DE1172043B - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen, koernigen weichmacherhaltigen Polyvinylalkohol-Produkten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: C 08 f

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 39 b-22/06

R 12750IV c/39 b
16. Oktober 1953
11.Juni 1964

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung von pulverförmigem Polyvinylalkohol in nichtstaubende, leicht wasserlösliche, körnige, weichmacherhaltige Produkte. Sie besteht darin, daß man pulverförmigen Polyvinylalkohol mit wasserlöslichen oder zumindest teilweise mit Wasser mischbaren, bekannten Weichmachungsmitteln hohen Dampfdruckes in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 0,7 bis 1:1 bei Raumtemperatur mischt.

Geeignete Weichmachungsmittel sind z. B. Glycerin, Äthylenglykol, Diäthylenglykol oder Triäthylenglykol.

Polyvinylalkohol ist ein Pulver. Er ist in Wasser löslich. Bekannt ist es nun, das Lösen in Wasser dadurch zu beschleunigen, daß der pulverförmige Polyvinylalkohol mit etwa 20 % Methyl- bzw. Äthylalkohol angefeuchtet wird. Alkohole, Polyhydroxylverbindungen und ähnliche Verbindungen zeigen in Gegenwart von Wasser ein gewisses Löse- bzw. Quellvermögen. In der Wärme kann z. B. aus Glycerin, Glykol, Thiodiglykolen, Säureamiden, Acetamiden, Harnstoff und Aminohydroxylverbindungen eine Art Lösung mit Wasser hergestellt werden.

Als Weichmacher für Polyvinylalkohol kommen nur artverwandte hydroxylgruppenhaltige Verbindungen, wie Glycerin, Äthylenglykol, in Frage, da sie dann, ohne auszuschwitzen, mit Wasser verträglich sind, wenn genügend Wasser als Lösungsvermittler vorhanden ist. Außerdem ist Glycerin in der gleichen Menge und Triäthylenglykol zu etwa 40% bei 20⁰C mit Polyvinylalkohol verträglich.

Diesem bekannten Stand der Technik läßt sich nicht entnehmen, daß man Polyvinylalkohole mit Hilfe von Polyhydroxyverbindungen, wie Glycerin und Äthylenglykol, in nichtstaubende, leicht wasserlösliche, körnige Produkte überführen kann. Soweit es bekanntgeworden ist, Polyvinylalkohole zu verformen, handelt es sich nur um Filme und verpreßtes Material.

Man kennt auch ein Verfahren zur Plastifizierung von Polyvinylalkoholen, wobei zunächst eine wäßrige Emulsion eines nichthygroskopischen Weichmachers, insbesondere eines Öls, dem auch Glycerin beigefügt sein kann, hergestellt und diese mit dem Polyvinylalkohol innig vermengt wird. Die hierbei entstehenden »feuchten Partikeln« werden gleich weiterverarbeitet, z. B. zu Röhren, deren Gehalt an Weichmachern 5 bis 59%, vorzugsweise 10 bis 20%, beträgt.

Auch mit der Herstellung körniger Polyvinylalkohole befaßt sich ein bekanntes Verfahren. Danach fällt Polyvinylalkohol in körniger Form an, wenn man eine Lösung des Polyvinylalkohols, in der ein Pigment dispergiert ist, mit einem Dispergiermittel versetzt und dieses Gemisch mit einer relativ großen Menge Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen,
körnigen weichmacherhaltigen
Polyvinylalkohol-Produkten

Anmelder:

Rhodiatoce S. p. A., Mailand (Italien)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dr. phil. Dr. techn.
J. Reitstötter, Patentanwalt,
München 15, Haydnstr. 5

Als Erfinder benannt:

Dr. Giacomo Bertolina, Mailand (Italien)

Beanspruchte Priorität:

Italien vom 24. Oktober 1952 (13 915)

heißem Wasser, in dem ein Körnungsmittel und eventuell ein Pufferstoff enthalten sind, versetzt und das Gemisch dann weiter kondensiert. In feinkörniger Form läßt sich der Polyvinylalkohol erhalten, wenn man eine Lösung des Polyvinylalkohols mittels eines Gases fein versprüht und das Polymerisat verfestigt, während die Lösung noch im Zustand feiner Verteilung ist.
Die Verfahrensweisen der beiden letztgenannten Verfahren sind aber dem Verfahren nach der Erfindung unterlegen; denn sie sind erheblich umständlicher, ganz abgesehen davon, daß sich in der Beschreibung jener Verfahren kein Hinweis findet, ob die nach den bekannten Verfahrensweisen erhältlichen körnigen Produkte wasserlöslich sind oder nicht.

Nach der vorstehenden Schilderung des Standes der Technik wird die Technik durch das Verfahren der Erfindung bereichert, da es erlaubt, in wesentlich einfacherer Weise körnige Polyvinylalkohole herzustellen, als das bisher nach den bekannten Verfahrensweisen möglich ist.

Patentanspruch:

Verfahren zur Überführung von pulverförmigem Polyvinylalkohol in nichtstaubende, leicht wasserlösliche, körnige, weichmacherhaltige Produkte,

.. ■ ■ 409 599/355

Claims (1)

1. 3 4

   dadurch gekennzeichnet, daß man In Betracht gezogene Druckschriften:

   pulverförmigen Polyvinylalkohol mit wasserlösli- Französische Patentschrift Nr. 994 371;

   chen oder zumindest teilweise mit Wasser misch- USA.-Patentschrift Nr. 2 277 259;

   baren, bekannten Weichmachungsmitteln hohen K a in er, »Polyvinylalkohole«(1949),S. 30; Werbe-

   Dampfdruckes in einem Gewichtsverhältnis von 5 schrift »Moviol«, Ausgabe C 1006/590, S. 13, der Farb-

   1: 0,7 bis 1: 1 bei Raumtemperatur mischt. werke Hoechst, Frankfurt/M.

   409 599/355 6.64 © Bundesdruckerei Berlin