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Schaltungsanordnung für einen Fernsehempfänger Die Erfindung betrifft
einen Schaltungsanordnung für einen Fernsehempfänger mit einer Bildimpulsverstärkerstufe
zur Verstärkung von Synchronimpulsen für den Bildsägezahngenerator, bei dem das
Bildsynchronsignal über ein Integrationsglied dem Gitter einer Verstärkerröhre zugeführt
ist, in deren Anodenkreis ein durch eine Diode gedämpfter Schwingkreis liegt.
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Es ist bekannt, bei Fernsehempfängern das vom Impulssieb kommende
Bildsynchronsignal direkt einem Sperrschwinger oder einem Multivibrator zur Synchronisation
zuzuführen. Eine derartige Anordnung hat jedoch nur einen sehr geringen Fang- und
Haltebereich und eine geringe Störfestigkeit.
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Bei anderen Fernsehempfängern ist zwischen dem Impulssieb und der
Bildkippstufe eine besondere Impulstrennstufe vorgesehen, die im Anodenkreis einen
Schwingkreis aufweist, dem eine Diode parallel geschaltet ist. Der Schwingkreis
ist dort auf eine höhere Frequenz als die Vertikalfrequenz abgestimmt und dient
der Heraushebung der Vertikalsynchronimpulse aus dem Synchronimpulsgemisch. Hierdurch
wird der Fang- und Haltebereich stark vergrößert und die Störfestigkeit erhöht.
Die bei einer derartigen Schaltung entstehenden Impulse weisen jedoch nur eine geringe
Flankensteilheit auf. Außerdem ist die Flanke dieser Impulse mit kleinen Fremdimpulsen,
z. B. Bildzwischenimpulsanteilen, behaftet. Hierdurch wird eine einstellbare, phasengenaue
Ansteuerung des Bildoszillators erschwert, zumal durch das unterschiedliche Eintreffen
des letzten Zeilenimpulses von Halbbild zu Halbbild eine Abweichung in der sogenannten
Zwischenzeile auftritt.
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Diese Nachteile lassen sich vermeiden, wenn gemäß der Erfindung der
Schwingkreis durch eine Serienschaltung einer Diode mit einem Widerstand gedämpft
ist, .der Schwingkreis auf eine wesentlich höhere Frequenz als die Bildrasterfrequenz,
jedoch wesentlich kleinere Frequenz als die Zeilenfrequenz, insbesondere auf etwa
300 Hz, abgestimmt ist, und daß der Durchlaßwiderstand der Diode und ein an dem
Verbindungspunkt von Dioden und Dämpfungswiderstand nach Masse liegender Kondensator
gleichzeitig als Integrationsglied wirksam sind und die von dem Schwingkreis über
das Integrationsglied gelangenden Impulse zur Synchronisation des Bildkipposzillators
dienen.
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Durch die hohe Resonanzfrequenz des Schwingkreises wird eine wesentliche
Versteilerung der Bildsynchronisierimpulse bewirkt. Die Synchronisierimpulse werden
am Verbindungspunkt von Diode und Dämpfungswiderstand abgenommen, wobei der Durchlaßwiderstand
der Diode und ein vom Verbindungspunkt von Diode und Widerstand nach Masse führender
Kondensator als Integrationsglied wirksam sind.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn zur Vermeidung von Rückwirkungen
der Bildoszillatorimpulse auf die Bildimpulstrennstufe die Synchronisierimpulse
über einen Widerstand und einen Kondensator abgenommen werden. Bei Mehrnormen-Fernsehempfängern,
die zum Empfang von Positiv- und Negativmodulation vorgesehen sind, erübrigt sich
eine besondere Phasenumkehrstufe, wenn durch einen einfachen Schalter oder ein Relais
die Diode in umgekehrte Durchlaßrichtung geschaltet wird und dadurch wieder die
richtige, zur Synchronisation des Bildkipposzillators erforderliche Polarität der
Bildsynchronisierimpulse erreicht wird. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verstärkerröhre
der Bildimpulstrennstufe mit einer kurzen, die positiven und die negativen Eingangsamplituden
begrenzenden Kennlinie arbeitet. Dies läßt sich durch eine niedrige, feste Schirmgitterspannung
und ein positiv vorgespanntes, im Gitterstromgebiet arbeitendes Steuergitter erreichen.
