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Türverschluß Türverschlüsse, die sich insbesondere für die Verwendung
an Türen von Kraftfahrzeugen eignen, sind an sich in zahlreichen Ausführungsformen
bekannt. Insbesondere sind derartige Türverschlüsse bereits mit einem in einem ortsfesten
Gelenk drehbar gelagerten, federbelasteten Sperrhebel für die Türfalle, der bei
Betätigung des Verschlusses von der Türaußenseite aus die Falle freigibt, versehen
worden.
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Bei diesen Türverschlüssen bilden die beim Zuschlagen der Tür auftretenden
Massenkräfte des Verschlusses eine erhebliche Schwierigkeit, insbesondere weil diese
Massenkräfte nicht nur von der Zahl beim Zuschlagen der Tür bewegten Teile des Verschlusses
und deren Abmessungen bestimmt ist, sondern auch von der Ausbildung der Tür, die
ihrerseits von der Form der Karosserie des Fahrzeuges abhängt. Die durch derartige
Kräfte entstehenden Schwierigkeiten bestehen zusammengefaßt darin, daß der Verschluß
beim Zuschlagen der Tür wieder aufspringt. Aber auch dort, wo infolge geringer Entfernungen
zwischen einem Betätigungsdruckknopf und dem eigentlichen Verschluß vergleichsweise
geringe Hebellängen und dadurch geringere Massenkräfte auftreten, kann es zum Aufspringen
des Verschlusses kommen, wenn die Tür unbeabsichtigt hart zugeschlagen wird, beispielsweise
dann, wenn die Fenster geöffnet sind und sich im Wagen deshalb kein Luftdruckpolster
bilden kann. Diese Schwierigkeiten vermehren sich noch dadurch, daß erfahrungsgemäß
der Benutzer derartiger Verschlüsse, falls das Zuschlagen der Tür nicht zum Verriegeln
des Verschlusses führt, so reagiert, daß er die Tür mit größerer Kraftaufwendung
zuschlägt, weil er annimmt, die zunächst aufgewendete Kraft sei zu klein gewesen,
um das Verriegeln des Verschlusses herbeizuführen. Dadurch werden die Massenkräfte
erhöht, und der Verschluß arbeitet nicht.
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Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist bereits vorgeschlagen worden,
an einem Betätigungshebel des Verschlusses ein Gegengewicht anzubringen, das den
Massenträgheitskräften der Verschlußteile entgegenwirkt. Diese Maßnahme ist vergleichsweise
technisch aufwendig und befriedigt im Ergebnis deshalb nicht, weil sie nur ein ungeeignetes
Hilfsmittel darstellt, um den Verschluß funktionsfähig zu machen.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, in dem Verschluß eine Leerlaufmöglichkeit
vorzusehen, was jedoch lediglich mit dem Ziel erfolgte, den Verschluß gegen im Öffnungssinne
wirkende Rüttelbewegungen der Tür zu sichern. Zur Beseitigung des nachteiligen Einflusses
der Massenträgheitskräfte reicht die aus praktischen Gründen zu verwirklichende
Freilaufmöglichkeit der Verschlußteile nicht aus.
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Eine andere der bekannten Maßnahmen besteht darin, Zwischenglieder
im Schloß vorzusehen, die durch Massenkräfte weniger stark als die übrigen Schloßteile
bewegt werden. Auch dieser Vorschlag leidet an dem Nachteil, daß die Bewegungsmöglichkeit
der Zwischenglieder nicht groß genug gemacht werden kann, um bei Vorhandensein vergleichsweise
starker Massenträgheitskräfte ein Aufspringen des Verschlusses mit Sicherheit zu
verhindern.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Türverschluß anzugeben,
dessen ihn bildenden Verschlußteile beim Zuschlagen der Tür auf Grund ihrer Massenträgheitskräfte
nicht in die Entriegelungsstellung schwenken können, ohne da.ß hierzu die Betätigungsvorrichtung
bewegt worden ist, wodurch ein Verschluß geschaffen werden soll, der nach dem Zuschlagen
der Tür nicht wieder aufspringt.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird dies bei einem als bekannt
vorausgesetzten Türverschluß, insbesondere für Kraftwagen, mit einem in einem ortsfesten
Gelenk drehbar gelagerten, federbelasteten Sperrhebel für die Türfalle, der bei
Betätigung des Verschlusses von der Türaußenseite aus die Falle freigibt, dadurch
erreicht, daß der Sperrhebel aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen besteht,
von denen der eine Teil um das ortsfeste Gelenk drehbar ist und bei Betätigung des
Verschlusses die Falle aushebt, während der zweite Teil
gegenüber
dem ersten Teil zwischen zwei Endstellungen schwenkbar gelagert ist und im Bereich
des zweiten Teiles des Sperrhebels ein Anschlag liegt, der eine gemeinsame Verschwenkung
der Sperrhebelteile in gestreckter Stellung verhindert, an dem jedoch der zweite
Hebelteil vorbeigeht, wenn der zweite Hebelteil gegenüber dem ersten Hebelteil bei
Betätigung des Verschlusses im Gelenk verschwenkt ist.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß der zweiteilige Sperrhebel
nur dann an einem festen Anschlag vorbeigeht, wenn er eingeknickt ist, im übrigen
aber dieser Hebel durch den festen Anschlag gesichert bleibt, wenn der Hebel unter
dem Einfluß der beim Zuschlagen der Tür auftretenden Massenkräfte seine Sperrstellung
zu verlassen sucht.
