DE1176506B - Anlage zum Heissabfuellen kohlensaeurehaltiger Getraenke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 67 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 64 b-10

1176 506
K 32381III/64 b
6. Juli 1957
20. August 1964

Durch das Patent 1 000 709 ist eine Einrichtung zum sterilen Abfüllen von Bier und anderen Kohlensäure enthaltenden Trinkflüssigkeiten geschützt, in welcher die Flüssigkeit auf die zum Zwecke ihrer Pasteurisierung bzw. Sterilisierung erforderlichen Temperatur erhitzt und danach noch heiß auf sterilisierte, für den unmittelbaren Verbrauch bestimmte Flaschen oder Dosen gefüllt wird. Zum Ausgleich der schwankenden Abfülleistung ist zwischen dem Sterilisier- bzw. Pasteurisierapparat und der Abfüllstelle ein teilweise mit unter Druck stehender gasförmiger Kohlensäure gefüllter Puffertank eingeschaltet.

In weiterer Ausbildung dieser Einrichtung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in die Rohrleitung zwischen Erhitzer und Füller das Steuerorgan für den Flüssigkeitszulauf und das Kohlensäureventil steuernde Druckfühler einzubauen, wodurch der Puffertank überflüssig wird.

Es gehört auch zu der Erfindung, daß das Steuerorgan für den Flüssigkeitszulauf vor dem Erhitzer angeordnet und durch einen Druckdifferenzfühler beeinflußbar ist.

In Abhängigkeit von der Abfülleistung wird das Einlaufventil des Füllers betätigt. Bei schwankender Leistung treten Druckschwankungen in der Rohrleitung auf, die zum Füller führt. Diese Druckschwankungen werden erfindungsgemäß dazu benutzt, den Zulauf der Flüssigkeit, und zwar zweckmäßig vor dem Erhitzen, d. h. der kalten Flüssigkeit, zu steuern. Gleichzeitig wird von der Rohrleitung aus ein Kohlensäureventil gesteuert, wodurch unzulässige Druckschwankungen im Füller vermieden werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt.

Das abzufüllende Getränk wird in einem Tank 1 bei einer Temperatur von 0 bis 4° C und einem Druck von beispielsweise 1,5 atü gelagert. Die An-Ordnung eines liegenden Tanks 1 ist zu empfehlen, damit das Getränk mit möglichst gleichbleibendem Druck aus dem Tank 1 ausläuft. Der Leerraum wird zweckmäßig mit Kohlensäure, gegebenenfalls auch mit Luft, ausgefüllt.

Eine Ausflußleitung 2 aus dem Tank 1 führt zu einer Hochdruckpumpe 3, welche das Getränk durch einen Erhitzer 4 fördert. Von dem Erhitzer 4 aus fließt das Getränk in den Flüssigkeitsbehälter eines Füllers 5.

Die Flaschen verlassen heiß die Flaschenreinigungsmaschine und werden einer Vorrichtung 6 zum Anlage zum Heißabfüllen kohlensäurehaltiger
Getränke

Zusatz zum Patent: 1 000 709

Anmelder:

Dr. Bruno Kaiser, Hamburg-Wellingsbüttel,

Kaspar-Ohm-Weg 10

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Karl Plock, Dortmund-Lücklemberg,

Karl Quest, Dortmund,

Karl-Heinz Rusack, Mannheim

Abdrücken mit heißer Luft zugeführt. Im Anschluß daran erfolgt in einem Vorfüller 7 das Anfüllen der Flaschen mit Kohlensäure, worauf die Flaschen im Füller 5 mit dem Getränk gefüllt werden. An den Füller 5 kann sich noch ein Nachbegaser 8 anschließen.

In dem Erhitzer 4 wird das Getränk beispielsweise auf 70° C erhitzt. Die Wärmezufuhr erfolgt durch Wasser von wenig höherer Temperatur. Hinter dem Erhitzer ist in die Getränkeleitung ein Druckdifferenzfühler 9 eingebaut, der bei einer Druckdifferenz von 0,1 atü gegenüber dem vorgesehenen Druck auf ein Steuerorgan 10 einwirkt, das vor dem Erhitzer in die Getränkeleitung eingebaut ist. Soll der Druck beispielsweise hinter dem Erhitzer etwa 8,0 atü betragen, und hat der Erhitzer 4 einen Durchflußwiderstand von 1 atü und das Steuerorgan 10 einen solchen von 0,5 atü, dann muß die Hochdruckpumpe 3 mit etwa 8,0 atü arbeiten, wenn die Flüssigkeit unter dem Druck von 1,5 atü den Tank verläßt.

