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Verfahren zur Herstellung von lithiumorganischen Verbindungen Lithiumaddukte
von konjugierten Dienen und/oder vinylidensubstituierte Monomeren aromatischer Verbindungen
wurden bereits hergestellt und als Polymerisationsinitiatoren benutzt. Diese Addukte
können in einem Äthermedium in Gegenwart oder Abwesenheit von Promotoren hergestellt
werden. Während einige Monomere so reaktionsfähig sind, daß die Bildung des Adduktes
in einer verhältnismäßig kurzen Zeit vor sich geht, verläuft die Umsetzung von Lithium
mit anderen Monomeren mit einer sehr geringen Geschwindigkeit. In einigen Fällen,
in denen eine Reaktion stattfindet, wird die monomere Verbindung eher polymerisiert,
als das gewünschte Addukt gebildet, wobei in dem Addukt nur eine kleine Zahl von
Dieneinheiten pro zwei Lithiumatome vorhanden ist.
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Es wurde gefunden, daß lithiumorganische Verbindungen durch Umsetzung
von konjugierten Dienen oder vinylsubstituierten Kohlenwasserstoffen mit Lithium
in einem aliphatischen Monoäther mit mehr als 3 C-Atomen, gegebenenfalls in Gegenwart
eines polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffs oder einer durch zwei bis vier
Phenyl-und/oder Naphthylgruppen substituierten Äthylens, hergestellt werden können,
indem man die Umsetzung in Gegenwart von 0, 25 bis 5 °/0 Natrium, bezogen auf das
eingesetzte Lithium, durchführt. Es wurde festgestellt, daß dabei nicht nur die
Reaktionsgeschwindigkeit der Bildung des Adduktes erhöht wird, sondern daß es auch
möglich ist, Addukte von höherer Molarität, bezogen auf das Lithium, zu erhalten,
als dies auf andere Weise möglich ist, wobei diese letztere Wirkung dadurch erreicht
wird, daß man die Polymerisation des Diens und/oder der aromatischen Verbindung
auf einem Minimum hält.
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Die Menge des bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Lithiumadduktes
verwendeten Natriums liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0, 5 bis etwa 3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Lithium. Eine zu geringe Natriummenge wird gewöhnlich nicht den
gewünschten Vorteil der Geschwindigkeitserhöhung der Bildung des Adduktes ergeben,
während eine zu große Menge eine Einwirkung auf die Konfiguration der unter Verwendung
dieser Initiatoren hergestellten Polymere hat. Beim Arbeiten innerhalb der oben
angegebenen Grenzen wird die gewünschte Beschleunigung der Bildung des Adduktes
erhalten, und Polymere, die mit diesen Initiatoren hergestellt werden, haben im
wesentlichen die gleiche Konfiguration wie jene, die mit natriumfreien Initiatoren
oder mit Initiatoren, die höchstens eine Spur Natrium enthalten, hergestellt wurden.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren konjugierten
Diene sind die 1, 3-konjugierten
Diene, die 4 bis 12 Kohlenstoffatome pro Molekül enthalten. Zu diesen Verbindungen
gehören beispielsweise 1, 3-Butadien, Isopren, 2, 3-Dimethyl-1, 3-butadien, 1, 3-Pentadien
(Piperylen), 2-Methyl-3-äthyl-1, 3-butadien, 3-Methyl-1, 3-pentadien, 2-Methyl-3-äthyl-I,
3-pentadien, 2-Äthyl-1, 3-pentadien, 1, 3-Hexadien, 2-Methyl-1, 3-hexadien, 1, 3-Heptadien,
3-Methyl-1, 3-heptadien, 1, 3-Octadien, 3-Butyl-1, 3-octadien, 3, 4-Dimethyl-1,
3-hexadien, 3-n-Propyl-1, 3-pentadien, 4, 5-Diäthyl-1, 3-octadien, Phenyl-1, 3-butadien,
2, 3-Diäthyl-1, 3-butadien, 2, 3-Di-n-propyl-1, 3-butadien und 2-Methyl-3-isopropyl-1,
3-butadien. Bei den Dialkylbutadienen enthalten die Alkylgruppen vorzugsweise I
bis 3 Kohlenstoffatome.
