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Einrichtung zum Fernsteuern von Bühnenbeleuchtungsanlagen In technisch
hochwertigen Bühnenbeleuchtungsanlagen erfolgt die Steuerung der einzelnen Beleuchtungsstromkreise
mit Hilfe von Stellwarten, durch deren Stellglieder für die einzelnen Stromkreise
die Steuergeräte für die Beleuchtungsstärke auf elektrischem Wege verstellt werden.
Daneben besitzen solche Bühnenbeleuchtungsanlagen meist eine Speicherwarte, die
es gestattet, die Einstellung der Stellglieder der einzelnen Stromkreise für mehrere
Bilder voreinzustellen. Die Einstellung der Stellglieder der Speicherwarte wird
dann zu gegebenem Zeitpunkt mit Hilfe elektrischer Nachlaufsteuerungen auf die Stellglieder
der Stellwarte übertragen. Daneben besteht häufig der Wunsch, Nachstellgeräte zu
schaffen, die es gestatten, von außerhalb des Beleuchterstandes, beispielsweise
vom Zuschauerraum aus, eine Nachregelung der Einstellung der einzelnen Stromkreise
im Sinne einer Aufhellung oder Verdunkelung vorzunehmen. Es sind bereits verschiedene
Vorschläge für derartige Nachstellgeräte gemacht worden, wobei die Stellglieder
dieses Nachstellgerätes parallel zu den Stellgliedern der Stellwarte geschaltet
sind. Derartige bekannte Nachstellgeräte erfordern aber mehr als die doppelte Zahl
der nachzustellenden Stellkreise an Leitungen zwischen der ortsfesten Stellwarte
und dem ortsveränderlichen Nachstellgerät. Das macht praktisch bei größeren Bühnenanlagen
die Ausführung solcher Nachstellgeräte für sämtliche Stromkreise unmöglich. Bei
beispielsweise zweihundertvierzig Stehkreisen wäre nämlich eine flexible Verbindungsleitung
mit den zugehörigen Steckvorrichtungen für mindestens vierhundertzweiundachtzig
Adern erforderlich. Mit einer solchen Leitung ist aber eine ausreichende Beweglichkeit
des Nachstellgerätes praktisch nicht mehr zu erreichen. Durch die Erfindung wird
es demgegenüber möglich, die Aderzahl für die Verbindungsleitung zwischen Nachstellgerät
und Stellwarte zumindest auf etwa die Hälfte herabzusetzen.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Fernsteuerung von Bühnenbeleuchtungsanlagen
mit Hilfe einer Nachlaufsteuerung unter Verwendung polarisierter Steuerglieder und
mit einem vorzugsweise ortsveränderlichen, außerhalb des Beleuchterstandes aufstellbaren
Nachstellgerät zur Nachregelung der durch die Stellwarte eingestellten Beleuchtung
einzelner Stromkreise im Sinne einer Verdunkelung oder Aufhellung. Die Erfindung
besteht darin, daß den polarisierten Steuergliedern der Nachlaufsteuerung durch
das Nachstellgerät Ja-Nein-Kommandos gegeben werden. Als polarisierte Stellglieder
können für die Zwecke der Erfindung sowohl polarisierte Relais als auch transistorische
Steuerglieder Verwendung finden. In der Zeichnung sind nur Relais angedeutet, sie
können aber sinngemäß durch entsprechend andere Steuergeräte ersetzt werden.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, die
verschiedene Ausführungsbeispiele von Einrichtungen gemäß der Erfindung darstellt.
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In F i g. 1 der Zeichnung ist zunächst eine Anordnung für eine Bühnenbeleuchtungsanlage
gezeigt, die außer einer Stellwarte eine Speicherwarte enthält, in der vier Bildeinstellungen
voreingestellt werden können. In der Zeichnung sind zur Vereinfachung nur drei Stellkreise
dieser Anlage angedeutet. Sämtliche für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen
Teile der Anlage sind dabei ebenfalls fortgelassen. Die in der Stellwarte
St, in der Speicherwarte Sp bzw. in dem Nachstellgerät Ng enthaltenen Geräte
sind dabei jeweils durch eine strichpunktierte Umrahmung zusammengefaßt.
