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Reinigungsvorrichtung für Kesselrohre Die Erfindung betrifft eine
Reinigungsvorrichtung für Kesselrohre mit einem Stocheisen, das mittels eines auf
einer Laufschiene horizontal verschiebbaren Wagens hin- und herbewegbar ist. Um
Staubablagerungen und Verschmutzungen zu entfernen, welche sich beim Vorbeigang
der Heizungsgase oder Dämpfe an den Rohren ablagern, sind beispielsweise längsverschiebbare
und verdrehbare Rußbläser bekannt, welche mit Hilfe eines Reinigungsmittels die
Ablagerungen fortblasen. Das dazu erforderliche Düsenrohr bzw. die Düse kommen nicht
in Berührung mit den zu reinigenden Rohren. Weiter ist es bekannt, einen Drehkörper
zwischen Rohren in Drehung zu versetzen. An diesem Drehkörper sind Schlagorgane
angeordnet, die den Rohren eine Folge von Stößen erteilen. Hierbei wird es als nachteilig
angesehen, daß diese Stöße oder Schläge gegen die Eigenschwingung der Rohre wirken
können. Die Schlagorgane sind im übrigen auf Grund ihrer nachgiebigen Anordnung
nicht geeignet, benachbarte Rohre zu spreizen. Die Wirkung ist daher verhältnismäßig
gering.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung
zu schaffen, die durch unmittelbare Berührung der Rohre eine für die Reinigung wirkungsvollere
Rohrbewegung herbeiführt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Stocheisen
einen verdickten Kopf aufweist, dessen Durchmesser größer ist als der lichte Abstand
zwischen zwei benachbarten Rohren, auf die der Kopf beim Durchgang einen Stoß und
eine Spreizwirkung ausübt. Der Abfall äußerer Anlagerungen wird dabei sowohl durch
den direkten Stoß des Stocheisenkopfes als auch dadurch herbeigeführt, daß die Rohre
beim Zurückschnellen in Schwingungen geraten. Vorteilhaft werden das Stockeisen
und sein Kopf innen von einem Kühlwasserstrom durchflossen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die zu reinigenden
Rohre an den Stellen, auf welche der Kopf des Stockeisens beim Reinigungsvorgang
auftrifft, mit Muffen oder Schutzplatten gegen Abnutzung versehen.
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Im Hinblick auf die nach der Spreizung einsetzend Ausgleichsbewgung
der Rohre liegt ein besonderes Merkmal der Erfindung darin, daß die Rohre mit Anschlagstiften
ausgestattet sind, mittels deren sie sich untereinander anstoßen; dadurch ergeben
sich weitere Schläge.
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Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispieln erläutert, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung, bei welcher die Hin- und Herbewegung
durch Umkehr der Drehbewegung des Motors herbeigeführt wird, F i g. 2 eine perspektivische
Teilansicht einer Vorrichtung, bei welcher sich der Motor immer im gleichen Sinne
dreht und die Hin- und Herbewegung mechanisch erreicht wird.
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In einem Heizzug 2, welchen Verbrennungsgase in Richtung des Pfeiles
X durchströmen, ist eine Reihe von schlangenförmig gebogenen Rohren 3 aufgehängt.
In die Wand 2a des Heizzuges ist eine Schornsteinwange 4 eingesetzt, die durch eine
Dichtungskappe 5 abgeschlossen ist. Durch diese ist das Stockeisen 6 geführt, das
in dem Kopf 6a endet.
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Dieses Stockeisen ist auf einem Wagen 7 angeordnet, der auf Rollen
8 auf einer von zwei U-Eisen gebildeten Laufbahn 9 hin- und herbewegt werden kann.
Die beiden äußeren Enden einer Kette 10 sind am Wagen befestigt; diese Kette läuft
über die Antriebsräder 9a, 9b, die an den Enden der Laufbahn 9 angeordnet sind,
und über das Antriebsrad 11 des Motors, das am Ausgang des Untersetzungsgetriebes
12 sitzt, welches seinerseits durch den umsteuerbaren Motor 13 angetrieben wird.
