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Einstellbare Beleuchtungsvorrichtung an Webstühlen Die Erfindung betrifft
eine einstellbare Beleuchtungsvorrichtung an Webstühlen.
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Es ist bekannt, am Webstuhl in Halterungen einstellbare Leuchten anzuordnen.
Durch derartige Leuchten wird zwar die Gesamtbeleuchtung des Webstuhls verbessert,
sie sind jedoch nicht geeignet, das Einfädeln von Kettfäden durch das Webeblatt
und die Webeschäfte sowie das Knüpfen gebrochener Kettfäden wesentlich zu erleichtern,
da die stets auftretenden Fehler bei Fehlen einer Licht-Kontrastwirkung nur schwer
zu erkennen sind und weil beim Beheben eines Fehlers die Vorrichtungen des Webstuhls,
insbesondere das Webeblatt und die Webeschäfte selbst, gerade auf die Stelle, die
beleuchtet werden soll, Schatten werfen.
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Für Spinnmaschinen ist es bekannt, die einlaufenden Fäden durch ein
längs der Maschine gerichtetes Bündel von zueinander nahezu parallelen Lichtstrahlen
anzustrahlen, zwecks Schaffung einer verbesserten Möglichkeit des Auffindens von
Fadenbrüchen. Das bei diesen Spinnmaschinen verwendete Prinzip ist jedoch für die
Anwendung bei Webstühlen nicht brauchbar, da bei diesen nicht die einlaufenden Fäden,
sondern das Webeblatt und die Webeschäfte schattenfrei und kontrastreich bzw. kontrastgebend
beleuchtet werden sollen.
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Die Schaffung einer Vorrichtung für eine derartige schattenfreie und
kontrastreiche bzw. kontrastgebende Beleuchtung ist Aufgabe der Erfindung. Die Lösung
dieser Aufgabe besteht darin, daß bei Verwendung eines aus Lichtquelle, Linse und
Spiegel bestehenden und ein aus parallelen Lichtstrahlen gebildetes Bündel von begrenztem
Querschnitt ausstrahlenden optischen Systems mindestens eines der optischen Elemente
auf einer Führungsbahn derart verschiebbar ist, daß das Lichtstrahlenbündel jeweils
parallel zur Webkette und senkrecht auf die Webeschäfte bzw. das Webeblatt gerichtet
ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung wird ein kleiner
Bereich der Webeschäfte bzw. des Webeblattes mit großer Lichtkonzentration bestrahlt,
so daß sich ein guter Kontrast gegenüber den nicht bestrahlten Bereichen ergibt.
Durch die senkrechte Bestrahlung der Webeschäfte bzw. des Webeblattes wird die Schattenbildung
vermieden. Schließlich werden durch Verschieben der erfindunsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung
entlang der ganzen Webstuhlbreite sämtliche Bereiche der Webeschäfte und des Webeblattes
beleuchtet.
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Zur Erläuterung der Erfindung sind einige Ausführungsbeispiele gemäß
der Erfindung in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische
Ansicht eines Webstuhls, ausgerüstet mit der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung,
F i g. 2 eine Ansicht von oben auf einen Webstuhl gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine
Seitenansicht gemäß F i g. 1, F i g. 4 bis 7 Ansichten ähnlich wie F i g. 3, jedoch
mit verschiedenartig ausgeführten Beleuchtungsvorrichtungen.
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In F i g. 1 bis 3 ist eine Lichtquelle 1 mit relativ hoher Lichtstärke,
beispielsweise 1000 Stilb, angeordnet, welche in einem zylindrischen Gehäuse 3 untergebracht
ist; bis auf eine Öffnung, an der eine Linse 4 angebracht ist, welche das Licht
zu einem Bündel s mit im wesentlichen parallel gerichteten Lichtstrahlen formt,
ist das Gehäuse 3 geschlossen. Das Lichtstrahlenbündel ist scharf begrenzt und kann
einen Durchmesser zwischen 5 und 15 cm od. dgl. besitzen. Eine Blende wie beispielsweise
eine Lochblende 2 ist im Gehäuse zwischen der Lichtquelle 1 und der Linse 4 angeordnet.
