DE1174933B - Verfahren zur Reinigung von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineraloelen entstanden sind - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineraloelen entstanden sind

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DE1174933B
DE1174933B DEL28504A DEL0028504A DE1174933B DE 1174933 B DE1174933 B DE 1174933B DE L28504 A DEL28504 A DE L28504A DE L0028504 A DEL0028504 A DE L0028504A DE 1174933 B DE1174933 B DE 1174933B
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ammonium
gases
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washing
oxidation
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DEL28504A
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Alfons Egger
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Lonza AG
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Lonza AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/103Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkali- or earth-alkali- or NH4 salts or inorganic acids derived from sulfur

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineralölen entstanden sind Bei der Verbrennung von schwefelhaltigen Brennstoffen, wie Kohle oder Erdöl, entstehen neben den üblichen Verbrennungsprodukten Schwefeloxyde, insbesondere Schwefeldioxyd. Die Rauchgase enthalten im allgemeinen etwa 90 % des Schwefels als Schwefeldioxyd und etwa 1011/o als Schwefeltrioxyd.
  • Es ist bekannt, Rauchgase mit ammoniakhaltigen Lösungen zu waschen und diese dann zu verwertbaren Produkten aufzuarbeiten. So wurde z. B. das Schwefeldioxyd aus dessen Absorptionslösungen in konzentrierter Form durch Austreiben mittels Schwefelsäure unter Bildung von Ammoniumsulfat wieder gewonnen oder das Ammonsulfit-Bisulfit-Gemisch unter Druck und bei relativ hohen Temperaturen zu Schwefel und Ammoniumsulfat umgesetzt. Diese Verfahren befriedigen hinsichtlich Aufarbeitung der Ammoniumsulfitlösungen jedoch nicht.
  • Es ist auch bekannt, schwefeldioxydhaltige Gase zu Ammoniumsulfat zu verarbeiten, indem die Gase mit Luft oder an Sauerstoff angereicherter Luft gemeinsam in feiner Verteilung in ammoniumsulfathaltige Lösungen gedrückt werden, wobei Schwefeldioxyd als Ammoniumsulfit und Ammoniumbisulfit absorbiert wird und diese in der Lösung durch den Sauerstoff zu Ammoniumsulfat oxydiert werden. Das Verfahren ist zwar zur Gewinnung von Ammoniumsulfat aus schwefeldioxydarmen Gasen geeignet, kann jedoch nicht zur Reinigung von Gasen herangezogen werden, da die Absorption der Schwefeloxyde, deren Konzentration nicht viel unter 0,1 Volumprozent gesenkt werden kann, unvollständig ist.
  • Nach einem anderen nicht vorveröffentlichten Verfahren werden die Schwefeloxyde aus Rauchgasen durch Waschen der Gase mit einer Lösung von Ammoniumsalzen in mehreren nacheinander geschalteten Waschstufen entfernt, wobei so gearbeitet wird, daß in der ersten Stufe eine konzentrierte Ammoniumsalzlösung, in den folgenden Stufen eine fortschreitend stärker verdünnte Lösung und in der Endstufe eine Lösung, die nicht mehr als ein Zwanzigstel der Konzentration der Lösung in der ersten aufweist, als Waschmittel verwendet wird. Dieses Verfahren ist mit einem großen apparativen Aufwand verbunden, kann aber trotzdem hinsichtlich der Entfernung der Schwefeloxyde nicht voll befriedigen.
  • Es wurde beim Reinigen von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineralölen entstanden sind und welche geringe Mengen Schwefeloxyde, insbesondere Schwefeldioxyd, enthalten, gefunden, daß man durch Auswaschen mit einer Ammoniumsalze enthaltenden wäßrigen Lösung und Oxydation der gebrauchten Lösung, die Schwefeloxyde bis auf etwa 0,0005 Volumprozent entfernen kann, wenn erfindungsgemäß die Schwefeloxyde mit einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfit und Ammoniumbicarbonat, deren PH zwischen 5 und 7, vorzugsweise zwischen 5,5 und 6,5, liegt, aus den Gasen ausgewaschen werden.
  • Die Waschlösung enthält zweckmäßig pro Liter 400 bis 600 g Ammoniumsulfat, 18 bis 180 g Ammoniumsulfit, 15 bis 150 g Ammoniumbisulfit und 1 bis 3 g Ammoniumbicarbonat.
