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Eckumführung in einer Fördereinrichtung für hochkant stehende Briefe,
Karten und ähnliche flache, rechteckige Gegenstände Die Erfindung bezieht sich auf
eine Eckumführung in einer Fördereinrichtung für hochkant stehende Briefe, Karten
und andere Gegenstände von flacher, rechteckiger Form.
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Bei Sortiereinrichtungen durchlaufen die Briefe oder Karten einzeln
einen elektronischen Leser, der jeden Satz der Schlüsselbezeichnungen liest und
aus der Information, die in einem Sortierungsrechner gespeichert ist, bestimmt,
in welche Sortierungsablage der fragliche Brief oder die fragliche Karte befördert
werden soll. An jeder Ablage ist ein Fach vorgesehen, um die dort abgelegten Briefe
oder Karten aufzunehmen und diese Briefe oder Karten für nachfolgende Bearbeitung
zu einem Stoß zu stapeln.
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Mehrere solcher Ablagen sind vorgesehen, und ein Bandförderer befördert
in irgendeine von diesen Ablagen nach der Auslese den jeweiligen Brief, die Karte
oder ähnlichen flachen Gegenstand.
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Wenn die Zahl solcher Ablagen groß wird, werden die Ablagen sowohl
längs des anlaufenden Bandtrums der Fördereinrichtung angeordnet als auch längs
des rücklaufenden Trums, wodurch die Gesamtlänge des Förderbandes für eine gegebene
Zahl von Ablagen halbiert wird. Eine solche Anordnung bringt eine Umkehr der Laufrichtung
vieler Gegenstände am Ende des Förderbandes mit sich, woraus sich Schwierigkeiten,
besonders durch die Zunahme der Förderbandgeschwindigkeiten ergeben. Die Zentrifugalkräfte,
die auf die Gegenstände wirken, können beträchtlich werden.
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Es ist z. B. durch die niederländische Patentschrift 73584 bekannt,
ein Hilfsförderband vorzusehen, das angrenzend und parallel dem Hauptförderband
entlang der Außenseite des Abschnittes des Hauptförderbandes verläuft, an welchem
der Richtungswechsel stattfindet. Dieses Hilfsförderband enthält nach außen abstehende
Finger, die einen Gegenstand gegen das Hauptförderband drücken. Der Lauf der beiden
Förderbänder ist so abgestimmt, daß die Stützfinger synchron mit dem Gegenstand
durch den gekrümmten Abschnitt des Hauptförderbandes laufen.
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Solch ein System ist jedoch ungeeignet für Gegenstände, wie Postsachen
oder Registrierkarten, die im Vergleich zur Krümmung des Hauptförderbandes verhältnismäßig
lang, aber zum Biegen zu steif sind oder bei denen es unerwünscht ist, sie durch
Biegen der Krümmung des Förderbandes anzupassen.
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Solche Gegenstände werden gewöhnlich durch Greifer gefördert, die
nur eine Ecke des Gegenstandes fassen, meist die Vorderkante, um den Gegenstand
vorwärtszuziehen. Bei anderen Systemen werden statt
Greifern Schubelemente benutzt.
In beiden Fällen wird keine sichere Führung erreicht, weil die Greifer oder Schieber
nur Teile der Gegenstände erfassen.
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Zur Vermeidung der Nachteile der bekannten Einrichtungen ist, ausgehend
von einer Eckumführung der eingangs erwähnten Art mit einem Hauptförderer und einem
Hilfsförderband im Bereich der Eckumführung, welches halbkreisförmig um die Außenseite
des Hauptförderers und parallel zu diesem angeordnet ist und nach außen abstehende
Finger enthält, wobei der Lauf der beiden Förderer so abgestimmt ist, daß die Finger
synchron mit dem Gegenstand die Eckumführung durchlaufen, gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß die Finger in Abschnitten auf dem Hilfsförderband angeordnet sind und in jedem
Abschnitt in Laufrichtung von vorn nach hinten in der Länge so abgestuft sind, daß
die Gegenstände tangential zum Hauptförderer während des Laufes durch die Eckumführung
stehen, und daß der Hauptförderer in an sich bekannter Weise die Gegenstände an
ihrer vorderen Kante erfassende Greifer aufweist, deren Abstand zueinander dem der
Fingerabschnitte des Hilfsförderbandes entspricht.
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Zweckmäßig ist der Hauptförderer ein um die Eckumführung halbkreisförmig
geführtes Förderband, und der Krümmungsmittelpunkt des Hilfsförderbandes fällt mit
dem des Hauptförderbandes zusammen.
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Dabei kann das Hauptförderband in an sich bekannter Weise um eine
Trommel geführt sein, die mit einer Anzahl Stützleisten für die Gegenstände versehen
ist, welche Stützleisten tangential vom unteren Ende der Trommel 1 abstehen.
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Dadurch wird erreicht, daß die Gegenstände gleichmäßig abgestützt
und nicht gekrümmt werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt und
nachfolgend im einzelnen an Hand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Grundriß der Eckumführung, und F i g. 2 zeigt
eine perspektivische Seitenansicht.