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Das Lampengehäuse 3 ist am einen Ende des Webstuhls etwa unmittelbar
oberhalb einer Führungsbahn 7 angebracht und besitzt die Form einer Röhre von etwa
2,5 bis 5 cm Durchmesser. Die Führungsbahn 7 erstreckt sich parallel längs der Front
des Webstuhls oberhalb des Warenbaums 12
und ist an den Rahmen 15 des Webstuhls
nahe dessen
Enden durch Träger 7 a (F i g. 1) angeschlossen. Das
Lampengehäuse 3 ist mit zwei Hülsen 16 versehen, so daß es auf der Führungsbahn
7 mit seiner Achse parallel zu derselben montiert werden kann. Das ausgestrahlte
Lichtstrahlenbündel s ist somit horizontal und im rechten Winkel zu den Kettfäden
10 gerichtet. Das Gehäuse 3 kann auf der Schiene in jeder Lage entlang der
Führungsbahn 7 verschoben und festgestellt werden, etwa mit Hilfe von Klemmschrauben
oder ähnlichen Organen 17.
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Ein Spiegel 6 ist gleitbar auf der Führungsbahn 7 mittels eines Reiters
18 montiert, der die Führungsbahn 7 umgreift und einen Schlitz besitzt, in
den eine Rippe 13 der Führungsbahn 7 eingreift, so daß also der Spiegel 6 ohne Änderung
seiner Winkellage entlang der Breite des Webstuhls verschoben werden kann. Der Spiegel
6 ist auf dem Reiter 18
montiert, so daß er um die vertikale Achse X einjustiert
oder verschwenkt werden kann, wodurch die Richtung, in welcher das vom Lampengehäuse
3 kommende Lichtstrahlenbündel s auf das Webeblatt 8 reflektiert wird, veränderbar
ist. Im allgemeinen wird der Spiegel 6 so einjustiert, daß das von ihm reflektierte
Lichtstrahlenbündel 5 a annähernd senkrecht auf die Fläche des Webeblattes
8 geworfen wird. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Webelitzen in den Webeschäften
9 des Webstuhls nicht durch die Rietstäbe des Webeblattes verdunkelt werden. Der
Kettbaum des Webstuhls ist mit 11, die gewebte Ware mit 14 bezeichnet.
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Die Führungsbahn 7 kann natürlich auch geschlitzt und der Reiter
18 kann (in Art von Nut und Feder) mit einem Keil versehen sein.
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Der Spiegel 6 und sein Reiter 18 können vom Weber entlang der Führungsbahn
7 bewegt werden, so daß das Lichtstrahlenbündel 5 a auf jede gewünschte Stelle
gerichtet werden kann, wenn eine Störung oder Unregelmäßigkeit wie beispielsweise
ein Fadenbruch eintritt. Andererseits können sie aber auch automatisch entlang dem
Webstuhl verschoben werden, so daß der Lichtstrahl das Webeblatt 8 und die Webelitzen
oder -schäfte 9 kontinuierlich abtastet. In diesem Falle, wenn die Verschiebebewegung
direkt vom Antrieb des Webstuhls abgenommen wird, muß eine Kupplung vorgesehen werden,
welche es dem Weber erlaubt, den Spiegel wahlweise in derjenigen Stellung stillzusetzen,
die eine Beleuchtung erfordert.