  • Das unter Bildung von Ammoniumsulfit und -bisulfit aus den Gasen ausgewaschene Schwefeldioxyd wird nach bekannter Art zu Ammoniumsulfat oxydiert und auskristallisiert. Anwesendes Schwefeltrioxyd wird, ohne daß es einer Oxydation bedarf, absorbiert und liegt dann in der Lösung als weiteres Ammoniumsulfat vor.
  • Der Vorteil des Verfahrens der Erfindung liegt darin, daß man C02 und CO-haltige Gase, welche nur sehr wenig, z. B. höchstens 3 bis 5 % Schwefeloxyde enthalten, praktisch vollkommen davon befreien kann, so daß die gereinigten Gase einen Schwefeloxydgehalt von weniger als 0,0002 Volumprozent enthalten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß man aus der vorgesehenen Waschlösung mit vorzüglicher Ausbeute reines Ammoniumsulfat gewinnen kann. Das Verfahren wird durch nachstehende Beispiele an Hand der Zeichnungen erläutert.
  • Beispiel 1 F i g. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens.
  • Die schwefeloxydhaltigen Gase, welche zwischen 0,01 bis 5 Volumprozent Schwefeloxyde enthalten, werden über die Fördereinrichtung 1 in den Waschturm 2 geführt, in dessen oberem Teil ein Abzug 3 für die von Schwefeloxyden befreiten Gase, eine Brause 4 und ein aus Raschigringen od. dgl. bestehendes Waschbett 5 angeordnet ist.
  • Die von der Verbrennung herkommenden heißen Gase werden durch das Waschbett geleitet und mit der aus der Brause 4 kommenden Lösung im Gegenstrom gewaschen. Dadurch wird gleichzeitig Schwefeldioxyd als Ammoniumsulfit und Ammoniumbisulfit in Lösung genommen und die Waschlösung auf geeignete Waschtemperatur erwärmt. Schwefeltrioxyd wird ohne Oxydation direkt zu Ammoniumsulfat absorbiert. Die Waschlösung besteht aus Wasser als Lösungsmittel, Ammöniumsulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfit sowie Ammoniumbicarbonat. Der Gehalt an Ammoniumsulfat liegt etwas unterhalb der Sättigungsgrenze bei Arbeitstemperatur und entspricht der Sättigungsmenge bei Temperaturen, welche 10 bis 30° C unterhalb der Arbeitstemperatur von mindestens 40° C und höchstens 60° C liegen. Vorteilhafterweise wird die vom Kristallisator kommende, mit Ammoniumsulfat gesättigte und erwärmte Mutterlauge verwendet. Der Sulfitgehalt beträgt vorteilhafterweise etwa 10 bis 100 g SO, pro Liter Lösung. Abgesehen von den mit zunehmender Sulfitkonzentration steigenden Teildrücken an Schwefeldioxyd und Ammoniak hat es sich erwiesen, daß über etwa 100 g S02 pro Liter eine beträchtliche Salznebelbildung auftritt.
  • Es ist zum einwandfreien Auswaschen der Schwefeloxyde wesentlich, daß die Waschlösung ein pH von 5 bis 7, vorzugsweise 5,5 bis 6;5, aufweist. Dieses pH der Waschlösung wird eingestellt durch eine entsprechende Zugabe von Ammoniak, Ammoniumcarbonaten oder Ammoniumcarbamat, einzeln oder gemischt, in wäßriger oder nichtwäßriger Lösung. Durch Einhalten dieses pH-Bereiches wird die bestmögliche Absorption des SO, mit möglichst kleinen Ammoniakverlusten gewährleistet.
  • Der Kohlendioxydgehalt der zu waschenden Gase hält den Ammoniakpartialdruck niedrig und wirkt Ammoniakverlusten entgegen, ohne den Schwefeldioxydteildruck wesentlich zu ändern. Der Kohlendioxydteildruck kann erhöht werden durch Zugabe von Kohlendioxyd zu den zu waschenden Gasen und/ oder durch Zugabe von Ammoniumcarbonaten und/ oder Ammoniumcarbamat zur Waschlösung. Unter Ammoniumcarbonaten sind in übereinstimmung mit Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, B. Auflage, System Nr. 23, S. 337, neutrales Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat und Ammoniumsesquicarbonat zu verstehen.
