension geimpft
werden mußte.
Für die zweite Ausrühroperation gibt Tabelle III die Stufenfolge der Frischlaugenzugaben und die
jeweilige Rührdauer an. Für die Beispiele B1 und B2
wurde die in der ersten Operation B gewonnene Hydratsuspension HS eingesetzt. Mengenmäßig entsprechen
die Anteile der zweiten Ausrühroperation nicht unbedingt denjenigen der ersten Ausrühroperation,
d. h., es kann für die zweite Operation die ganze Menge der bei der ersten Operation gewonnenen
Hydratsuspension oder nur ein Teil davon eingesetzt werden. Im Gegensatz zur ersten erfindungsgemäßen
Ausrühroperation wurde am Schluß dekantiert.
Versuchsreihe A
Versuchsreihe B1 Versuchsreihe B.
1. 2 Anteile HS aus A + 3 Anteile
FL, 15 Stunden Rühren
FL, 15 Stunden Rühren
2. + 5 Anteile FL, zu Ende gerührt
1. 1 Anteil HS aus B + 1 Anteil FL, 4 Stunden Rühren
2. +2 Anteile FL, 4 Stunden Rühren
3. + 3 Anteile FL, 4Stunden Rühren
4. +3 Anteile FL, zu Ende gerührt
1. 2 Anteile HS aus B + 2 Anteile FL, 4 Stunden Rühren
2. + 3 Anteile FL,4Stunden Rühren
3. + 3 Anteile FL, zu Ende gerührt
Bei der zweiten Operation des Versuches A wurden der Stufen größer war. Beim Versuch B1 wurden in
in 122 Stunden aus insgesamt 8 Anteilen Frischlauge 65 72 Stunden aus insgesamt 9 Anteilen Frischlauge 54 %
53% des gelösten Al2O3 abgeschieden. Bei den Ver- des gelösten Al2O3-Gehalts abgeschieden, beim Versuchen
B1 und B2 erforderte die zweite erfindungs- such B2 in 72 Stunden aus insgesamt 8 Anteilen
gemäße Operation weniger Zeit, obwohl die Anzahl Frischlauge 53 %·
7 8
Die Tabelle IV gibt die Kornanalysen des bei der zweiten Ausrühroperation angefallenen Tonerdehydrats an.
Korngröße in μ | Versuchsreihe A | Anteile in °0 Versuchsreihe B1 |
Versuchsreihe B2 |
> 147,00 | |||
104,00 bis 147,00 | 0,47 | 0,040 | |
88,00 bis 104,00 | 0,18 | 0,080 | |
74,00 bis 88,00 | 9,82 | 2,480 | |
62,00 bis 74,00 | 32,48 | 9,840 | |
53,00 bis 62,00 | 29,24 | 18,320 | |
44,00 bis 53,00 | 18,00 | 39,800 | 0,194 (37 bis 62 μ) |
36,96 bis 44,00 | |||
32,14 bis 36,96 | 13,544 (25 bis 44 μ) | 0,131 | |
24,56 bis 32,14 | 0,874 | ||
16,07 bis 24,56 | 12,940 | 18,713 | |
10,55 bis 16,07 | 8,81 «44 μ) | 1,650 | 52,104 |
6,82 bis 10,55 | 0,498 | 20,068 | |
4,18 bis 6,82 | 0,221 | 4,742 | |
2,06 bis 4,18 | 0,285 | 2,296 | |
<2,06 | 0,302 | 0,878 |
Ein unmittelbarer Vergleich ist nur zwischen den Reihen B1 und B2 möglich, da hier die gleiche Hydratsuspension
eingesetzt wurde. Obwohl bei B1 nur halb soviel an Hydratsuspension verwendet wurde
wie bei B2, wurde ein gröberes Tonerdehydrat gewonnen.
Das aus der zweiten erfindungsgemäßen Ausrühroperation gewonnene Tonerdehydrat wurde nunmehr
als Impfstoff für die Zersetzung weiterer Mengen Aluminatlauge verwendet. Die weiteren Ausrühroperationen
wurden in an sich bekannter Weise durchgeführt, und zwar der Einfachheit halber im
selben Zersetzer wie die zweite Ausrühroperation, in welchem das aus dieser zweiten Operation gewonnene
Hydrat nach Dekantieren der Mutterlauge als Bodensatz stehengelassen wurde. Bei den Versuchsreihen
A und B1, bei welchen ein gröberes Tonerdehydrat nach der zweiten erfindungsgemäßen Operation' anfiel,
wurden insgesamt nur vier Zersetzungsoperationen durchgeführt. Bei der Versuchsreihe B2 wurde nach
fünf Operationen noch ein feineres Hydrat erhalten.