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Bei der gezeigten handbetätigten Ausführungsform der Erfindung kann,
wenn Beleuchtung nicht gefordert wird, der Reiter 18 entlang der Führungsbahn 7
bis zum entgegengesetzten Ende des Webstuhls bewegt werden, also bis zu der vom
Lampengehäuse 3 ganz entfernt liegenden Stellung. Alle Teile der Vorrichtung sind
dann zuverlässig und sicher außerhalb des Arbeitsfeldes des Webers. In dieser Ruhestellung
des Spiegels kann die Lampe ausgeschaltet werden. Der Spiegel 6 kann so ausgebildet
sein, daß bei seiner Verschiebung aus der bzw. in die Ruhestellung ein elektrischer
Ein- und Ausschalter für die Lampe betätigt wird.
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In F i g. 4 sind die Beleuchtungsvorrichtung und die Führungsbahn
7 auf der rückwärtigen Seite des Webstuhls nahe dem Kettbaum 11 angeordnet, so daß
das Lichtstrahlenbündel 5a, vom Spiegel 6 reflektiert, von rückwärts durch
die Webeschäfte 9 hindurch auf das Webeblatt oder Riet 8 gerichtet ist. F i g. 5
zeigt eine Modifikation, bei der die Beleuchtungsvorrichtung ein Lampengehäuse 23
besitzt, welches quer zum Webstuhl bewegbar angeordnet ist, wobei der Spiegel 6
mit dem Lampengehäuse vereinigt ist. Wie in F i g. 4 ist die Führungsbahn 7 auf
der Rückseite des Webstuhls angebracht, und der Lichtstrahl s wird von dort über
den Kettbaum 11 nach vorn auf das Webeblatt oder Riet 8 projiziert. Da der
Lichtstrahl im wesentlichen horizontal und parallel zu den Kettfäden 10
läuft,
d. h. also senkrecht zum Webeblatt 8, werden die Litzen der Webeschäfte 9 gut beleuchtet,
und das Licht scheint nicht in die Augen des Webers. In diesem Falle umfaßt die
Beleuchtungsvorrichtung eine elektrische Lichtquelle 1, eine Lochblende 2 und eine
Linse 4, wie in F i g. 1 bis 4, aber es ist hier im Gehäuse 23 noch ein Spiegel
24 angeordnet, welcher den Lichtstrahl um 90° umlenkt. Der Weber bewegt das
Gehäuse entlang der Führungsbahn 7 entsprechend den Erfordernissen.
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F i g. 6 zeigt eine Anordnung, bei der das Lampengehäuse 33 entlang
der Führungsbahn 7 oberhalb des Webstuhls hin und her bewegbar ist. Das Gehäuse
33 beherbergt einen Spiegel 24, der das Licht von der Lichtquelle
1 auf einen zweiten Spiegel 34 umlenkt, der am Webstuhlrahmen oberhalb hinter dem
Kettbaum 11 des Webstuhls befestigt ist und sich quer über die Breite des Webstuhls
erstreckt. Der Spiegel 34 könnte auch auf der Frontseite des Webstuhls angeordnet
sein. Der Spiegel 34 ist in einem solchen Winkel gegenüber der Horizontalen angeordnet,
daß das Lichtstrahlenbündel 5 a annähernd senkrecht auf das Webeblatt 8 gerichtet
wird.
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In F i g. 7 umfaßt die Beleuchtungsvorrichtung ein Gehäuse
44, welches zur Ausführung von Pendelschwingungen oberhalb des Webstuhls
an einem Schwenktisch 45 montiert ist, und zwar so, daß ein Lichtstrahl s auf einen
einstellbaren Spiegel 51 geworfen wird, der ebenfalls schwenkbar um eine vertikale
Achse angeordnet ist, wobei die Bewegungen des Lampengehäuses und des Spiegels mechanisch
oder elektrisch gekuppelt sind, so daß in allen Positionen der Spiegel
51 das Lichtstrahlenbündel n aufnimmt und es als Lichtstrahlenbündel
5 a nach vorn wirft, und zwar durch die Zwischenräume in den Webelitzen oder
-schäften 9
hindurch senkrecht auf das Riet oder Webeblatt B.