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Das Hauptförderband 10 führt um eine Trommel 11, die durch einen
nicht dargestellten Motor angetrieben wird oder die eine Leerlauftrommel ist, wobei
dann die Trommel auf dem anderen Ende des Förderbandes angetrieben wird. Auf regelmäßig
eingeteilten Abschnitten ist das Förderband 10 mit Greifern 12 zum Fassen der Vorderkanten
der Briefe 13 versehen. Die spezielle Konstruktion solcher Greifer bildet keinen
Teil der Erfindung und wird demnach nicht im einzelnen beschrieben; es genügt zu
sagen, daß solche Greifer Backen haben, die im geöffneten Zustand einen Brief an
der Aufnahmestation am fernen Ende des Förderbandes (nicht gezeigt) aufnehmen und
den Brief an irgendeiner bestimmten von den zahlreichen Ablagestationen, die längs
beider Bänder des Förderbandes verteilt sind, ablegen können.
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Während des Laufes längs der geraden Gurte des Förderbandes werden
die Briefe zusätzlich auf Stützführungen 14 gehalten. Diese Führungen enden kurz
vor der Trommel 11, wo ihre Aufgabe durch drei Stützleisten 15 übernommen wird,
die auf dem unteren Teil der Trommel befestigt sind und von ihr tangential an drei
Stellen, die gleichmäßig auf den Umfang der Trommel verteilt sind, hervorragen.
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Ein Hilfsförderband 16 in Form eines Halbmondes ist auf Leerlaufrollen
17 befestigt und erstreckt sich angrenzend an die konvexe Seite des gekrümmten Abschnitts
des Hauptförderbandes 10, das um die Trommel 11 geführt ist. Das Band des Hilfsförderbandes
16, das an das Hauptförderband angrenzt, ist parallel zu diesem auf der gesamten
Länge des gekrümmten Abschnitts des Hauptförderbandes angeordnet. Das Hilfsförderband
16 umschlingt an seinen Enden die Trommel 18 und 19, wobei die Trommel 18 über den
Antrieb 20 von der Trommel 11 angetrieben wird, um die Bewegungen der beiden Förderbänder
zu synchronisieren. Das Förderband 16 besteht aus einem Gummiriemen, der mit zahlreichen
Reihen fester, aber elastisch vorstehenden Stützfingem 21 versehen ist. In F i g.
2 ist am besten zu sehen, daß solche Fingerreihe 21 eine Oberreihe 21 a enthält,
um einen Brief 13 nahe seiner Oberkante und eine untere Reihe 21 b, um den Brief
an seiner unteren Kante zu stützen. Die Finger sind von vorn nach rückwärts (in
Richtung der Förderbandbewegung) in jeder Reihe von großen zu kleineren Längen abgestuft,
um einen Brief wirklich gleichmäßig auf seiner Länge zu stützen, während er tangential
von dem gekrümmten Abschnitt des Hauptförderbandes 10 absteht. Das ist deutlich
in
Fig. 1 gezeigt. Die Winkelgeschwindigkeiten der Förderbänder sind gleich, und
die Lage der Fingerreihen 21 ist so angeordnet, daß jeder Brief, wenn er in den
gekrümmten Abschnitt eintritt, eine Fingerreihe findet, die darauf wartet, ihn zu
stützen und mit ihm über die gesamte Länge des gekrümmten Abschnittes zu laufen.
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Es ist zu bemerken, daß die spezielle Anordnung der Stützfinger in
ihrer Lage und relativen Länge geändert werden kann, wenn es notwendig ist, den
Anforderungen irgendeines einzelnen Hauptförderbandes zu entsprechen. Wenn das Förderband
Schubelemente aufweist, die statt der dargestellten ziehenden Greifer die rückwärtige
Kante der Gegenstände erfassen, so daß die Gegenstände um die Krümmung des Förderbandes
laufen und mit ihren Vorderkanten eher als mit ihren Hinterkanten von dem Förderband
und der erforderlichen Stütze hervorstehen, werden natürlich die kürzeren Finger
vor den längeren auf dem Hilfsförderband erforderlich sein.
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Der Wechsel der Laufrichtung braucht nicht notwendigerweise eine
Drehung um 1800 zu haben, obgleich dieses der gewöhnlichste Fall sein wird. Die
Erfindung ist gleichermaßen anwendbar für jeden Umschlingungswinkel eines Förderbandes.
Weiterhin braucht der Bogen, um den sich das Förderband bewegt, nicht unbedingt
ein Kreisbogen zu sein. Wesentlich ist, daß sich das Hilfsförderband in einem ähnlichen
Bogen bewegt, so daß es immer parallel zu dem gekrümmten Abschnitt des Förderbandes
ist.
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Mit anderen Worten werden die beiden Förderbandbögen in irgendeiner
Winkelstellung immer um einen gemeinsamen, augenblicklichen Mittelpunkt beschrieben
sein und ihre Winkelgeschwindigkeiten werden eher als ihre Lineargeschwindigkeiten
gleich sein.