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Verfahren zur Herstellung von Methinfaibstoffen Es wurde gefunden,
daß man wertvolle neue Methinfarbstoffe der folgenden Zusammensetzung:
erhält, wenn man einen in 3-Stellung durch Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylreste
disubstituierten 2-Methylenindolin-o-cyan-w-aldehyd, der in 1-Stellung einen Alkyl-,
Aralkyl- oder Arylrest aufweisen kann, in vorzugsweise alkalischem Medium mit Cyanessigsäure
oder einem sulfonsäuregruppenfreien funktionellen Derivat derselben kondensiert.
In der Formel bedeuten R1 und R2 Alkyl-, Cycloalkyl-oder Aralkylreste, R3 Wasserstoff,
einen Alkyl-Aralkyl- oder Arylrest, A den Rest eines aromatischen Ringsystems und
Rg den Rest der in Nachbarstellung zur Carbonsäuregruppe gebundenen Cyanessigsäure
oder eines sulfonsäuregruppenfreien funktionellen Derivates derselben.
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Die Umsetzung der Ausgangskomponenten wird in Gegenwart oder in Abwesenheit
eines Lösungs-oder Verdünnungsmittels unter Zusatz eines vorzugsweise alkalischen
Katalysators vorgenommen.
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Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel sind solche geeignet, die sich
unter den Bedingungen der Kondensationsreaktion indifferent verhalten und die Reaktionspartner
in hinreichender Menge zu lösen vermögen. Beispielsweise kommen zur Anwendung Methanol,
Äthanol, Dioxan, Tetrachlorkohlenstoff Chlorbenzol und Toluol.
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Als alkalische Kondensationsmittel sind unter anderem Pyridin, Diäthylamin,
Kaliumhydroxyd, Natriumhydroxyd und insbesondere Piperidin geeignet.
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Um die Abscheidung des Farbstoffes in feinverteilter Form zu ermöglichen,
kann die Reaktion in Gegenwart eines Emulgiermittels, wie dem Kondensationsprodukt
aus Oleylalkohol mit 20 Mol Äthylenoxyd, durchgeführt werden.
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Zur Herstellung der Farbstoffe werden die Ausgangskomponenten z.
B. durch mehrstündiges Erwärmen unter Rückfluß der alkoholischen Lösung oder Suspension
der Reaktionsteilnehmer unter Zusatz von Piperidin kondensiert. Die Aldehydkomponenten
der Indolinreihe können neben den
für die 1- und 3-Stellung angegebenen Substituenten
auch weitere Substituenten in dem aromatischen Kern des Indolins enthalten, wie
Alkyl-, Carbonsäurealkylamid-, Sulfonamid-, Sulfoalkylamid-, Sulfoarylid-. Alkylsulfonyl-,
Cyan-, Amino-, Alkylamino-, Arylamino- und Acylaminogruppen. Der am Kohlenstoff
der 2-ständigen Methylengruppe neben der Aldehydgruppe vorhandene Cyansubstituent
kann nach an sich üblichen Verfahren, z. B. durch Einwirkung von Chlorcyan auf die
Aldehydkomponente, eingeführt werden.