  • Im Gleichgewicht mit der Waschlösung wurde in kohlendioxydhaltigen Gasen zwei bis viermal weniger Ammoniak gefunden als unter gleichen Bedingungen in kohlendioxydfreien Gasen. Die gebildete Ammoniumbicarbonatmenge ist vom pH-Wert, vom CO.-Teildruck und von der Temperatur abhängig: das gebundene Ammoniak steht der Neutralisation der stärkeren schwefligen Säure weiterhin zur Verfügung. Die Gase gelangen in den Waschraum mit Temperaturen von 150 bis 200° C und verlassen den Turm mit Temperaturen von 45 bis 70° C. Durch Einstellen der Abgangstemperatur der Gase aus dem Waschturm kann einerseits die Menge des jeweils im Kreislauf zirkulierenden Wassers und andererseits das Aufnahmevermögen der Kreislaufflüssigkeit für Ammoniumsulfat bzw. Sulfite geregelt werden. Die Mittel zur Einstellung der Abgangstemperatur der Abgase sind dem Fachmann geläufig. Eine bevorzugte Weise ist das Abstimmen der zirkulierenden Menge Waschlösung auf die eintretende Gasmenge, wobei vorzugsweise die Abgangstemperatur bzw. der Dampfdruck der abziehenden Gase so gewählt wird, daß einerseits die Flüsigkeitsmenge konstant bleibt und anderseits das durchstreifende Gas praktisch vollständig von den Schwefeloxyden befreit wird. Vorteilhafterweise wird ein Volumenverhältnis von Waschlösung zu Gas von 1 : 400 bis 600 eingehalten. Dadurch wird erreicht, daß die Sulfitkonzentration in einem Zirkulationsgang nur wenig ansteigt, z. B. bei 0,1 Volumprozent Schwefeldioxyd enthaltenden Gasen um nur 0,14 bis '0,21 g S02 pro Liter Lösung, so daß der Schwefeldioxyd-Teildruck während der Absorption nur unwesentlich erhöht wird.
  • Eine andere Weise, die Gase auszuwaschen, besteht darin, diese in mehr oder weniger feinverteilter Form durch die Waschlösung zu leiten.
  • Die Aufbereitung der Waschlösung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Man kann die Waschlösung nach dem Auswaschen der Gase in den unteren Teil des Waschturmes, welcher als Oxydator ausgebildet ist, oder in einen separaten Oxydationsturm leiten. In den Oxydationsraum 6 wird sauerstoffhaltiges Oxydationsgas, vorteilhafterweise Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft eingeführt und durch eine geeignete Vorrichtung 11 in feinzerteilter Form in die Lösung getrieben. Durch die innige Durchmischung von Oxydationsgas und Waschlösung wird die Oxydation so stark gefördert, daß schon bei relativ niedrigen Temperaturen auch ohne Katalysator allein mit Luft die Sulfite zu Sulfat oxydiert werden. Die Oxydation kann bei derselben Temperatur wie das Auswaschen, aber auch bei etwas höherer Temperatur erfolgen, wodurch die Oxydation beschleunigt wird. Zu hohe Temperaturen, z. B. solche über 90° C, sind zu vermeiden, da sonst die Ammoniakverluste zu hoch werden.
  • Die Verweilzeit im Oxydator ist zu berechnen, daß möglichst die aus den Gasen aufgenommene Menge an Schwefeldioxyd zu Ammoniumsulfat oxydiert wird. Die Menge des benötigten Oxydationsgases ist vom Sauerstoffteildruck, von der Lösungsgeschwindigkeit des Sauerstoffs und der Temperatur abhängig. Bei 1,5 m Oxydatorhöhe und 50° C werden z. B. auf ein Kilogramm S02 pro Stunde 10 ms Luft verwendet.
  • Die oxydierte Lösung wird nun mittels einer Pumpe 7 in das Filter 8 geführt. Verbrennungsgase führen je nach Regelung der Verbrennung wechselnde Mengen Ruß und Flugasche mit, die zum Teil ihrer geringen Masse wegen die Absorption passieren. Ein Teil aber, vor allem die gröberen Partikeln, bleibt in der Waschlösung und kann leicht in einem Filter üblicher Bauweise abgesondert werden. Die nasse Abscheidung von Ruß und Flugasche im Waschturm führt nebenbei zu einer teilweisen Entstaubung der Gase, was vielfach erwünscht ist.