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In der Zeichnung ist ein Prinzipschaltbild eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung mit dazugehörigem Impulsoszillogrammen dargestellt (F i g. 1 und 2).
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Eine Integrationskette besteht aus zwei in Serie liegenden Widerständen
1 und 2 und zwei nach Masse geschalteten Kondensatoren 3 und 4. Am Eingang der Integrationskette
liegt eine Eingangsklemme 5 und am Ausgang ein Kondensator 6, der mit seinem anderen
Ende mit dem Gitter einer Verstärkerröhre 7 verbunden ist. Die Kathode der Verstärkerröhre
7 liegt an Masse, und die Anode ist mit einem aus einer Spule 8 und einem Kondensator
9 bestehenden Schwingkreis verbunden, der durch die Serienschaltung einer Diode
10 und eines Widerstandes 11 gedämpft ist. Das von der Anodenseite abgewandte Ende
des Schwingkreises
ist mit einer Klemme 12 verbunden, die über einen
Widerstand 13 an einer eine positive Spannung führenden Klemme 14 liegt. Von der
Klemme 12 führt ein Kondensator 15 nach Masse und ein Widerstand 16 auf das Gitter
der Verstärkerröhre 7. Das Schirmgitter der Verstärkerröhre 7 liegt über einen Kondensator
17 und einen Widerstand 18 an Masse und über einen Widerstand 19 an der Klemme 12.
Vom Verbindungspunkt des Widerstandes 11 und der Diode 10
geht ein
Kondensator 20 nach Masse und eine Serienschaltung eines Widerstandes 21
und eines Kondensators 22 an die Anode einer Sperrschwingerröhre 23. Die Kathode
der Sperrschwingerröhre liegt an Masse, und die Anode ist mit dem einen Ende einer
Wicklung 24 eines Sperrschwingertransformators 25 verbunden, während das andere
Ende der Wicklung 24 an der eine positive Spannung führenden Klemme 12 liegt. Das
Gitter der Sperrschwingerröhre ist über einen Widerstand 26 mit der an Masse liegenden
Parallelschaltung eines Kondensators 27 und eines Einstellwiderstandes 28 verbunden.
Parallel zum Widerstand 26 liegt eine Wicklung 29 des Sperrschwingertransformators
25.
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Ein vom Impulssieb abgezweigtes, in der F i g. 2 a vereinfacht dargestelltes
Gemisch aus Bild- und Zeilenimpulsen gelangt an die Eingangsklemme 5 der Bildimpulstrennstufe.
Nach der ersten Integration ergibt sich am Kondensator 3 der in F i g. 2 b wiedergegebene
Kurvenverlauf und nach der zweiten Integration am Kondensator 4 der in F i g. 2
c dargestellte, von störenden Zeilenimpulsen weitgehend befreite Kurvenverlauf.
An das Steuergitter der Röhre 7 gelangt somit eine steile, negativ gerichtete Bildimpulsspitze
gemäß F i g. 2d. Die Röhre 7 arbeitet mit einer sehr kurzen Kennlinie, die erzielt
wird durch eine positive Gittervorspannung, hervorgerufen durch den an der positiven
Klemme 12 liegenden Widerstand 16, und durch eine niedrige Schirmgitterspannung,
die erzeugt wird durch den Spannungsteiler mit den Widerständen 18 und 19. Der durch
die positive Vorspannung bedingte Gitterstromeinsatz beschneidet die untere Impuls-
bzw. Rauschspannung, und die oberen Impuls- und Störspannungsspitzen werden durch
die niedrige Schirmgitterspannung begrenzt.