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Geeignete Aldehydkomponenten sind beispielsweise folgende Verbindungen:
I,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin - w - cyan - w - aldehyd, 1-Äthyl - 3,3 - dimethyl
- 2 - methylenindolin - - cyan - - aldehyd, 1, 3, 3, 5 - Tetramethyl -2- methylenindolin
- - cyana)-aldehyd, 1,3,3 -Trimethyl- 5 -halogen -2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyde,
1,3,3-Trimethyl-5-nitro-2-methylenindolin-w-cyan-rn-aldehyd, 1,3,3,7-Tetramethyl-5-nitro-2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyd,
1 ,3,3-Trimethyl-5-methoxy-2-methylenindolin-cl)-cyancu-aldehyd, Alkylester und
Amide des 1,3,3-Trimethyl - 5 - carbonsäure - 2 - methylenindolin = ct - cyanw -aldehyds,
1- Äthyl -3, 3 - dimethyl - 5 - äthoxy-2-methylenindolin - w - cyan- w - äldehyd,
1- Äthyl - 3,3 - dimethyl -5 - carbonsäureäthylester - 2 - methylenindolinw-cyan-w-aldehyd,
1,3, 3-Trimethyl-5 -cyan-2-methylenindolin- w-cyan-a-aldehyd, 1,3, 3-Trimethyl-S
-acylamino-2-methylenindolin- co-cyan-co-aldehyde 1,3,3 - Trimethyl - 5 - alkylsulfonylamino-
oder - arylsulfonylamino-2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyde, 1 ,3,3-Triäthyl-2-methylenindolin-co-cyan-co-aldehyd,
1,
3,3 - Trimethyl - benzo - (6, 7) - 2 - methylenindolinw - cyan - - aldehyd, 1,3,3
- Trimethyl - benzo - 5)-2 - methylenindolin - w - cyan - a> - aldehyd, 1, 3,
3 Trimethyl-5-sulfonamido- und -alkyl-sulfonamido-2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyde
und 1,3,3-Trimethyl - 5 - methylsulfonyl - 2 - methylenindolin - cs - cyancu-aldehyd.
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Als Verbindungen der Cyanessigsäurereihe können eingesetzt werden:
Ester, Amide, Alkylamide, Aralkylamide und Arylamide der Cyanessigsäure, Malonsäuredinitril.
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Die Farbstoffe lassen sich nach üblichen Verfahren sowohl in wäßriger
Dispersion färben als auch den Spinnmassen bei der Herstellung synthetischer Fasern
vor der Verspinnung zusetzen. Man erhält auf den genannten Materialien brillante
Färbungen, die sich durch hervorragende Lichtechtheit auszeichnen.
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In den nachfolgenden Beispielen stehen Gewichtsteile zu Volumteilen
im Verhältnis wie Gramm zu Milliliter.
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Beispiel 1 12,8 Gewichtsteile 1,3, 3- Trimethyl -5- methoxy-2-methylenindolin-a>-cyan-w-aldehyd
und 7,1 Gewichtsteile Cyanessigsäurebutylester werden mit 150 Volumteilen Alkohol
10 Minuten unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, wobei ein Teil des Aldehyds in Lösung
geht. Anschließend werden 2 Volumteile Piperidin eingetropft und das Reaktionsgemisch
weitere 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Beim Abkühlen kristallisiert der Farbstoff
in sehr guter Ausbeute aus. Er wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und aus Acetonitril
umkristallisiert. Fp. 185°C.
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20 Gewichtsteile des so erhaltenen Farbstoffes werden mit 80 Gewichtsteilen
des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure und mit wenig
Wasser verknetet, bis der Farbstoff in feinverteilter Form vorliegt. Der Teig wird
im Vakuum bei 500 C getrocknet.
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Ein Garn aus polymerem E-Caprolactam wird bei 50"C in ein Färbebad
eingebracht, das je Liter 0,66 g der in oben beschriebener Weise hergestellten Farbstoffdispersion
und 0,5 g eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphthalinsulfoflsäure
enthält. Das Flottenverhältnis beträgt 1 : 35.
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Innerhalb 1/2 Stunde erwärmt man das Bad auf 100"C und färbt 1 Stunde
bei dieser Temperatur.
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Anschließend wird das Garn gespült und getrocknet.
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Man erhält eine grünstichiggelbe Färbung mit hervorragender Lichtechtheit.
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Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man an Stelle der oben beschriebenen
Verbindung die Farbstoffe verwendet, die man in der oben angegebenen Weise aus 1
,3,3-Trimethyl-5-methoxy-2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyd und Cyanessigsäureäthylester
(Fp. 191 bis 198°C) bzw. Cyanessigsäurecyanäthylester (Fp. 167 bis 174"C) erheilt.