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Die Synchronisierung der Bewegung des Lampengehäuses 44 und
des Spiegels 51 kann etwa wie folgt ausgebildet sein: Der Schwenktisch 45,
an welchem das Lampengehäuse 44 montiert ist, ist mit einem Hebelsystem
50 versehen; dieses besitzt an seinem Ende eine Welle 49, die den
Spiegel 51 trägt und in einer geschlitzten Führung 48 montiert ist,
welche wiederum am Webstuhlrahmen befestigt ist. Die Welle 49
und infolgedessen
der Spiegel 51 werden entlang der Webstuhlbreite durch das Hebelsystem
50 ortsverändert oder verschoben, wenn das Lampengehäuse 44 verschwenkt wird.
Damit sich die durch den reflektierten Lichtstrahl 5 a beleuchtete Fläche des Webeblattes
8 in ihrer Größe nicht verändert, wenn die Lage des Lichtstrahlenbündels
5 a ge-
ändert wird, ist das Hebelsystem 50 so ausgelegt, daß es nicht
nur die Welle 49 und den Spiegel 51 ortsverändert, wenn der Schwenktisch
45 gedreht wird, sondern daß es auch die Welle 49 und infolgedessen
auch
den Spiegel 51 im gleichen Drehsinn schwenkt, und zwar jeweils um 1- für
jede 2°-Drehung des Schwenktisches 45.
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Der Schwenktisch 45 kann von Hand entsprechend dem vorliegenden Bedürfnis
hin- und hergeschwenkt werden, oder der Lichtstrahl 5 a kann das Webeblatt 8 und
die Webeschäfte 9 unter kontinuierlicher mechanischer Pendelverschwenkung des Schwenktisches
45 bestreichen.
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In den oben gezeigten Anordnungen können der Spiegel 6 (F i g. 1 bis
4) oder die Lampengehäuse 23 oder 33 (entsprechend F i g. 5 bzw. 6) so angeordnet
oder ausgebildet sein, daß sie den Webstuhl mechanisch befahren; es kann aber auch,
wie in F i g. 7, das Gehäuse 44 durch irgendwelche geeigneten Mittel mechanisch
hin- und hergeschwenkt werden, welche es dem Weber erlauben, das Lichtstrahlenbündel
5 a in derjenigen Lage anzuhalten, in welcher eine.-Beleuchtung benötigt wird. Das
Verschieben oder Hin- und Herschwenken kann in diesem Falle z. B. auf elektrischem
Wege etwa mittels einer lichtempfindlichen Einrichtung gesteuert oder betätigt werden.
Eine solche Vorrichtung ist schematisch in gestrichelten Linien in F i g. 5 gezeigt,
und zwar in der Form einer fotoelektrischen Zelle 26, welche im Wege des austretenden
Lichtstrahlenbündels 5 a auf der am Webstuhlrahmen befestigten Schiene 27 gleitbar
montiert ist. Die fotoelektrische Zelle 26 reagiert auf Änderungen in der Lichtintensität,
welche durch Störungen wie beispielsweise einen gebrochenen Kettfaden verursacht
werden, durch Erzeugung eines elektrischen Signals für das Anhalten des Lichtstrahlenbündels
an einer Stelle, an der ein Fehler aufgetreten ist. Die Vorrichtung 26 kann sich
quer über den Webstuhl erstrecken und die gleiche Breite wie das Webeblatt 8 und/oder
die Webeschäfte 9 besitzen; in diesem Falle kann sie in ihrer Stellung fixiert werden.
Die Vorrichtung 26 kann aber auch eine Breite haben, die gleich der des Lichtstrahlenbündels
5 a ist, wobei sie in geeigneter Weise zusammen mit dem Lichtstrahlenbündel bzw.
abhängig von diesem derart bewegt wird, daß die Vorrichtung 26 stets im Bereich
des Lichtstrahlenbündels 5 a bleibt.