  • Die filtrierte Lösung gelangt nun in einen kontinuierlich arbeitenden, klassifizierenden Kühlungskristallisator 9, in welchem der Lösung ständig der neu gebildete Anteil des Ammoniumsulfats entzogen wird. Es kann je nach Kühlwassertemperatur und Betriebstemperatur der Absorption ein Temperaturgefälle von 20 bis 35° C ausgenutzt werden, was Unterschieden in der Sättigungskonzentration von etwa 2 bis 3,5% entspricht. Es können somit aus 100 kg Lösung 2 bis 3,5 kg Ammoniumsulfat in einem Zirkulationsgang entzogen werden. Beträgt die Arbeitstemperatur mindestens 40 und höchstens 60' C und liegt bei wenigstens 30 und höchstens 50° C eine Sättigung an Ammoniumsulfat vor und kühlt man dabei die bei 30 bis 50° C an Ammoniumsulfat gesättigte Lösung auf 10 bis 15° C, so liegt das Temperaturgefälle für die Kristallisation im Bereich von 20 bis 35° C.
  • Bei den genannten Sulfitkonzentrationen (unter 100 g SO, pro Liter) kristallisiert nur Ammoniumsulfat. Die bei der Temperatur des Kühlwassers mit Ammoniumsulfat gesättigte Mutterlauge wird der Absorption wieder ,zugeführt, nachdem der pH-Wert durch Ammoniakzugabe bei 10 wiederhergestellt worden ist. Beispiel 2 In einer in F i g. 2 dargestellten Anlage wird in dem oberen Teil des Wasch- und Oxydationsturmes 2 ein Waschbett 5 aus Raschigringen von 1 m Höhe angeordnet. Es werden Rauchgase mit 0,06 Volumprozent SO.-Gehalt, 12 Volumprozent C02 und 8,6 Volumprozent Luftsauerstoff mit einer linearen Geschwindigkeit von 0,5 m/Sek. durch das mit 3 m3/m2h Waschflüssigkeit berieselte Waschbett geleitet. Als Waschflüssigkeit wird eine bei 30° C mit Ammoniumsulfat gesättigte Lösung, welche pro Liter 40 g S02 als Sulfit und Bisulfit und 1 g C02 als Ammoniumbicarbonat enthält und deren pH-Wert durch Zugabe von Ammoniak auf 5,9 bis 6,3 eingestellt wird, verwendet. Nach dem Waschprozeß, bei welchem die Lösung auf 45° C erwärmt wird, enthalten die Abgase 0,0023 Volumprozent Ammoniak und 0,0005 Volumprozent S02. Dies entspricht einem Absorptionswirkungsgrad von 99,2% für S02 und einer Ammoniakausbeute von 98°/o. Nach der Absorption der Schwefeloxyde wird die Lösung im Oxydator 14 bei einer Temperatur von 50° C einem feinverteilten Luftstrom unterworfen. Zur Oxydation werden 10 m3 Luft pro Stunde und Kilogramm umzusetzendes S02 verwendet. Die Lauge wird nach Filtration in einem Tuchfilter 8 in 2 Fraktionen geteilt, von welchen die eine mit ungefähr vier Fünftel der Laugenmenge über die Leitung 13 wieder in den Waschprozeß, die andere Fraktion hingegen in einen auf 10° C gekühlten Kristaller 9 geführt wird. Auf je 100 kg Lauge werden 2 kg Ammoniumsulfat gewonnen. Das Salz ist nach Zentrifugieren und Trocknen rein weiß und weist folgende analytische Daten auf:
    Stickstoff ............. 21,131/0
    Ammoniumthiosulfat .. 0,00%
    Ammoniumdithionat .. 0,00%
    Ammoniumsulfit ...... 0,241/0
    Feuchtigkeit .......... 0,040/0
    Glührückstand ........ 0,0070/0
    Nach Abtrennen des Ammoniumsulfates wird die Mutterlauge wieder dem Absorptionskreislauf zugeführt; die PH-Einstellung erfolgt durch eine mit einem PH-Meter geregelte Ammoniakzufuhr bei 10 automatisch. 11 ist der Verteiler für das Oxydationsgas. 12 ist ein Heizmantel.