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Zusätzlich zu den oder an Stelle der oben beschriebenen konjugierten
Diolefine können vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
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Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise Styrol, o ;-Methylstyrol,
I-Vinylnaphthalin, 2-Vinylnaphthalin, I-a-Methylvinylnaphthalin, 2-a-Methylvinylnaphthalin
und Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl-und Aralkylderivate davon, bei welchen die
Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den Kohlenwasserstoffsubstituenten
im
allgemeinen nicht größer als 12 ist.
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Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise : 3-Methylstyrol (3-Vinyltoluol),
3, 5-Diäthylstyrol, 4-n-Propylstyrol, 2, 4, 6-Trimethylstyrol, 4-Dodecylstyrol,
3-Methyl-5-n-hexylstyrol, 4-Cyclohexylstyrol, 4-Phenylstyrol, 2-Äthyl-4-benzylstyrol,
4-p-Tolylstyrol, 3, x-methylstyrol, 2, 4, 6-Tri-tert.-butyl-x-methylstyrol, 2, 3,
4, 5-Tetramethyl-x-methylstyrol, 4-(4-Phenyl-n-butyl)-x-methylstyrol, 3- (4-n-Hexylphenyl)-x-methylstyrol,
4, 5-Dimethyl-1-vinylnaphthalin, 2, 4-Diisopropyl-l-vinylnaphthalin, 3, 6-Di-p-tolyl-1-vinylnaphthalin,
6-Cyclohexyl-I-vinylnaphthalin, 4, 5-Diäthyl-8-octyl-1-vinylnaphthalin, 3, 4, 5,
6-Tetramethyl-1-vinylnaphthalin, 3, 6-Di-n-hexyl-1-vinylnaphthalin, 8-Phenyl-1-vinylnaphthalin,
5- (2, 4, 6-Trimethylphenyl)-1-vinylnaphthalin, 3, 6-Diäthyl-2-vinylnaphthalin,
7-Dodecyl-2-vinylnaphthalin, 4-n-Propyl-5-n-butyl-2-vinylnaphthalin, 5, 8-Dicyclopentyl-2-vinylnaphthalin,
3-Hexyl-7-phenyl-2-vinylnaphthalin, 2, 4, 6, 8-Tetramethyl-l-N-methylvinylnaphthalin,
3, 6-Diäthyl-1-x-methylvinylnaphthalin, 6-Benzyl-1-x-methylvinylnaphthalin, 3-Methyl-5,
6-diathyl-8-n-propyl-2-x-methylvinylnaphthalin.
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4-o-Tolyl-2-x-methylvinylnaphthalin und 5- (3-Phenyl-n-propyl)-2-x-Methylvinylnaphthalin.
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In der Beschreibung der Erfindung werden die konjugierten Diene und
die vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffe als » Monomere « bezeichnet.
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Das Lithium kann in jeder gewünschten Form verwendet werden, beispielsweise
als Draht, Klumpen, Schrot oder in feinverteiltem Zustand. Es wird vorgezogen, daß
wenigstens 1 Grammatom Lithium pro Mol Monomer benutzt wird, im allgemeinen werden
zwei oder mehr Grammatome pro Mol Monomer verwendet. Die Anwesenheit eines Überschusses
(beispielsweise 5 bis 50 Gewichtsprozent Überschuß) an Lithium dient ebenfalls dazu,
die Polymerisation des Monomeren auf ein Minimum zu drücken.
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Gegebenenfalls können polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
oder deren monoalkylsubstituierte Derivate, in welchen die Alkylgruppe 1 bis 3 Kohlenstoffatome
enthält, oder polyarylsubstituierte Äthylene, die zwei, drei oder vier Phenyl-oder
Naphthylgruppen enthalten, als Promotoren verwendet werden. Hierfür kommen beispielsweise
Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, 1-Methylnaphthalin, 2-Methylnaphthalin, 1-Athylnaphthalin,
2-Athylnaphthalin, 1-n-Propylnaphthalin, 2-Isopropylnaphthalin, I-Äthylanthracen,
2-Äthylanthracen, 1-n-Propylanthracen, 2-Methylphenanthren, 4-Äthylphenanthren sowie
1, 1-Diphenyläthylen, 1, 2-Diphenyläthylen, Triphenyläthylen, Tetraphenyläthylen,
I-Phenyl-naphthyläthylen, 1, 2-Di-
naphthyläthylen, I, l-Diphenyl-2-naphthyläthylen
und Trinaphthyläthylen in Betracht.