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Die Stehwarte St enthält die Nachlaufpotentiometer 1 für die
einzelnen Stromkreise, die mit den Steuerteilen für die Beleuchtung, beispielsweise
mit den Steuerpotentiometern der Magnetverstärker, gekuppelt sind, sowie die polarisierten
Relais 2, durch die die Antriebe für die nicht dargestellten Steuerpotentiometer
und die damit gekuppelten Nachlaufpotentiometer 1 in der einen oder anderen Richtung,
beispielsweise über Magnetkupplungen, eingestellt werden. In der Speicherwarte Sp
sind die Voreinstellpotentiometer 3 sowie die Bildschalter 4 angeordnet,
mit
denen jeweils eines der Potentiometer 3 auf das Nachlaufpotentiometer 1 der Stellwarte
geschaltet werden kann. Das Nachstellgerät Ng enthält für jeden Stromkreis einen
Befehlsgeber 5, durch deren Betätigung die jeweilige Einstellung der Nachlaufpotentiometer
1 der Stehwarte im Sinne einer Verdunkelung oder Aufhellung geändert werden kann.
In der Speicherwarte Sp ist weiterhin die hier als Gleichrichter angedeutete Stromquelle
6 für die Speisung der Nachlaufsteuerung zwischen Speicherwarte und Stellwarte angeordnet.
In der Stellwarte befindet sich eine weitere Stromquelle 7 für die Speisung des
Nachstellgerätes. Außerdem ist in der Speicherwarte ein Relais 8 vorgesehen, durch
das die Stromquelle 6 abgeschaltet werden kann, während die Stellwarte
St
ein Relais 9 enthält, mit dem die Befehlsgeber 5 des Nachstellgerätes an
Spannung gelegt werden können. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
könnten die Stromquellen 6 und 7 durch eine gemeinsame Stromquelle in der Speicherwarte
ersetzt werden. Hierbei sind die Relais 8 und 9 so zu schalten, daß sie die Spannung
durch Umschaltung abwechselnd an die Speicherwarte oder an das Nachstellgerät legen.
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Die Befehlsgeber 5 des Nachstellgerätes sind als Schwenktaster ausgebildet
und so geschaltet, daß die polarisierten Relais 2 an den positiven oder negativen
Pol der Stromquelle 7 angelegt werden können.
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Nachstehend soll die Wirkungsweise einer Anlage nach F i g. 1 der
Zeichnung näher erläutert werden. Im normalen Betrieb erfolgt die Einstellung der
Beleuchtung in üblicher Weise mit Hilfe der Stellwarte und Speicherwarte. Hierbei
ist das Relais 9 geöffnet, während Relais 8 geschlossen ist. Soll nun von dem Nachstellgerät
eine Nachregelung eines Stromkreises erfolgen, wird zunächst über einen im Nachstellgerät
angeordneten Befehlsschalter das Relais 8 geöffnet und damit die. Stromversorgung
der Speicherwarte unterbunden und damit eine Beeinflussung der Stellwarte von der
Speicherwarte verhindert, während durch Schließen des Relais 9 die Spannungsversorgung
des Nachstellgerätes eingeschaltet wird. Gleichzeitig müssen die Bildschalter
4 auf Stellung Null gebracht werden, was durch Fernsteuerung vom Nachstellgerät
aus erfolgen kann oder durch einen Wahlschalter bewirkt wird, der die Betriebsart
Speicherwarte-Stellwarte-Nachstellgerät festlegt. Diese Ausführung ist in der Zeichnung
nicht dargestellt. Nunmehr kann durch Betätigung eines der Befehlsgeber 5 in der
einen oder anderen Richtung die Beleuchtungsstärke der einzelnen Stromkreise erhöht
oder vermindert werden, indem dem entsprechenden Relais 2 ein Kommando in der einen
oder anderen Richtung erteilt wird.
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Eine Anordnung nach der Erfindung kann dem Beispiel nach F i g. 1
gegenüber weiterhin dadurch verbessert werden, daß die Beleuchtungsstromkreise zu
Gruppen derart zusammengefaßt werden, daß stets nur die Nachregelung der Stromkreise
einer Gruppe von dem Nachstellgerät gleichzeitig erfolgen kann und -gegebenenfalls
die einzelnen Gruppen in zeitlicher Folge hintereinander bedient werden müssen.