  • Eine weitere Ausführungsweise des Verfahrens besteht darin, die Absorption der Schwefeloxyde im selben Verfahrensgang mit der Oxydation des Sulfits zu Sulfat vorzunehmen. Dementsprechend können den Gasen Sauerstoff bzw. Luft beigemischt werden, wenn sie nicht darin schon enthalten sind, so daß die Oxydation während der Berieselung auf dem Waschbett erfolgt, wobei die Reaktion durch eine große Oberfläche der Lösung sehr begünstigt ist. Die Oxydation kann aber auch nur teilweise im Waschbett erfolgen und anschließend in einem - Oxydator zu Ende geführt werden oder schließlich ganz in einem von der Absorption getrennten Raum erfolgen.
  • Lösungen, die Ammoniumionen enthalten, entweder als Ammoniumhydroxyd oder als Salz einer schwächeren Säure als schweflige Säure, sind zur Absorption von Schwefeloxyden geeignet. Durch die Absorption von S02 entsteht Ammoniumsulfit und/ oder Ammoniumbisulfit.
  • Für die praktische Ausführung des Verfahrens ist es zweckmäßig, nicht den ganzen Sulfitgehalt der Lösung zu oxydieren. Die Oxydationsgeschwindigkeit fällt mit sinkender Konzentration an Sulfit. Zweckmäßig beläßt man einen Teil des Sulfits in der Lösung. Ein Höchstgehalt von 100 g S02 pro Liter ist zu empfehlen, da oberhalb der S02 Teildruck ziemlich stark ansteigt. Es ist aber auch ein gewisser Mindestsulfitgehalt, nämlich 10 g S02 pro Liter erwünscht. Die Pufferwirkung dieser Salze stabilisiert den pH-Wert.
  • Wird z. B. während kurzer Zeit die Ammoniakzufuhr unterlassen, so reagiert das S02 mit Ammoniumsulfit zu Ammoniumbisulfit, wodurch das PH nur unwesentlich verändert wird, wenn nur ein Teil des Ammoniumsulfits verbraucht wird. Die gute Absorptionsfähigkeit der Lösungen ohne Ammoniaküberschuß beruht auf der Wechselwirkung von Sulfit und Bisulfit. Das Sulfit kann S02 aufnehmen, und durch Zugabe von Ammoniak oder Ammoniumcarbonaten wird das Bisulfit wieder in Sulfit übergeführt.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Reinigung von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineralölen entstanden sind und welche geringe Mengen Schwefeloxyde, insbesondere Schwefeldioxyd, enthalten, durch Auswaschen mit einer Ammoniumsalze enthaltenden wäßrigen Lösung und Oxydation der gebrauchten Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefeloxyde mit einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfit und Ammoniumbicarbonat, deren pH zwischen 5 und 7, vorzugsweise zwischen 5,5 und 6,5, liegt, aus den Gasen ausgewaschen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Waschlösung verwendet wird, die pro Liter 400 bis 600 g Ammoniumsulfat, 18 bis 180 g Ammoniumsulfit, 15 bis 150 g Ammoniumbisulfit und 1 bis 3 g Ammoniumbicarbonat enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kreislaufführung der Waschlösung das durch Oxydation gebildete Ammoniumsulfat laufend ausgeschieden und durch Zuführung von NH3 das PH der Waschlösung vor der Absorption auf 5,5 bis 6,5 eingestellt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des PH-Wertes der Waschlösung Ammoniumcarbonat und/oder Anunoniumcarbamat zugeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1128 334; britische Patentschrift Nr. 360 574; USA.-Patentschrift Nr. 2 082 006. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1056 771.
DEL28504A 1957-06-17 1957-09-04 Verfahren zur Reinigung von Gasen, welche durch Verbrennung oder Vergasung von Kohle oder Mineraloelen entstanden sind Pending DE1174933B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2921448A1 (de) * 1978-06-27 1980-01-10 Pettibone Corp Verfahren und vorrichtung zur gaswaesche mit einer waschloesung automatisch kontrollierter zusammensetzung

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GB360574A (en) * 1930-09-20 1931-11-12 Henry James Hodsman Improvements in and relating to the washing of flue gases from combustion furnaces and the like
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FR1128334A (fr) * 1955-07-29 1957-01-04 Carves Simon Ltd Procédé et appareil pour le lavage des gaz de fumée

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