Dem Bewegungssinn folgend, der der Antriebskette 10 erteilt wird, fährt der Wagen
in der einen oder anderen Richtung auf der Laufbahn entlang. Auf diese Weise kann
man ihn besonders in die gezeichnete Ruhestellung bringen, in welcher das Stockeisen
6 ganz aus dem Heizzug 2 zurückgezogen ist und der Kopf sich dann, wie abgebildet,
in der Schornsteinwange 4 befindet. Am Ende jedes Laufes wird die Bewegung schlagartig
durch die scharfe Einwirkung der elektromagnetischen Bremse 15 angehalten. Wenn
man den Wagen 7 entsprechend Pfeil Y vorfahren läßt, dann dringt das
Stocheisen
6 in den Heizzug ein und sein Kopf 6a
drängt sich zwischen die Muffen 3a,
die auf die Rohre 3b aufgesetzt sind. Durch diese Bewegung des Stocheisens, die
sich verhältnismäßig schnell vollzieht, wird zunächst ein Stoß gegen die Schlange
erzeugt, dem eine Auseinanderspreizung der Rohre an den Muffen folgt. Durch den
ersten Stoß und das Spreizen der Rohre wird den Schlangen eine schwingende Bewegung
erteilt, die ein Auseinanderschlagen benachbarter Rohre bewirkt, welches kleinen
Hammerschlägen vergleichbar ist. Diese gleichen Wirkungen wiederholen sich für jede
Schlange in dem Maße, in dem der Kopf 6a des Stocheisens in dem Heizzug fortschreitet.
Das Schwingen der Schlangen wird durch Anschlagstifte 14 begrenzt. Wenn das
Stocheisen in die gezeichnete Ruhestellung zurückgezogen wird, befindet es sich
außerhalb des Heizzuges und ist der Berührung mit den Rauchgasen entzogen. Die korrodierende
Einwirkung der Rauchgase ist daher ausgeschaltet.
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Die F i g. 2 bezieht sich auf ein anderes Ausfürungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. In diesem Falle weist der Wagen 16 seitliche Rollen 16a, 16b auf, die
in die Laufschienen 17a, 17b eingesetzt sind. Der Rahmen der Vorrichtung ist mit
zwei seitlichen Ketten 18a, 18b versehen, die von den Zahnrädern 19a, 19b getragen
werden. Diese Ketten werden durch die Transmission 20 immer in der gleichen Richtung
bewegt. Die Transmission wird über das Untersetzungsgetriebe 21 angetrieben, das
von dem Motor 22 über die hydraulische Kupplung 23 angetrieben wird; der Motor 22
ist mit einer elektromagnetischen Bremse 24 ausgestattet; alle diese Teile sind
auf dem Rahmen angeordnet.
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In den Seitenteilen des Wagens 16 sind zwei lotrechte Schlitze
25a, 25b vorgesehen; in diesen Schlitzen verläuft die Antriebsschiene 26,
deren zwei äußere Enden entsprechend an die Ketten 18a, 18b befestigt sind; auf
diese Weise wird .der Wagen von der Schiene 26 mitgenommen, und zwar zunächst in
der einen und dann in der anderen Richtung, wobei die Bewegungsrichtung wechselt,
wenn die Kettenglieder, an denen die genannte Schiene angeordnet ist, über die äußeren
Räder 19a, 19b laufen. An dem Wagen 16 sind wieder zwei Stocheisen 27 befestigt,
aber es ist ohne weiteres möglich, ein einziges oder mehrere von ihnen zu betreiben.
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Die elektromagnetische Bremse 24 dient dazu, den Mechanismus
anzuhalten, wenn die Stocheisen sich am Ende eines Arbeitsumlaufes in der zurückgezogenen
Stellung befinden.
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Ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, könnten das Stocheisen
und sein Kopf von einem Kühlmittel durchflossen sein, ferner kann die durch hydraulische,
pneumatische oder elektrische Mittel herbeigeführte Bewegung von einem zum anderen
Ende durchgehen oder eine Hin- und Herbewegung sein; weiterhin kann der Kopf des
Stocheisens gegebenenfalls durch eine Bürste ersetzt werden oder durch jedes andere
Organ, das besser zur Reinigung der Rohre geeignet wäre.
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Der Antriebsmechanismus könnte so beschaffen sein, daß das Stocheisen
nach jedem Lauf oder nach einer bestimmten Anzahl von Läufen einen anderen Bereich
der Rohre angreift, dergestalt, daß es die Rohre in ihrer ganzen Höhe oder nur in
einem Teil berührt.