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Die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe und die polyarylsubstituierten
Athylene werden » Promotoren « genannt, obwohl ihre Rolle bei der Bildung der Verfahrensprodukte
nicht völlig klar ist.
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Die verwendete Menge der Promotoren kann über einen weiten Bereich
variieren. Die Menge wird im allgemeinen 2 Mol pro Mol konjugiertem Dien und/oder
vinylsubstituiertem Monomer der aromatischen Verbindung nicht übersteigen und beträgt
häufig I Mol oder weniger pro Mol Monomer.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden das Monomer, das Lösungsmitteln
Lithium, der Promotor (falls benutzt) und das Natrium unter Rühren in einer inerten
Atmosphäre, wie Argon oder Stickstoff, in Berührung miteinander gebracht. Geeignete
Lösungsmittel sind die aliphatischen Monoäther mit mehr als 3 C-Atomen. Methoxyäther
sind zu vermeiden, da sie zu aktiv sind.
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Die zur Herstellung der lithiumorganischen Verbindungen verwendeten
relativen Mengen an Monomer, Promotor (falls benutzt) und Lösungsmittel werden zweckmäßig
im Molverhältnis, bezogen auf das benutzte Monomer, ausgedrückt. Die Menge des verwendeten
Äthers ist kaum geringer als ein äquimolares Verhältnis zum Monomer, und es können
bis zu 20 Mol Äther pro Mol Monomer benutzt werden.
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Es wurde festgestellt, daß von etwa 2 bis 8 Mol Äther pro Mol Monomer
sehr zufriedenstellende Ergebnisse ergeben, und im allgemeinen ist es erwünscht,
die Konzentration an Äther gering zu halten.
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Die Reaktionstemperatur kann von etwa-40 bis etwa +80°C reichen,
liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa-30 bis etwa +50°C. Für aktive Monomere,
wie beispielsweise Butadien und Styrol, sollte die Temperatur unterhalb +5°C und
für Isopren unterhalb 38c C liegen. Für die weniger aktiven Monomeren, wie Dimethylbutadien,
wird es vorgezogen, bei Temperaturen von 5°C und darüber zu arbeiten. Die zur Bildung
des Addukts benötigte Zeit hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Temperatur,
der Rührgeschwindigkeit und der Konzentration der Dienlösung, ab. Im allgemeinen
liegt die benötigte Zeit im Bereich von etwa 10 Minuten bis 100 Stunden oder mehr.
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Temperatur, Rührgeschwindigkeit, das besondere benutzte Monomer und
die Natriummenge beeinflussen die Art des Verfahrensproduktes, d. h. die Molarität
des Adduktes. Anders ausgedrückt bedeutet dies die Anzahl von Monomereinheiten pro
2 Lithiumatome. Wenn die Arbeitsbedingungen wie hier beschrieben gewählt werden,
setzt sich das Addukt aus einer Mischung von Produkten zusammen, die I bis 10 Monomereinheiten
pro 2 Lithiumatome enthalten, und die Bedingungen werden vorzugsweise so gewählt,
daß sich Produkte ergeben, die überwiegend I bis 5 Monomereinheiten pro 2 Lithiumatome
haben.
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Die bisher beschriebenen Addukte werden häufig in Form von Aufschlämmungen
erhalten. Zur Herstellung eines flüssigen Polymers ist es vorteilhaft, wenn das
Addukt im Polymerisationsmedium löslich ist, da dann ein Polymer mit einem engen
Molekulargewichtsbereich erhalten wird. Die erfindungsgemäß erhaltenen Addukte können
durch Zugabe eines der bei ihrer Herstellung benutzten konjugierten Diene oder aromatischen
Monomeren löslich gemacht werden. Das Mittel zum Löslichmachen wird langsam
oder
in Anteilen zugefügt, um die Temperatur zu kontrollieren. Das Löslichmachen wird
im allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von-7 bis +16°C, vorzugsweise unterhalb
10°C durchgeführt. Eine zu hohe Temperatur bewirkt Zersetzung des Adduktes.