Der Füller 5, der bei einem Druck von 8,0 atü abfüllen soll, ist mit zwei Schwimmerventilen 11,12 ausgestattet. Das eine Schwimmerventil 11 läßt die Kohlensäure bei sinkendem Flüssigkeitsspiegel ab, um ein Nachströmen der Flüssigkeit zu ermöglichen. Das zweite Schwimmerventil 12 betätigt das Steuerorgan für den Zustrom von Kohlensäure, die in der Zuleitung unter einem Druck von beispielsweise 10 bis 12 atü steht. Diese größere Differenz zwischen Abfüll- und Kohlensäurezulaufdruck ist erforderlich, um alle Druckverluste, die durch platzende Flaschen,

, · -■· 409657/65

Undichtigkeiten usw. auftreten können, mit Sicherheit zu ersetzen. Weiter ist auf dem Flüssigkeitsbehälter des Füllers 5 noch ein Überdruckventil 13 für 8,25 atü angeordnet. In der Zuleitung 14 für das Getränk ist ein Druckdifferenzfühler 15 eingesetzt, der ein Absperrventil 16 im Kohlensäurezulauf schließt, wenn der Druck in der Getränkezuleitung 14 auf mehr als 8,2 atü steigt.

Die Kohlensäure wird dem Füller 5 aus mehreren Kohlensäureflaschen 17 zugeführt, welche über Druckminderventile 18,19 mit einer Kohlensäureleitung 20 für 10 bis 12 atü verbunden sind. Ein Teilstrom der Kohlensäure wird durch ein weiteres Druckminderventil 21 auf einen Druck von 0,3 atü gesetzt und mit diesem Druck dem Vorfüller 7 bzw. Nachbegaser 8 zugeführt. Der Kohlensäurestrom wird in einen Wärmeaustauscher 22 durch Heißwasser auf die Abfülltemperatur gebracht.

Ein weiterer Wärmeaustauscher 23 dient dazu, die Luft für das Abdrucken der Flaschen zu erwärmen.

Der Druckdifferenzfühler 9 hinter dem Erhitzer 4 dient dazu, einen weiteren Zulauf von Flüssigkeit bei steigendem Druck zu verhindern. Diese Drucksteigerung kann eintreten, wenn infolge einer Stockung im Abfüllbetrieb od. dgl. die Flüssigkeit aus dem Füller 5 nicht abfließt. Das Getränk bleibt dann in dem Erhitzer 4 stehen, ohne daß bei der geringen Temperaturdifferenz eine wesentliche Temperatursteigerung erfolgt. Der zweite Druckfühler 15 in der Leitung 14 zwischen dem Erhitzer 4 und dem Füller 5 sichert den Füller 5 gegen den höherliegenden Druck aus der Kohlensäureleitung 20, falls dem Füller 5 keine Flüssigkeit entnommen und das Schwimmerzusatzventil 12 durch hohen Flüssigkeitsstand geöffnet ist. Des weiteren wird durch diese Maßnahme jeglicher Kohlensäureverlust vermieden. Das auf dem Füller angeordnete Sicherheitsventil 13 liegt in seiner Druckeinstellung etwas höher als der Ansprechdruck für den Fühler des Kohlensäureabsperrventils 16.

Die in der Zeichnung als Beispiel dargestellte Anlage sichert einen der Abfülltemperatur des Getränkes entsprechenden gleichbleibenden Druck, so ίο daß das Getränk auch bei Störungen und Stockungen, wie sie im Abfüllbetrieb vorkommen, vor Schädigungen bewahrt bleibt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Anlage zum Heißabfüllen kohlensäurehaltiger Getränke in Flaschen oder Dosen nach Patent 1 000 709, bei welcher die vor dem Erhitzer angeordnete Pumpe das Getränk bis in den Füller drückt, gekennzeichnet durch in die Rohrleitung zwischen Erhitzer und Füller eingebaute, das Steuerorgan für den Flüssigkeitszulauf und das Kohlensäureventil steuernde Druckfühler.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan für den Flüssigkeitszulauf vor dem Erhitzer angeordnet und durch einen Druckdifferenzfühler beeinflußbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Brauwelt, 1947, Heft 6, S. 103;

R u f f und Becker, Bottling and Canning of Beer, Chicago, 1955, S. 12;

»Phönix«-Handbuch, Abteilung I, Brauerei,
6. Auflage, Nürnberg, 1947, S. 167.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 657/65 8.64 © Bundesdruckerei Berlin