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Zweiteilige Sperrhebel sind in Form eines durch einen Scherstift dauernd
gekuppelten Sperrhebels zwar schon vorgeschlagen worden, jedoch mit dem Zweck, das
Aufbrechen von Verschlüssen zu verhindern. Solche Konstruktionen eignen sich nicht,
um die Massenkräfte, die zum Aufspringen des Verschlusses führen, im Verschluß aufzunehmen.
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Im übrigen ist die Erfindung praktisch auf verschiedene Weise zu verwirklichen.
Als zweckmäßig hat sich insbesondere erwiesen, die den Sperrhebel in Sperrstellung
haltende Feder am zweiten Teil des Hebels angreifen zu lassen. Einen genau arbeitenden
Türverschluß erhält man gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung dann, wenn man
die Schwenkbarkeit des zweiten Sperrhebelteiles gegenüber dem ersten Sperrhebelteil
in beiden Richtungen durch Anschläge begrenzt.
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Die durch die Erfindung erzielbaren technischen Vorteile bestehen
vor allem darin. daß der Verschluß nach der Erfindung unabhängig von der im Einzelfall
aufgewendeten Kraft zum Zuschlagen der Tür zuverlässig in seine Sperrstellung verbracht
wird und in dieser bleibt, so daß die Tür nach dem Zuschlagen nicht wieder aufspringen
kann. Dadurch wird nicht nur das Schließen von Kraftfahrzeugen erheblich erleichtert,
sondern auch das mehrfache Zuschlagen der Türen verhindert, das zu einer erheblichen
Lärmbelästigung führt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, ohne daß indessen die Erfindung hierauf beschränkt wäre.
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Der in der Zeichnung dargestellte Türverschluß ist ein solcher für
die Türen von Kraftwagen und weist allgemein einen in einem ortsfesten Gelenk 13
drehbar gelagerten, mit einer Feder 16 belasteten Sperrhebel 11 auf, der die Falle
29 mit Hilfe des auf der Achse 213 sitzenden Fallenhebels 27 betätigt. Die Betätigung
des Verschlusses erfolgt von der Türaußenseite her, und zwar gemäß dem Ausführungsbeispiel
durch einen schematisch angedeuteten Druckknopfschaft 13.
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Der Sperrhebel 11 besteht aus zwei gelenkig bei 15 miteinander
verbundenen Teilen, die in der Zeichnung mit 12 und 14 bezeichnet sind. Der eine
Teil 12 ist um das ortsfeste Gelenk 13 drehbar und hebt bei Betätigung des Verschlusses
mit Hilfe einer Rolle 26 über den Teil 27 die Falle 29 aus. Der zweite Teil 14 des
Sperrhebels 11 ist gegenüber dem ersten Teil 12 zwischen zwei Endstellungen
schwenkbar gelagert.
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Im Bereich des zweiten Teils 14 des Sperrhebels 11 liegt ein Anschlag
24. Dieser Anschlag verhindert eine gemeinsame Verschwenkung der , Sperrhebelteile
12 und 14 in deren gestreckter Stellung. An ihm kann jedoch der zweite
Hebelteil 14 vorbeigehen, wenn sich dieser Hebelteil gegenüber dem ersten Teil 12
bei Betätigung des Verschlusses im Gelenk 15 dreht.
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Der Anschlag 24 verhindert also beim Auftreten von Massenkräften,
daß der Sperrhebel die Falle entriegelt.
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Gemäß dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel greift die
den Sperrhebel 11, der aus den beiden Hebelteilen 12 und 14 gebildet
ist, in Sperrstellung haltende Feder 16 am zweiten Teil 14 des Sperrhebels
11 an. Außerdem ist die Verschwenkbarkeit des zweiten Sperrhebeiteiles
14
gegenüber dem ersten SperrhebeIteil12 in beiden Richtungen durch Anschläge
19 und 20 bzw. 21 und 25 begrenzt.