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Die Menge des Mittels zum Löslichmachen wird vom betreffenden Addukt,
das löslich gemacht werden soll, und vom benutzten Mittel abhängen und im allgemeinen
im Bereich von 2 bis 10 Mol pro Mol Addukt, vorzugsweise 2 bis 6 Mol liegen. Anschließend
an das Löslichmachen kann der Äther durch eine bekannte Methode, beispielsweise
durch Spülen mit Stickstoff, entfernt werden und der Rückstand in einem Kohlenwasserstoff
gelöst werden.
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Proben gewisser in den Versuchen der Beispiele hergestellter Polymerprodukte
wurden durch Infrarotanalyse untersucht. Diese Arbeit wurde durchgeführt, um den
Prozentgehalt des Polymers zu bestimmen, der durch cis-1, 4-Addition, trans-1, 4-Addition
und 1, 2-Addition des Butadiens gebildet wurde. Diese Bestimmungen wurden nach der
nachfolgend beschriebenen Arbeitsweise vorgenommen.
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Die Polymerproben wurden in Schwefelkohlenstoff gelöst, so daß sich
eine Lösung mit 25 g Polymer pro Liter Lösung ergab. Dann wurde das Infrarotspektrum
(°/0 Durchlässigkeit) von jeder der Lösungen bestimmt.
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Die Prozentzahl der gesamten als trans-1, 4- vorliegenden Nichtsättigung
wurde nach folgender Gleichung berechnet : s =-E, wobei e = Extinktionskoeffizient
(Liter E Extinktion (log Ici), t = Weglänge (in cm) und c = Konzentration (Mol Doppelbindung
pro Liter) bedeutet. Die Extinktion wurde bei 10, 35 Mikron gemessen, der Extinktionskoeffizient
betrug 146 (Liter Mol-1 cm-1).
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Die Prozentzahl der gesamten als 1, 2- (oder Vinyl) vorhandenen Nichtsättigung
wurde nach der obigen Gleichung bei 11, 0 Mikron und einem Extinktionskoeffizienten
von 209 (Liter berechnet.
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Die Prozentzahl der gesamten als cis-1, 4- vorhandenen Nichtsättigung
wurde erhalten, indem die nach dem obigen Verfahren bestimmte trans-1, 4- und 1,
2- (Vinyl) von der theoretischen Nichtsättigung abgezogen wurde, wobei eine Doppelbindung
pro C4-Einheit im Polymer angenommen wurde.
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Beispiel I Es wurden zwei Versuchsreihen zur Herstellung der Lithiumaddukte
von Isopren und Butadien durchgeführt. Das Lithium enthielt wechselnde Mengen an
Natrium. Die Zusammensetzung der Ansätze war wie folgt :
AB |
Isopren, Mol 0, 10 |
1, 3-Butadien, Mol.......-0, 10 |
Lithiumdraht, Gramm- |
atome 0, 40 0, 40 |
Diäthyläther, ml........ 100 100 |
Temperatur, ° C......... wechselnd-26 |
Zeit in Stunden......... wechselnd wechselnd |
Die Reaktionen wurden in Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Die Basizität, ausgedrückt
als Normalität, wurde bestimmt, indem eine Probe der Lösung entnommen und mit 0,
1 n-HCl titriert wurde. Unter der Annahme, daß bei vollständiger Umsetzung des Diens
2 Lithiumatome pro Molekül Dien reagieren, wurde die maximale Normalität berechnet.
Aus der durch Titration bestimmten Normalität und der vorher berechneten maximale
Normalität wurde die durchschnittliche Anzahl der Dieneinheiten pro 2 Lithiumatome
unter der Annahme der vollständigen Umsetzung des Diens berechnet. Dieser Wert wird
durch n in der Tabelle wiedergegeben und ist ein annähernder Wert, der jedoch die
Art der Reaktion anzeigt. Die Ergebnisse der Versuche werden in der folgenden Tabelle
wiedergegeben.