Bei allen Beispielen ließ man bei der dritten und der folgenden bzw. den folgenden Ausrühroperationen
das Tonerdehydrat am Ende des Ausrührens absitzen, die Mutterlauge wurde knapp über der Höhe der
Feststoffschicht abgezogen und mit Ausnahme der letzten Ausrühroperation der Behälter anschließend
mit unzersetzter Lauge (Frischlauge) in einem Zuge wieder aufgefüllt.
In der Tabelle V sind die weiteren Ausrühroperationen der Ausführungsbeispiele A, B1 und B8 zusammengefaßt.
Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Menge des abgeschiedenen und in der Aluminat
lauge ursprünglich gelösten Al2O3.
Tabelle V | Versuchsreihe A | Versuchsreihe B1 | Versuchsreihe B2 |
3. Operation in 92 Stunden 53% |
3. Operation in 72 Stunden 55% |
3. Operation in 72 Stunden 54,5% |
|
4. Operation in 72 Stunden 52,5% |
4. Operation in 72 Stunden 55 % |
4. Operation in 72 Stunden 55,5% |
|
5. Operation in 72 Stunden 57,5% |
Tabelle VI enthält die Kornanalysen des am Ende der Versuche erhaltenen Tonerdehydrats.
ίο
>147 | A | Anteil | Tabelle | VI | >147 | Anteil | Versuchsreihe B2 | >147 | Anteil | |
104 bis 147 | °/o | Versuchsreihe B1 | 104 bis 147 | % | Korngröße | 104 bis 147 | % | |||
Versuchsreihe | 88 bis 104 | Korngröße | 88 bis 104 | 0,04 | μ | 88 bis 104 | ||||
Korngröße I | 74 bis 88 | 0,04 | μ | 74 bis 88 | 0,04 | 74 bis 88 | — | |||
μ | 62 bis 74 | 2,12 | 62 bis 74 | 0,08 | 62 bis 74 | 0,04 | ||||
53 bis 62 | 11,68 | 53 bis 62 | 6,72 | 36,96 bis 62,00 | 0,40 | |||||
44 bis 53 | 47,80 | 44 bis 53 | 31,04 | 32,14 bis 36,96 | 7,28 | |||||
<44 | 32,36 | 37 bis 44 | 27,04 | 24,56 bis 32,14 | 51,20 | |||||
5,60 | <37 | 24,64 | 16,07 bis 24,56 | 9,28 | ||||||
0,40 | 8,65 | 10,55 bis 16,07 | 13,64 | |||||||
1,75 | 6,82 bis 10,55 | 10,61 | ||||||||
4,18 bis 6,82 | 2,99 | |||||||||
2,06 bis 4,18 | 1,28 | |||||||||
<2,06 | 0,77 | |||||||||
0,56 | ||||||||||
1,95 | ||||||||||
Bei allen Ausführungsbeispielen fiel ein Tonerdehydrat an, dessen Korngröße überwiegend innerhalb
eines relativ engen Bereichs lag, insbesondere bei der Versuchsreihe A, bei welcher das erhaltene Tonerdehydrat
fast keine Anteile unter 44 μ mehr enthielt. Infolge der kleineren Hydratoberfläche war hier die
Zersetzungsgeschwindigkeit geringer als bei den beiden anderen Versuchsreihen. Bei dem Beispiel B2 wurde ein
für die Aluminiumelektrolyse etwas zu feinkörniges Tonerdehydrat bei allerdings guter Abscheidungsgeschwindigkeit
erhalten. Ein derart feines Tonerdehydrat kann als Ausgangsprodukt zur Gewinnung
verschiedener, in der Körnung wohldefinierter und immer gleichmäßiger Poliertonerdequalitäten verwendet
werden.