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Durch den vom Gitter gesteuerten Anodenstromimpuls wird der im Anodenzweig
aus der Spule 8 und dem Kondensator 9 bestehende Schwingkreis zu einer aperiodischen
Schwingung mit einem sehr steilen Anfangsimpuls angeregt. Die Resonanzfrequenz des
Schwingkreises liegt z. B. bei 300 Hz und ist so gewählt, daß sich sowohl eine gute
Störselektion als auch ein genauer Bezugspunkt für die Zwischenzeile ergibt. Wird
die Resonanzfrequenz zu niedrig gewählt, so ist die Flankensteilheit des Anodenstromimpulses
gering, und es ergibt sich zwar eine gute Störselektion und eine vollkommene Unterdrückung
von restlichen Zeilenfrequenzimpulsen, aber ein nicht sehr genau definierter Bezugspunkt
für die Zwischenzeile. Wird dagegen die Resonanzfrequenz zu hoch gewählt, so ist
zwar die Flankensteilheit der Anodenstromimpulse groß, und es ergibt sich ein sehr
genauer Bezugspunkt für die Zwischenzeile, aber eine etwas schlechtere Selektion
gegenüber Störimpulsen. Eine Resonanzfrequenz von etwa 300 Hz hat sich als besonders
günstig erwiesen, wobei sich etwa ein Kurvenverlauf an der Anode der Röhre 7 nach
F i g. 2 e ergibt. Die Diode 10 schneidet je nach Polarität den positiven
oder den negativen Schwingungszug ab und bedämpft zugleich mit dem Widerstand 11
und dem Kondensator 20 den Resonanzkreis. Der Kondensator 20 bewirkt zusammen
mit dem sehr niedrigen Durchlaßwiderstand der Diode 10 eine nochmalige Integration
des Impulszugs ohne Verschlechterung der Flankensteilheit gemäß F i g. 2 f. Zur
Vermeidung von Rückwirkungen der Bildkipposzillatorimpulse auf die Bildimpulsstufe
werden die Bildsynchronisierimpulse über einen Widerstand 21 und einen Kondensator
22 an die Anode der Röhre 23 geführt, so daß sie erst nach einer selektiven Transformation
im Sperrschwingertransformator 25 über die Wicklungen 24 und 29 an das Steuergitter
der Röhre 23 gelangen, wo die Synchronisation in bekannter Weise erfolgt. Durch
einfaches Umpolen der Diode ergibt sich ein gegenüber F i g. 2 f umgekehrter, positiver
Synchronisierimpuls, der sich zu einer Art »Rückflankensynchronisation« eignet und
der dem Gitter der Röhre 23 als Impuls gemäß F i g. 2 g zugeführt wird. Der dadurch
am Gitter der Röhre 23 entstehende Kurvenverlauf ist in F i g. 2 h dargestellt.
Der an der Diode auftretende Impuls ist positiv und erscheint nach Umkehrung im
Sperrschwingertransformator 25 am Gitter negativ gerichtet und reißt dessen Potential
stark ins Negative bis zu einer Umkehrung. Der Anstieg erfolgt mit sehr steiler,
fast senkrechter Rückflanke, wobei als Bezugspunkt für den Einsatz des Bildkipps
der Durchstroßpunkt 30 durch eine Bezugslinie 31 ist, die kurz unterhalb der Nullinie
liegt. Diese Art der Synchronisation ergibt ebenfalls eine sehr stabile Zwischenzeile,
da unter ungünstigen Bedingungen auf dem Kurvenzug liegende nadelförmige Störimpulse
auf der fast senkrechten Flanke des Bildimpulses liegen und überhaupt nicht zur
Auswirkung kommen.
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Der erfindungsgemäßen Bildimpulstrennstufe können durch einfaches
Umpolen der Diode auf Wunsch positive oder negative Synchronisierimpulse entnommen
werden, was besonders vorteilhaft ist beim Mehrnormenempfang oder bei der Verwendung
derselben Bildimpulstrennstufe in mehreren Gerätetypen, die mit unterschiedlich
zu synchronisierenden Bildkipposzillatoren ausgerüstet sind. Dabei gestattet die
erfindungsgemäße Anordnung entweder den Fangbereich oder die Störselektion um das
drei- bis vierfache gegenüber bekannten Anordnungen zu erhöhen, oder aber einen
besonders günstigen Kompromiß einzustellen.