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Tabelle I
Ver-Na im Li-Draht Normalität |
such Ansatz in Gewichts- |
Nr. °C prozent Maximum 24 Stunden 72 Stunden 144 Stunden n |
1 A -26 < 0,005 1,8 - 0 0 - |
2A-260, 81, 8-0, 22 0, 34 5, 3 |
3 A-26 2, 0 1, 8-0, 43 0, 44 4, 1 |
4 A 5 < 0, 005 1, 8 0 0-- |
5 A 5 0, 8 1, 8 0, 31 0, 33-5, 5 |
6 A 5 2, 0 1, 8 0, 42 0, 42-4, 3 |
7 B-26 < 0, 005 1, 8-0 0- |
8B-260, 81, 8-0 0- |
9B-262, 01, 8-0, 10 0, 10 19 |
Diese Versuche zeigen, daß Addukte von Isopren mit Lithium leicht bei-26°C sowie
bei 5° C hergestellt werden können, wenn das Lithium Natrium enthält, wie dies in
den Versuchen 2, 3, 5 und 6 der Fall ist.
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Das Isopren ist in jedem Produkt als kurzkettiges Polymer vorhanden.
Bei der höheren Temperatur und mit einer größeren Natriummenge verlief die Reaktion
schneller. Butadien ergibt nicht die gleichen Ergebnisse wie Isopren. Beim einzigen
Versuch, bei dem eine Reaktion stattfand, wurde eine viel längere Polymerkette gebildet.
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Beispiel 2 Lithium, das wechselnde Mengen an Natrium enthielt, wurde
zur Herstellung von Addukten mit Isopren in einem System benutzt, das Naphthalin
enthielt. Der Ansatz hatte die folgende Zusammensetzung : Isopren, Mol.................
0, 10 Lithiumdraht, Grammatome... 0, 40 Naphthalin, Mol.............. 0, 02
Diäthyläther,
ml.............. 100 Temperatur, c C wechselnd Zeit in Stunden............... wechselnd
Die Durchführung der Reaktion und die Bestimmung der Normalität geschahen wie im
Beispiel 1. Die Anzahl der Dien-Einheiten wurde wie in dem vorhergehenden Beispiel
berechnet. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle gezeigt : Tabelle 1I
Tem- Na im |
Ver- Normalität |
pera- Li-Draht in |
such |
tur Gewichts- Maxi- 24 48 |
Nr. |
° Cprozentmum Stunden Stunden |
10 -26 < 0,005 2,14 0,30 0,95 2,2 |
11 -26 0,8 2,14 0,84 1,00 2,1 |
12-26 2, 0 2, 14 1, 17 1, 18 1, 8 |
13 5 < 0,005 2,14 0,48 0,48 4,5 |
14 5 0,8 2,14 0,61 0,69 3,1 |
15 5 2,0 2,14 0,77 0,80 2,7 |
16 30 < 0,005 2,14 0,22 0,28 7,6 |
17 30 0,8 2,14 0,35 0,36 5,9 |
18 30 2,0 2,14 0,42 0,58 3,7 |
Diese Werte zeigen, daß sich das Addukt bei den Versuchen, wo das Lithium 0, 8 bzw.
2, 0°/o Natrium enthielt, schneller bildete. Überdies waren die meisten dieser Reaktionen
in 24 Stunden praktisch vollständig abgelaufen, und für eine gegebene Temperatur
war die Dienkettenlänge kürzer, als wenn nur eine Spur Natrium (< 0, 005°/0)
anwesend war.
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Beispiel 3 Lithium, das wechselnde Mengen an Natrium enthielt, wurde
mit Butadien in Gegenwart von Naphthalin umgesetzt. Der Ansatz hatte folgende Zusammensetzung
: 1, 3-Butadien, Mol............. 0, 10 Lithiumdraht, Grammatome... 0, 40 Naphthalin,
Mol.............. 0, 02 Diäthyläther, ml.............. 100 Temperatur, °C wechselnd
Zeit in Stunden............... wechselnd Das Verfahren war das gleiche wie in den
vorhergehenden Beispielen. Es ergaben sich folgende Werte : Tabelle III
Ver- Normalität |
Temperatur Na im Li-Draht |
such |
in Gewichtsprozent |
Nr. °C Maximum 24 Stunden 72 Stunden 144 Stunden " |
19 - 26 < 0,005 2,14 - 0,18 0,36 5,9 |
20 - 26 0,8 2,14 - 0,50 0,64 3,3 |
21 - 26 2,0 2,14 - 0,66 0,68 3,1 |
22 5 < 0,005 2,14 0,17 0,17 - 12,6 |
23 5 0,8 2,14 0,22 0,22 - 9,7 |
24 5 2, 0 2, 14 0, 22 0, 22-9, 7 |
Diese Versuche zeigen, daß die Versuche mit nur einer Spur Natrium viel langsamer
verliefen und nicht die hohe Molarität bei einer gegebenen Temperatur erreicht wurde
wie bei den Versuchen, die gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden.