Das Ausführungsbeispiel B1 ergab die günstigsten
Verhältnisse. Die Abscheidung ging schnell vor sich, die Dekantation sowie die Filtration und Auswaschung
des erhaltenen Tonerdehydrates ließen sich recht gut durchführen. Bei diesem Beispiel wurde auch der
Zersetzungsraum am besten ausgenutzt. Vom Behälterraum standen für frische, zu zersetzende Lauge zur
Verfugung:
bei der 1. Operation 90%
bei der 2. Operation 90%
bei der 3. Operation 83 %
bei der 4. Operation 77 %
bei der 2. Operation 90%
bei der 3. Operation 83 %
bei der 4. Operation 77 %
Der Bedarf an feinkörnigem Impfstoff (Leichthydrat) belief sich in diesem Falle auf weniger als 0,4% des
erzeugten Tonerdehydrats.
Die beschriebenen Zersetzungsversuche wurden mit einer technischen Aluminatlauge mit 140 g Na2O
pro Liter durchgeführt, von dieser Alkalimenge lagen 7 bis 8% in Form von Natriumkarbonat vor. Das
molare Verhältnis Na2O : Al2O3 der Frischlauge belief
sich auf ungefähr 1,90.
Das erfindungsgemäße mehrstufige Ausrührverfahren, bei dem von einem sehr feinkörnigen Impfstoff
ausgegangen wird, bietet gegenüber dem bekannten Ausrührverfahren, das unter Einsatz eines größeren
Überschusses an dabei im technischen Maßstab gewonnenen Tonerdehydrat als Impfstoff ausgeführt
wird, folgende Vorteile:
1. Die Beherrschung der Korngröße des gewonnenen Tonerdehydrats;
2. die Gewinnung eines Tonerdehydrats von sehr einheitlicher Körnung, das sich vorteilhaft filtrieren
und auswaschen läßt und eine gleichmäßige Calcination gestattet;
3. die Möglichkeit der Gewinnung von gleichmäßigen Feinhydratqualitäten für die Herstellung von
Poliertonerde;
4. die sehr gute Ausnutzung des Volumens des Zersetzergefäßes und damit einen guten Nutzeffekt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten, nach Calcination besonders für die Al-Elektrolyse
geeigneten Tonerdehydrats durch Ausrühren von Natriumaluminatlauge unter Verwendung eines
Tonerdehydrats mit einem mittleren Teilchendurchmesser von weniger als 10 μ als Impfstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der zu verarbeitenden Aluminatlauge zu
einer wäßrigen Suspension des Impfstoffs in einem die geregelte Aggregatbildung ermöglichenden
Mengenverhältnis zusetzt, einige Stunden rührt und diesen Vorgang mindestens einmal wiederholt und
dann in üblicher Weise zu Ende rührt, daß man zu einem Teil oder der Gesamtmenge der so gewonnenen
Suspension von Tonerdehydrat weitere Aluminatlauge in kleineren Anteilen unter Rühren
zusetzt und nach der letzten Zugabe bis zu Ende rührt, die Mutterlauge vom ausgefällten Tonerdehydrat
abtrennt und letzteres in an sich bekannter Weise zum Ausrühren weiterer Na-Aluminatlauge
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die weitere Aluminatlauge
langsam und kontinuierlich der Tonerdehydratsuspension zusetzt.
409 687/268 9.64 © Bundesdruckerei Berlin
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FR (1) | FR1290582A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4946666A (en) * | 1985-04-04 | 1990-08-07 | Vereinigte Aluminum-Werke Aktiengesellschaft | Process for the production of fine tabular alumina monohydrate |
US4994253A (en) * | 1985-04-04 | 1991-02-19 | Vereinigte Aluminium-Werke Ag | Process for the production of large boehmite particles |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2591581B1 (fr) * | 1985-12-17 | 1990-05-25 | Pechiney Aluminium | Procede d'obtention avec une forte productivite de trihydroxyde d'aluminium, de haute purete et de diametre median inferieur a 4 micrometres, regle a la demande. |
-
1960
- 1960-11-24 DE DEA36118A patent/DE1178049B/de active Pending
-
1961
- 1961-05-19 FR FR862263A patent/FR1290582A/fr not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4946666A (en) * | 1985-04-04 | 1990-08-07 | Vereinigte Aluminum-Werke Aktiengesellschaft | Process for the production of fine tabular alumina monohydrate |
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Publication number | Publication date |
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FR1290582A (fr) | 1962-04-13 |
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