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Beispiel 2 12,8 Gewichtsteile 1,3,3-Trimethyl-5-methoxy-2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyd
und 5,7 Gewichtsteile Cyanessigsäureäthylester werden mit 100 Gewichtsteilen Äthanol
10 Minuten unter Rückfluß zum Sieden erhitzt und anschließend tropfenweise mit 2
Volumteilen Piperidin versetzt. Nachdem das Reaktionsgemisch weitere 2 Stunden unter
Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt worden war, kühlt man es ab und isoliert den
auskristallisierten Farbstoff. Umkristallisiert aus Acetonitril schmilzt er bei
191 bis 198"C.
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20Gewichtsteile des so erhaltenen Farbstoffes werden mit 80 Gewichtsteilen
des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure und mit wenig
Wasser verknetet, bis der Farbstoff in feinverteilter Form vorliegt. Der Teig wird
im Vakuum bei 50"C getrocknet.
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Ein Gewebe aus Polyäthylenterephthalat wird bei 55"C im Flottenverhältnis
1: 40 in ein Bad eingebracht, das im Liter 1 g der in oben beschriebener Weise hergestellten
Farbstoffdispersion, 4,5 g Kresotinsäuremethylester und 2,0 g eines Kondensationsproduktes
aus Naphthalinsulfosäure und Formaldehyd enthält und das mittels Schwefelsäure auf
den pH-Wert 4,5 eingestellt worden ist. Man heizt innerhalb von 15 Minuten auf 98
bis 100"C auf und färbt 60 Minuten bei dieser Temperatur.
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Anschließend wird das Gewebe gespült und getrocknet. Man erhält eine
grünstichiggelbe Färbung mit sehr guter Lichtechtheit.
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Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man an Stelle der oben beschriebenen
Ausgangsverbindung diejenigen der folgenden Tabelle verwendet, wobei gleichfalls
Farbstoffe mit wertvollen färberischen Eigenschaften erhalten werden, die aromatische
Polyester in den angegebenen Farbtönen färben.
Schmelz- Farbton |
Aldehydkomponente Methylenverbindung punkt des der Färbung
auf |
Farbstoffes Polyesterfaser |
5-Methoxy- 1,3 ,3-tiitnethyl-2-methylen- Melodinitril 213 bis
215 Grünstichiggelb |
indolin-w-cyan-w-aldehyd |
desgl. Cyanessigsäureanilid 225 bis 226 desgl. |
desgl. Cyanessigsauremethylester 223 bis 225 desgl. |
1 ,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin- Melodinitril 276 bis 277
desgl. |
w-cyan-o-aldehyd |
desgl. Cyanessigsauremethylester 223 desgl. |
5-Chlor-1,3,3-trimethyl-2-methylen- Melodinitril 291 bis 292
desgl. |
indolin-w-cyan-w-aldehyd |
desgl. Cyanessigsäureäthylester 195 bis 197 desgl. |
desgl. Cyanessigsäureanilid 234 bis 236 desgl. |
Fortsetzung
Schmelz- | Farbton |
Aldehydkomponente 8 Methylenverbindung punkt des der Färbung
auf |
Farbstoffes Polyesterfaser |
1,3,3,5-Tetramethyl-2-methylenindolin- Melodinitril 252 bis
253 Grünstichiggelb |
#-cyan-#-aldehyd |
desgl. ß Cyanessigsäureäthylester 230 bis 231 desgl. |
5-Carbomethoxy-1,3,3-trimethyl- Melodinitril 227 bis 229 desgl. |
2-methylenindolin-w-cyan-w-aldehyd |
1,3, 3-Trimethyl-2-methylenindolin- Cyanessigsäureäthylester
223 223 bis 225 desgl. |
e'-cyan-w-aldehyd |