Wie sich aus den Werten ergibt, enthalten die Versuche mit höherer Molarität Dien-Einheiten
von geringerer Kettenlänge als jene, bei denen nur eine Spur Natrium anwesend war.
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B e i s p i e l 4 Lithiumdraht, der 2% Natrium enthielt, wurde bei
einer Reihe von Versuchen benutzt, bei welchen sowohl die Konzentrationen an Isopren
und Naphthalin als auch deren Molverhältnis variierten. Die Alkalinität wurde durch
Titration mit 0, 1 n-HCl bestimmt und die Anzahl von Dien-Einheiten pro 2 Lithiumatome
wie früher beschrieben berechnet.
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Es ergaben sich folgende Werte : Tabelle IV
Ver- Isopren- Tempe- |
Isopren Naphthalin Diäthyläther Li-Draht Normalität |
such Naphthalin- ratur |
Nr. Mol Mol Molverhältnis ml Grammatome °C Maximum 48 Stunden
" |
25 0,10 0,02 5 : 1 100 0,4 - 26 2,14 1,03 2,1 |
26 0,15 0,03 5 : 1 100 0,6 - 26 3,04 1,42 2,2 |
27 0,20 0,04 5 : 1 100 0,8 - 26 3,86 1,70 2,3 |
28 0,40 0,08 5 : 1 100 1,6 - 26 6,44 2,25 2,9 |
29 0,80 0,16 5 : 1 100 2,4 - 26 10,04 1,35 7,2 |
30 0,40 0,04 10 : 1 100 1,6 - 26 6,16 1,84 3,3 |
31 0,40 0,02 20 : 1 100 1,6 - 26 5,96 1,65 3,6 |
32 0,10 0,02 5 : 1 100 0,4 5 2,14 0,70 3,1 |
33 0, 15 0, 03 5 1 100 0, 6 5 306 0, 90 3, 4 |
340, 200, 045 11000, 853, 901, 083, 6 |
Diese Werte zeigen, daß sich zufriedenstellende Reaktionsprodukte
erhalten lassen, obwohl beträchtliche Änderungen der Konzentrationen an Isopren
und Naphthalin sowie im Molverhältnis dieser Reaktionspartner und in der Temperatur
vorgenommen werden.
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Beispiel 5 Lithiumdraht mit 2 °/o Natrium wurde in einer Reihe von
Versuchen mit Isopren und Methylnaphthalin benutzt. Es wurden wechselnde Mengen
der verschiedenen Materialien verwendet. Die Mengen, zusammen mitden erhaltenen
Ergebnissen, werden inderfolgenden Tabelle gezeigt.
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Tabelle V
Ver-MBD** Methyl-Diäthyl-Li-Draht Tempe-Normalität |
such naphthalin äther Gramm-ratur |
Nr. Mol Mol ml atome °C Maximum | 48Stunden | 72Stunden | 144Stunden
| n |
35 0, 10 0, 02 50 0, 4-26 3, 84 2, 05 2, 08-1, 8 |
36 0, 20 0, 04 50 0, 8-26 6, 34 2, 36 2, 36 2, 62 2, 4 |
37 0, 40 0, 08 50 1, 2-26 5, 96* 2, 40 2, 40 1, 86* 3, 2 |
38 0, 80 0, 16 50 2, 4-26 12, 60-1, 30-9, 8 |
* Die Mischung wurde viskos, und 60 ml Toluol wurden zugesetzt.
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** MBD = Isopren (Methylbutadien).
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Patentansprüche : 1. Verfahren zur Herstellung von lithiumorganischen
Verbindungen durch Umsetzung von konjugierten Dienen oder vinylsubstituierten aromatischen
Kohlenwasserstoffen mit Lithium in einem aliphatischen Monoäther mit mehr als 3
C-Atomen, gegebenenfalls in Gegenwart eines polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffs
oder eines durch zwei bis vier Phenyl-und/oder Naphthylgruppen substituierten Äthylens,
d a-
durch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von 0, 25 bis 5 0/0
Natrium, bezogen auf das eingesetzte Lithium, durchführt.