Dadurch ist es möglich, die Aderzahl der Verbindungsleitung zu dem Nachstellgerät
auf die Anzahl der Stromkreise einer Gruppe zuzüglich der Adern für die Stromversorgung
und die Steuerung der Relais zu beschränken. In F i g. 2 ist das Schaltbild einer
solchen Anordnung gezeigt. Die Zeichnung enthält dabei nur die Darstellung von zwei
Gruppen mit je fünf Stellkreisen. Selbstverständlich ergibt sich eine erhöhte Ersparnis
an der Aderzahl der Leitung und der Anzahl der zugehörigen Steckverbindungen erst
bei höheren Gruppenzahlen. In der F i g. 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
wie in F i g. 1 bezeichnet. Abweichend von dem Beispiel nach F i g. 1 sind die Befehlsgeber
5 des Nachstellgerätes Ng in zwei Gruppen zusammengefaßt, die untereinander parallel
geschaltet sind und gemeinsame Anschlußadern haben. Für jede Gruppe ist ein eigenes
Relais oder Relaissatz 10 vorgesehen, durch das diese Gruppe über das in
der Stellwarte befindliche und dazugehörende Relais oder Relaissatz 11 an die dazugehörende
Gruppe von polarisierten Relais 2 angeschlossen werden kann. Die Befehlsgeber 5
des Nachstellgerätes sind zweipolig ausgeführt, von denen der eine Pol 5' entsprechend
dem Befehlsgeber 5 nach Bild 1 jeweils die Stromquelle 7 in der einen oder anderen
Richtung auf das Relais 2 zwischen Voreinstelipotentiometer 3 der Speicherwarte
und Nachlaufpotentiometer 1 der Stehwarte schaltet. Die anderen Pole 5" der Befehlsgeber
5 sind parallel geschaltet und wirken auf die Relais 10 und 11 in der Weise, daß
beim Niederdrücken eines Befehlsgebers 5 die entsprechenden Relais 10 und
11 der betreffenden Gruppe zum Anzug gebracht werden. Damit wird die Stromquelle
7 über die Befehlsgeber 5 an die gewählte Gruppe der polarisierten Relais angeschlossen.
Eine Betätigung der anderen Gruppen des Nachstellgerätes bleibt währenddessen gesperrt.
Die mit den Stromversorgungen 6 und 7 zusammenarbeitenden Relais 8 und
9 nach F i g. 1 sind der übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet. Was die
Ausführung der Einspeisung betrifft, so gilt das gleiche wie zu F i g. 1 gesagt.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie ist beispielsweise auch bei Anlagen ohne Speicherwarte anwendbar,
bei denen eine Nachlaufsteuerung mit polarisierten Relais zwischen Stellpotentiometern
der Stellwarte und mit den Stellgliedern der einzelnen Beleuchtungskreise gekuppelten
Nachlaufpotentiometern angeordnet sind.
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Eine Anordnung nach der Erfindung kann dem Beispiel nach F i g. 1
und 2 gegenüber weiterhin dadurch verbessert werden, daß bei einer Einteilung nach
Gruppen gemäß F i g. 2 die Anzahl der Befehlsgeber 5 im Nachstellgerät auf den Umfang
einer einzigen Gruppe beschränkt bleibt, während die Gruppenwahl durch einen besonderen
Gruppengeber 12 erfolgt. Dadurch werden die Abmessungen des Nachstellgerätes besonders
klein, wodurch ein Einsatz bei beengten Platzverhältnissen möglich wird.
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In F i g. 3 sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie
in F i g. 1 und 2 bezeichnet. Abweichend von F i g. 2 wird nur ein Satz einpoliger
Befehlsgeber 5 und je ein Satz Relais 11 je Gruppe benötigt. Mit einem
Gruppengeber 12 wird diejenige Gruppe bestimmt, auf die die Befehlsgeber 5 arbeiten
sollen. Die Gruppengeber sind gegen gleichzeitiges Bedienen in bekannter Art gegeneinander
verriegelt. Es sind so viele Gruppengeber erforderlich, als Gruppen vorhanden sind.
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Die Wirkung des Befehlsgebers 5 über das Relais 11 auf das polarisierte
Relais 2 ist die gleiche wie in F i g. 2 beschrieben. Da der einzelne Befehlsgeber
je nach Stellung der Gruppengeber auf verschiedene
Beleuchtungsstromkreise
wirkt, ist zweckmäßig eine optische Anzeige vorzusehen, die von dem Gruppengeber
betätigt wird und nicht näher beschrieben ist.