DE1176174B

DE1176174B - Selbsttaetige Nachstellvorrichtung fuer Brems-zylinder, vorzugsweise in Schienenfahrzeugen

Info

Publication number: DE1176174B
Application number: DEW32601A
Authority: DE
Inventors: Johannes Paul
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1962-07-13
Filing date: 1962-07-13
Publication date: 1964-08-20

Description

Selbsttätige Nachstellvorrichtung für Bremszylinder, vorzugsweise in ,Schienenfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für Bremszylinder, vorzugsweise in Schienenfahrzeuge, mit einer mit dem Bremszylinderkolben zusammenwirkenden und diesen beim Bremselösen gegenüber dem Bremszylinder arretierenden Kugelsperre, wobei die die Kugelsperre verspannende Feder zwischen der als Kugelkäfig ausgebildeten Hülse und der Klemmhülse angeordnet ist.
Es ist eine derartige Nachstelleinrichtung bekannt, die einen Anlege- und einen Festbremszylinder aufweist. Eine in den Deckel des Festbremszylinders eingebaute und die Stange des Festbremskolbens umgebende Kugelsperre begrenzt des Rückhub des Kolbens beim Lösen der Bremse auf einen vorgegebenen Rückhub. Während dieses Rückhubes wird die Kugelsperre gelöst. Das geschieht durch Anheben eines mit dem Kugelkäfig verbundenen Hebels mittels einer besonderen pneumatischen Bet4tigungseinrichtung, die kompliziert und daher störanfällig und außerdem aufwendig ist.
Ferner ist eine Sperrvorrichtung für den Kolben von Bremszylindern bekanntgeworden, deren Kugelsperre einen einfachen Aufbau aufweist und die auch in einfachster Weise zu entsperren ist. Sie ist jedoch nicht als Nachstelleinrichtung verwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachsten rein mechanischen Mitteln eine selbsttätige Nachstelleinrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren Sperreinrichtung außerdem von Hand und von außen entsperrbar ist, wenn der Bremszylinderkolben in seine äußerste Lösestellung zurückgeführt werden soll.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in einer Kugelsperre der genannten Art die Hülse aus der Klemmhülse herausragt, die zwischen Anschlägen im Bremszylinder um einen bestimmten Weg axial verschiebbar ist.
Die Nachstelleinrichtung ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung derart weitergebildet, daß die Hülse bis außerhalb des offenen Endes des Zylinders verlängert ist und daß sie an ihrem frei zugänglichen Ende mit einem Bund oder anderen Angreifmitteln versehen ist, die das Lösen der Kugelsperre durch Herausbewegen der Hülse von außen erlauben.
Die Nachstelleinrichtung gemäß der Erfindung bietet mithin den wesentlichen Vorteil, daß die Zurückstellung des Kolbens bis zum Zylinderdeckel von außen mit einem einfachen Handgriff, also ohne jede Demontage der Nachstellvorrichtung oder sonstiger Bauteile, bewerkstelligt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt. In einem Bremszylinder 1 gleitet der Kolben 2. Das Druckmittel wird dem Zylinder durch einen Anschluß 3 zugeführt. Im erweiterten offenen Ende 4 des Zylinders 1 befindet sich eine Kugelsperre. Sie besteht aus einer den Kolben 2 mit radialem Spiel umgebenden Hülse 5, die, mit radialen Bohrungen versehen, als Kugelkäfig dient. Eine kegelförmige Klemmhülse 6 ist mit ebenfalls radialem Spiel am Außendurchmesser im erweiterten offenen Ende 4 des Zylinders 1 angeordnet. Sie ist unten mit einem nach innen gerichteten Rand 6a versehen, auf dem sich eine vorgespannte Druckfeder 7 abstützt, welche sich mit ihrem anderen Ende an einen Bund 5 a der Hülse 5 anlegt. Durch die Druckfeder 7 werden die Hülse 5 und die Spannhülse 6 ständig axial gegeneinander verspannt, so daß die Sperrkugeln dauernd Druckkontakte mit dem Kolben 2 und der Kegelfläche der Klemmhülse 6 haben. Das erweiterte Ende 4 des Zylinders 1 ist von einem Sprengring 8 begrenzt, der der Klemmhülse 6 einen vorbestimmten axialen Gleitweg a freigibt. Eine Verlängerung der Hülse 5 bis außerhalb des unteren Zylinderrandes ermöglicht es, ihn hier mit einem Sprengring 9, einem Bund, radialen Bohrungen oder anderen Angreifmitteln zu versehen.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung ist wie folgt: Bewegt sich der Kolben 2 beim Bremsenanlegen in der Zeichnungsebene abwärts, so wird die ganze Nachstellvorrichtung, nämlich die Hülse 5, die Klemmhülse 6 sowie die Feder 7 vom Kolben 2 mitgenommen, da die Feder 7 eine Verklemmung des Kolbens 1 mit der Klemmhülse 6 durch die Kugeln bewirkt. Ist der Weg a zurückgelegt, so stößt der Rand 6 a auf den Sprengring B. Der Kolben 2 kann jedoch weiter abwärts wandern, wobei die Kugelklemmung gelöst wird und die gesamte Nachstellvorrichtung im Anschlag am Sprengring 8 verharrt. Beim Lösen der Bremse, d. h. im Wendepunkt der Kolbenbewegung nach aufwärts, wird die Nachstellvorrichtung 5, 6, 7 vom Kolben 2 mitgenommen. Nach Beendigung des Kolbenweges a erreicht die Oberkante der Klemmhülse 6 den oberen Anschlag 10 der Zylindererweiterung 4, und die Kugelklemmung hält den Kolben in diesem Augenblick fest. Der Löseweg ist daher nie größer als das vorgegebene Axialspiel a.
Muß der Kolben 1 nun bei Erneuerung des Bremsklotzes nach dessen Abnutzung in seine obere Endlage zurückgestellt werden, so geschieht dieses in einfacher Weise dadurch, daß z. B. ein Schraubenzieher zwischen dem unteren Zylinderrand und dem Sprengring 9 angesetzt und die Hülse 5 durch Hebelwirkung ein wenig abwärts bewegt, d. h. aus dem Zylinder herausgezogen wird. Dadurch wird die Kugelsperre gelöst und der Kolben freigegeben.

Claims

Patentansprüche: 1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für Bremszylinder, vorzugsweise in Schienenfahrzeugen, mit einer mit dem Bremszylinderkolben zusammenwirkenden und diesen beim Bremsenlösen gegenüber dem Bremszylinder arretierenden Kugelsperre, wobei die die Kugelsperre verspannende Feder zwischen der als Kugelkäfig ausgebildeten Hülse und der Klemmhülse angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (5) aus der Klemmhülse (6) herausragt, die zwischen Anschlägen (8 und 10) im Bremszylinder (1) um einen bestimmten Weg (a) axial verschiebbar ist.
2. Selbsttätige Nachstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (5) bis außerhalb des offenen Endes des Zylinders (1) verlängert ist und daß sie an ihrem frei zugänglichen Ende mit einem Bund (9) oder anderen Angreifmitteln versehen ist, die das Lösen der Kugelsperre durch Herausbewegen der Hülse (5) von außen erlauben. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 564 883; österreichische Patentschrift Nr. 81 002.